Zum Hauptinhalt springen

Friederike Engel, gibt es ein unfreies Theater?

Anne Wasmuth: Seit dem ersten April hat die Tafelhalle in Nürnberg eine neue Leiterin. Wir sind neugierig auf diesen Menschen und wollen hören, was das für ein besonderes Haus ist. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des BZ-Podcast. Mein Name ist Anne Wasmuth und mein Gast heute Friederike Engel. Hallo! #00:00:43-5#

Friederike Engel: Vielen Dank! Hallo! #00:00:44-6#

Anne Wasmuth: Du bist jetzt fast genau 100 Tage im Amt. Der erste April war dein erster Arbeitstag. Wir kennen alle die Situation. Anfang April waren wir noch mitten im Lockdown. Wie war dein erster Tag in dieser besonderen Situation? #00:01:01-3#

Friederike Engel: Ich sag mal, der erste Tag war äußerst kommunikationsintensiv. Das heißt, wir hatten tatsächlich einen großen Jour Fixe auf Zoom, was wirklich eine bisschen absurde Situation ist, wenn man sein Team neu kennenlernt. Es ist nicht so, dass ich den Leuten nicht allen vorher schon mal begegnet wäre. Das war wiederum gut. Ich kenne die von meiner Tätigkeit bei den internationalen Gluck Festspielen vor allem. Aber trotzdem jemanden dann, also eine Gruppe erstmals auf zoom kennenzulernen und nicht in einem Raum, ist doch eine ganz neue Herausforderung, einfach weil diese digitale Kommunikation vor allem Atmosphäre natürlich abschneidet. Und Atmosphäre - merkt man ja immer mehr -, je mehr man dem ausgesetzt ist, braucht man total, um irgendwie Menschen lesen zu können, um irgendwie lesen zu können, wie verhalten sie sich gerade einem gegenüber, was denken sie wirklich, um irgendwie so in diese, ich nenne sie mal Zwischen-den-Zeilen-Kommunikation, zu kommen. Und das war natürlich eine große Herausforderung, das erst mal irgendwie so gar nicht zur Verfügung zu haben. Also die waren noch zwei Wochen circa wirklich komplett im Lockdown und sind auch in den Zoom-Meetings irgendwie immer besser geworden. Und wo man irgendwie anfänglich denkt, naja, eigentlich funktioniert das Tool vor allem, um irgendwie Fakten auszutauschen, Termine zu verabreden. Und so ist dann irgendwie doch auch eine kreative Kommunikation entstanden, weil wir haben uns dann tatsächlich auch über Veröffentlichungen und so doch auch mehrere Stunden durchaus kreativ unterhalten können. Dass hat seine ganz eigenen Gesetze. Und die muss man herausfinden. Gleichzeitig muss man auch rausfinden, mit wem man denn da so zusammenarbeitet und man merkt irgendwie, wie anstrengend das ist, sich über so einen Bildschirm so lange zu unterhalten. Ja, war irgendwie sowohl für digitales Lernen als auch natürlich irgendwie, um anzukommen. Auf jeden Fall eine super eigene Erfahrung! #00:02:49-6#

Anne Wasmuth: Also nicht nur Kaltstart, sondern vielleicht auch durch diese besondere Situation ein Start, der für euch eine Chance war, ganz anders zusammenzuwachsen? #00:02:57-4#

Friederike Engel: Ja, das kann total sein! Also, ich habe mich dann auch wirklich wiederum mit jeder Kollegin, jedem Kollegen einzeln getroffen auf Skype, um da dann wirklich so eine Zweierkommunikation zu haben. Und irgendwie hat man das Gefühl, alle waren ja in der Situation erst mal reingeworfen unds hier noch nicht zu Hause. Irgendwie haben da alle was Neues probieren müssen und das kommt natürlich, wenn man dann auch noch neu anfängt, einem schon entgegen, weil alle gerade so ein bisschen - keiner weiß, wie es in der Corona-Situation wirklich geht. Und ja, vielleicht ist man offener und nimmt den anderen auch ein bisschen anders auf, weil man selber gerade ja auch nicht seine gewohnten Dinge, ich sag jetzt mal, abspulen. Ist jetzt nicht so, dass wir alle das abspulen würden, aber wo man so Routinen auch selbst verlassen muss, vielleicht. Und vielleicht, ja, vielleicht hat uns das zusammengeschweißt. Das hat auf jeden Fall, glaube ich, was freigesetzt, ein Sensorium dafür, wie man zusammenarbeiten will vielleicht oder wie man sich noch mal neu kennenlernt, dass sowas nicht total im Tagesbetrieb halt stattfinden muss, sondern man irgendwie sich in einem anderen Raum begegnet. Das habe ich schon auf jeden Fall wahrgenommen, dass Corona das ein bisschen gemacht hat einfach, weil man da so plötzlich rausgenommen wurde aus dem, was man da sonst so tagtäglich tut - also das ist jetzt für mein Team gesprochen - und vielleicht dadurch auch einen Raum hat, darüber noch mal anders nachzudenken. Ja! #00:04:14-5#

Anne Wasmuth: Das Stichwort "Kennenlernen" ist für mich ein schönes. Wir wollen dich kennenlernen. Du bist ein Nürnberger Kind. Du bist hier geboren und hast auch ganz in der Nähe studiert, und zwar Theater, Medien und französische Literaturwissenschaft in Erlangen. Ist dir das Theater in die Wiege gelegt worden? #00:04:32-4#

