Ramona Deniz Nürnberger, besteht das deutsche Grundgesetz eine Realitätsprüfung?

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Ramona Deniz Nürnberger: KontaktAufnahme. Der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. #00:00:10-8#
Grazyna Wanat: Hallo und herzlich willkommen bei der neuen Folge von unserem Podcast. Mein Name ist Grazyna und heute bei mir zu Gast Ramona Deniz Nürnberger. Hallo Ramona. #00:00:31-8#
Ramona Deniz Nürnberger: Hallo. #00:00:33-1#
Grazyna Wanat: Du bist Politologin und dazu kommen wir gleich, weil eigentlich aus diesem Grund hauptsächlich treffen wir uns heute. Aber zuerst habe ich da ein paar kryptische Begriffe rausgesucht, die mit deinen Wirkungskreis zusammenhängen und um deren Erklärung ich dich bitten möchte. Und ich fange an mit Arsch und Frida. Ja, dann erkläre ich dir mal ganz kurz, was schon wieder ist. #00:01:00-8#
Ramona Deniz Nürnberger: Das ist ein feministisches Konzertkollektiv. Wir haben natürlich vor Korona Konzerte veranstaltet, an Orten in Nürnberg und auch in Erlangen mit dem Schwerpunkt auf mit dem Schwerpunkt auf Bands, die die Frauen Beteiligung haben, um so Räume zu schaffen, bei denen auf den Bühnen Frauen stehen und vor den Bühnen Frauen stehen und sich alle so ein bisschen wohler fühlen, weil wir so versuchen, einen geschützten Rahmen zu setzen. Genau das ist, das verbirgt sich so hinter, hinter diesem kryptischen Begriff. #00:01:38-1#
Grazyna Wanat: Und warum dieser Name? Der Name kommt. #00:01:42-2#
Ramona Deniz Nürnberger: Daher. Es gibt in Nürnberg eine Kneipe, die heißt schon Friedrich, das männliche Pendant dazu, und das ist eine Kneipe in der Südstadt in Nürnberg. Und wir waren alles kollektiv Mitglieder, die dann auch schon Frida gegründet haben. Das war so ein bisschen eine Abspaltung oder eine Untergruppe von diesem, von dieser, von diesem Kneipenkollektiv, das den Schwerpunkt dann auf Konzerte und auf feministische Inhalte gelegt hat. Deswegen war das so ein bisschen immer noch so eine Bindung dazu, wo man eigentlich herkam. Und zwar war das dieser Kneipenhintergrund, aber aus friedlich wurde eben Frieder. #00:02:22-3#
Grazyna Wanat: Hm, hm. Und schon merkt man, dass du sehr stark in der Subkultur Szene in Nürnberg unterwegs bist. Ja. #00:02:30-4#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja, ich glaube auch ja. #00:02:31-9#
Grazyna Wanat: Ja, damit hängt, glaube ich, auch zusammen. Der Begriff Kultur als Kulturbasis. #00:02:38-7#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja, das ist ein Raum, ja, also eine Freifläche im Prinzip, die wir im letzten Jahr erschaffen haben, in Kooperation mit der Stadt Nürnberg, wo Vereine und und auch Orte, die keine eigenen Außenflächen haben, einen Freiraum zur Verfügung gestellt bekommen haben, wo sie veranstalten konnten. Also die Betreiber haben dann selber keine Miete oder so bezahlt, sondern sie konnten dann dort veranstalten, konnten Einnahmen generieren, um zum Beispiel einfach auch Löcher zu stopfen, die in der Zeit entstanden sind. Und das ist so der Sinn der Kulturoase, dass hier Räume genutzt werden, die die Stadt ja zur Verfügung hat. Wir da so ein bisschen die Schnittstelle zwischen freier Szene und Stadt bilden, also dass dann ein Verein nicht sich bei der Stadt meldet, sondern bei uns und sagt okay, wir würden gerne veranstalten, wir haben, wir haben tolle Konzertideen, wir machen das mit einem super Hygienekonzept, deswegen können wir bitte bei euch veranstalten. Und genau das hat letztes Jahr so stattgefunden. Wir planen das jetzt für dieses Jahr auch. Toi, toi, toi. Hoffentlich geht das durch, weil dieses Jahr wird das natürlich nicht anders sein als letztes Jahr. Was, was Kultur Subkultur in Nürnberg betrifft. #00:04:02-4#
Grazyna Wanat: Aber Zwinger kriegt ihr jetzt nicht mehr, oder? #00:04:05-2#
Ramona Deniz Nürnberger: Nee, das ist genau das nur für letztes Jahr. Jetzt sind wir auf der Suche nach neuen Räumen. #00:04:10-3#
Grazyna Wanat: Und die gibt es noch nicht. #00:04:11-9#
Ramona Deniz Nürnberger: Genau, die gibt es noch nicht. Da sind wir noch ganz, ganz stark auf der Suche. Jetzt ist zum Glück erst März. Letztes Jahr haben wir erst im August angefangen, da war das sehr spontan alles. Und da war das dann auch so, dass da zwei Monate im Prinzip nur diese Kulturoase im Marientor Zwinger bestanden hat. Und jetzt würden wir planen, so ab Mai Juni, sobald eine Fläche da ist, das auf die Beine zu stellen, damit dieses gute Wetter, das ja auch letztes Jahr so so lange angedauert hat, dass es gut genutzt werden kann. #00:04:41-3#
Grazyna Wanat: Okay, jetzt komme ich mit einem neuen Begriff. Gar nicht so ungewöhnlich, Aber du setzt das wieder in andere Kontexte. Schale. #00:04:50-6#
