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Marion Grether, kann ein Museum die Zukunft gestalten oder warum sind Sie in die Politik gegangen?

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Ansage: KontaktAufnahme. Der Podcast Bildungszentrum Nürnberg. #00:00:10-9#

Dr. Anne Wasmuth: Hallo, herzlich willkommen zu einer neuen KontaktAufnahme. Mein Name ist Anne Wasmuth und ich spreche heute mit Marion Grether. Hallo. Hallo. Marion Grether ist Museumsfachfrau. Bis vor kurzem noch war sie Direktorin des Museums für Kommunikation und seit dem 1. März ja noch gefühlt ganz frisch, ist sie, die neue Direktorin eines Museums, das es eigentlich noch gar nicht gibt, nämlich. So ist sie ihrer Zeit voraus, das Zukunftsmuseum. Das ist eine Ausgründung des Deutschen Museums in München. Und vielleicht bekannter dürfte sie jetzt aber vielleicht doch auch durch eine andere Aufgabe sein. Sie ist neue Stadträtin. Herzlichen Glückwunsch dazu. Herzlich willkommen. Hallo. Hallo. Danke schön. Das coolste Museum der Stadt ist natürlich. #00:01:09-2#

Marion Grether: Das Museum für Kommunikation. Natürlich. #00:01:12-1#

Dr. Anne Wasmuth: Warum? #00:01:13-1#

Marion Grether: Ja, weil Kommunikation ist. Da habe ich ja lange Jahre gearbeitet. Ist einfach ein sehr, sehr zentraler Punkt von uns Menschen. Das geht jeden was an! Jeder kommuniziert. Jeder macht es auf verschiedene Art und Weise, ist also hochaktuell, auch gerade jetzt im Digitalen. Und das Museum für Kommunikation ist de facto ein Museum, das sehr viel Interaktionsraum bietet. Also man kann wirklich mit allen. Also jeder Mensch findet da etwas. Man kann natürlich auch ganz normale Objekte anschauen und Exponate sehen, aber man kann wirklich ganz viel interaktiv machen. Ich glaube, dass das die Zukunft auch der Museen ist. Und das machen eigentlich auch schon sehr viele Museen. Dass die. Dass die Besucher nicht einfach nur in Vitrinen stehen und Texte lesen, sondern dass sie die Inhalte auch Mal spielerisch begreifen können. Und das, glaube ich, macht das Museum für Kommunikation sehr gut hier in Nürnberg. #00:02:01-2#

Dr. Anne Wasmuth: Schauen wir ganz bisschen zurück. Sie haben Kunstgeschichte studiert. Ist das so ein logischer Schritt? Kunstgeschichte gleich Museum, oder wie sind Sie an das Museum gekommen? #00:02:11-8#

Marion Grether: Wie ehrlich ist Kunstgeschichte? Taxifahrer? Wahrscheinlich der logische Schritt. Nein. Ich habe Kunstgeschichte und Archäologie studiert. Eigentlich wollte ich klassisch tatsächlich an der Universität bleiben. Da war es natürlich mit den Stellen nicht ganz so langfristig. Sie waren sehr kurz, immer nur befristet usw. Ich habe dann eine Weiterbildung ins Museum gemacht. Also museal nannte sich das, weil ich immer schon. Also ich habe auch zu Studentenzeiten immer schon Hilfskraft für für die Sammlung gearbeitet, also für die universitäre Sammlung dort. Na ja, das ist vielleicht auch im Bereich der dir, der dir gefallen könnte. Und dann war das tatsächlich, wie es so ist im Leben nach dieser Weiterbildung ein Zufall. Ich bekam tatsächlich eine Stelle damals im Museum für Kommunikation in Berlin, habe dort meine ersten Wechselausstellungen gemacht, also kuratieren dürfen und auch Projekt gehen dürfen. Und das war natürlich dann so, wenn man das einmal gemacht hat. Museum ist so ein tolles Arbeitsfeld, wenn man da nie wieder weg, weil Museum so viele verschiedene Dinge zusammenbringt. Also man kann natürlich tolle Inhalte in eine Ausstellung bringen, man kann auch publizieren, man kann aber auch ganz viel auch in Veranstaltungsformate bringen, die das noch mal alles ergänzen. Also es ist eigentlich, man erreicht sehr viele Menschen, also wenn man es gut macht und Glück hat, inspiriert man Leute ganz verschiedener Herkunft, ganz verschiedener Bildungsstand ist. Und wenn man dann so sieht, was man ja was man sozusagen auch bewirken kann, dann ist das ein tolles, tolles Gefühl. So bin ich dazu gekommen. Tatsächlich. #00:03:41-0#

Dr. Anne Wasmuth: Also im Museum für Kommunikation. Was gab es da so ein Lieblingsstück in der Ausstellung, wo Sie sagen, Das mochte ich schon, als ich kam oder das habe ich reingebracht, weil das musste einfach sein. #00:03:54-9#

Marion Grether: Also ich. Das Museum war ja relativ neu, sage ich mal, überarbeitet. 2010 hat es eine neue Dauerausstellung bekommen und die ist auch konzeptionell wirklich sehr, sehr smart gemacht. Also nach den verschiedenen, ja, nach Hören und Sehen. Und dann haben wir die Schrift soweit also wirklich sehr gut im Konzept. Natürlich hat man tolle Objekte. Wir haben zum Beispiel im Museum bekomme ich eine Enigma. Das ist natürlich ein ganz interessantes Objekt, weil jeder kennt es, verbindet man natürlich auch mit einer gewissen Vergangenheit hier in Deutschland, auch in Nürnberg. Das ist natürlich etwas, was ja als Objekt sehr, sehr charismatisch ist. Aber was mir immer besonders gut gefallen hat. Eigentlich nicht wirklich ein Objekt, sondern das ist eine Interaktionsstation, Das ist die Rohrpost bei uns. Wir haben eine Rohrpost, mit der man also auch durch verschiedene Weichen an verschiedene Orte Botschaften schicken kann, zeigt in unserem Kern, was Kommunikation ist. Man möchte eine Botschaft von A nach B bringen mit einem Hilfsmittel, nämlich in diesem Fall mit der Post. Und das ist einfach. Es ist so einfach und so gut. Kinder schreiben irgendwas mit verschiedenen Schreibinstrumenten, also mit einer Feder zum Beispiel. Und dann schicken sich die Botschaften über diese Rohrpost. Und das machen auch Erwachsene genauso gern. Also das ist etwas, was Leute wirklich so begeistert und man kann sich da einfach hinstellen und mal schauen, was die Leute wie wie sie das machen Und das ist toll. #00:05:14-5#

Dr. Anne Wasmuth: Ja, das stimmt. Das kann ich bestätigen. Also für Kinder und Erwachsene gibt es das eigentlich noch. Also ich meine jetzt so im Einsatz. Irgendwo im Gebäude. #00:05:23-8#

Marion Grether: Ach so, ja. Also immer mal, Immer. Immer mehr. Tatsächlich? Mittlerweile eigentlich eher so zum zum Transport von Geld, Kanonen usw. In großen Firmen großen Unternehmen genutzt wird immer weiter auch natürlich verwendet. #00:05:38-4#

Dr. Anne Wasmuth: Kommunikation da ist so viel drin. Aber mich interessiert noch mal so das ganz Grundsätzliche. Sie haben mal irgendwo auch im anderen Zusammenhang darauf verwiesen Museen haben einen Bildungsauftrag. Was heißt das konkret? #00:05:55-0#

Marion Grether: Das haben sie tatsächlich. Sie können natürlich nicht Schule und Universität oder sowas ersetzen, auch nicht die Volkshochschule. Natürlich. Aber wir sind ein Ort, der sehr viele Menschen zusammenbringen kann und der Inhalte, die auch gesellschaftlich relevant sind. Die Demokratie vermitteln, sind auf ganz ihre ganz eigene Art, sage ich mal, den Menschen nahebringen können. Also erst mal durch die Ausstellung. Das ist unsere, unser vorrangiges Medium darüber. Das können wir, das sind wir, glaube ich, ganz gut. Über Objekte, sage ich mal, Menschen bestimmte Zusammenhänge nahezubringen und dann natürlich über das Vermittlungsangebot. Also die Museumspädagogik spielt eine ganz, ganz zentrale Rolle für Museen, dass man die Dinge, die man dort sieht, auch vermittelt bekommt. Die meisten Museen, das ist auch sehr wichtig, bieten das natürlich an, dass es an die Lehrpläne für Schulklassen gebunden ist. Also dass man halt ein bisschen schaut was brauchen die Schulen, was können sie als zweiten Lernort einfach auch in der in den Museen natürlich man da sich erarbeiten in einer anderen Atmosphäre und eben auch einfach mit einer anderen mehr mit anderen, mit einer anderen Methodik, weil man natürlich an Objekten und in einem anderen Raum anders mit Schülern arbeiten kann, als das vielleicht in einem Klassenzimmer der Fall ist. Aber auch die Erwachsenenbildung ist für uns sehr wichtig. Das fängt natürlich an, dass wir auch nicht nur Führungen haben, sondern auch dialogische Formate haben für Erwachsene, die sich dann bestimmte Inhalte tatsächlich auch anders erarbeiten können. Und natürlich das ganz große Feld der Veranstaltungen, also dass man Vorträge hat abends, die eben zu den Themen passen und die, wenn sie denn, sage ich mal, in irgendeiner Weise auch aktuell sind, natürlich auch immer einen sehr, sehr gesellschaftsrelevanten Bezug haben können. Ich glaube, das ist für Museen, das können nicht so viele Institutionen von sich behaupten, dass Museen da wirklich auch im Zentrum der Relevanz für für jeden Menschen stehen. Wir vermieten den Mitteln so viele, viele Inhalte, die den Menschen einfach ganz aktuell und ganz in ihrem Alltag betreffen, das man eigentlich nicht so wirklich so eine hohe Einstiegsschwelle hat. Man findet eigentlich als jeder Mensch irgendwas Relevantes für sich. Und das bietet natürlich die Möglichkeit, dass Museen solche Plattformen sein können, eben für Bildung, für ganz spielerisch oder für ganz unauffälligen Informationsvermittlung Gehalt. Und das ist, glaube ich, etwas, was die Leute dazu bringt, Inhalte aufzunehmen, ohne dass sie richtig merken, dass sie das tun. Manchmal, und das ist ja eigentlich auch das Beste. #00:08:24-8#