Friederike Engel: Darauf kann ich Ja und Nein antworten. Es ist tatsächlich so, meine Mutter war am Theater. Sie war Opernsängerin, allerdings hatte sie das Theater schon verlassen, als ich auf die Welt kam. Also das war schon ihre Vergangenheit, als ich aufgewachsen bin, sozusagen. Aber natürlich ist ihr Kultur und Theater immer wichtig gewesen, deswegen hat es auch zu meinem Leben seit frühester Kindheit dazugehört. Und zuerst war es gar nicht mal unbedingt so prioritär beim Berufswunsch oder so. Aber dann habe ich doch auch immer mehr angefangen, selbst Musik zu machen und dann eben auch Theater zu spielen in der Schule. Dann gab es den ersten Jugendclub hier am Staatstheater. Ein Jahr Sparberg - Grüße nach draußen! Und ja, dieser Jugendclub war dann irgendwie so der ausschlaggebende Punkt, dass Theater immer mehr in mein Leben gerückt ist. Klar, da haben wir selbst gespielt, haben aber auch alles drum herum selbst gemacht. Also da gab es damals auch schon die berühmte Dramaturgiegruppe und so. Oder man konnte auch mal bei der Regie mitwirken oder bei der Bühne. Also es war einfach ein tolles Format, Jugendliche ans Theater heranzuführen. Dann hat in der Schule auch währenddessen parallel immer mehr mein Interesse für Literatur zugenommen und ich habe auch da immer mehr literarische Abende mitgemacht, wurde es zugespitzt Richtung Theater. Und deswegen habe ich mich auch für diesen Studiengang entschieden. Also, Deutsch und Französisch hatte ich auch als Leistungsfächer, von daher schon wirklich diese literarische Prägung sehr im Fokus. Und dann bin ich an die Uni gegangen in Erlangen, war dann auch ein Jahr in Frankreich und hab da auch nochmal ein ganz anderes Theatersystem kennengelernt, was sehr spannend war. Und ja, während des Studiums ist man ja so sehr, also war ich jedenfalls relativ breit gefächert unterwegs, hab immer währenddessen natürlich meine Praktika gemacht an verschiedensten Häusern, habe aber auch angefangen, selbst zu inszenieren im Experimentiertheater, was dieses Jahr ja auch 50 Jahre alt wird, also auch ein ganz toller Ort in Erlangen. Und wir hatten da wirklich unglaubliche Freiheiten als Studenten, auch Produktion zu machen. Das war wirklich eigentlich eine sehr, sehr tolle Situation, in Erlangen zu studieren und hab das Arena Festival der jungen Künste mehrere Jahre sowohl mit kuratiert und im Team mitgearbeitet, Öffentlichkeitsarbeit gemacht, als aber auch dort selbst auch eine Performance gezeigt in einem der letzten Jahre, die ich in Erlangen war. Das war auch ein, es ist einfach ein großartiges Festival und ein unglaubliches Laboratorium, was man da mit an die Hand bekommt als Student, indem man sich irgendwie ausprobieren kann und eigentlich wirklich ein professionelles Festival am Ende auf die Beine stellt, obwohl im studentischen Kontext erstmal. Das fand ich wirklich eine außergewöhnliche Möglichkeit, die Erlangen da bietet. Und am Ende meines Studiums stand tatsächlich erstmal im Raum, ob ich vielleicht an der Universität bleibe und meinen Doktor anschließe. Ich hab dann aber gedacht, nee, du wolltest so lange ans Theater, das kannst du jetzt nicht machen, irgendwie mit dem Studium fertig sein und erst mal nicht gleich ans Theater zu gehen. Und ich hab dann noch ein halbes Jahr gelehrt in der Literaturwissenschaft, also in der Romanistik, und bin dann aber zum Deutschen Schauspielhaus in Hamburg abgebogen. #00:07:49-6#

Anne Wasmuth: Ich habe eine Nachfrage, weil dein Lebenslauf ist so nahelegt. Hast du dich je für das Nürnberger Christkind beworben? #00:07:57-2#

Friederike Engel: Nein, ich glaube, das wäre so ein bisschen - meine Mutter hätte sich darüber tierisch gefreut, wenn ich das gemacht hätte. Aber das habe ich nie gemacht, weil ich irgendwie den ganzen Mechanismus nicht wirklich mag. Das war ganz lustig, denn in der Kollegstufe war tatsächlich eine aus meiner Klasse das Kind. Und da haben wir das so hautnah mitbekommen, was natürlich auch bedeutet, irgendwie - Nee, irgendwie, klar, hätte irgendwie vielleicht nahegelegen, aber hat mich nie so wirklich interessiert, der Weihnachtskult. #00:08:29-7#

Anne Wasmuth: Ich bin ein bisschen entsetzt, vor allem bei deinem Nachnamen. Aber ich tröste mich mit unserem aktuellen Christkind. Gehen wir zurück in den Norden zum Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, wo du zuerst als Dramaturgieassistentin, dann als Dramaturgin angefangen hast. Und du hast einen Preis gewonnen, dass Marie-Zimmermann-Stipendium für Dramaturgie, ein Stipendium, das mit einem Aufenthalt auf Schloss Solitude in Stuttgart verbunden ist und vor allem, so hast du es einmal gesagt, mit dem Geschenk von Zeit. #00:09:02-2#

Friederike Engel: Ja. Als der Preis wirklich kam, war ich schon auf meiner nächsten Station in Münster. Aber ja, das habe ich bekommen. Marie Zimmermann als wirklich großartige Dramaturgin, die ich immer gerne mal kennengelernt hätte, aber die leider zu dem Zeitpunkt schon verstorben war, weshalb dann Friedrich Schirmer, der ja mit ihr verheiratet war, auch dieses Stipendium forciert hat, dass es das gibt, in ihrem Angedenken sozusagen, dieser Berufsstand des Dramaturgen oder der Dramaturgin gefördert wird, der ja doch immer ein unglaublich wichtiger Theater ist, aber ein sehr geheimnisvoller, mit dem wenig Leute etwas anfangen können, dass der eben so ein bisschen Aufmerksamkeit bekommt und dass es da auch die Möglichkeit gibt, mal mit einem Preis ausgezeichnet zu werden. Und über diesen Preis habe ich mich unglaublich gefreut, weil eben diese ganzen Künstler und Künstlerinnen wirklich aus allen Sparten darstellen, bilden Literatur, die dorthin eingeladen werden, da wirklich viel Zeit verbringen - Also nicht jetzt mit dem Marie-Zimmermann-Stipendium, da sind es zwei Monate. Aber ein normales Solitude-Stipendium hat halt ungefähr ein Jahr. Man kann es auch nochmal verlängern -, was die dort zusammen verbringen. Und da entstehen natürlich unglaublich viele gemeinsame Projekte und man ist einfach jeden Tag irgendwie mit anderen im Gespräch. Und das war für mich auch so schön zu sehen. Und für die Expertise Dramaturgie, sag ich mal, wir haben alle immer so einmal in der Woche einen Kolloquium quasi gehabt, wo wir uns gegenseitig vorgestellt haben, was wir gerade so machen und was wir überhaupt machen und woran wir arbeiten etc. Und ich habe da eben auch mal vorgestellt, ich habe in Solitude an einer Fassung gearbeitet, einen Roman für die Bühne zu adaptieren, Heldenangst von Chevallier, und der ist inzwischen auch aufgeführt worden, die Fassung, und hab da so einfach ein bisschen beschrieben, wie dramaturgische Arbeit funktioniert. Jetzt natürlich auch, man macht eine Fassung aus einem Roman, aber auch überhaupt am Theater und dass man ja letztlich so auch immer eine wichtige Figur ist bei der Entscheidungsfindung für Konzeptionen, für Lesarten, dass man auch ein bisschen wie so ein eigentlich Sparringpartner funktionieren kann für den Regisseur und für andere Künstler. Und nach diesem Kolloquium, wo ich davon erzählt habe, kamen echt ganz viele aus der Akademie und haben gemeint: "Oah, können wir uns mal unterhalten? Eigentlich brauche ich genau sowas gerade in meinem Stadium." Das war vom Komponisten bis zur Performancekünstlerin im öffentlichen Raum, teilweise bildende Künstler, die genau das mal in Anspruch genommen haben, dass sie Konzepte vorstellen, dass sie ihre Ideen mir erzählen und ich einfach versuche, strukturell Fragen zu stellen, die sie vielleicht bei bestimmten Entscheidungen noch ein Stück weiterbringt, genau, und die meisten ja diese Form von dramaturgischer Arbeit nicht kennen und eigentlich gut gebrauchen könnten. Und das ist ja auch so, Dramaturgie ist ein unglaublich deutscher Beruf. Lessing war der erste Dramaturg. Und auch an Theatern diese Position zu bekleiden, das erlebt man im Ausland nicht. Also als ich zum Beispiel in Frankreich studiert habe, da habe ich gerade so erste Bestrebungen bemerkt -inzwischen ist es, glaube ich, fortgeschrittener -, dass Kompanien sich Dramaturgen wieder geleistet haben, also dass sie das unbedingt auch haben wollten, jemand so begleitend zu haben. Aber es ist im Ausland eben nicht verbreitet und deswegen war das auf Schloss Solitude, war man da so ein bisschen der Exot. #00:12:47-4#