Ramona Deniz Nürnberger: Schale. Ja, das ist die Band, in der ich Gitarre spiele. Genau. Und ja, genau da ist es leider auch sehr ruhig geworden. Wir existieren erst seit eineinhalb Jahren, also das heißt, wir bestehen eigentlich hauptsächlich seit Corona. Dementsprechend ist alles, was irgendwie was die Band betrifft, noch sehr in den Startlöchern, weil wir uns gerade nicht mal so richtig für Proben oder so treffen können. #00:05:19-2#
Grazyna Wanat: Gibt es im Netz irgendwas von euch? #00:05:22-6#
Ramona Deniz Nürnberger: Nein, noch nicht. Wir wollten im. Im November hatten wir vorgehabt aufzunehmen und dann war wieder. Dann sind diese Werte so in die Höhe gegangen und dann war das okay. Wir können jetzt nicht aufnehmen und das war dann auch sehr, sehr traurig für uns. #00:05:37-1#
Grazyna Wanat: Ich bin schon fast fertig mit meinen Begriffen. Ich habe noch zwei Lockdown Diaries Lockdown. #00:05:45-9#
Ramona Deniz Nürnberger: Ah ja, eines. #00:05:47-9#
Grazyna Wanat: Muss das jetzt nachdenken. #00:05:50-5#
Ramona Deniz Nürnberger: Muss ich kurz nachdenken? Ich habe kein Tagebuch geführt, Nee, aber genau ich weiß, worauf du anspielst. Das sind wahrscheinlich die Sets, die ich aufnehme, wenn ich so ein bisschen als DJ mich versuche und da so ein bisschen Sachen aufnehme. Das war funktioniert natürlich ganz gut in der jetzigen Zeit, weil man das sehr schön alleine zu Hause machen kann. Und deswegen ist es gerade so ein bisschen präsenter als zum Beispiel die Band, weil das natürlich gerade da sind wir ja eigentlich vier Personen, das heißt, es ist so ein bisschen pausiert und so was wie das DJ sein, das kann man gut alleine machen, auch wenn es ohne Publikum ist. Aber es ist dann auch ganz gute Beschäftigungstherapie. #00:06:31-2#
Grazyna Wanat: Und ich habe von dir gelernt Es gibt keine weibliche Form von dem Wort DJ. #00:06:35-3#
Ramona Deniz Nürnberger: Genau. Genau. Weil ist ja schon neutral eigentlich Discjockey und DJane ist so ein bisschen. Geht dann in die Richtung, dass man explizit hervorhebt, dass die Person, die da gerade Musik auflegt, Pflegt, weiblich ist und als wäre das eine Stilrichtung wie weiß ich nicht, HipHop oder oder Techno gibt es dann in der Frauenliteratur. Genau das ist keine Sparte, das ist. Es gibt genauso Frauen, die die DJs sein können wie Männer. Und deswegen ist es ja eh schön, dass es einen Begriff gibt, der von vornherein eigentlich ohne Geschlecht auskommt, ohne männlich und weiblich. Und deswegen ist DJ immer dann ist es die DJ und nicht der DJ. Genau. #00:07:22-0#
Grazyna Wanat: Und mein letzter Begriff über Katze. #00:07:24-2#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja, das ist die andere Beschäftigungstherapie. Das ist ja genau Instagram. Instagram Account Name. Ja, da teile ich viel, was mir so im Alltag begegnet. Und da teile ich dann aber auch viel, was so was politisch mich bewegt. Oder auch ganz klassisch Fotos von schönen Dingen, die man irgendwo macht. #00:07:51-6#
Grazyna Wanat: Also dass Katzenfotos natürlich das auch. #00:07:54-2#
Ramona Deniz Nürnberger: Auch im Hintergrund ist jetzt die Katze. #00:07:56-8#
Grazyna Wanat: Die ist jetzt sieben geworden, oder? Ja. #00:07:59-9#
Ramona Deniz Nürnberger: Die sieben geworden. #00:08:01-2#
Grazyna Wanat: Das weiß ich. #00:08:03-1#
Ramona Deniz Nürnberger: Das weißt du, Weil du eben. Bemerkt man ganz schnell, dass das Leben dann doch sehr gläsern ist, wenn man darauf angesprochen wird. Alles Gute zum Geburtstag deiner Katze. #00:08:14-8#
Grazyna Wanat: Genau, wenn man es will, natürlich. #00:08:17-2#
Ramona Deniz Nürnberger: Ist ja alles freiwillig. Genau. #00:08:19-0#
Grazyna Wanat: Eben. Genau. Ja, dann. In diesem Instagram Profil steht auch als Selbstbeschreibung irgendwas mit Politik, Musik und 35 Millimeter. Wofür steht das Letzte? #00:08:33-9#
Ramona Deniz Nürnberger: Das ist die Analogfotografie. Das mache ich gerne und das ist auch ja schon sehr stark jetzt in meinen Fokus gerückt, seitdem so das soziale Leben runtergefahren ist, seitdem man nicht mehr so viel Menschen treffen kann nicht mehr so viel. Einfach Dinge tun kann Überhaupt und das ist mir auch aufgefallen jetzt auch, als das Wetter so schlecht war und man viel zu Hause war oder dann einfach nur auf Spaziergänge wo Spaziergänge. Das maximale der der Gefühle war, hatte ich halt dann immer eine Kamera dabei und dann war das auch irgendwie ein Grund rauszugehen und hat das dann so ein bisschen aufgewertet. #00:09:14-2#