Dr. Anne Wasmuth: Gerne lernen. #00:08:26-7#

Marion Grether: Lernen Sie gerne Technik oder was? Würden Sie gerne selber mal lernen oder wollten schon immer mal lernen? #00:08:36-0#

Dr. Anne Wasmuth: Also werde ich. Wenn ich etwas vom Himmel geschenkt bekäme, dann würde ich gerne Klavier spielen können. Ich würde so gerne wissen können. Ich habe das als Kind. Flöte undsoweiter. Und dann noch ein bisschen Keyboard. Und am Ende war ich dann vielleicht nicht ehrgeizig genug, oder? Mann. Meine Mutter war vielleicht nicht ehrgeizig genug mit mir. Aber tatsächlich, Wenn ich mir das aussuchen könnte, ich würde gerne schön Klavier spielen können. #00:08:58-6#

Marion Grether: Das ist wunderschön. Wir haben Kurse dafür. #00:09:03-5#

Dr. Anne Wasmuth: Ich hatte das auch. In Berlin hab ich tatsächlich mal einen Kurs gemacht, also nicht gewusst. Und dann hatte ich eine. Also auch über die Volkshochschule eine Lehrerin. Das muss man halt immer, brauche ein Klavier. Also ich bin dann immer auch tatsächlich in die Musikschule zum Üben gegangen. Also ich musste sagen, einmal zum zum Unterricht und da haben wir zum Üben noch mal extra. Und es ist ein bisschen wie viel Fahrerei gewesen, weil so ein Klavier ist ja nicht so klein, das ist. #00:09:26-8#

Marion Grether: Ja fast nicht. #00:09:28-3#

Dr. Anne Wasmuth: Aber das hat mir echt Spaß gemacht. Und ich habe festgestellt, wenn man so ein Instrument lernt, vergisst man alles, wo man sich ganz anders konzentrieren muss. Also es ist halt kein Text, es ist nichts, was wir sonst so, was ich sonst so am Tag macht, sondern man muss eben so auf sein Gehör sich fixieren und die Noten. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, wenn ich es. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann würde ich mir gerne wünschen, gut Klavier spielen zu können. #00:09:50-1#

Marion Grether: Schön. Wenn man jetzt an das neue Haus denkt, wo sie seit Frühjahr sind. Zukunft Museum, was ist da die grundsätzliche Idee hinter? #00:10:00-7#

Dr. Anne Wasmuth: Wir sind eine Dependance des Deutschen Museums in München. Deutsche Museum Nürnberg hat natürlich ähnliche Methodik. Also wir sind ein Museum, das sich über Objekte gerne natürlich auch definiert und die Inhalte über Objekte vermittelt. Jetzt sind wir aber ein Zukunftsmuseum, Da steckt schon drin. Das ist natürlich eigentlich Quatsch. Zukunft hat natürlich noch keine Objekte, weil ich weiß ja nicht, was die Zukunft oder was die Zukünfte, die es gibt, eigentlich bringen. Und trotzdem ist das Konzept, was das Team um Herrn Grünbein erarbeitet hat, sehr smart, in dem es sich nämlich genau auch trotzdem Objekte bedient, nämlich Prototypen. Da ist man sehr eng auch mit solchen Unternehmen zusammengekommen, die man dann überzeugen konnte, dass es gut wäre, hier sage ich mal Zukunfts Trends in Form von Entwicklungen darzustellen. Nebenbei Natürlich ist das Konzept auch ein bisschen mit Wissenschaft und Science Fiction. Also wir haben auch Visualisierung, natürlich aus der Science Fiction, die die Menschen schon aus Filmen und Büchern usw kennen und schauen dann immer wie weit ist denn, sage ich mal, diese Thematik eigentlich im real life, also in der Wissenschaft schon gediehen und versuchen auch ein bisschen abzuklopfen, welche Relevanz das vielleicht für etwaige Zukünfte haben könnte. Und das ist, glaube ich, der zentrale Punkt. Wir versuchen oder wir möchten gerne hier auch ein Technik Ethik Museum sein. Wir möchten mit den Menschen erörtern, das ist jeder auch selber in der Hand. Hat das also gesellschaftliche Veränderungen in der einen jeden liegen, welcher Technik wir uns zuwenden und welche eben nicht und dass alle Technik natürlich auch ein Für und Wider. Also alles hat natürlich durchaus Vorteile für spätere Generationen. Aber man muss in jedem Fall auch die die dunklen Seiten mitdiskutieren. Das versuchen wir hier. Also wir wissen noch nicht, wie es wird, weil es ist ja noch nicht geöffnet. Wir suchen das hier. Und wenn es uns gelingen sollte, dass die Besucher diese Sensibilität entwickeln, auch für sich und für für Technikentwicklung, dann glaube ich, haben wir, machen wir ganz guten Job. #00:12:03-5#

Marion Grether: Und wie funktioniert das dann konkret? Also wenn man jetzt einfach so eine Schublade aufpackt und da so alle Vorurteile drin hat, die man über Museum hat, dann ist das eben dieses, was ja auch am Anfang sagten ja, da ist eine Vitrine und da ist irgendwas drin, wenn es gut läuft, auch irgendwas, was nicht nur ein Blatt Papier ist. Und daneben ist noch irgendein Text, ellenlange, den man sich irgendwie durchlesen muss. Wo passiert dann dieser Dialog oder das, was einen Menschen zum Diskurs befähigt? #00:12:31-2#

Dr. Anne Wasmuth: Also erst mal sind wir, haben wir eine ganz große Mischung zwischen Exponat, also ein Objekt, das man anschauen kann. Und wir motivieren dort immer, auch durch Experimente, durch sogenannte Demonstrationen auch tatsächlich den Zusammenhang selbst zu erfahren. Also man kann hier sehr viel tun, kann also zum Beispiel ein schwerelose Experiment hier bei uns machen. Das ist ein großer Fall, ein Fallrohr, da fallen verschiedene Stoffe sich mal in zwei Sekunden über drei Stockwerke nach unten und eine Sekunde lang ist dieser Stoff in der Schwerelosigkeit und da fährt so eine Kamera mit und man kann eben sehen, was passiert mit verschiedenen Stoffen. Also wie verhält sich ein Wassertropfen, wie verhält sich was? Ich nicht eine Feder, was auch immer. Und das ist dann am Ende die, sage ich mal, der Auftakt dafür, sich damit auseinanderzusetzen, wie wir überhaupt ins All fahren können. Also welche Widrigkeiten müssen wir überwinden? Wir sind Normalmensch, wir sind Körper, wenn wir die Gravitation auf der Erde nicht haben. Und solche Experimente sollen erst einmal nur spielerisch vermitteln Was ist das Problem oder worüber müssen wir uns unterhalten? Und natürlich wird dann oben auch eine Raumkapsel zu sehen sein, die vollkommen zerbeult ist mit irgendwelchen Weltraumschrott, weil wir schon so viel Kram nach oben geschickt haben. Also es werden auch Geschichten erzählt, denen man, glaube ich, folgen kann. Und es ist so eine Mischung zwischen anschauen und wirklich Mitmachen. Und ich glaube, das ist das Geheimnis von Begreifen. Es ist ja nicht nichts gegen einen Text einzuwenden, sondern am Ende, wenn es nur Text ist, dann lese ich halt lieber ein Buch und das kann aber Museum. Also wir können glaube ich, hier sehr viele, sage ich mal, verschiedene Spannung erzeugen, die dem Besucher Freude machen werden, sich dem Inhalt zu widmen. #00:14:11-8#

Marion Grether: Es ist aber ich glaube, ich habe gelesen eine russische Raumkapsel oder nicht Space. Nein, es. #00:14:17-1#

Dr. Anne Wasmuth: Ist eine Photonenkapsel. Genau. Es ist eine russische Raumkapsel, die wir hier zeigen werden. Das Prinzip des Raumfahrens kann man, glaube ich, jenseits jeglicher Nationalität durchaus diskutieren. Aber ja, das stimmt. Tatsächlich ist eine russische. #00:14:29-8#

Marion Grether: Also es ist doch noch in Zukunft Museum Vergangenheit. #00:14:32-7#

Dr. Anne Wasmuth: Ohne Vergangenheit können wir natürlich auch keine Zukunft diskutieren. Es sind ja Entwicklungen. Nichts wird einfach aus dem aus dem Reagenzglas geboren. Wir haben immer Bedarfe. Also man Menschen haben jetzt. Ein ganz großer Bereich, der bestimmt auch kontrovers diskutiert werden wird, ist der Bereich Gesundheit und Körperoptimierung. Da geht es zum Beispiel auch um sowas wie pränatale Diagnostik. Wir werden diskutieren, welche Genmerkmale kann man auch schon frühzeitig auch eleminieren? CRISPR CAS ist eine Technik, die das kann. Aber dann kommt wieder der moralische oder der ethische Hintergrund. Die die Gesellschaft muss das diskutieren, ob sie das diese Technik auch einsetzen möchte und unter welchen Bedingungen wir das auch sollten, aber auch eine rechtliche Definition dort schaffen. Und wir definieren erst mal, dass ich kein Richtig und Falsch in diesem Museum. Das steht uns nicht an und das wollen wir auch nicht und das können wir auch nicht, weil ich weiß ja nicht, wie die Zukunft wird. Wir definieren de facto nur Möglichkeiten und Trends, die haben. Das hat das Kuratorenteam ermittelt in fünf Bereichen, also fünf Bereiche, die sich großen Überblicksthemen beschäftigen. Und dann werden wir sehen, wir werden das überarbeiten müssen. Natürlich, damit das Zukunft Museum auch ein Zukunftsmuseum bleibt und nicht irgendwann dann doch nur ein Technikmuseum ist. #00:15:47-7#