Anne Wasmuth: Ich muss mal gerade einen Audiokommentar machen. Friederike Engel, die dem Gedanken an Weihnachten nichts abgewinnen kann, bekommt leuchtende Augen, wenn sie über Dramaturgie spricht. Also Dramaturgin ist dein Traumberuf! #00:13:02-2#

Friederike Engel: Ja, also, der passt ziemlich gut zu mir, der Beruf. Und letztlich ist es auch gar nicht so - das ist das Tolle wiederum auch an Dramaturgie -, der ist gar nicht so furchtbar konkret. Also, ich würde jetzt, wir sprechen später sicher noch über die Tafelhalle, obwohl das erstmal per se man nicht als Dramaturgie bezeichnen würde, diesen Beruf, würde ich trotzdem sagen, er ist sehr artverwandt oder er fällt in die Dramaturgie eigentlich mit rein. Es kommt natürlich drauf an, wie eng oder wie weit man diesen Begriff fasst. Aber genau, eigentlich finde ich Dramaturgie das perfekte Arbeitsfeld für mich. Ich glaube, das kann ich gut, und ja, das macht mir einfach immer Freude und ich habe schon viele Produktionen begleitet, wo ich auch den Wert von Dramaturgie ebenso spüren konnte und erkannt habe, wenn man sie gut macht. #00:13:49-1#

Anne Wasmuth: Ja, du hast das weiter gemacht, du hast das erwähnt, in Münster und warst nur eine kurze Zeit da und bist dann wiedergekommen nach Nürnberg. Im letzten Jahr deiner Zeit am Staatstheater warst du leitende Dramaturgin Schauspiel und Stellvertreterin des Schauspieldirektor. Zum damaligen Zeitpunkt war das Klaus Kusenberg. An was erinnerst du dich als erstes, wenn du an diese Zeit zurückdenkst? #00:14:15-0#

Friederike Engel: Also das war in Nürnberg natürlich was sehr besonderes, weil das eben das Haus meiner Jugend, meiner ersten Theaterschritte war. Und dahin zurückzukommen in einer dann professionellen Position ist natürlich was sehr besonderes. Ich war lange genug weg, also hatte sich auch einiges verändert. Der ganze Bauch im Schauspiel, um genau zu sein. So, also neues Haus. Genau, dass ich das Gefühl hatte, ich konnte in Nürnberg schnell anknüpfen. Zum einen eben, weil ich das Haus schon kannte und mich dann darauf konzentrieren konnte, was sich geändert hat und auf neue Personen und alles mögliche, und mich irgendwie erstmal schon wohl, weil zuhause, gefühlt habe, also nicht so ganz neu. Auf der anderen Seite bin ich natürlich auch aus familiären Gründen nach Nürnberg gekommen und hatte halt hier wieder so eine ganz andere soziale Einbettung in ein Leben, ich sag mal, außerhalb des Theaters, was für Theaterschaffende erstmal so nicht normal ist. Weil auf den Stationen, auf denen du für gewöhnlich bist, also es war sowohl in Hamburg, als auch in Münster so, bist du eigentlich für die Arbeit in dieser Stadt. Und alles jenseits der Arbeit dir zu erarbeiten, die Freunde und irgendwie soziale Kontakte, ist erstmal unglaublich schwierig, zumal mit den Arbeitszeiten, die man am Theater hat. Also man ist einfach in so ein reguläres Leben schwer einzubinden. Aber manchmal braucht man auch wie das erholsame Außen, sag ich mal, wo man einfach mal auch Theater Theater sein lassen kann. Und das ist leichter für mich natürlich gewesen in einer Stadt wie Nürnberg, wo auch tatsächlich noch viele Schulfreunde, Studienfreunde in der Region sind und ich einfach wirklich schneller mal sagen kann, es gibt ein Leben außerhalb des Theaters und natürlich meinen Partner und meine Mutter und das war halt beim Zurückkommen das Besondere auch an der Situation. Der andere Teil, der Nürnberg sehr speziell gemacht hat, war natürlich, als ich kam, Spielzeit 15, 16, dass eigentlich schon klar war, dass Peter Theiler Nürnberg verlassen wird, der ja die Generalintendanz innehatte, und damit auch klar war, dass auch die Schauspieldirektion zu neunundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit wechseln wird. Also eigentlich wurde die Endphase gerade eingeleitet, als ich neu kam. Mir ist erst im Nachhinein auch so klar geworden, wie das schon auch diese drei Jahre beeinflusst hat. Also im letzten Jahr wurde es natürlich dann ganz vehement, weil dann geht ja so ein Prozess los in so einer Abwicklung am Theater, wenn ein Intendanzwechsel ansteht. Dann haben alle ihre Nichtverlängerungsgespräche und das waren wirklich sehr, sehr viele Personen hier am Staatstheater, die einfach gehen mussten. Und das legt sich dann wirklich wie so ein zäher Schleier natürlich erstmal über alle und gleichzeitig hat man aber, ich sag mal, eine komplette Spielzeit noch volles Programm, merkt aber gleichzeitig so, dass dieser ganze Prozess natürlich genau an dieser intrinsischen Region, an all dem so nagt, was man dazu bräuchte, diese ganze Energie noch aufzubringen, diese letzte Spielzeit halt auch zu spielen. Und in Nürnberg war es wirklich Wahnsinn, weil die Zeit so lange dauerte, wie auch Klaus Kusenberg da war. Das waren 18 Jahre, also viele Schauspieler waren eine komplette Zeit da, fünfzehn Jahre, zwölf Jahre, keine Ahnung. Wirklich lange Zeiträume für Theatermenschen an einem Ort. Die hatten sich natürlich auch hier komplett mit ihren Familien, die sie hier gegründet haben, eingerichtet, ihre Freunde hier, all das. Und das steht im Prinzip von heute auf morgen - man hat halt diese zehn Monate Spielzeit dazwischen, die man quasi bis zum Ende dann noch angestellt ist. Die hat das natürlich auch alle unglaublich beschäftigt. Also es war eine Spielzeit, die allen sehr an die Existenz gegangen ist. Gleichzeitig ist man ja da auch der Kunst verpflichtet und will noch gutes Theater machen. Dann auch ein paar, die natürlich unterwegs schon abspringen. Also es hat so ein Aussöhnungsprozess halt angefangen, eigentlich auf den Moment. Ich kannte so dieses Gefühl schon so ein bisschen aus Hamburg, da war es hochgradig dramatischer und hier ist es einfach ein normaler Intendantenwechsel letztlich gewesen. Da hat man echt so einiges zu bewältigen, in dieser Reibung stetig zu sein und trotzdem natürlich das, was man macht, nach wie vor zu lieben und für die Abende zu brennen. Weil das ist immer die Voraussetzung bei Theater, sonst hält man den Takt und das alles gar nicht durch, wenn man da nicht wirklich mit einer großen Faser der eigenen Identität drinsteckt. #00:18:56-5#