Grazyna Wanat: Mhm, ja, ich glaube, wir brauchen auch immer wieder irgendwelche Aufgabe und das ist auch mit dem Fotografieren. Ich habe das festgestellt, als ich sechs Monate lang in Spanien im Sabbatical war. Das hat mir meine, meine Freiheit ein bisschen Struktur auch gegeben, dass ich nur für mich eigentlich oder für meinen Blog, aber auch eigentlich für mich abfotografiert habe, das, was ich erlebt habe, gesehen habe und was mich da bewegt hat auf dieser Reise. Ja. #00:09:43-5#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja, aber dann hat man trotzdem noch mal so einen seinen Kompass irgendwie jetzt raus, um Fotos zu machen und hier wir raus, weil sonst nichts passiert in meinem Leben gerade, sondern genau das ist dann so eine kleine Aufgabe, jeden Tag oder so Genau. #00:09:56-9#
Grazyna Wanat: Ja, ich lese gerade ein Buch, in dem eine Icherzählerin, eine junge erwachsene Frau auf eine Heimreise geht, weil ihre Kindheitsfreunde heiraten. Und während sie die alten Wege geht, erinnert sie sich an ihre Kindheit. Sie hat zwei Vornamen wie du. #00:10:15-6#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja, Deniz oder Heino? #00:10:18-5#
Grazyna Wanat: Genau. Sind wir erraten oder kommt nach Nürnberg. Ich. Wir konnten sie einladen und sie hat die Einladung angenommen. Zu den Text Nürnberg Literaturfestival Ende Juni. Da bin ich super, super glücklich. #00:10:31-9#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja, sie ist auch im April in Erlangen. Auch das ist auch finde ich, schön, dass sie das sie in die Region kommt vor allem dann zweimal. #00:10:39-5#
Grazyna Wanat: Umso. #00:10:40-0#
Ramona Deniz Nürnberger: Besser. #00:10:40-3#
Grazyna Wanat: Perfekt. Aber warum ich überhaupt jetzt plötzlich darüber spreche? Weil. Diese Heldin des Buches hat zwei Vornamen, wie ich gesagt habe, und den zweiten nennt sie der geheime Namen. Und der soll lieber versteckt bleiben, denn er hat etwas stigmatisierend, etwas Unerwünschtes. Das Kind versteht nicht, was das ist, aber es weist. Es ist was? Hast du das Buch gelesen? Wenn du jetzt gleich erraten hast. Ja, hast du. #00:11:13-9#
Ramona Deniz Nürnberger: Habe ich sehr gerne gelesen. #00:11:15-5#
Grazyna Wanat: Okay, ich erzähle darüber, weil eben die Autorin Denise heißt. Und zwar erfahren wir nicht wieder, wie die Heldin heißt. Aber man kann sich denken, weil das Buch eben starke autobiographische Züge hat und weil du auch diesen Namen trägt. Und weil wir über Politik sprechen wollen und auch gerne über Identitäten. Mhm. Und deswegen wollte ich dich fragen, ob für dich dieser Name auch so eine Rolle gespielt hat. #00:11:42-4#
Ramona Deniz Nürnberger: Ähm. Dadurch, dass es der zweite Vorname war, war er immer so ein bisschen versteckt. Genau. Also, es ist. Er hat in meiner. Ja, ich glaube, in meiner Familie wurde ich immer Dennis genannt. Und in der Außenwelt, quasi in der Schule oder überall war ich Ramona. #00:12:05-0#
Grazyna Wanat: So wie die Heldin des Buches. #00:12:06-7#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja, genau. Also, es war dann. Man hatte so zwei Namen. Ist es dann. Für viele war das auch bei mir gar nicht so klar, dass ich dann so diesen zweiten Vornamen und auch damit diese andere Identität habe. Weil ich natürlich auf den ersten Blick mit Ramona Nürnberger erstmal einen ultra deutschen Name. #00:12:26-2#
Grazyna Wanat: Ganz genau. #00:12:26-9#
Ramona Deniz Nürnberger: Also mehr geht fast gar nicht. Ja, und dadurch war Dennis immer so ein bisschen versteckt und ich versuche aber in den letzten Jahren den Namen mehr und mehr sichtbar zu machen, weil der eigentlich sehr stark identitätsstiftend ist. Und dadurch, dass ich mit einer türkischen Mutter aufgewachsen bin und dieses Türkisch sein oder dieses diese andere nichtdeutsche Identität quasi so präsent war, das aber nicht sichtbar war. Durch meinen Namen war das so etwas, was irgendwie nie deutlich wurde und ich empfinde das aber als etwas Positives bzw eher auch heute als etwas Positives und legt dann auch öfter schon Wert darauf, dass der Name sichtbar gemacht wird. #00:13:17-4#
Grazyna Wanat: Ja und sprichst du auch türkisch? #00:13:21-1#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja, ja. #00:13:22-0#
Grazyna Wanat: Also das unterscheidet dich von der Heldin des Buches auf jeden Fall. #00:13:26-8#
Ramona Deniz Nürnberger: Genau, genau die. Die Protagonistin im Buch, die spricht die Sprache ja nicht. Sie ist die Tochter einer türkischen Mutter und eines deutschen Vaters. Und da ist auch gar nicht so viel was mit mit einer türkischen oder nichtdeutschen Geschichte dann zu tun hat in ihrem Leben. Außer dass sie dann manchmal von anderen so gelesen wird, weil ihre Mutter eben nicht gut Deutsch spricht und dann auch mal das Wort auf dem Schulhof fällt und sie dann auch gestoßen wird und und dann entsteht dann zum Ersten Mal auch für Sie Ja, so der Eindruck, ich gehöre nicht dazu. Überraschenderweise genau, überraschenderweise, weil sie das so selbst nie wahrgenommen hat. Und ihre Mutter ist auch sehr überrascht, weil sie meinte Du bist ja Deutsche. Wieso? Wieso sollte dieses Wort fallen? Das macht überhaupt gar keinen Sinn. Und das ist da schon spannend. Ja. #00:14:19-4#
