Hans Sachs: ein Handwerker als Volksstimme
Die Geschichte eines Genies
- Kursnummer: 36131
- Hermann Weisheim
- Art: Präsenz
Hans Sachs (1494–1576) schuf über 6.200 Werke und machte Nürnberg zu einem literarischen Zentrum seiner Zeit. Mit Fastnachtsspielen, satirischen Versen und gesellschaftskritischen Gedichten erreichte er ein breites Publikum, wurde gelesen, gespielt und gefeiert. Später erhoben ihn die Romantik und Richard Wagner zum nationalen Mythos und zur Symbolfigur bürgerlicher Kultur.
Die Führung beginnt am Hans-Sachs-Denkmal am gleichnamigen Platz – ein eindrucksvolles Beispiel romantischer Künstlerverehrung, das zeigt, wie man den genialen Handwerker des 16. Jahrhunderts im 19. Jahrhundert wiederentdeckte und ehrte.
Von hier aus öffnet sich ein Stadtraum, der Einblicke in jene Umwelt erlaubt, die Sachs’ Denken und Schreiben prägte: dicht bebaute Wohnquartiere, Werkstätten voller handwerklicher Betriebsamkeit, Händlerhöfe, in denen Menschen aus allen Schichten zusammenkamen, und Plätze, auf denen sich Alltag, Festkultur und Stadtpolitik mischten. Die heutigen Orte vermitteln ein Gefühl für die sozialen Strukturen und die kulturelle Dynamik, in der der Meistersinger lebte – ein Gefüge, das ihm Stoff für seine satirischen Verse und kritischen Beobachtungen bot. So lässt sich nachvollziehen, wie sehr Nürnberg durch das Miteinander von Gewerbe, Bürgerstolz und öffentlichem Leben zu einem Nährboden für literarische Kreativität wurde.
Ein besonderer Moment erwartet Sie am Ehekarussell, dessen kraftvolle Figurenwelt auf Sachs’ berühmtes Gedicht „Das bittersüße ehlich’ Leben“ zurückgeht. Der expressive Brunnen macht sichtbar, wie eng Sachs’ Werk mit menschlichen Erfahrungen verknüpft ist – mit Liebe, Streit, Humor und den Zumutungen des Alltags. Zugleich zeigt er, wie lebendig die Worte des Meistersingers bis heute in der Stadt präsent bleiben.
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| Datum | Uhrzeit | Raum | Kursleitung |
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20260118
Sonntag, 18.01.2026 |
von 13:30 Uhr bis 15:00 Uhr |
Hermann Weisheim |