Anne Wasmuth: Du erklärst damit schon, warum du mit dem Intendantenwechsel nicht weitergezogen, sondern hier geblieben bist. Wir wollen noch zu vielen Dingen kommen. Deshalb passe ich deine Zeit bei den internationalen Gluck Festspielen mal zusammen. Du hast dort, eher an deiner Studentenzeit anknüpfend, ein völlig anderes Arbeiten kennengelernt und dich gewissermaßen für die Tafelhalle und die Coronazeit gerüstet. Ein ganz kleines Team, viel digitale Kommunikation, viel Organisation, Improvisation, vor allem aber spartenübergreifende Konzerte und Aufführungen. #00:19:32-5#

Friederike Engel: Wo ich auch wirklich eines der schönsten Konzerte meines Lebens gehört habe. #00:19:37-4#

Anne Wasmuth: Was war das? #00:19:38-0#

Friederike Engel: Das war tatsächlich eine deutsche Erstaufführung von Antigono, von Gluck, die tatsächlich das letzte Mal eben im 18. Jahrhundert in Rom gespielt wurde. Und das war eine konzertante Inszenierung in Bayreuth im Markgräflichen Opernhaus. Und eine der Hauptrollen in dieser Oper wurde eben gesungen von Samuel Marino, einem venezuelanischen Sopran. Also es ist ein Mann, aber er singt sopran. Und das ist eine so unglaubliche Stimme. Bin gar nicht so Freund vom Countergesag. Ich finde das manchmal auch sehr befremdlich. Aber da war es wirklich so, er hat angefangen zu singen und hatte auch tatsächlich in der leichten Darstellung, die es ja dann trotzdem auf einer Bühne immer gibt, auch wenn die Person konzertant singt, indem sie sich auf denjenigen, mit dem sie das Duett hat oder so, bezieht. In dem Moment ging einfach wirklich alles auch emotional in mir. Einfach allein durch die Stimme, wie er dabei mit der Partnerin interagiert hat und so. Das war unglaublich! Also diese Stimme - ich bin überhaupt nicht esoterisch, aber das hat wirklich sowas engelsgleiches gehabt, wo man sich gar nicht wehren konnte dagegen beim Zuhören. Das war wirklich irre! #00:20:56-2#

Anne Wasmuth: Dass du in Nürnberg geblieben bist, war für das Bildungszentrum ja ein großes Glück, denn du hast bei uns Kurse zum Storytelling angeboten. Storytelling: das heißt auf Deutsch: Geschichten erzählen. Bist du eine Geschichtenerzählerin oder was verbirgt sich dahinter? #00:21:11-4#

Friederike Engel: Nee, also, ich bin ja Dramaturgin. Und klar, manche Dramaturgen fangen auch irgendwie an zu schreiben. Ich selber gehöre nicht in die Kategorie, die sich jetzt irgendwie an ihrem ersten Roman gerade versucht oder so oder ihrem ersten Theaterstück, sondern ich würde mich eher als Geschichten, wie kann man es nennen, Geschichtenentdeckerin oder -auseinanderdröselerin oder -analystin bezeichnen. Also ich habe natürlich viel mit Geschichten zu tun und mit der Frage, wie erzähle ich was und was kommt an oder wie kommt es an, mit Wahrnehmung und alldem, was dazugehört, durch meinen Beruf, und ich begreife so auch eigentlich alles, was ich in Richtung Storytelling mache. Ist gar nicht so sehr, ich bin jetzt nicht so der praktische Schreibkurs, also das würde mir sicher auch gelingen. Benutze diese und diese Dinge und du schreibst so und so und so. Aber ich mach es eher umgekehrt, meine Storytelling Kurse - ich gebe diesen Kurs auch schon länger an der Open Hochschule für die Design-Studenten, was sehr interessant ist, weil die kommen halt aus allen verschiedenen Bereichen. Von Illustration über Fotografie, Film, alles mögliche. Und ich sage immer, klar, man kann so ein Werkzeugkasten kriegen dann von mir. Aber vor allem geht es darum, Geschichten lesen zu können, also wirklich auch zu begreifen, wenn ich Geschichten begegne, sei das wirklich, ich guck klassisch einen Kinofilm oder einen Werbespot oder ich sehe ein Plakat oder so, was soll mir erzählt werden? Also so ein bisschen eigentlich auch die Manipulation, die manchmal dahinter steckt, zu entlarven und selbst dazu in der Lage zu sein. Also das versuche ich mit dem Storytelling zu vermitteln, dass die Leute erkennen, wann wird ihnen denn eine Geschichte erzählt und wie wird sie ihnen erzählt? Und welcher Mechanismus wirkt da gerade? Also, dass man eigentlich mit einer Brille quasi von nun an draufgucken kann auf das Außen und irgendwie merkt, wenn einem ein Inhalt eben über eine Geschichte nähergebracht werden soll, wie man da reagiert. Teilweise emotional, wie man sich darauf einlässt, warum man sich vielleicht besonders gut drauf einlässt auf die Geschichte, mit welcher Struktur sie funktioniert, so. Also, dass man eigentlich eher Geschichtenwachsam wird nach den Storytelling-Seminaren, als dass man der perfekte Autor ist. #00:23:30-3#

Anne Wasmuth: Bei den Kursen warst du selber Dozentin. Du lehrst an der Uni. Wenn du jetzt die Rolle wechseln dürftest, was würdest du selber gerne lernen? #00:23:42-0#

Friederike Engel: Oh gott, das ist so viel! Ich würde tatsächlich wirklich gerne technisch besser bescheid wissen. Ich habe schon mal gedacht, ich würde tatsächlich mal gerne programmieren. Also mich würde das mal interessieren, wie wirklich sowas funktioniert, ein Algorithmus oder so. Also, dass man davon nicht immer nur spricht, sondern ich würde es gerne mal irgendwie machen. Ich würde gerne Schlagzeug lernen. Ich glaube, ich bin nicht begabt dafür. #00:24:07-9#

Anne Wasmuth: Begabung ist nur das eine. Wichtiger ist das Üben. Also, wenn du die nächste Werbung von unserem Postkasten hast, dann nicht wundern, dann haben die Kolleginnen und Kollegen diesen Podcast gehört. Algorithmen und Rhythmus - kommen wir zu einem nicht weniger komplexen Thema: Theater und Politik. Der Titel deiner Abschlussarbeit an der Universität lautete "Die Politik der Kunst zum Politischen in der Theaterarbeit von René Pollesch". Neben dieser theoretischen Auseinandersetzung steht deine Erfahrung in der täglichen Theaterarbeit, angefangen gerade am deutschen Schauspielhaus. Wie politisch sollte Theater sein? #00:24:43-8#