Grazyna Wanat: Ja, ich habe. Ich stelle fest, dass über Identitäten hier heute wahnsinnig viel gesprochen wird. Was denkst du, Warum kocht das Thema plötzlich so hoch? Warum gibt es so viele Äußerungen? Es gibt wahnsinnig viele Hashtags, auch von Ataman. Ein Hashtag von hier. Das hängt auch damit zusammen Wir sind doch von hier. Ähm, ja. Warum jetzt plötzlich? Und warum so viel? Für manche zu viel, aber das würde ich nicht sagen. #00:14:53-7#
Ramona Deniz Nürnberger: Nee, zu viel auf gar keinen Fall. Also Deutschland ist auch ein Land mit Migrationsgeschichte. Dieses Land wurde aufgebaut mit den Händen der Gastarbeiterinnen. Also das da besteht ja seit den 60er Jahren. Besteht da eine Verknüpfung zu anderen Nationen und die Mehrheitsgesellschaft ist dann eben es sind nicht nur die paar Ausländer, die dann in ihren, in ihren Gegenden zusammenleben, sondern die haben jetzt Kinder bekommen, die studiert haben, die irgendwie auch genauso Teil dieser Gesellschaft sind, auch wenn sie nicht studiert haben, natürlich. Und da dann irgendwie auch mit einem Platz am Tisch dieser Gesellschaft einfordern, weil sie seit drei Generationen zum Beispiel schon hier existieren, aber nicht sichtbar sind. Also dass dann zum Beispiel immer noch ein. Ein Name, der nicht deutsch klingt, dann für Irritation sorgen kann. Ist halt auch bezeichnend, weil eigentlich ist es ja der Normalzustand. Es ist. Ich glaube auch in Nürnberg zum Beispiel ist ja der der Teil der Menschen mit Migrationsgeschichte schon bei fast 50 %. Mittlerweile ja, ähm, es ist nichts Außergewöhnliches mehr. Keine. Keinen deutschen Vater und keine deutsche Mutter. Also wirklich so in der in der Geschichte dann zu haben. Und dementsprechend werden diese Stimmen, glaube ich auch gerade immer lauter, weil sie sich. Weil sie mehr werden und weil sie damit auch weil vielleicht auch gerade der Zustand da ist, dass man Dinge einfordern kann. #00:16:27-6#
Grazyna Wanat: Ich denke, da hast du auch was super wichtiges angesprochen. Es ist die nächste Generation gekommen, die auch teilweise studiert hat. Das heißt, diese, diese Menschen haben mehr und mehr Sprache erworben, also konnten sich sichtbar machen. Ich glaube, deswegen wird sie jetzt also plötzlich kommt von allen Seiten, weil endlich die Sprache lauter wird. Und es gibt immer mehr Journalistinnen, Journalisten oder Schriftstellerinnen, die Bücher schreiben und und diese Texte entstehen und diese, ja, diese Sichtbarkeit kann mit Sprache erschaffen werden. #00:17:03-2#
Ramona Deniz Nürnberger: Und das ist auf jeden Fall und auch mit dem Gefühl, dass man mit diesen Forderungen nicht alleine ist, wenn man weiß, dass es eine eine stimmt, dass es Menschen gibt in meinen Reihen, die genauso denken und genauso die Stimme erheben können. Und je mehr sie werden, das ist so ein Schneeballeffekt, das ist richtig. Da ploppen dann auf einmal überall diese Stimmen auf und nicht, weil sie nicht da waren vorher, sondern sie sich jetzt in so einem Klima vielleicht auch fühlen, der Selbstermächtigung und des sich gegenseitigen Stärken. Und das ist gerade auch sehr viel wert und bringt dann auch Menschen dazu, dann da mitzuwirken und damit die Stimme zu erheben und zu sagen Ich bin auch sichtbar, ich bin auch Teil dieser Gesellschaft, ob ihr wollt oder nicht. #00:17:47-7#
Grazyna Wanat: Ja, ja, ich habe auch, wie gesagt, über meine Identität nachgedacht. Und was mir auch auffällt ist, dass die Identität sehr kontextabhängig ist. Also es ist nicht etwas. Ich könnte jetzt nicht zusammen schreiben, das konstruiert meine Identität, sondern je nachdem, in welchen Zusammenhängen, mit welchen Menschen oder wo ich mich gerade befinde, ist viel wichtiger auf einmal, dass ich eine Frau bin als das, dass ich mit Akzent spreche oder umgekehrt oder? Ja, ja, auch mit Identitäten hat auch ein Projekt zu tun, in dem du Projektleiterin bist. #00:18:23-6#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja. #00:18:24-3#
Grazyna Wanat: Heroes. #00:18:25-3#