Marion Grether: Ja. Wenn ich daran denke, wann ich mich mal so richtig an Museum gepackt hat, da war ich, ich glaube schon kurz vor. Oder ich war Studentin, Ich weiß es nicht. Das war das Haus der Geschichte in Bonn, und da war zum Ersten Mal, dass ich so dieses Museum zum Begreifen erlebt habe. Also wirklich, ich sitze da in auf den Stühlen des alten Bundestages und soll selbst bei einer Abstimmung teilnehmen. In Regensburg haben Sie es jetzt auch gemacht, beim Haus der bayerischen Geschichte. Auch dort kann man bei einer Debatte dabei sein, abstimmen. Und das ist wirklich, wo ich in dem Moment denke Ja, im Moment merkt man Hey, was passiert hier eigentlich? Ich muss selber denken, so, das Haus der Geschichte ist ja jetzt schon. Wie alt ist das? Also wirklich, wirklich lang? Was hat sich so seitdem trotzdem an Museumsarbeit verändert, auch in der Pädagogik? Was bringt jetzt das Zukunftsmuseum noch mal Neues? Ist das nur Technik oder was ist da jetzt noch neu? #00:16:50-6#

Dr. Anne Wasmuth: Also Museen mussten sich darauf einlassen, dass sie konkurrieren, einfach auch mit anderen Freizeiteinrichtungen, also Museen, die großen, auch Forschungsmuseen, die auch selber sehr universitär geprägt sind. Am Ende müssen Museen natürlich auch konkurrenzfähig bleiben. Wir brauchen auch Besucherzahlen, natürlich. Und das heißt, wir müssen uns natürlich im Laufe der Jahre immer mehr auch mal neuen Formaten öffnen. Das tut aber auch gar nicht weh. Das ist auch gut. Ich glaube, Museen müssen sich natürlich auch immer die Frage stellen Wie relevant sind sie für die Gesellschaft? Und wenn sie das bleiben wollen, die Museen gute Besucherzahlen haben. Die beweisen das ja, dass sie das Menschen da hingehen wollen und etwas sehen möchten. Die müssen sich aber tatsächlich auch immer diesen kritischen Punkt stellen. Also sind sie auch für sich, für für alle Menschen, alle Bürger gleichermaßen zu genießen und zu konsumieren. Was sich geändert hat, ist natürlich, was sie sagen. Überhaupt der Stand der Museumspädagogik. Also ich meine, früher gab es Führungen und die waren natürlich eher wie eine Vorlesung angelegt. Das lag aber daran, dass grundsätzlich natürlich dieses Format auch gesellschaftlich vollkommen getragen wurde. Man hat einen Experten, und der erzählt einem so ein bisschen genau, was wie die Wahrheit ist. Und das hat sich sehr geändert. Wir haben sehr, sehr starke solche Museumspädagogik in den Museen. Das ist gut, weil Vermittlung mittlerweile auch einen großen Teil unserer Besucherschaft ausmacht, also Schulklassen und Gruppen, die kommen, die natürlich auch bestimmte Programme brauchen und die auch pädagogisch und didaktisch geführt werden müssen, also die einfach auch andere Formate als jetzt sich vielleicht ein Wissenschafter etwas ausdenken würde, wo sie auch durchaus Wissenschaft ist. Das ist schon mal ein großer Punkt. Der ist sehr, sehr groß geworden und der ist glücklicherweise auch gewachsen. Auch das so weit, dass Museumspädagogik auch sogar bei der Gestaltung oder bei der bei der Einrichtung von Ausstellungen schon Mitspracherecht hat, um zu sagen na ja, diesen Inhalt bräuchte ich, um vielleicht das noch ein bisschen besser zeigen zu können. Habt ihr nicht dafür ein Objekt, das ihr vielleicht auch noch mit reinnehmen könnt? Oder auch einfach Raum, wo man sich mit Gruppen treffen kann? Das ist schon in Ausstellungen ein wichtiger Punkt. Wenn alles vollgestellt ist, kann ich natürlich schlecht mit einer 25 Mann Gruppe da reingehen. Also da hat die Pädagogik ein bisschen mehr Gehör bekommen. Und natürlich die Themen, also die Themen, die gespielt werden, sind in vielen Museen. Klar, man hat immer eine Dauerausstellung, das ist das absolute Brett, das muss man haben, Da muss man auch seine seine wichtigen Basisthemen spielen, aber in Form von Wechselausstellungen oder eben auch in Diskussionsformaten. ins Land usw. Das hat immer mehr Einzug gehalten, um ganz wirklich auch verschiedene aktuelle Strömungen aufzugreifen. Jetzt sind Museen natürlich grundsätzlich nicht so schnell wie das Internet. Aber mit diesem Format kann man. Kann man Strömungen oder kann man bestimmte Inhalte schneller auch verarbeiten? Was wir hier machen, die haben tatsächlich auch da möchten wir was Neues probieren. Wir werden keine klassischen Aufsichten haben, sondern wir werden ein Konzept hier verwirklichen. Das heißt, alle Aufsichten sind eigentlich kleiner, das heißt, sie sind pädagogisch geschult, Sie sollen eher zum Dialog anregen. Sie sollen auch mal mit den Besuchern, wenn sie das möchten, mitspielen. Sie sollen einfach auch wirklich als Besuchspartner hier dienen. Und das ist angefangen von der Kasse bis auf die in die Ausstellung hinein, dass dort Menschen sind, die immer auch irgendwie zur Kommunikation dienen können die, die ins Gespräch einbringen. Wir wollen einmal die Stunde, je nachdem, wie wir es schaffen oder zumindest täglich Diskussionsrunden hier anbieten, die von den Experten angeführt werden zu diesen verschiedenen Techniken, damit man einfach auch nicht einfach nur hinausgeht. Man kann natürlich einfach auch rausgehen, ohne dass man diskutieren muss, aber das der Austausch bedarf, das der gedeckt werden kann. Ich bin jetzt ganz aufgeregt. Ich habe das jetzt hier gesehen und ich möchte das gerne einfach mit jemandem diskutieren und das wird hier passieren können. Also von daher, das versuchen wir ein neues Konzept für uns, das gibt es auch in anderen Museen schon. Das Jüdische Museum in Berlin zum Beispiel hat auch Kommunikatoren. Das Museum für Kommunikation in Bern hat dieses Konzept jetzt aufgelegt und wir würden das gerne. Hauptsächlich wahrscheinlich mit Studenten, aber auch mit anderen Leuten, die eben gerne an diesem Konzept teilhaben wollen, Würden wir das hier gerne mal versuchen umzusetzen. Es wird spannend, aber es ist interessant. Ich hoffe, das wird was werden. #00:21:18-8#

Marion Grether: Das hört sich total spannend an! Sie haben gerade das Stichwort Räume gesagt. So, es gibt ja ein Beispiel aus Berlin Humboldtforum. Da hat man eigentlich erst an das Gebäude gedacht und dann überlegt Was machen wir? Also erst Gebäude, dann Konzept. Wie war das hier? #00:21:36-0#

Dr. Anne Wasmuth: Also tatsächlich ist es uns ähnlich ergangen. Also dieses Haus war bereits geplant und war auch im Außen schon fertig. Und dann haben wir den Zuschlag bekommen als Mieter und wir konnten eigentlich nur den einen die Innenverteilung, sage ich mal, die Innenraumverteilung ein bisschen beeinflussen, aber auch noch ein bisschen. Wir haben ein Stockwerk rausnehmen lassen, damit wir die Höhen erzielen können. Also Museum braucht natürlich auch gerade ein Technikmuseum, braucht ein bisschen auch an Höhe, damit wir entsprechend auch Objekte inszenieren können. Das heißt, wir haben statt fünf, vier Stockwerke, also drei Stockwerke und ein Verwaltungs Stockwerk. Aber natürlich ist es eigentlich ein Haus, das ich Nicht unbedingt. Es ist kein Bus, kein geplanter Museumsbau und dementsprechend müssen wir natürlich auch ein bisschen Kompromisse eingehen. Viele Dinge, die wir jetzt einfach auch einfach brauchen, als als Museum, als Ausstellungsmacher, die werden jetzt hier eingefügt. Das ist so ein bisschen im Nachgang so nachrüsten. Da haben wir aber auch einen ganz guten Rat, sage ich mal, wir haben das bis jetzt ganz gut gelöst. Also wir brauchen einen anderen Boden. Also Teppich ist nicht so schlau für ein Museum. Die Akustik ist natürlich auch sehr, sehr wichtig. Wir haben hier überall Sichtbeton. Da werden wir einige Akustikpaneele einbauen müssen, damit, wenn viele Leute hier drin sind, man nicht einfach denkt, man ist in der Schwimmhalle. Also solche Sachen müssen nachgerüstet werden, weil wir ja einen Betrieb hier haben. Wir möchten ja gerne, dass die Besucher sich auch wohlfühlen hier. Das heißt, am Ende geht es uns ein bisschen natürlich viel im Kleineren als im Humboldtforum, weil die ein bisschen mehr Fläche haben. Aber ein bisschen geht es auch so Wir haben hier ein Haus bekommen, das wir noch ein bisschen gestalten durften. Aber im Grunde genommen war es schon von der Anlage her fertig. Große Fenster. Sie sind immer ganz beeindruckend, wenn man hier unten in den Stockwerken steht. Das ist auch architektonisch wirklich ein Geschenk an die Stadt. Nürnberg ist toll, aber für ein Museum nicht unbedingt. In jedem Fall natürlich praktisch, weil natürlich Tageslicht eine andere Beleuchtung ist, als wenn wir mit Kunstlicht beleuchten können. Aber wir gehen diese Herausforderung ganz wacker an und ich glaube, wir machen da eine ganz, ganz tolle Ausstellung. #00:23:43-5#