Friederike Engel: Ich habe das mit dieser Magisterarbeit angefangen im Studium, aber es ist so mit die Frage, die einen als Theatermacher immer beschäftigt, die irgendwie immer unter allem drunter liegt. Letztlich genau diesen, nennen wir es politisches Theater, ja, ist halt ein sehr starkes Label, was einen sofort an Autoren wie Brecht und Piscator und so verweist natürlich erst mal. Aber nennen wir es doch einfach den Bezug des Theaters zur Gesellschaft und zur Realität. Also genau diese Frage dieser Beziehung, die ist was, was einen wirklich stetig umtreibt, die sich auch immer wieder stark verändert. Also, ich habe zum Beispiel sehr lange jetzt keinen Pollesch mehr gesehen. Ich müsste heute tatsächlich mal wieder einen sehen, um irgendwie nochmal irgendwie zu überprüfen, was das damals so war. In meiner Magisterarbeit habe ich quasi Polleschs Theater als politisch beschrieben, mit dem Vokabular eines Philosophen, eines französischen, acques Rancière, der als Demokratiet-Theoretiker, Post-Marxist sehr bekannt ist in Frankreich und der erstmal sagt, dass die Welt quasi sinnlich aufgeteilt ist. Also es gibt eine Aufteilung des Sinnlichen und also letztlich eine ästhetische Aufteilung der Welt, in der bestimmte Menschen sichtbar werden, andere nicht, bestimmte Strukturen unsichtbar bleiben, aber trotzdem mächtig sind und man eigentlich in gewissen Ordnungen funktioniert. Und um sich zu emanzipieren oder irgendwie ein Anliegen, ein politisches, vorzutragen, muss man sich erstmal sichtbar machen in dieser Ordnung und in den Dissenz gehen mit der Ordnung. Also sich eigentlich seine Sichtbarkeit oder seine Hörbarkeit erstreiten. Und das ist für ihn eigentlich das politische Moment, sag ich mal, wenn man das tut, wenn man in Konfrontation mit dieser Ordnung geht und sagt, ich bin zwar da und da in dieser Ordnung verortet, aber ich möchte jetzt was anderes machen, also ich werde sichtbar. Sein Beispiel war, also die marxistische Tradition liegt da noch so ein bisschen drin, war tatsächlich die Arbeiterbewegung, die er schreibt in La nuit des prolétaires, dass Arbeiter nachts sich treffen, um zu lesen gemeinsam und zu schreiben. Also etwas, was eigentlich in ihrem Dasein als Arbeiter nicht vorgesehen ist, üben sie aus und stehen dafür ein. Das ist natürlich ganz anders als Mark, weil da war ja gerade die politische Aktivitätrichtung "Macht euch als Arbeiter sichtbar", als das, was in eurer Klasse eben nicht funktioniert, ihr keine Privilegien habt etc, etc. Und Ranciére sagt, nein, vielleicht wollen Arbeiter aber eben auch genau für das gesehen werden, was erstmal in ihrem Status als Arbeiter eben überhaupt nicht für sie vorgesehen ist, nämlich dass sie auch gewisse intellektuelle Fähigkeiten haben, dass sie lesen wollen, dass sie schreiben, sich ausdrücken auf eine andere Weise. Also sie teilen für sich quasi das Sinnliche neu ein. Und in dem Moment, wo sie das tun und bewusst hinterfragen und anders sichtbar werden, agieren sie politisch. Und nach seiner Auffassung, und das finde ich eigentlich nach wie vor eine ganz schöne, haben da Kunst und Politik eigentlich wirklich dieselbe Aufgabe. Sie verteilen Körper in Räumen und Zeiten und machen sie sichtbar und unsichtbar, auf neue Weise sichtbar, auf andere Weise sichtbar, ermöglichen andere Dinge und teilen sie eben sinnlich neu ein. Und das haben sie gemeinsam. Das heißt jetzt nicht, dass sich diese Aufteilungen entsprechen, aber sie können sich berühren. Sie können sich manchmal extremst widersprechen, in eins fallen. Da ist erst mal alles möglich in dieser Bewegung und da treffen sich eben dieses Fern von Politik und Ästhetik. Und das finde ich ganz interessant, sich anzugucken, weil genau das ist diese ganze Frage, auch mit jetzt eben Rassismus und wie kann Theater darauf reagieren. Mal wegzukommen davon, dass politisches Theater immer dann ein Theater ist, das sich komplett auf bestimmte politische Aussagen oder Mechanismen bezieht und die quasi reproduziert auf der Bühne. Ich glaube, da muss man so ein bisschen rauskommen. Theater ist für mich nach wie vor eigentlich nicht der Ort, wo tagespolitisches Geschehen verhandelt werden kann, weil Theater erstmal, und das finde ich an dem Medium auch sehr sympathisch, grundsätzlich so ein bisschen eine Langsamkeit hat. Nicht die Videokamera, die man drauf hält oder das schnelle Foto, was man schießt, sondern man muss sich, diesen Prozess muss man erst mal angehen. Das dauert. Also, ehe eine Produktion auf der Bühne ist, dauert das immer ungefähr mindestens ein Jahr. Man ist wirklich jenseits von schnell tagespolitisch agieren eigentlich unterwegs. Und deswegen muss man sich über diese Form klar werden, die es haben kann. Also ich bin nach wie vor der Verfechter, der irgendwie sagt, Theater muss eine andere Wirklichkeit erzeugen, die in Austausch geht mit unserer tatsächlichen Wirklichkeit, also die, die sich reibt an der tatsächlichen Wirklichkeit und dadurch aber, dass sie eine andere anbietet, vielleicht auch mehr Wahrheit vermitteln kann oder eine plötzliche andere Wahrnehmung beim Publikum, weil man eben gerade nicht in der Verlängerung der Realität steckt. Und genau das ist, finde ich, gerade auch ein sehr, sehr schwieriger Mechanismus, diese Frage Theater und Realität. Es gab ja diese Kritik des Theaters von Stegemann, wo, finde ich, richtige Gedanken drin sind, dass häufig zu reale Dinge einfach plötzlich auf die Bühne gespuckt werden und man ganz das Medium vergisst, in dem man es tut, dass Authentizität ein Riesenkriterium im Theater geworden ist, man sich aber fragen kann, wofür steht sie eigentlich wirklich? Und hat das Theater nicht gerade eigentlich die Möglichkeit, nicht die Verlängerung eben der Wirklichkeit sein zu müssen, sondern der Wirklichkeit eine andere Wirklichkeit gegenüberzustellen, die, wenn man Heiner Müller zitiert, die Wirklichkeit bestenfalls unmöglich macht, so wie sie vor der Tür des Theaters ist? Und ich denke, darin liegt eigentlich die Kraft des Theaters, die politische auch, eben diese andere Wirklichkeit bauen zu können und dann mit der tatsächlichen Realität zu interagieren. Das Problem ist, dass Theater natürlich auch immer Orte der Wirklichkeit sind. Also als Institution, als auch Begegnungsorte von Menschen können sie diese Wirklichkeit nicht ganz abschütteln. Und da ist ja in den letzten mindestens 20 Jahren einfach auch das passiert, was mit unserer Welt generell passiert ist. Es hat sich viel dem ökonomischen Diktat unterworfen. Das betrifft Kultur und die Kunst natürlich genauso. Auch Theater werden an ihren Auslastungszahlen gemessen. Und man ist immer wieder damit konfrontiert, Dinge tun zu müssen, um etwas zu erreichen, um Publikum zum Beispiel massenweise ins Theater zu bringen. Und genau diese zweckmäßige Einbindung von Kunst ist ja eigentlich, das ist genau das Problem, weshalb oft politische Ideen oder genau diese feine Erschaffung dieser anderen Wirklichkeit nicht gelingt, weil wir uns zu sehr nach der tatsächlichen Realität ausrichten müssen oder es zu wenig schaffen, da in den Widerstand zu gehen und zu sagen, nein, ich will dieses Projekt so wie das ist, auch wenn ich weiß, es wird mir die Gelder nicht einspielen oder es wird mühsam sein, die Leute dazu zu begeistern zu kommen, aber die, die kommen, werden begeistert sein. Aber genau diese Fragen: Inwieweit muss ich Theater auch zu Tode vermitteln, damit noch jeder es sehen kann? Ist das wirklich das Ziel, was wir erreichen wollen? Oder muss man es vielleicht manchmal hinnehmen, dass es natürlich auch ein sehr autonomen Raum hat, der vielleicht sich jetzt nicht jedem sofort erschließt und wo man auch nicht jeden zu überreden kann, vielleicht auch ja nicht muss? So genau diese Schwelle zwischen der Wirklichkeit des Theaters und der Realität ist die politische, um die es immer wieder geht und an der man sich immer wieder reiben und die man immer wieder ins Auge fassen muss. Was passiert da? Und da ist Pollesch natürlich, es war der Ausgangspunkt. Deswegen, ich weiß gar nicht, ob ich ihn heute noch so beschreiben würde, wie ich das in meiner Magisterarbeit getan habe. Die ist jetzt zehn Jahre her. Aber da ist er natürlich erst der Grenzgänger, der das halt vor zehn Jahren schon sehr massiv eben betont und versucht hat, sichtbar zu machen, was ist da eigentlich los? Der Kunstbetrieb, die Kunst, die Wirklichkeit. Also wie verhält sich das alles zueinander? Und wann kann Theater etwas über die Realität sagen oder bestenfalls etwas wahrnehmbar machen, was weit darüber hinausgeht? #00:33:33-9#