Ramona Deniz Nürnberger: Genau. Genau da bin ich jetzt seit einem Jahr. Ich habe jetzt heute Morgen dann gedacht, das ist jetzt ein Jahr ist genau, dass ich da Projektleiterin bin. Und genau bei Heroes geht es im Prinzip auch darum, Dass Jugendliche und hier im Speziellen eigentlich Jungs. Reflektieren können an sich arbeiten können, welche Art von Mensch sie sein möchten. Das ist ein Gleichstellungsprojekt und das sich auch eben für Gleichberechtigung einsetzt, das eigene Rassismuserfahrungen reflektiert, das einfach ein Safer Space für Jungs ist, also klassische Jungenarbeit betreibt, indem Jungs ihre eigene Identität kritisch beleuchten können. Gucken können, möchte ich das vielleicht so machen wie mit wie meine Familie, wie mein Vater, wie wie mein Großvater? Möchte ich das vielleicht anders machen? Ist meine Identität eine? Slowakische Oder das ist eine deutsche Oder ist es vielleicht eine italienische? Oder kann ich das irgendwie alles mischen? Oder muss ich mich für eine entscheiden? Wer bin ich in dieser Gesellschaft? Weil oft diese Jungs natürlich nicht nur auf den ersten Blick manchmal so als Täter wahrgenommen werden, wenn sie dunkle Haare haben und dann irgendwo sind, dass sie direkt so mit dem Stigma eines Täters konfrontiert werden. Sie sind natürlich gleichermaßen auch Opfer dieser Gesellschaft durch Rassismus. Der besteht und existiert in Deutschland. Wenn Sie zum Beispiel dreimal am Tag von der Polizei kontrolliert werden, nur weil Sie dunkle Haare haben oder Verdachtsfall also. Und das sind dann Dinge, wo man bei diesem Projekt dann mit den Jungs zusammen, also diesen diesen sicheren Rahmen schafft, über bestimmte Themen spricht und dann gehen sie an Schulen. Es ist ein Peer to Peer Projekt, wo die Jungs dann in Schulklassen gehen oder mit Mädchen und Jungs zusammen über bestimmte Themen diskutieren und über bestimmte Themen reden wie Ehre oder eben dann auch Rassismus zum Beispiel. Und das ist natürlich viel effektiver, als wenn sich ein weißer Lehrer vorne hinstellt und mit denen über über Gewalterfahrung oder Rassismus sprechen will. Als wenn ich dann 19-jährigen Jungen habe, der mit den 15-jährigen über diese Themen spricht, weil das ist noch mal ein ganz, ganz anderes Klima. Und dementsprechend wird dieses Projekt auch so gut angenommen in Nürnberg. #00:21:03-0#
Grazyna Wanat: Und wie viele solche Heroes gibt es in Nürnberg? #00:21:07-9#
Ramona Deniz Nürnberger: Wir haben bis jetzt vier Gruppen zertifiziert. Also es waren, ich glaube es wurden 20 Jungs zertifiziert bis jetzt. Und da ist es dann eben so, dass man eigentlich jedes Jahr versucht, eine neue Gruppe dann auf die Beine zu stellen. Das war natürlich letztes Jahr nicht möglich. Dieses Jahr wird es auch schwierig, weil wir gerade unsere Gruppentreffen zum Beispiel nur online machen können. Und da gibt es dann immer so eine Kerngruppe, die jede Woche dann auch mit in die normalen Gruppenstunden damit reinkommt und wir über bestimmte Themen diskutieren, die gerade anstehen. Letztens war es zum Beispiel Thema. Ehre war ganz groß, weil das Projekt auf den Ehrenmord von Hatun Sürücü zurückgeht, die vor, ich glaube 13 Jahren oder vielleicht noch länger sogar in Berlin von ihrem eigenen Bruder ermordet wurde. Und da war dann das Thema ganz aktuell. Kurz davor ging es dann zum Beispiel um in Celle, was dann wiederum auch gerade sehr stark aufploppen. Das Phänomen ist, dass das gerade so in aller Munde ist, aber niemand hatte das so richtig auf dem Schirm. Bis auf die Attentate, die zum Beispiel in Halle in Hanau passiert sind und das damit dann auch in Verbindung gebracht wird, dass da auch eine Radikalisierung im Internet stattfindet von speziell Männern. #00:22:29-5#
Grazyna Wanat: Ja, wenn du das so eine gute Referentin und Referenten kennst, würde ich gerne auch ein Seminar zu diesem Thema anbieten, weil das wirklich so ein unglaubliches Phänomen ist, von dem noch nicht so viel ausreichend viel gesprochen wird. #00:22:42-7#
Ramona Deniz Nürnberger: Das stimmt ja. #00:22:43-4#
Grazyna Wanat: Also. Ja, aber darüber unterhalten wir uns dann, wenn du für mich Tipps und Ideen hast. Warum ist bei diesem Projekt Heroes explizit eine Frau als Projektleiterin eingesetzt, wenn es um Jungs geht? #00:22:59-4#
Ramona Deniz Nürnberger: Es geht also bei dem Projekt sind Gruppenleiter, die sind männlich. Wir haben zwei Gruppenleiter, die sind in der direkten Arbeit mit den Jungs und ich stehe dann so quasi drüber als Projektleiterin, die mit einer, wo eine Frau im Prinzip ein Projekt leitet und die Männer dann quasi dahinter stehen, was er dann auch wieder so einen Wirkungsgrad, also schon auch eine Wirkung hat. Stimmt, wenn ganz oben eine Frau steht und nicht wieder ein Mann, dann ist das natürlich auch eine Symbolik, die gewollt ist. Und so funktioniert das. Also Heroes ist nicht nur ein Projekt, das in Nürnberg existiert, sondern in Deutschland. 2011 Standorte Deutschland und Österreich. Und da ist es überall genauso aufgezogen, immer eine weibliche Projektleiterin und männliche Gruppenleiter. #00:23:45-9#