Marion Grether: Noch eine Herausforderung ist ja auch tatsächlich die diversen Zielgruppen, also ein Museum, was einen Schwerpunkt Technik hat. Wie begeistern Sie 16-jährige Mädchen? #00:23:55-2#

Dr. Anne Wasmuth: Ich glaube, das sind die Mädchen. Das unterschätzt man. Das ist, glaube ich, ein Vorurteil. 16 Mädchen keinen Bock auf Technik haben. Also dafür, dass die alle natürlich auf Handys usw alles können, glaube ich, dass das ein bisschen das ist einfach nicht stimmt. Wir haben den Vorteil, dass wir natürlich hier coole Technik aufstellen können. Wir können wie gesagt, auch die Sachen, die sie interessieren, die auch junge Leute interessieren. Können wir hier spielen? Wir haben zum Beispiel zwei Labore und die sind, glaube ich, zu keinem Museum hier in Nürnberg. Ein Physik und ein Chemielabor, wo man einfach wirklich auch ganz, ja ganz klar, ganz basic Naturwissenschaft begegnen kann. Das ist ja auch. Wollen Sie auch, dass wir die MINT Fächer hier uns auf die Fahnen schreiben? Aber am Ende geht es darum, was macht man mit der Technik? Und ich glaube, das ist das Relevante daran, wie wir ein Zielgruppenkommen. Erwachsene denken sich immer was denn, was sie denn meinen, würden das 16-jährige gut finden und damit sind sie meistens falsch. Weil das ist ja nicht so, dass die sich für die interessieren sie sich nur für andere Aspekte der Technik. Also wenn man ein Handy hat, wollen die nicht wissen wie Datenschutz geht. Leider. Sondern dass man Filme auf Text schneidet. Und das ist einfach. Da werden wir uns etwas einfallen lassen, wo wir eben ganz unterschiedliche Zielgruppen über die Technik, die wir hier nun mal aufstellen, einfach ja, was eine gewisse Relevanz auch für diese Zielgruppe haben kann. #00:25:24-3#

Marion Grether: Es ist ja auch eine Zukunftserfahrung, dass unsere Kinder mittlerweile oder zum Teil schlauer sind als wir, was das angeht, oder? #00:25:32-8#

Dr. Anne Wasmuth: Es ist immer die Frage, ob sie schlauer sind, wie wir sind. Man ist immer von den Dingen beeindruckt, wie man selber nicht kann. Also wir eignen uns das nicht an, weil wir es vielleicht einfach nicht relevant finden. Ich bin tatsächlich nicht auf Talk, aber einfach, weil ich es vielleicht nicht so dringend brauche. Meine Community ist da nicht, wenn wenn die da wäre, also wenn sie und ich das da wären, dann würde ich mir das schon auch aneignen, nämlich es auch können. Andererseits ist glaube ich, diese Technik. Also das ist halt keine Scheu. Das ist, glaube ich, ein großer großes Pfund dieser Generation. Man geht immer erst mal hin und probiert es aus. Also dieses, wie wir das so kennen, Man liest erstmal den Wahlzettel und dann guckt mal! Schließt man das eigentlich an und macht man es auch richtig, damit die Garantie nicht verfällt und so? Das passiert bei der jungen Generation nicht. Die sagt einfach naja, kommen. Wie kann es schon gehen? Es ist ein Knopf dran, das wird schon irgendwie funktionieren. Und dann probieren sie das aus. Ohne Scheu. Also Ganztagsschulen, Error. Und das geht uns, glaube ich, tatsächlich in den Eltern verloren. Das macht es auch ein bisschen, glaube ich. Die probieren es einfach aus und es kann dann da alles passieren. Passiert meistens nichts. Im Gegenteil, meistens kommen sie so zum Ziel. Und das sind auch solche Methoden, die man die wir hier einfach auch aufnehmen müssen. Also wie lernen Menschen in einem gewissen Alter auch? Sie wollen probieren. Sie wollen Sachen auch einfach, ohne dass man ihnen vorher sagt, wie sie es machen sollen, zu dem Ziel kommen. #00:26:52-9#

Marion Grether: Ich finde, das ist auch eine Grunderfahrung, die jetzt so in diesem Lockdown und in dieser Zeit einfach ich für mich so festgestellt habe, dass ich begeistert war von Firmen, die einfach sich Gedanken gemacht haben. Sie konnten gerade nicht ihr Geschäft öffnen und dann wirklich die Zeit genutzt haben, innegehalten haben. Mensch, wie arbeiten wir eigentlich? Was passiert hier eigentlich? Was machen wir? Was haben wir vielleicht auch verschlafen usw. Und dann wirklich auch in dieser Zeit viel vom Ergebnis her gedacht haben. Also genau dieses einfach ausprobieren, wirklich mehr. Dieses agile Arbeiten, wo ich glaube, dass wir als Deutsche das manchmal wahnsinnig schlecht können. #00:27:34-6#

Dr. Anne Wasmuth: Oder wir sind halt perfektionistisch erzogen. Also man man möchte am Ende nur das Ergebnis präsentieren, was best optimiert ist und der Weg dahin, der ist natürlich auch bei uns mit allen möglichen Fehlschlägen gepflastert. Aber das ist nichts, was man groß nach außen kommunizieren würde. Das machen andere Nationen anders, die finden einfach den Weg schon cool. Also das ist ja so der Große, was ich mal so in Silicon Valley guck, da ist es ja fast schon schick, wenn man ein paar Mal ein paar Schleifen drehen und am Ende hat man dann das total tolle Apple iPhone in der Hand. Das ist eine andere Prägung, aber ich glaube, der Weg zur Innovation ist immer der gleiche. Man muss natürlich probieren und man muss. Das Scheitern bringt oft mehr, als dass das in einem Rutsch gut machen. Weil über das Scheitern lernt man ganz, ganz viel über über Zusammenhänge und über auch natürlich auch über Technik natürlich. #00:28:24-9#

Marion Grether: Ja, aber war das auch beim Jetzt hier im Museum der Fall? Also Sie haben im 1. März angefangen, das heißt, da waren ja schon Konzepte, da waren ja schon Inhalte usw also da war dann schon so der erste Blick, wo sie sagten okay, finde ich super oder das finde ich nicht so super, Da möchte ich noch mal nachsteuern und dann kam eigentlich sofort Corona. Hat das noch mal was bewirkt mit dem Blick auf die Ausstellung, auf die Themen? #00:28:49-2#

Dr. Anne Wasmuth: Also ich bin ja in der glücklichen Lage, ich übernehme ja, was vollkommen fertig ist schon. Also der Wein und sein Team, die haben ja schon seit drei, vier Jahren dieses Konzept erarbeitet, die ganzen Exponate schon mal her geliehen usw. Daher bin ich natürlich in einen Zustand gekommen, wie man auf etwas fertig ist und zwar sehr gut fertiges blicken kann. Aber ja. Also als ich anfing am 1. März, war relativ bald danach Corona Thema. Corona hat natürlich noch mal ein bisschen zum Umdenken geführt. Wir hatten kurz überlegt, ob wir diesen ganzen Inhalt Pandemie noch mit in die Dauerausstellung hineinbringen. Das ist aber zu einem Zeitpunkt, wo wir jetzt schon im Bauen sind, das ist nicht mehr möglich. Aber wir werden das natürlich punktuell und auch über Veranstaltungen versuchen aufzufangen, weil im Grunde genommen ist das natürlich ein System, was wir diskutieren müssen, was wir, was gerade in der Gesellschaft passiert, wenn sie plötzlich komplett zum zum Stehen kommt. Und das macht, glaube ich persönlich fast mehr, als es mich jetzt beruflich betroffen hat. Aber das war schon auch eine sehr große Erfahrung, die man da gemacht hat. #00:29:55-8#

Marion Grether: Ja, also ich finde gerade Corona ist doch so ein Spiegel unserer Verhältnisse und auch unserer Versäumnisse. Und für mich ist schon die Frage, was schafft es dann am Ende ins Museum oder was wird jetzt auch vielleicht ausgerümpelt? #00:30:10-2#

Dr. Anne Wasmuth: Wir bei uns ist ja sozusagen es kommt ja nur Neues ins Museum zum Ausruppeln, weil wir noch gar nichts zum Ausruhen haben. Aber tatsächlich wird man, stellen sich jetzt alle Museen ein bisschen auf den Prüfstand. Also man hat ja im Moment des Innehaltens. Da geht es auch um Personalkonzepte zum Beispiel. Wir haben natürlich einige, sage ich mal, Gewerke, zum Beispiel die Museumspädagogik, die sehr viel mit freien Mitarbeitern arbeitet, die im Corona natürlich einfach diese schwer hatten, Also wo man sagt, okay, die sind eben nicht im öffentlichen Dienst schön mit mit Verträgen, sondern die sind auf freie Basis. Wenn ich aber keine Schulklassen habe, können die nicht arbeiten. Darüber müssen sich auch Museen Gedanken machen, wie sie da sozialverträglich mit ihren Kollegen umgehen. Dann natürlich einfach die. Die Erkenntnis, dass wir gerade keine Schulklassen, zum Beispiel eine wirklich ganz, ganz wesentliche Besucherschaft bei uns darstellen. Und dadurch, dass die Schulen, so waren wir wirklich diesen, diesen Besucherverlust schmerzlich mitgekriegt haben. Also der einzige Besucher. Also bei allen Korona sage ich mal Maßnahmen, die kriegt man irgendwann ins Museum und man kann das gewährleisten, dass man da eine Sicherheit garantieren kann. Aber wenn die Schulen nun mal gar nicht, wenn nicht schon stattfindet, kommen auch keine Schulklassen und Gruppen sowieso nicht. Und man merkt eben das, dass wir da sehr viel investiert haben in Schulklassen, Schulklassen, Angebote und wenn die wegbrechen, ist aber keine keine Alternative dafür da. Also das da sind, dann kommt man schon auch ein bisschen auch über Strukturen im Museum einfach mal ins Denken. Also und welche Wichtigkeit haben überhaupt Kultureinrichtungen? Also geht ein Mensch, wenn er gerade sich darüber Gedanken machen muss, was er dann morgen, was sich wie er sein Klopapier kaufen kann, dann überhaupt auf die Idee zu sagen Eigentlich könnte ich ja noch mal irgendwie per Video einer Führung im Museum teilnehmen. Also da sind auch ganz viele, sage ich mal, Leute auf ihre absoluten Basisbedürfnisse zurück gebrochen worden. Alle eigentlich. Und es kann erst mal längere Zeit im Homeoffice war, wo man dachte ich hätte ich mal wieder Bock. Und jetzt möchte ich auch mal wieder Musik hören. Ich möchte mal wieder. Und dann muss man eben sehen, dass die Kultur nicht vollkommen gestorben ist bis dahin. Also gerade die Musiker, das Theater, die Museen, die müssen ja trotzdem neben mir am Ende von ihren Besuchern ja deswegen geht schön dahin und macht das. #00:32:35-0#