Anne Wasmuth: Ich bin gerade richtig beeindruckt, wie du hier in gefühlt einem Atemzug eine Vorlesung über Politik und Theater hältst. Das bräuchte noch viel mehr Zeit. Aber wir wollen über dein Haus, die Tafelhalle, sprechen. Mit der Tafelhalle verbindet sich vor allem das Stichwort "Freie Szene". Nicht jede Hörerin oder jeder Hörer dieses Podcast kann oder muss wissen, was sich dahinter verbirgt. Was ist die Tafelhalle? Was für ein Konzept verbirgt sich dahinter? Und wer sind die mit diesem Haus verbundenen Menschen? #00:34:05-9#

Friederike Engel: Also die Tafelhalle ist ein Produktions- und Veranstaltungshaus im Nordosten der Stadt gelegen, Äußere Sulzbacher Straße, und war früher mal ein Industriegebäude. Daraus ist ein Theatergebäude geworden. Es ist direkt neben dem Museum auch für Industriekultur. Und die Tafelhalle hat im Prinzip einen wunderschönen Veranstaltungsraum, in den passen 300 bis 500 Leute, und ein Foyer, was auch bespielt wird, mit kleinerer Zahl. Und das Programm der Tafelhalle setzt sich eigentlich gerade zusammen aus eben den Eigenproduktionen, die das Produktionshaus ausmachen, was Kooperation mit der freien Szene hier sind, vor allem mit der freien Tanztheater-Szene und auf der anderen Seite mit Veranstaltungen. Das können Gastspiele auch aus dem Tanzbereich zum Beispiel sein. Das sind aber auch viele Konzerte. Oder was zum Beispiel in der Produktion mit dem Burgtheater stattfindet. Also sowohl Musik, als auch Tanz, als auch Theater spielen in der Tafelhalle eine große Rolle. Es gibt langjährige Produktionspartner, wie zum Beispiel Ensemble Kontraste, die auch wirklich eine ganze Klassikreihe mit Abonnement in der Tafelhalle machen. Eben das Burgtheater. Auch langer Partner ist das Jazzstudio, viele Jazzkonzerte, die die Tafel alle bespielen. Und der andere große Partner und eigentlich so ein bisschen der Kern der Aufgabe auch der Tafelhalle ist die freie Szene in Nürnberg. Freie Szene ist ja eigentlich erstmal ein sehr weiter Begriff und betrifft erst mal wirklich alle darstellenden Künstler*innen, die nicht zum Beispiel am Stadt- und Staatstheater arbeiten, sondern die eben Kompagnien haben, die frei arbeiten und die immer wieder auch Produktionshäuser suchen, um ihre Ideen zu verwirklichen. In dieser Szene gibt es natürlich Menschen, einfach Künstler, die in Nürnberg bleiben, die auch regelmäßige Gäste sind. Es kommen immer wieder neue dazu. Es geht so ein bisschen darum, eben die Augen offen zu halten, was in dieser Szene hier unterwegs ist und wen man begleiten kann, wem man eine Produktion ermöglichen kann. Genau. Und das eben und ein Bild zu setzen. #00:36:28-0#

Anne Wasmuth: Was heißt freies Theater genau? Gibt es ein unfreies Theater? #00:36:32-6#

Friederike Engel: Es ist ganz schön, wo dieser Begriff herkommt. Naja, es ist halt nur tatsächlich - unfrei, frei. Frei bedeutet in dem Sinne ja eigentlich nur, dass man erstmal keiner Institution verpflichtet ist und natürlich auch steuerrechtlich eingebunden, wirklich frei auch arbeitet, freischaffend ist und nicht jetzt wie ein Schauspieler am Staatstheater, der ist angestellt, bekommt sein monatliches Gehalt dafür, dass er Schauspieler ist. Und in der freien Szene ist es letztlich so, dass man immer komplett für die Produktion verantwortlich ist. Also man treibt die Gelder selbst ein, man akquiriert über Anträge Zuschüsse bei großen Fonds, bei Städten, bei Verbänden, wo auch immer und muss sich auch die Struktur suchen, in der man es produziert, also eben so einen Ort finden wie die Tafelhalle. Man könnte aber vielleicht ja auch mit dem Z-Bau kooperieren oder auf AEG gehen oder, in anderen Städten gibt es andere Beispiele, wie Kampnagel, Sophiensaele, etc. Das sind alles diese freien Produktionshäuser, wo die freie Szene letztlich Spielorte findet, und natürlich auch Produktionsgefüge. Also man steckt dann sowohl finanziell,als natürlich auch mit Personal und so, steckt man als Produktionsort natürlich auch etwas in die Gruppe, in die Kompanie, in den Abend rein. Aber trotzdem es ist dieser Abend, man hat ihn nicht verfügbar. Also jetzt in der Coronazeit zum Beispiel hat das Staatstheater im Schauspiel, jetzt mal angenommen, trotzdem noch sein ganzes Ensemble, was letztlich engagiert ist und was tagtäglich für irgendwas arbeiten könnte, was der Intendant einfach erstmal bestimmen kann. Also, Coronazeit finden die normalen Produktionen nicht statt. Also machen wir jetzt diesen Audiowalk. Den will ich mit dem ganzen Ensemble machen. Dafür nehmen wir uns vier Wochen Zeit und dann kommt er raus. So was könnten wir als Tafelhalle jetzt zum Beispiel eher schwer sagen, weil diese Künstler gehören uns nicht, also, wenn man jetzt dieses blöde Label "Gehören" nehmen will. Sondern wir sind in Kontakt mit ihnen. Wir wissen, wo sie sich ästhetisch aufhalten, was sie inhaltlich interessiert, vielleicht gerade umtreibt und wir gucken, was wir da gerade auch fördern wollen und arbeiten dann mit der Gruppe zusammen, die für uns in dem Moment förderungswürdig erscheint oder wo wir das Thema auch spannend finden. Und die setzen wir dann an der und der Stelle aufs Programm. Oder wir sagen ganz grundsätzlich, die Ästhetik von eva Borrmann wollen wir grundsätzlich unterstützen, arbeiten wir jedes Jahr wieder mit. Das ist eher diese Form von Zusammenarbeit. Also wir können natürlich der freien Szene nicht diktieren, was sie zeigen soll und was sie machen soll und bestimmen darüber wie ein Arbeitgeber, sondern wir sind wirklich in Kooperation. #00:39:21-9#