Grazyna Wanat: Jetzt würde ich gerne zum zu der Politbande kommen. Du gehörst auch zu sehr aktiven Mitgestalter innen von diesem Projekt. Politbande hat einen Vertreter im Stadtrat, ist aber keine Partei, oder Was ist das dann? #00:24:07-0#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja, das ist eine Wählerinnen Gemeinschaft. Also das wurde eben nicht keine klassische Partei, sondern eher dann wie so ein Verein, wo man sich sehr niedrigschwellig auch einbringen kann. Und im Prinzip ist das ja seit oder hat das Bestand jetzt ich glaube, es hat nicht mal zwei Jahren existiert das Ganze. Also das hatte sich so ungefähr ein Jahr vor der vor der Kommunalwahl gegründet, mit ganz vielen Leuten aus der Subkultur. Also es ging explizit auch darum, da die Menschen aus der Subkultur mit einzubeziehen und dann nicht über ihre Köpfe hinweg zu entscheiden, was im Stadtrat geschehen soll, falls man es schafft, jemanden reinzubekommen. Sondern es sollte immer Hand in Hand gehen, was die Subkultur will und wie dann die Arbeit in der in der Stadtpolitik aussehen soll. #00:24:57-2#
Grazyna Wanat: Also es geht ausschließlich um die Subkultur und jeder kann mitmachen, auch ich. Auch wenn ich zu den ich gehöre. #00:25:05-9#
Ramona Deniz Nürnberger: Du könntest genauso dann mitmachen. Ja. Also du könntest sagen okay, ich möchte jetzt. Jetzt gibt es dieses und jenes Projekt. Wir hatten jetzt zum 8. März viel gemacht, wo es zum internationalen oder zum feministischen Kampftag dann eben so eine so eine Aktionswoche gab. Und da konnte im Prinzip jeder mitmachen, der, der sich dazu berufen gefühlt hat, da mitzuwirken. Also da ist dann die Möglichkeit eigentlich da, dann einfach mitzumachen. Und bei mir ist es dann auch so Mal bin ich mehr dabei, mal bin ich weniger dabei. Es gibt Zeiten, wo andere Sachen dann irgendwie mehr Vorrang haben. Dann liegt die Bande wieder so ein bisschen bei mir, zum Beispiel auf der Seite. Und dann gibt es wieder ein Thema, wo ich ganz unbedingt was machen möchte. Dann komme ich da einfach wieder rein und dann ist es auch so, als wäre man nie weg gewesen. So funktioniert das Ganze. Es gibt auf jeden Fall immer auch so eine schon beständige Kerngruppe. Es gibt dann auch einen Vorstand zum Beispiel, die sind dann eigentlich immer so dabei und dann außenrum gibt es dann so Rädchen, die immer mal wieder kommen oder dann mal eine gewisse Zeit, vielleicht ein bisschen raus sind, wenn sie nicht. Es gibt dann auch Fälle, wo dann jemand ein Kind bekommt und dann ist es ist er für ein paar Monate draußen und dann kommt man wieder Und das ist auch schön, dass es dann so flexibel ist. #00:26:26-6#
Grazyna Wanat: Es ist auf jeden Fall ein super Erfolg, wenn man einen Vertreter in den Stadtrat gebracht hat, weil dann hat man eben viel Sichtbarkeit geschaffen und das ergibt schon neue Möglichkeiten. #00:26:40-2#
Ramona Deniz Nürnberger: Das stimmt ja. #00:26:41-4#
Grazyna Wanat: Ab Ende April bietest du bei uns am Bildungszentrum eine Reihe an, die an einem Konzept basiert, das vom Bayerischen Volkshochschulverband entwickelt würde. Was ist die Grundidee von diesem Konzept? #00:26:57-1#
Ramona Deniz Nürnberger: Also es geht im Prinzip darum, mal zu gucken, in welcher Verfassung im Prinzip unsere Verfassung ist und da so ein System check mal an, also sich da anzunehmen. Und geplant ist es da so ein interaktives Forum zu schaffen, wo ich dann mehr moderiere und nicht referiere zu bestimmten Themen und zu bestimmten. Verfassungsinhalten, die Bestand haben Und wir dann darüber reden. Ist das in Deutschland gegeben? Ist das nicht gegeben? Wo sehen wir, wo sie, wo es vielleicht nicht funktioniert? Warum funktioniert es so, wie es funktioniert? Und im Prinzip ist das so die Kernidee, dass wir uns über den politischen Alltag unterhalten, der immer da ist. Zu dieser Verfassung besteht immer, und da werden wir uns im Prinzip über bestimmte Artikel unterhalten. #00:27:55-9#
Grazyna Wanat: Also bei uns am Bildungszentrum heißen alle Angebote Kurse, weil wir eben Volkshochschule sind. Aber in diesem Fall passt die Bezeichnung nicht wirklich, weil wenn man an einen Kurs denkt, dann denkt man an eine Beziehung, ein Dozent, eine Dozentin und die Lernenden. Und darum wird es hier nicht gehen, sondern es ist mehr so ein Gesprächskreis oder Gesprächsreihe haben wir das genannt. #00:28:19-5#