Marion Grether: Wo wir nach draußen gehen, sind bei dem Stichwort jetzt Themenwechsel. Ich hoffe es nicht zu krass. Wann war Ihre letzte Demo? #00:32:44-3#

Dr. Anne Wasmuth: Letzte Demo? Weil das ist schon länger her. Das war ich glaube ich war mal beim 1. Mai in Berlin. Das ist auch schon zehn Jahre her. #00:32:54-8#

Marion Grether: Aber sie waren auf Einladung. Das ist. #00:32:57-5#

Dr. Anne Wasmuth: Ja. #00:32:57-6#

Marion Grether: Schon. #00:32:57-8#

Dr. Anne Wasmuth: Mal ein Anfang. Ich bin zwar nicht so großer Fan, aber ja, ich war auf Demos. #00:33:01-7#

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Marion Grether: Zusammensitzen. 5. August. Letztes Wochenende war in Berlin großer Auflauf. Ungefähr 20.000 Menschen. Die würden jetzt sagen Ihr seid Geisterfahrer. Das von 1,3 Millionen. Auch eine Frage der Kommunikation. Was haben Sie gedacht, als Sie diese Bilder gesehen haben? #00:33:20-7#

Dr. Anne Wasmuth: Ja, ich war tatsächlich echt geschockt. Vor dem Hintergrund der ganzen Corona Diskussion. Und ich finde, dass Deutschland bis jetzt sehr, sehr gut hinbekommen hat. Also wenn man unsere Zahlen ansieht, finde ich, haben wir alle, also jeder für sich tatsächlich verinnerlicht, dass das kein Scherz ist und dass wir da bestimmte Dinge einhalten können und dadurch etwas bewirken. Und dann sieht man diese Demonstration, die einfach erst mal diesen Fakt negiert, dass das, dass das gefährlich ist, also dass das Virus einfach Verhaltensänderungen von uns erfordert, die ja eigentlich auch nicht wirklich so einschränkend sind. Ich finde, wir können schon relativ gut wieder am Alltag teilnehmen und dann natürlich einfach auch eine massive Aggression einfach auch da zeigt sind ja, da sind ja auch ganz viele Inhalte vermischt worden. Am Ende ging es ja nicht unbedingt für alle Gruppen, die teilgenommen haben um Corona, sondern da hat man sich einfach auf aufgeschwungen und aufs Pferd gesetzt und am Ende waren viele politische Meinungen plötzlich, die mitgelaufen sind. Auch was mich immer wieder sehr überrascht und was mich auch einfach in meinem Demokratieverständnis wirklich sehr erschüttert, ist die Aggression gegenüber auch den Ordnungshütern entgegenspricht oder entgegen, ja fast schon geschrieben wird oder auch aggressiv entgegenkommt. Das halte ich tatsächlich für schwierig. Also am Ende machen die natürlich auch ihren Job klar, man kann sehen, wie sie es machen, das kann man auch diskutieren, aber am Ende finde ich das schon schon schwierig. Wenn wir eben die diese drei Organe haben, dann Sie das Gefühl, Da muss man schon sagen, das ist eine Entwicklung, die ich. Ja, also die, die ich mit Sorgen beobachte. Weil am Ende muss natürlich, wenn so viele Menschen sich in irgendeiner Form treffen, muss man da auch dafür gewährleisten, dass alle anderen, die sich das eben nicht die der nicht teilnehmen möchten, auch irgendwo noch immer sicher sind. Also ich habe das tatsächlich mit großer großer Verwunderung und auch wirklich mit Nichtakzeptanz gesehen. Und das heißt nicht, dass man nicht seine Meinung äußern darf. Ich bin also ein Großer. Das Wichtigste ist Meinungsfreiheit ist ein großes Gut, was wir uns auch bewahren sollten. Das ist auch nicht der Punkt, dass man nicht demonstrieren darf, dass man auch nicht seine Meinung sagen darf. Das ist vollkommen okay. Aber ich finde, die Art und Weise muss irgendwo adäquat sein. #00:35:37-0#

Marion Grether: Ja, was man ja gesehen hat, dass da einfach die unterschiedlichsten Menschen Milieus zusammen waren, von linksextremistisch zu rechtsextremistisch. Regenbogenfarben hat man gesehen, aber auch die Esoteriker als große Gruppe. 5000 Leute aus Stuttgart, also die Schwaben, sind immer vorne mit dabei, die letztlich doch sowas zu vereinen scheint wie so ein gemeinsames Feindbild, die da oben. Ich frage mich können wir die erreichen? Das ist ja eine Gruppe, die letztendlich eine einfache Wahrheit sucht. Also eine einfach sagen das Virus gibt es nicht, das ist eine Lüge. Kann ich die durch ein Museum oder durch Politik erreichen, wo komplexer gesprochen wird, wo es um komplexere Inhalte geht oder Unsere Welt ist ja einfach komplexer. Gelingt das oder muss man sagen Ja, das ist einfach so ein Prozentsatz an Menschen, da haben wir verloren. #00:36:30-1#

Dr. Anne Wasmuth: Demokratie muss sich natürlich immer, immer bemühen. Es ist natürlich eine Sisyphosarbeit. Also ich glaube, man darf keinen Menschen verloren geben, Also man muss es immer wieder versuchen zu erreichen. Und das gelingt natürlich am besten auch aus den Gruppen heraus. Also wenn man in diese Gruppen hineingeht, dann sollte man sie eben auch ein bisschen voneinander unterscheiden. Also diese Demonstration ist wie gesagt, es ist einfach eine eine Melange aus ganz vielen verschiedenen Richtungen gewesen. Was aber bei allen offensichtlich gleich ist, ist der Unmut. Und den muss man natürlich ernst nehmen. Also das ist ganz wichtig, dass man sich da nicht einfach in Spinner und die Gott, dann sind die halt mal ein bisschen nervig und machen das. Ich glaube, dass Politik schon dazu da ist, von Bürgern gewählt und ergo auch muss auch von Bürgern genutzt werden dürfen. Nur ist ja die Frage, ob am Ende eine Mehrheit eine Mehrheitsgesellschaft und wir müssen diese großen Hunde, die wir haben, also wir haben Demokratie und es geht uns allen gut. Wir haben seit über 80 Jahren keinen Krieg mehr, also alle Dinge, die wir, glaube ich, vergessen haben, wie dankbar wir hier sein können, auch, dass wir hier am Ende geboren sind. Auch das ist ja etwas, wo wir gar nichts zu können, sondern es ist ja Zufall, dass man eine gewisse Dankbarkeit und Demut dafür schon auch mal wieder auch auch von der Politik her kommunizieren darf und es ist gleich falsch aufgefasst wird. Weil am Ende funktioniert Demokratie tatsächlich nur über das Machen. Also das ist nichts, was man irgendwie erbt und sagt So, jetzt ist es so und dann bleibt es so, das kann innerhalb von einer Generation komplett kippen und da muss man natürlich jeden Tag sich bemühen, auch zu daran auch das Richtige zu kommunizieren. Denn auch das ich meine, wir diskutieren darüber auch gerade in Nürnberg. Wie sicher ist man der Stadt? Ich wohne der Südstadt, ich fahre nach meinem Fahrrad. Ich fühle mich hat mich noch keine einzige Sekunde hier unsicher gefühlt. Noch nie, weil ich bis jetzt nur nette Menschen kennengelernt habe und ich auch eigentlich immer nur Hilfe bekommen habe. Aber ich war schon Ländern, wo mir das nicht so ging. Also wo ich gesagt okay, du kannst ja mit dem Fahrrad rüberfahren, aber das solltest du mal lieber nicht tun. Und allein dafür ist man ja irgendwo auch dankbar zu sagen, also man wohnt im Land, da passieren Dinge, das ist klar. Also wir sind natürlich echt nicht perfekt. Aber für so ein großes, für eine große Bevölkerung, finde ich, sind die Strukturen sehr, sehr gut. Und dahin sollte man, finde ich, schon auch argumentativ gehen. Das ist immer der Vergleich ist immer schwer. Also am Ende gibt es immer Menschen, denen es gut geht und Menschen, denen es schlecht geht. Die Politik muss daran arbeiten, dass da mehr auch Teilhabe möglich ist. Das ist im Moment schon noch Luft nach oben. Aber nichtsdestotrotz, wenn wir jetzt sehen, wenn Menschen aus Syrien oder so kommen, die wirklich aus Kriegsgebieten kommen, die nichts haben, dann muss ich sagen, verstehe ich manchmal auch wirklich nicht, worüber wir uns immer wieder beschweren. Also das erfüllt mich auch manchmal wirklich. Auch mit Missverständnis zu sagen, wir können hier wirklich jeder kann seine Meinung sagen. Man kommt nicht sofort in Knast, dafür will man irgendwie politisch nicht korrekt ist. Also man hat wirklich die maximale Demokratie, die man haben kann. Und deswegen verstehe ich auch nicht, wie man das nicht auch schützen möchte, zumindest einmal dann zur Wahl zu gehen. Dann kann man ja wiederum auch wählen, was man will. Das ist ja wundervoll für die Parteien. Man kann das alles nutzen, aber es besteht, glaube ich, nur, wenn wir es nutzen. Weil sowas geht ganz schnell in Vergessenheit und dann ist es ganz schnell aus mit der mit allen Freiheiten. #00:40:04-4#