Anne Wasmuth: Strukturell gesehen. Für normale Zeiten, freie Szene und städtisches Haus - ist das nicht ein Widerspruch? #00:39:27-9#

Friederike Engel: Ja, wenn man über diesen Kooperationsgedanken spricht, glaube ich eben gerade nicht. Weil eigentlich ja sowas wie eine Stadtverwaltung das perfekt kann, nämlich die Strukturen zu bieten, dass Leute, also Künstler, sie benutzen können, dass sie erst mal stabil da sind. Weil für die freie Szene ist sowas wie schon mal einen Proberaum mieten. Und sowas ist eine Katastrophe. Weil Räume gibt's nicht, sie sind wahnsinnig teuer. Und genau solche Strukturen kann die Stadt unglaublich gut eigentlich bieten. Das kann die Tafel - Also, wir haben perfekte Strukturen, wir stellen das technische Personal. All das wäre für freie Gruppen unleistbar, wenn man sich das wirklich alles mieten würde. Ich denke ja, Kunst ist so widersprüchlich, dass sie immer Struktur braucht, auch starke Struktur, auch Stadt und Staatstheater sind sehr, sehr starke Strukturen, in der dann wiederum aber das Freie auch Platz finden kann, also in dem man gerade den Freiraum überhaupt erst bekommt, weil aber vieles durch die Struktur abgesichert ist. So, also wenn es das nicht gäbe, also diese Hand, die irgendwie sagt, hier, hier sind die Gelder, die wir für Werbung ausgeben können, hier ist wirklich der Ablauf, hier sind unsere ganzen Verteiler, was so eine Stadtverwaltung nicht alles hat. Wenn du das dir als freie Gruppe alles erarbeiten müsstest bis zum Kassensystem und allem, damit wärst du heillos überfordert und würdest zur Kunst überhaupt nicht kommen. Und so ist quasi die Aufgabe eigentlich, den perfekten Rahmen zu schaffen, immer wieder auch durchaus Anreize zu schaffen, dass Künstler produzieren wollen und sich ausdrücken wollen und dafür den Raum bekommen und die Freiheit, die sie brauchen dafür, also, dass sie sich eben ganz vielen Fragen, die sie einschränken würden, eigentlich in ihrem künstlerischen Schaffen nicht stellen müssen. Und ich glaube, dazu ist eigentlich ger ade so eine grundlegend funktionierende Struktur wie eine Stadt schon ganz gut. Mit den berühmten Nine to Five, da ist Kultur nicht drin abzuleisten. Und natürlich gerade auf Positionen, wie jetzt mein Team und ich sie haben, ist das immer wieder neu zu verhandeln. Wann arbeitet man wie und wie nahe kommt man an die Kunst ran? Und wie weit muss man vielleicht auch mal von der Stadtverwaltung weg, um bestimmte Dinge zu erreichen? Aber erstmal profitiert Kunst unglaublich davon, wenn sie stabile Strukturen um sich rum hat eigentlich. #00:41:54-4#

Anne Wasmuth: Wie würdest du dann deine Rolle beschreiben? Du hast ja gesagt: Dramaturgin, Sparringspartnerin. Bist du dann mehr Dramaturgin oder eben mehr in der Verwaltungsfunktion, die den Rahmen steckt? Wo würdest du dich eher verorten? #00:42:09-9#

Friederike Engel: Vom Herzen bin ich natürlich erstmal auf jeden Fall nahe an der Kunst auch dran. Und das würde mich unglaublich reizen, da auch Sparringpartner zu sein und auch inhaltlich einfach mit vielen im Gespräch zu sein, zu gucken, wo sie sich verbinden können, neue Zusammenarbeiten anzuregen, vielleicht auch spartenübergreifende Dinge, also da im Gespräch zu sein und wirklich anregend zu wirken, auch bei jeder einzelnen Produktion sehr gerne mein dramaturgisches Auge drauf zu werfen und da Rückmeldung zu geben. Das ist alles für mich gerade momentan, und da bin ich ja auch noch sehr frisch auf dieser Position, eine unglaubliche Frage der Arbeitszeit, die man in was reinlegen kann. Weil natürlich bin ich jetzt auch Teamleiterin, das Team Tafelhalle, und damit sind bestimmte Dinge verbunden. Ich habe dann die Budgetaufgaben etc. Also das sind alles natürlich Aufgaben, die ich erfüllen muss, die erst mal den Rahmen stecken, die die Struktur liefern. Und darin dann den Inhalt nach wie vor nicht kurz kommen zu lassen, da wird die Balance stattfinden. Da hoffe ich sehr darauf, dass ich einen guten Umgang finde für mich, um trotzdem nah an den Dingen, die ja auch letztlich in dem Haus, was ich auch mitverantworte, stattfinden. Da will ich inhaltlich natürlich dran sein und mich auch auseinandersetzen mit dem, was die einzelnen Künstler da so denken und tun und zeigen. Weil natürlich auch darum, dieses Haus zu gestalten, auch alles, was da mit Vermittlung zu tun hat, mit ans Publikum heranzutreten. Das werden große Aufgaben werden. Auf die habe ich große Lust. Es ist schon für uns eine Leistung, das auszubalancen. #00:43:50-9#

Anne Wasmuth: Wenn du in ein paar Jahren auf dein, auf euer Haus schaust, wie müsste es sein, damit du dir selber sagst, gut gemacht? Und wie, damit du sagst, sehr gut gemacht? #00:44:03-0#

