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Benigna Munsi, kann ein Superheld das Nürnberger Christkind unterstützen?

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Ansage: KontaktAufnahme. Der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. #00:00:11-0#

Katharina Mittenzwei: Herzlich willkommen zur Weihnachtsausgabe unserer KontaktAufnahme. Ich freue mich wahnsinnig heute, dass Nürnberger Christkind kam und sie kennenzulernen. Du bist, glaube ich, die Gesprächspartnerin mit dem bisher vermutlich schönsten Namen. Herzlich willkommen, Benigna Laurentia Arati Shobha Munsi. Schön, dich hier zu sehen. #00:00:39-1#

Benigna Munsi: Ja, ich freue mich, auch hier zu sein. Ich finde es ganz schön, dass du gerade alle meine Namen richtig ausgesprochen hast. #00:00:45-3#

Katharina Mittenzwei: Habe ich das? Oh, toll. Ich habe ein bisschen geübt, aber ich hatte keine Vorlage. Prima. Ja, bin ich. Wir verabschieden ein Jahr, das uns ganz, ganz viele Herausforderungen gebracht hat und auf eine harte Probe gestellt hat. Alles war anders, auch Weihnachten. Wie feierst du denn Weihnachten? #00:01:04-2#

Benigna Munsi: Also ich feiere Weihnachten daheim in Nürnberg, bei meiner Familie, mit meiner Familie. Weihnachten ist bei uns eigentlich immer ein Familienfest und da versuchen auch immer alle heim zu kommen, soweit es geht. Ja. #00:01:17-9#

Katharina Mittenzwei: Das klingt weitestgehend normal, ohne größere Einschränkungen. #00:01:23-1#

Benigna Munsi: Ja, das stimmt, weil wir an sich also ich habe nur noch Großeltern in Indien und ich komme an Weihnachten ähnliche. Also bei uns wird alles relativ normal ablaufen. Ja, das kann ich wirklich behaupten. #00:01:37-7#

Katharina Mittenzwei: Du hast dieses Jahr im ersten Lockdown Abitur gemacht und im zweiten Lockdown dein Studium begonnen. Du hast also quasi alles zur intensivsten Zeit mitgenommen. Wie ergeht es denn dir und deiner Generation, also den Freundinnen und Freunden, den Menschen um dich herum? All das, was man in eurem Alter gerne macht. Also eigene Wege gehen, sich ausprobieren, die Welt entdecken, Kontakt, Kontakt, Kontakt viel und fällt radikal aus. Wie bist du da bisher durchgekommen? #00:02:07-7#

Benigna Munsi: Also ich bin 18 Jahre alt, also ich bin 18 geworden im September. Ja, ich habe mein Abitur gemacht unter Bedingungen. Und ich muss sagen, es war auf jeden Fall anders. Ich konnte es nicht vergleichen mit dem Abitur von meinen älteren Geschwistern. Also ich habe mich natürlich in der Zeit auch ganz viel ausgetauscht mit meinen großen Brüdern. Ich habe Schluckauf mit meinen größeren Brüdern und meiner großen Schwester. Und ja, also die haben mich einfach nur weitestgehend unterstützt und meine Familie auch. Also ich habe das eigentlich ganz gut hinbekommen, glaube ich. Ich wollte bestehen und das habe ich geschafft. Und ja, dann habe ich meine Aufnahmeprüfungen gemacht und wurde ja dann auch aufgenommen hier in Passau an der Schauspielakademie. Die hatte nur Akademie und konnte mein Studium beginnen. Und ich muss sagen, ich hatte zum Beispiel Glück, weil mein Studium ja weitestgehend wirklich szenischen Unterricht beinhaltet. Von daher haben wir auch wirklich viele Präsenzveranstaltungen gehabt und haben auch erst jetzt vor einer Woche angefangen, Wechselunterricht zu haben. Also Präsenzunterricht und Onlineunterricht gemischt. Und das klappt aber auch ganz gut. Aber ich habe natürlich auch von meinen Freundinnen, Freundinnen und Freunden mitbekommen, dass sie eben nur online Unterricht haben oder auch von meinem Mitbewohner. Also ich weiß nicht, ob ich das so hinbekommen würde, weil ich bin schon auf jeden Fall auch jemand, der gerne eben diese diese Präsenzveranstaltungen hat. Ich glaube das hat jeder, weil gerade am Anfang, wenn man ein Studium anfängt, möchte man ja auch in Kontakt kommen mit neuen Menschen. Und wie du schon gesagt hast, es geht ganz viel um Kontakte und Kontakte knüpfen. Und ich habe auch einige Freundinnen gehabt, die eigentlich ins Ausland wollten, verreisen wollten, das alles nicht machen konnten. Und dann haben sie es halt nach hinten verschoben. Also das ist natürlich schade, aber ich meine, man muss das alles auch im Verhältnis sehen. Uns hat es da im Verhältnis einfach viel weniger betroffen, weil wir mussten nicht um unsere Existenz, ums Überleben kämpfen und wir mussten auch nicht um die Existenz eines Geschäfts oder eines Business, was wir aufgebaut haben, kämpfen wie manche andere Menschen in einer anderen Altersgruppe. Natürlich haben wir Einschränkungen bekommen im Sinne von Ihr dürft euch nicht mit Freunden treffen, ihr dürft nicht feiern gehen, aber. Also wenn man das jetzt miteinander vergleicht, glaube ich, haben wir da nicht den Kürzeren gezogen. #00:04:48-9#