Marion Grether: Das sind zwei Stichworte. Das eine ist selber machen und das andere ist eigentlich sich nicht beschweren. #00:40:10-2#

Dr. Anne Wasmuth: Meckerecke. #00:40:13-2#

Marion Grether: Sie sind nicht der Typ zum Meckern, oder? Oder meckern Sie gerne? #00:40:18-2#

Dr. Anne Wasmuth: Ich finde Empörung gut. Also meckern finde ich nicht so gut, weil meckern meistens so so toll ist und nicht so viel bringt. Aber Empörung finde ich gut. Ich finde, Menschen müssen sich auch wieder mehr empören. Also wenn man das sieht oder? Das hat auch viel mit Zivilcourage zu tun. Also zum Beispiel wenn ich Fahrrad fahre. Ich kann mich super empören darüber, wenn jemand direkt an der Kreuzung parkt, weil ich fahre. Ich Ich werde jedes Mal meinen Haufen gefahren und ich ärgere mich die Pest darüber. Also das ist etwas, empöre ich mich. Und klar mecker ich mich manchmal auch, aber ich finde Rücksichtslosigkeit wirklich ganz, ganz schlimm. Nicht, dass ich das nicht manchmal auch mache. Jeder ist da natürlich vollkommen. Dass da nicht den ersten Stein werfen. Aber wenn es passiert, finde ich, da kann man auch ein bisschen italienischer werden. Da kann man ruhig auch mal ein bisschen empören und auch mal schimpfen und sagen Was ist das hier nur blöd? Und ich glaube, dass das immer eine bessere Reaktion hervorruft. Also selbst das Spiegeln ist besser, als es reinzufressen und dann im Grunde genommen nur auf irgendwelchen Facebook Accounts dann anonym in irgendeiner Weise einen Kommentar zu hinterlassen. Das finde ich ein bisschen feige und es hat für mich mit Zivilcourage nichts zu tun. #00:41:25-2#

Marion Grether: Ja, also jetzt selber machen, politisch. Aber Verkehrsausschuss ist es nicht geworden. Aber ich habe erst bevor wir über das Inhaltliche reden, noch die Frage Warum CSU? Wie ist der Weg dahin? #00:41:37-9#

Dr. Anne Wasmuth: Also ich bin tatsächlich ein großer Marcus König Fan. Ich hatte ihn ein paar Mal bei mir im Museum und ich finde, Demokratie lebt davon, dass es sich wandelt, dass man Wechsel hat, dass man Reibung hat, dass man es viele Parteien möglichst auch auf gutem Niveau miteinander diskutieren. Und. Also. Bürgermeister Oliver Großartig. Das ist toll gemacht. Klar. Aber es waren einfach 18 Jahre, die de facto ungefähr eine Gangart waren. Ich glaube, es ist mal wieder. Ich bin ein großer Freund von Wechsel und von neu, dass ich mich in Zukunft Museum. Und ich habe mir gedacht, das muss. Ich möchte es unterstützen. Ich möchte mal wieder einen Wandel. Ich möchte neue Reibungsfelder. Und die CSU ist natürlich klar, Das ist jetzt hier in der Stadt nicht unbedingt Gesetz gewesen, aber ich trau dem Oberbürgermeister sehr viel zu jung für alle war. Alle, die angetreten sind, waren jung. Aber ich finde, der Stadt tut es gut, sich einfach mal an neuen, anderen Werten zu reiben. Und das unterstütze ich. #00:42:42-9#

Marion Grether: Und sind Sie dann gefragt worden oder waren Sie. Hey, ich. Das war schon immer mein Traum. Kommunalpolitik. Ich wollte das schon immer. Das fehlte noch. #00:42:52-5#

Dr. Anne Wasmuth: Auch das ist wie ein Museum. Ich habe. Natürlich. Eigentlich wollte ich das überhaupt nicht. Ich habe auch nicht gedacht, dass ich das kann. Ich bin tatsächlich gefragt worden, ob ich da nicht mitmachen will, ob ich, also ob ich mich da engagieren möchte. Und da ist wieder das mit Meckern Ich weiß, du bist meine. Du bist schon jemand, der auch durchaus das Maul aufmacht und sagt das alles doof jetzt. Eigentlich müsstest du dann auch mal in die Bütt. Und man muss auch mal sehen, ob man nicht vielleicht auch dann wirklich was in die Verantwortung gehen muss dafür. Also ich habe jetzt festgestellt, das ist so einfach nicht. Man hat da auch neue Strukturen, die man erst lernen muss und so und ich sage gerade ist jetzt ja auch aus vielen verschiedenen Gruppierungen. Aber das ist jetzt mal einfach auch ein Versuch, wirklich daran auch teilzuhaben zu sagen Ja, das will ich einfach mal auch ein bisschen, gerade in der Kulturpolitik ein bisschen auch eine Stimme sein. Weil gerade Kultur ist etwas hat einfach keine Lobby und ich glaube, das tut nicht schlecht. Wenn jemand also, der das auch macht oder ich die ich mache, vielleicht auch eine andere Sichtweise habe und vielleicht auch noch mal anders vertreten kann als jemand, der eigentlich nicht ein Unternehmen leitet und trotzdem Kulturausschuss ist. #00:44:01-7#

Marion Grether: Ich bin gerade durch. Corona ist. Eigentlich hat man so gesellschaftlich diskutiert, wer eine Lobby hat und wer keine Lobby hat. Und das waren eigentlich sehr, sehr viele, die eine Lobby haben und sehr, sehr viele, die keine Lobby haben. Ja, jetzt ist es. Jetzt sind sie sozusagen in der Verantwortung, haben eine Stimme. Das Geld wird knapp. Es ist so die Frage Gießkanne oder gezielt? Also was auf sie zukommen wird, ist ja auf jeden Fall Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen haben es an sich, dass da ein Ja oder ein Nein steht. Da wird jemand nicht glücklich sein am Ende und jemand anderes ist es vielleicht. Sind Sie entscheidungsfreudig? #00:44:39-6#

Dr. Anne Wasmuth: Ja, ich bin es. Und ich glaube, dass jede Entscheidung besser ist als als Entscheidung. Also am Ende sucht sich das immer seinen Weg. Und dann lieber aktiv als einfach abwarten und warten, was da so was am Ende so ungewollt dabei rauskommt, weil man jede Entscheidung auch revidieren kann. Man kann sich an jeder Stellung reiben, jede Entscheidung kann man wieder neu diskutieren, aber immerhin ist es eine Entscheidung. Es hat also irgendwie ein Prozess gegeben, weswegen man überhaupt diese Entscheidung getroffen hat. Alles, was man mal so laufen lässt, sucht sich natürlich auch seinen Weg. Also am Ende gewinnt dann eben meistens der Stärkste oder der, der am lautesten ist und nicht unbedingt die, welche mal argumentativ die beste Lösung. Ob das am Ende immer so ist? Also auch da finden ja verschiedene Methoden da auch einen Einzug. Also dann auch nicht immer der dann die beste Lösung aus meiner Sicht, die dann genommen wird. Aber das ist dann wiederum auch Demokratie. Also das ist ja auch eine Mehrheitsentscheidung. Und wie Sie sagen, am Ende ist das Geld natürlich endlich. Also wir müssen natürlich immer überlegen statt das ist mir jetzt auch noch mal bewusst geworden hat so viele Basisaufgaben. Wir wollen natürlich also gerade Bildung, ganz Großes. Da würde ich jetzt nicht wegkürzen wollen, nur um vielleicht einem anderen, einer anderen Idee noch mehr, also mehr Geld zu geben. Also weil das sind schon auch Sachen, die wollen wir ja, brauchen wir auch, oder? Straßenverkehr so was ist Das sind ja wirklich viel Geld und das sieht keiner. Also es ist also nicht wirklich ein tolles Projekt, aber oh, das ist ja toll, sondern am Ende ist es einfach nur, dass jeder auf der Straße fahren kann. Und das ist so ein bisschen undankbar eigentlich, weil man denkt ja, jetzt haben wir es jahrelang, wir haben eine tolle Stadt, es funktioniert eigentlich immer alles und man sieht immer nur die Sachen, die nicht funktionieren. Aber was es auch kostet, dass die Sachen mehrheitlich funktionieren, es ist schon echt beeindruckend. Aber ja, am Ende kann man natürlich immer ein bisschen ein paar Stellschrauben drehen und vielleicht kippt das ein bisschen in Richtung Kultur. #00:46:35-8#