Ramona Deniz Nürnberger: Oder es ist nicht angedacht, dass es da so wie so ein Frontalunterricht und. Hallo, ich bin jetzt heute hier und erzähle euch was über die die Verfassung, die in Deutschland existiert, sondern wir schauen uns die Verfassung an, es gibt dann natürlich so was wie eine Einleitung in das Thema und dann aber. Wird es dann so aufgebaut, dass wir darüber diskutieren können. Über die meisten Punkte kann jeder etwas sagen, wenn, wenn, wenn man die Verfassung jetzt nicht durchgelesen hat. Man kann zu allen der Punkte hat man haben die meisten Menschen wahrscheinlich irgendwie vielleicht auch eine Meinung. Und da geht es dann darum, diese Meinungen zu hören und vielleicht zu gucken okay, wie unterscheidet sich deine Meinung von deiner Meinung und wo ist zum Beispiel wo haben vielleicht beide recht? Wo hat vielleicht jemand nicht recht darüber sich auszutauschen, da so ein ein Ja von einem respektvollen Austausch zu schaffen, der ich glaube auch zu kurz kommt in unserer Gesellschaft? Also so dieses klassische Forum und deswegen möchte ich das ja auch moderieren, weil es ja nicht darum geht, dass ich etwas erzähle und dann wird das aufgesaugt und und dann geht man nach Hause, sondern im besten Fall diskutiert man über etwas, dann ist man, dann sagt jemand etwas anderes und vielleicht wird man im Zweifel, dann hat man das vorher noch gar nicht so betrachtet und geht raus und hat für sich selber festgestellt okay, so habe ich das gar nicht gesehen, So habe ich das vielleicht gar nicht wahrgenommen bis jetzt. Und das konnte ich jetzt daraus mitnehmen. Und das ist dann so die Grundidee dahinter, dass wir im besten Fall alle voneinander lernen können. #00:29:58-4#
Grazyna Wanat: Ja, und deine Expertise als Politologin kommt da auch natürlich mit rein. Wenn man, wenn man sich an die Aspekte der Verfassung, wenn man sich die genauer anschaut. #00:30:10-1#
Ramona Deniz Nürnberger: Genau das wäre dann eben so, wie dann diese Veranstaltungen oder diese Kurse im Prinzip beginnen. Dann gibt es natürlich trotzdem erstmal einen Input und erst mal vielleicht so einen theoretischen Rahmen dazu, aber der dominiert das Ganze nicht. Es soll um den direkten Austausch gehen. Also Expertise dann im Prinzip insofern, dass man sich nicht erst mal mit der Verfassung auseinandersetzen muss und erstmal gucken müsste, bevor man in diesen Kurs kommt, welche Inhalte da behandelt werden. Und da muss man vorher kein Profi in diesem Bereich sein, sondern meine Expertise würde dann im Prinzip so zur Verfügung gestellt werden, dass ich dann am Anfang erkläre, welche Verfassungspunkte gibt es, worauf, worauf fußen die überhaupt? Und da so eine inhaltliche Einführung und dann ginge das über in die Diskussion und dann, das ist dann auch so das Kernelement im Prinzip, dass wir uns austauschen bzw die die Kursteilnehmerinnen dann die Möglichkeit haben, miteinander ins Gespräch zu kommen. Und meine Aufgabe wäre es dann auch, etwas zu gucken, dass es immer auch im Rahmen des Sagbaren bleibt. Also es gibt natürlich auch Punkte, wo man dann auch sagen könnte, okay, es geht zum Beispiel. Ein Thema wäre ja auch die. weiß ich zum Beispiel Gleichberechtigung, was jetzt vielleicht nicht so heikel wäre wie zum Beispiel die Folgen von 2015 für die Europäische Union. Flucht und Migration, ein europäisches Solidaritätsproblem zum Beispiel. #00:31:40-5#
Grazyna Wanat: Oder Gewaltmonopol des Staates. Die Polizei, Dein Freund und Helfer. #00:31:45-4#
Ramona Deniz Nürnberger: Genau das wären so Themen, wo man auch. Ich glaube, da kann man auch davon ausgehen, dass man sehr leicht polarisierende Standpunkte haben kann. Und da muss es dann auch gewährleistet sein, dass alles, was dann in diesen Kursen gesagt wird, auch nicht in irgendeiner Weise in den Bereich des Unsagbaren quasi rutscht. Also es gibt auch Grenzen des Sagbaren und das muss dann auch in einem Kurs wie diesem. Dann, wo es um politische Inhalte und politische Diskussion geht, muss es natürlich auch gewährleistet sein, das dass man da respektvoll miteinander umgeht. #00:32:25-0#
Grazyna Wanat: Also zum Beispiel eben am 30. 06. ist ein Termin, der betitelt ist, die Grenzen des Sagbaren. Und wann hört Meinungsfreiheit auf? Auch das wird thematisiert. Genau die Themen, die, die du dann zusammengestellt hast, sind unglaublich spannend und man kann sich für einzelne Themen anmelden oder aber auch für die ganze Reihe. Und es gibt noch ein paar Plätze für die ganze Reihe. Ansonsten geht es nur in die einzelnen Termine. Man findet diesen diesen Kurs oder diese Gesprächsreihe auf unserer Bildungszentrum Webseite. Wenn man das Wort Systemcheck eingibt, also suche dann, dann kann man sich auf jeden Fall anmelden. Und ja, es gibt zum Beispiel ein Thema Lobbyismus und Parteiendemokratie. Auch sehr aktuelles Thema zurzeit. #00:33:12-7#