Friederike Engel: Ich wünsche mir, dass es sowohl in die Stadtstruktur, da ist es schon sehr, sehr gut eingebunden, aber das es auf jeden Fall national, dass man die Tafelhalle mehr als potenziellen Koproduktionspartner kennt, dass man sich da auch mit anderen Häusern begegnet und der Austausch wirklich stattfindet und nicht viele Produktionen, die wir hier machen, so ein bisschen hier bleiben, sag ich mal, oder dann nach einmal produziert sein, wieder verschwinden, sondern dass wir auf tolle Gastspiele fahren und mit anderen Häusern koproduzieren, sodass sich auch Künstler aus anderen Regionen begegnen. Das würde mich für diese künstlerische Seite wahnsinnig interessieren, dass da mehr Austausch möglich ist, als das vielleicht momentan so ist, also dass man das nochmal aufmacht. Es wurde jetzt gerade eine Masterarbeit über die Tafelhalle geschrieben, wo auch Umfragen stattgefunden haben, wo wir so ein bisschen wissen, unser Publikum ist in der Mehrheit 55, weiblich und verheiratet, dass wir da auch so ein bisschen weiter werden, also dass wir auch jüngeres Publikum begeistern können und dafür Produktionen ins Auge fassen, die das nachhaltig tun, dass wir das Publikum, was wir haben - es kommen zum Beispiel unglaublich viele Nürnbergerinnen und Nürnberger zum Kabarett -, dass wir sie ermutigen können, auch in andere Veranstaltungen zu gehen, also sich durchaus auch mal für das Freie Tanztheater zu interessieren, oder dass die Abonnenten aus der Kontraste-Klassikreihe, dass die auch in die Eigenproduktion kommen, also, dass wird da auch schaffen, dass dieses Haus mehr als Gesamtes wahrgenommen wird und vielleicht nicht so sehr in den einzelnen Veranstaltungen, die es bietet. Also, dass man eher so die Tafelhalle mit einem Ort verbindet, wo man gerne hingeht, wo danach ein Austausch über die Dinge, die man gesehen, gehört hat, möglich ist, zusammenkommen kann und man da auch einfach auf Verdacht mal hinfahren kann, weil alles, was da läuft, irgendwie einen als Kulturbegeisterten eben auch begeistern kann. So würde ich mir das wünschen, dass das wirklich so ein offenes Haus ist, wo Publikum immer wieder gerne wiederkommt und in Austausch tritt. #00:46:24-7#

Anne Wasmuth: Da kommt das Leuchten in den Augen wieder. Und es ist aber trotzdem in diesem Podcast erlaubt, einmal zu meckern. #00:46:33-8#

Friederike Engel: Mich hat tatsächlich so dieses ganze Streaming schon aufgeregt. Also dieses ganze jetzt so ein bisschen blind ins Digitale rennen und das so für das Allheilmittel halten, hat mich geärgert. Und dann hat mich persönlich einfach auch, weil ich mit vielen Künstlern befreundet bin, geärgert, wie mit Künstlern umgegangen wird und wie schwierig das für alle war, irgendwie Gelder zu beantragen. Und das finde ich einfach, das ist unverschämt und wirklich ein Unding, wie lange man die Leute hat sitzen lassen. Und ja, wie wenig Support von allen möglichen Seiten, wo ja trotzdem jetzt das Geld nicht komplett verschwindet, da gekommen ist, das finde ich tragisch. Da hätte ich mir manchmal wirklich mehr Mut gewünscht von allen Seiten, Institutionen etc, zu sagen, geben wir es ihnen, oder, lass uns das irgendwie doch einfach noch als produziert verbuchen, oder, lasst uns dafür das Geld in die Hand nehmen, dass wir jetzt das und das, meinetwegen Openair, machen können oder so. Es hat so ein bisschen der Rückhalt gefehlt, glaube ich, für viele. Und dann immer diese Lippenbekenntnisse, die monatelang einfach zu nicht mal einem Formular führen, das fand ich schon krass. Und überhaupt, sie dann auch nur mit dem Nötigsten abzuspeisen, obwohl nicht jeder Künstler auch nur vom Nötigsten leben muss. Also ich finde, es ist auch wieder so ein Blickwinkel auf einen bestimmten Berufsstand, der einfach so nicht stimmt und wie damit umgegangen wurde. auch dass ganz lange die Kultur und wie sie unter der Situation leidet, überhaupt nicht Thema war. Das hat mich schon aufgeregt. Also es regt mich auf und ich mecker in der Meckerecke drüber. Gleichzeitig waren wir vielleicht aber auch zu passiv und hätten viel, viel schneller als sämtliche Kulturschaffende viel, viel mehr Druck aufbauen müssen, als das der Fall war. Wirklich! #00:48:32-2#

Anne Wasmuth: Da sind wir wieder beim Theater, bei dem Lernen der verschiedenen Perspektiven. Und damit es nicht nur beim Meckern bleibt: Am Bildungscampus hat die Stadt Nürnberg eine Lotsenstelle Coronahilfen eingerichtet. Unsere Lotsen unterstützen Kulturschaffende aus allen Bereichen, unabhängig von ihrem Erwerbsstatus. Und noch ein Grund, nicht zu Meckern: Die Tafelhalle hat mit der Katharinenruine einen wunderbaren Spielort für ihr vielfältiges Programm und dort wird wieder gespielt. Entdecken Sie wunderbare Künstlerinnen und Künstler! Friederike Engel, vielen Dank für diese Kontaktaufnahme! Alles, alles Gute für dich! Ich denke, ich darf ruhig sagen, auf gute Nachbarschaft. Normalerweise trennen uns kaum 500 Meter voneinander in unseren Büros. Eine weitere Folge dieses Podcast gibt es nächste Woche wieder am Donnerstag. Bleiben Sie wissenshungrig und -durstig, und vor allen Dingen bleiben sie gesund. Auf wiederhören und. #00:49:33-4#

Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

Friederike Engel, neue Leiterin der Nürnberger Tafelhalle, spricht über Abschiede und Anfänge, das Wesen von Theater und entsetzt durch ein Bekenntnis.

Seit dem 1. April hat die Tafelhalle in Nürnberg mit Friederike Engel eine neue Leiterin. 1983 in Nürnberg geboren erzählt sie von ihrem Weg zum und am Theater: von studentischen Freiräumen, wenig Schonfrist am Deutschen Spielhaus in Hamburg, Zeitgeschenken durch das Marie-Zimmermann Stipendium für Dramaturgie, Rückkehr ans Staatstheater in neuer Rolle, einem Gluck-Intermezzo mit Gänsehaut und Neustart an der Tafelhalle mitten im Shutdown. Sie erzählt von dem, was diese Anfänge und Abschiede geprägt hat, welche Folgen das Treiben Lessings noch heute hat, hält nebenbei eine Vorlesung über Politik und Theater und erklärt, warum freies Theater und städtisches Haus kein Widerspruch sein müssen.

Homepage der Tafelhalle Nürnberg

-------
Aufgenommen am: Dienstag, 16. Juni 2020
 Veröffentlicht am: Donnerstag, 2. Juli 2020
 Moderation: Anne Wasmuth
 Im Gespräch: Friederike Engel

Alle weiteren Folgen von KontaktAufnahme – der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg finden Sie hier. Jede Woche, immer donnerstags, veröffentlichen wir ein neues Gespräch.

Wen sollen wir noch befragen - haben Sie Ideen und Anregungen? Oder möchten Sie Ihre eigenen „Glücksmomente“ (manchmal am Ende des Interviews zu hören) an uns schicken? Schreiben Sie uns an!