Marion Grether: Wir sind gespannt. Ich würde gerne eine Frage stellen, die sich auf Gäste bezieht, die wir im Februar im Bildungszentrum hatten. Und zwar waren Herfried und Marina Münkler bei uns. Wir haben natürlich ganz viel über Demokratie gesprochen. Das war sozusagen ganz frisch nach den Ereignissen in Thüringen, nach der Wahl von Thomas Emmerich zum Ministerpräsidenten mit Stimmen der AfD und Münkler haben schon vorher den Vorschlag von sogenannten Bürgerkomitees gemacht, weil ja schon vorher, auch in diesen Monaten das vergisst man mittlerweile irgendwie über diese ganze Zeit wir sehr viel über Demokratie gesprochen haben, gesellschaftlich über Demokratieverdrossenheit. Ist das das richtige System? Wie funktioniert das ja alles. Wie werden diese Extremisten eigentlich gestärkt. Wie können. Wie bedingt sich das alles? Und die sagten ja, ein Mittel könnte sein, Bürgerkomitees ins Leben zu rufen, auf kommunaler Ebene zu sagen, wir haben ein bestimmtes Thema und da öffnen wir die Lostrommel und losen Menschen zufällig in dieses Komitee hinein. Und die beschäftigen sich für eine bestimmte Zeit, für ein bestimmtes abgegrenztes Projekt und müssen da politische Entscheidungen treffen. Natürlich mit dieser Idee dahinter, dass man plötzlich eben aus dieser Ecke rauskommen muss, bestenfalls und merken muss Oh, es gibt mehr Perspektiven in der Politik und ich muss eben vielleicht eine Entscheidung treffen, die nicht jeden glücklich machen kann. Oder ich finde den Kompromiss, womit doch viele Menschen mitleben können. Wäre das ein Konzept, das jetzt von jemandem, der mal in seinen Urzeiten für die SPD aktiv war, aber trotzdem wäre das ein Konzept. Und Sie sind jetzt gewählt. Kann man das? Könnte man das aushalten, dass da plötzlich irgend so ein Hinz und Kunz kommt und sagt Jetzt mache ich auch mal Politik? #00:48:34-4#

Dr. Anne Wasmuth: Also am Ende ist es der Stadtrat. Eigentlich ist er sowas. Also wir sind ja aus allen möglichen Zusammenhängen gewählt und sind ja auch ehrenamtlich. Das ist ja nichts, was wir da irgendwie hauptberuflich machen. Aber grundsätzlich finde ich es gut. Es gibt auch 30 Beiräte, die die dem Mann so beratend dazu, dazu sich mal ja auch kommentieren. Ich finde es immer sehr gut, wenn man aus dem aus dem Zuschauen ins Machen kommen muss. Also von daher würde ich das begrüßen und ich hätte auch kein Problem damit, mir dann sage ich mal anzuhören, wie denn sozusagen die Expertise aus diesen Gremien ist. Ich finde es halt die Auswahl der Leute ein bisschen schwierig. Also das ist halt die Frage, ob, ob man gleich mal wieder auch die Dimensionen mitdenkt, die nun mal einfach auch notwendig sind. Also wenn am Ende keine Ahnung. Es kann ja sein, dass zufällig eben einfach eine andere Gruppierung ist. Also eine Losung ist, die sich einfach mehrheitlich gut finden würde. Wenn jetzt alle Kneipen rund um die uhr aufhaben können, so das. Grundsätzlich bin ich da gar nicht dagegen. Aber das wird natürlich was mit unserer Gesellschaft machen. Und dann hätten halt wenige tatsächlich die Macht, Entscheidungen zu treffen. Also ich finde schon auch immer, es muss irgendwo eine Mehrheit erfolgen. Also wenn da mehrheitlich Menschen mit leben können. Und das ist ja das Schwierige an der Politik, dass man natürlich so gut argumentieren muss, dass man die Mehrheit überzeugt. #00:50:00-6#

Marion Grether: Aber auch die müssten sich dann ja mit einer Lärmschutzordnung auseinandersetzen, oder? #00:50:04-8#

Dr. Anne Wasmuth: Ja, also, also in der Schweiz wird das ja aktiv gelebt, Da gibt es ja diese Bürgerentscheide, also Volksentscheide, die tatsächlich, wo jeder Bürger abstimmen kann, konkret zu bestimmten Themen. Das führt dazu, dass die Leute natürlich sich damit viel besser auseinandersetzen, weil man ja auch ein persönliches Interesse daran hat. Es ist die Frage, ob das sage ich mal hier in so was ich mal so größeren als es relativ klein und übersichtlich. Jetzt ist in Deutschland natürlich auch noch sehr, sehr auf sehr weitgehende Themen, also wirklich auch tatsächlich eine große Expertise braucht, um das überhaupt darstellen zu können. Aber als Teil dessen. Ich glaube nicht, dass das tatsächlich die alleinige Entscheidung da liegen soll. Da bin ich schon wieder sehr demokratisch und ich sagen, das ist ein bisschen zu viel Macht an einer Stelle. Aber grundsätzlich finde ich das nicht schlecht. Aber abgesichert kann kann das. Jeder Bürger, also jeder Bürger kann sich einschalten, jede Stadtratssitzung ist öffentlich. Also ich glaube nicht, dass darüber eine Demokratieverdrossenheit beseitigt werden würde. Ich glaube, das muss wie früher anfangen. Dass der Wert von Demokratie, also von all den Vorteilen, die wir dadurch haben, dass man die natürlich viel, viel früher. wieder auch als eine gewisse Bürgerpflicht auch vermittelt. Denn ehrlich so was wie wählen? Natürlich ist das ein großes Recht, aber ich finde, es ist verdammt auch eine Pflicht, dass man das tun muss. Und solche Sachen, die werden. Also ich kenne das. Meine Oma hat, die ist jeden Tag. Jedes Mal, wenn Wahl war. Hat sich aufgehängt, aufgebrezelt, ist zur Wahl gegangen, weil es war einfach wichtig. Das war ein Vorbild, was ich gut finde. Und da gab es auch kein Wenn und Aber. Dann ist man natürlich hingegangen und da waren auch alle, natürlich alle hingegangen und das ist wurde aber gar nicht diskutiert, ob ich das jetzt, ob ich Bock drauf habe oder ob ich das wichtig finde. Es war klar, man ist Bürger dieses Staates und das gehört dazu. Und ich glaube, dass man das wieder ein bisschen mehr spiegeln muss. Es gibt all diese wunderwunder wundervollen, großartigen Sachen, die wir hier nutzen dürfen. Und ein paar Pflichten, finde ich, kann der Bürger haben. Unter anderem, dass er sich demokratisch engagiert und wählt. #00:52:13-9#

Marion Grether: Also ein vehementer Aufruf Informiert euch, macht euch schlau! Geht ins Museum. #00:52:20-3#

Dr. Anne Wasmuth: Ich muss sagen, ich würde es auch nicht Familienhund spielen. Das muss auch ganz früh anfangen. Ich finde, das ist alles. Jeder ist Vorbild und das sollte man sich immer auch sagen. Also wir konsumieren wirklich sehr, sehr viel Positives. Und was ich ein bisschen schade finde, ist, dass wir das nicht wirklich auf dem Schirm haben, dass das einfach sehr viele Vorurteile sind, die wir hier einfach genießen können. Und die sind nun mal nur deswegen so toll, weil man eben in einem Staat, in dem das einfach gewährleistet wird, nicht nur. Es gibt diverse Dinge, die wir definitiv noch verbessern können, aber. Also im Grunde kann man das schon schützen. #00:52:59-3#

Marion Grether: Ja, ich habe noch eine politische Frage und zwar hat glaube auch durch die Politbande und unterstützt durch das Bewerbungsbüro für die Kulturhauptstadt hat es eine Bedarfsanalyse gegeben, wo ganz viele Menschen befragt worden sind, die in der Kultur tätig sind. Das sind Institutionen, das sind freie Künstler. Was jetzt diese Situation mit ihnen macht. Und da kam raus das über einen Fragebogen, dass 67 % der befragten Kulturorte gesagt haben, sie sind bis Ende des Jahres zahlungsunfähig, und 88 % der befragten Selbstständigen haben angegeben, dass bis Ende des Jahres ihre Selbstständigkeit auf der Kippe steht oder sie sie aufgeben müssen. Das liegt dem Kulturausschuss jetzt vor. Da sind Sie Mitglied. Was machen Sie jetzt damit? #00:53:49-9#