Ramona Deniz Nürnberger: Ja, wer hätte das gedacht? Wer hätte gedacht, dass das auf einmal so aktuell wird? Also das ist. Ich dachte, das aktuellste wäre vielleicht Koronavirus, aber dann auch Systemwandel ist ja auch zum Beispiel mit Klimawandel. Ist ja auch ein Kursthema. Also ich glaube alles so Themen, die mal mehr aufploppen im Moment und dann mal weniger. Aber eigentlich sind das alles so Bereiche, die in den letzten 345 Jahren immer Thema waren und auch immer für sehr, sehr viel Gesprächsstoff sorgen. Und da bin ich deswegen auch sehr gespannt, wie wieder die Diskussionen laufen werden. Ich freue mich darauf. #00:33:50-4#
Grazyna Wanat: Auch zum Beispiel ein Thema Eigentum verpflichtet findet statt auf AEG. Also dazu kann man auch sagen, dass manche von diesen Terminen nicht bei uns am Bildungszentrum statt, sondern wandern. Und warum machen wir das so? #00:34:05-5#
Ramona Deniz Nürnberger: Wir machen das so, um das eben vielleicht auch nicht so klassisch handzuhaben. Dann haben dann Gewerbemuseums Platz, immer in einem Seminarraum zu sein, sondern damit auch das Publikum auch vielfältiger zu gestalten. Also wenn wir auf AEG sind oder wenn wir im Bau oder in der Luise sind, dann sind das alles Orte, die sowieso auch in ihrer ja mit ihren Besucherinnen, die da sowieso immer hingehen, dann nochmal eine neue Vermischung stattfindet. Und ich glaube, das ist gerade das, was interessant ist, dass wir so so viel Diversität im Publikum erreichen, wie eben nur möglich ist, weil davon eben dann diese Diskussionen leben. Und das wird dann, glaube ich auch sehr, sehr spannend, wenn wir dann mal an einem anderen Standort sind und damit anderen Leuten wieder in Berührung kommen und da wieder andere Gesprächsdynamiken entstehen und deswegen auch die unterschiedlichen Standorte, damit das auch nicht wie so ein klassischer Kurs eben stattfindet, sondern eben wie so eine, ja wie so ein Gesprächsforum, das in unterschiedlichen Stadtteilen stattfindet, unterschiedliche Leute erreicht, unterschiedliches Alter erreicht. Ja, ich glaube, das ist auf jeden Fall so von der Idee her sehr gut. #00:35:17-6#
Grazyna Wanat: Ja, und wir hoffen sehr, dass es auch funktioniert, angenommen wird und funktionieren wird. Ein paar Anmeldungen gibt es und wir haben es vor kurzem veröffentlicht tatsächlich die Reihe. Also man kann sich schon jetzt anmelden und ja, es wird schon auf jeden Fall spannend. Hoffentlich wird das auch stattfinden können. Also genau, genau. #00:35:37-4#
Ramona Deniz Nürnberger: Also wir haben jetzt alles schön geplant und dann muss man gucken, dass hoffentlich die Zahlen wieder ein bisschen runtergehen und solche Treffen überhaupt möglich sind. Toi, toi, toi, dass das funktioniert. #00:35:50-3#
Grazyna Wanat: Alles toi, toi, toi. Ramona, vielen herzlichen Dank für das tolle Gespräch. #00:35:55-7#
Ramona Deniz Nürnberger: Ich danke Dir für diese tollen Fragen und auch für diese schöne Zusammenarbeit, die wir hier hatten die ganze Zeit. #00:36:01-9#
Grazyna Wanat: Danke. #00:36:02-9#
Ramona Deniz Nürnberger: Also, Taupe. #00:36:05-0#
Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

Die Politologin und Musikerin Ramona Deniz Nürnberger über die allgegenwärtige „Identitätsdebatte“ und die tatsächliche Umsetzung des Verfassungstextes.
Ramona Deniz Nürnberger engagiert sich in der Subkultur Nürnbergs für die gerechte Nutzung der Kulturräume. Sie leitet das Projekt HEROES® Nürnberg, das sich der geschlechterreflektierenden Jugendarbeit widmet.
Im Podcast spricht sie über ihre Musik, über weibliche DJs – und über ihren zweiten Vornamen, der eine identitätsstiftende Wirkung hat.
Ab April 2021 initiiert sie am BZ als Moderatorin eine neue Gesprächsreihe, die vom Bayerischen Volkshochschulverband konzipiert wurde. Gemeinsam in einer kleinen Gruppe wird hier eine Auswahl an Artikeln des Grundgesetzes analysiert und einem „Systemcheck“ unterworfen - von den rechtlichen Grundlagen bis hin zur tatsächlichen Realität. Denn die Verfassung beschreibt nicht wie die Bundesrepublik ist, sondern wie sie sein soll. Sind wir vor dem Gesetz wirklich alle gleich? Wann hört Meinungsfreiheit auf? Wie verträgt sich Lobbyismus mit der Parteiendemokratie? Diese und andere Fragen werden diskutiert, auf einem interaktiven Forum, in dem verschiedene Haltungen und Meinungen nebeneinander Platz finden – stets im respektvollen Umgang.
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Aufgenommen am: Freitag, 12. März 2021
Veröffentlicht am: Donnerstag, 1. April 2021
Moderation: Grazyna Wanat
Im Gespräch: Ramona Deniz Nürnberger
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Alle weiteren Folgen von KontaktAufnahme – der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg finden Sie hier. Wir sind mindestens jeden zweiten Donnerstag mit einer neuen Folge online, manchmal öfters.
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