Dr. Anne Wasmuth: Der Vorschlag war ja, sogenannte Kulturoasen zu schaffen, also dass man Plätze, Räume wie auch immer zur Verfügung stellt, wo Kulturschaffende sich dann verwirklichen können und wo sie was anbieten können, wo dann einfach eine gewisse Infrastruktur geschaffen wird, um überhaupt wieder für Publikum da zu sein, also wo man überhaupt Möglichkeit schaffen kann, dass man Menschen bekommt, also zu sich bekommt. Das wird jetzt, glaube ich. Das hat, das hat es in die Kulturreferentin, glaube ich, jetzt ganz, ganz gut eruiert, was man dafür braucht. Am Ende sind das ja Beschlüsse, die wir fällen, die auf Basis von Emotionen sein müssen. Also ich glaube, da waren alle dafür. Also alle haben gesagt, Ja, das ist eine echt dramatische Situation, da müssen wir eingreifen. Die suchen jetzt, glaube ich, noch nach irgendwelchen geeigneten Orten, weil natürlich das alles auch mit einer, mit einer sicheren Infrastruktur zusammenhängt. Also man braucht die Toiletten, man braucht Security, Service, all diese Sachen, die auch tatsächlich nicht wenig kosten. Ich glaube, da hat sich die Stadt sehr positiv geäußert, das nach Kräften zu unterstützen. Was unterschätzt wird, sind die Zeitläufe, die zur Verwaltung braucht. Also es muss ja alles, Am Ende ist man verantwortlich, das heißt, man muss alles in irgendeiner Weise durch bestimmte Verwaltungsgänge ziehen und das, was man sich so vorstellt. Ach Gott, jetzt sagt man ja und dann macht man einfach den Finger auf und dann können die da alle rein. Das geht so lange gut wie nichts passiert sonst. Wenn da was passiert, muss irgendjemand sagen Hey, ich habe das aber alles vorher abgecheckt. Das ist, glaube ich, die Ungeduld dabei. Und die Frage ist das ist ja das Gleiche, was sich Museen stellen. Kommen dann trotzdem Leute also, die die bloße Lust, das bloße zur Verfügung stellen? Richtig. Dennoch nicht unbedingt eine eine Bürgerbewegung aus, dass alle sagen Oh, cool, dass ich jetzt hin und jetzt kaufe ich plötzlich wieder Kunst und jetzt höre ich mir wieder irgendwie gegen Eintritt irgendwas im Konzert an, weil natürlich das Konsumieren von Kunst und Kultur ein anderes ist. Also man hat gar nicht die den Durchlauf. Man müsste die Preise viel höher machen und das ist ja dann etwas, was ich ein bisschen also wo ich kritisch frage. Ich gebe dem also eine Chance. Ich finde es toll. Schön ist es auch, aber ich glaube, es wird nicht den Effekt haben, den wir gerne mit erzielen wollen. Aber am Ende ist auch das immer eine Frage Kommt das beim Bürger an? Also am Ende muss es ja jemand auch bezahlen. Also hingehen, ein Ticket kaufen und sagen das will ich jetzt machen. Und da ist eben die Frage, ist es im Moment der Fokus der Leute? Wir machen das Menschen im Moment und wer darf dann überhaupt da als Künstler ausstellen? Wer darf da hin? Auch das, finde ich, muss transparent sein. Es muss wenn dann jedem zur Verfügung stehen, der eben gerade, sag ich mal, in so prekären Situation ist. Und also ich würde es vielleicht ganz interessant finden, wenn sich Institutionen auch zusammentun, also Museen haben den Raum und haben vielleicht auch die Infrastruktur, könnten vielleicht auch Konzerte bei sich machen und so, also dann würde ich eher, glaube ich, noch eine Chance darin sehen, gar nicht neue Räume zu öffnen, sondern die Räume, die man hat, mit einem Crossover zu bespielen. Das ist aber etwas. Bräuchte man den Stadtrat nicht dazu, sondern das wäre etwas, was die selber auch könnten. Da würde ich. Ich bin immer ein bisschen verwundert darüber, dass so wenig Austausch zwischen den einzelnen Sitzungen stattfindet. Weil ich glaube, jeder möchte dem anderen helfen und jeder hat auch was voneinander. Aber es muss vielleicht nicht immer jeder was Eigenes machen, sondern ich finde, Corina hat uns gelehrt, gerade wenn man sich zusammentut und wenn man gemeinsam neue Lösungen denkt, auch aus ganz verschiedenen Richtungen. Übrigens kommt man da vielleicht zu einer besseren Lösung kommt, als wenn jeder, wie er es so gewöhnt ist, nur in seine eigene Tasche und sein eigenes, sein eigenes Marketing macht. Das heißt, es muss jedes Mal eine eigene Struktur aufgebaut werden. Und ich glaube gerade was so ein Öffnen. Ich bin überrascht darüber, was jetzt gerade auf dem Marktplatz ist, so dass da plötzlich doch ein bisschen ein kleines Volksfest stattfinden kann. Da hat man es ganz schnell. Die Schausteller haben eine sehr gute Lobby, offensichtlich. Die haben öffentliche Plätze zur Verfügung gestellt bekommen. Aber Kulturschaffende haben ja viel gemeinsam, und ich glaube, dass die, dass diese Kulturoase eine gute Chance haben wird. Ich glaube, sie wird nicht so schnell umgesetzt werden, wie man das gerne hätte. Und dann ist es eben auch nur eine kleine Oase. Es ist halt so heiß und vielleicht könnte man darüber hinaus eben noch ein bisschen mehr mit Vernetzung hinkriegen. Es ist nur eine, also weiß man nicht, ob da was dabei rauskommt. #00:58:28-4#

Marion Grether: Aber ja, das wäre wieder so die Frage der des Tempos von Politik, dass die Frage des Regierens die Frage eines Zulassen von Scheitern. #00:58:40-4#

Dr. Anne Wasmuth: Ja und ich? Ich verstehe das immer. Also je mehr ich da auch selber Verantwortung. Wenn es ein Museum, öffentlicher Dienst und auch wir müssen natürlich ganz genau überlegen was für Geld geben wir was aus Und es ist berechtigt. Es sind öffentliche Gelder und die finde ich, das ist ja der Bürgergeld, sag ich mal, da finde ich, hat man absolut die Pflicht, das nach bestem Wissen und Gewissen zu verwalten. Manchmal denke ich, sind die Verwaltungswege sehr langatmig. Aber grundsätzlich muss am Ende jemand verantwortlich sein und der finde ich, hat auch alles Recht dazu, das auch auf korrekte Weise zu tun. Man muss es sogar so tun und manchmal sind ja die Bedarf da, so schnell man muss. Also ich war ganz überrascht, dass wir jetzt, das glaube ich ganz kurz nach Eröffnung, dass plötzlich die Bürgersteige, also die Gastronomen, die Bürgersteige mit Bestuhlung besetzen durften. Das war zum Beispiel eine Ad hoc Entscheidung, die ich begrüße. So was ist toll, das ist ein kleiner Dienstweg. Aber normalerweise braucht sowas bestimmt auch sieben Gremien. Aber das ist, finde ich, etwas. Da versucht man zu helfen, damit wir mehr Stühle haben. Könnte ja auch mehr Leute. Also für die, die vielleicht auch mehr geht. Vielleicht nicht in jeder Fragestellung. #00:59:54-5#

Marion Grether: Ja, ich glaube, das ist wichtig, dass unsere Demokratie, also in solchen Themen braucht man schnelle Hilfe, da muss man schnell reagieren. Andererseits brauchen wir oder brauchen Politiker wahrscheinlich wirklich Zeit, um bestimmte Dinge gut zu durchdenken und keinen Schnellschuss zu machen, um nicht sozusagen zu radikal zu reagieren, zu aktionistisch zu reagieren. Das ist so die andere Seite dann wiederum. #01:00:18-5#

Dr. Anne Wasmuth: Und man muss ja auch alle mitnehmen, es ist ja so klar, also jede Gruppe fühlt sich natürlich selber besonders betroffen. Das ist sicher auch im Einzelfall so, aber am Ende hat natürlich Politik die Aufgabe, möglichst alle oder möglichst viele auch das Vertrauen zu geben. Sagen also ihr seid hier safe, wir geben alles, wir versuchen alles und auch natürlich mit den Geldern, die man hat, möglichst alle irgendwo zumindest durch die ersten Zeit zu bringen. Und ja, ich finde, wir haben das nicht so schlecht gemacht. Also ich als Politiker natürlich, aber grundsätzlich. Ich habe mal in Deutschland versucht, an den gegebenen Möglichkeiten das relativ schnell umzusetzen. Klar, es ist immer jemand zu langsam für einige. Also das ist natürlich immer ein Dilemma. Aber wenn man so in andere Länder guckt, finde ich, gab es einfach viele Rettungsschirme, die man nutzen konnte. #01:01:14-2#

Marion Grether: Jetzt haben wir August. Es ist bis zum Ende des Jahres die Eröffnung angekündigt vom Zukunftsmuseum. Sie sind noch im Stadtrat. Schaffen Sie das alles? #01:01:25-6#

Dr. Anne Wasmuth: Muss ich wohl. Ja. Also, das ist der Stadtrat. Das ist tatsächlich ein Ehrenamt. Das ist auch ganz spannend und toll. Das ist auch ein wirklich interessantes Feld. Aber am Ende ist natürlich das Museum hier absolut Prio eins, also diese Eröffnung hier. Und das ist natürlich auch mein Hauptjob. Das ist das, was ich hier mit Bravour hier in die in die Öffentlichkeit geben möchte. Und ich habe ja auch wir haben ja nicht alleine hier, sondern ich habe ein großes Team. Wir Gerade auf Hof auf Hochtouren wird alles eingebaut jetzt usw und ich hoffe das wir auch Corona muss man ja mal sagen, dass eine Vakanz die wir nicht unbedingt einplanen können, aber dass wir durch Corona mehr oder weniger pünktlich eröffnen können. #01:02:13-2#

Marion Grether: Ja, wir wünschen alles, alles Gute. Ich Danke. Vielen Dank für die Zeit und wir sind gespannt und freuen uns auf den Besuch in Zukunft. #01:02:23-0#

Dr. Anne Wasmuth: Museum Absolut in alle Museen, aber auf jeden Fall in Zukunft, sobald es eröffnet ist. Vielen, vielen Dank. #01:02:28-1#

Marion Grether: Alles klar. Danke schön. #01:02:29-8#

Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

Marion Grether, Direktorin des Zukunftsmuseums und Stadträtin, über coole Museen und Politik. Sie spricht über Technik, Mut zum Scheitern und ihr Demokratieverständnis.

Marion Grether, bis Februar 2020 Leiterin des Museums für Kommunikation, über Enigma und Rohrpost, die Relevanz von Museen und einen Bildungsauftrag durch die Hintertür. Als neue Direktorin des Deutschen Museums Nürnberg gibt sie Einblicke in das noch nicht eröffnete Zukunftsmuseum, in dem Technik und Ethik, Anschauen, Mitmachen und Dialog zusammengehören. Sie erklärt wieviel Vergangenheit in der Zukunft steckt, warum es immer verschiedene Möglichkeiten von Zukunft gibt und wie wichtig die gesellschaftliche Debatte darüber ist. Seit dem Frühjahr sitzt sie für die CSU im Nürnberger Stadtrat. Im Podcast redet sie über Kulturpolitik, Entscheidungsfreude und Demut.

Museum für Kommunikation 

Deutsches Museum Nürnberg das Zukunftsmuseum

Haus der Geschichte Bonn

Haus der Bayerischen Geschichte

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Aufgenommen am: Donnerstag, 5. August 2020
Veröffentlicht am: Donnerstag, 27. August 2020
Moderation: Anne Wasmuth
Im Gespräch: Marion Grether

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