Katharina Mittenzwei: In den Medien kursieren oder kursierten Begriffe wie Generation Corona oder auch die verlorene Generation, die jetzt so Menschen deines Alters beschreiben sollten? Findest du diesen Begriff passend? #00:05:03-9#

Benigna Munsi: Also die verlorene Generation finde ich jetzt nicht so passend, weil das klingt so negativ. Ich finde wie gesagt also ich finde wir wurden also ich persönlich wurde dadurch einfach nicht viel eingeschränkt. Ich war halt auch in der Phase zwischen Studium und Ende der. Also meines Abiturs war ich auch ganz viel daheim einfach. Und wir haben halt das Glück, dass wir einen Garten haben und meine Geschwister eigentlich weitestgehend alle daheim waren. Das heißt, wir haben auch ganz viel im Garten gemacht. Wir haben unser Gartenhaus endlich umgebaut. Wir haben da uns sozusagen unseren Entspannungsspielraum sozusagen gebaut und Ganz viel, also eben mit Holz selber gemacht. Und das war ganz schön, weil man irgendwie die Zeit dafür hatte. Also ich meine, vor allem in meinem Alter ging das halt ganz gut oder halt auch ein bisschen älter noch. Aber halt die Leute, die arbeiten mussten, für die war das bestimmt jetzt eine Umstellung zum Homeoffice, oder? Ich weiß nicht, was die anderen teilweise machen mussten, aber ja, verloren würde ich jetzt nicht sagen, weil wir können immer noch unsere Kontakte irgendwie pflegen und halten. Und vor allem glaube ich, ist es nach dem Abitur eh so, dass sich viel verläuft und dass die Leute, die wirklich in meinem Leben bleiben wollen, auch in einem Leben bleiben. Und das ist natürlich jetzt noch schwieriger vielleicht geworden. Aber die Leute, mit denen du in Kontakt bleiben willst, wirst du auch in Kontakt bleiben. Und von daher Ich habe die Leute auch öfter angerufen, glaube ich. Ja, ja, das hilft manchmal schon. Also zu telefonieren und auch jetzt, wo ich nicht mehr in Nürnberg wohne, da ist schon so mal schreiben oder mal Telefon. Es muss ja nicht mehr regelmäßig sein. Einfach. Ganz, ganz wichtig. Vielleicht auch und gut. Zum Austausch, Zur Erhaltung des Austauschs? Ja. #00:07:04-7#

Katharina Mittenzwei: Unbedingt. Hat denn diese, diese Zeit oder die Pandemie deine Pläne durchkreuzt? Hattest du ursprünglich was anderes vor? #00:07:14-9#

Benigna Munsi: Nein. Also ich wollte ja studieren gleich im Anschluss, weil ich hatte ja schon ein Auslandsjahr sozusagen hinter mir. Also ich bin ja in der Zehnten im Ausland gewesen für ein Jahr. Also, du. #00:07:28-1#

Katharina Mittenzwei: Warst in. #00:07:28-4#

Benigna Munsi: Der Neunten. Ja, genau. Ich war in Brasilien. Nach der Neunten bin ich in Brasilien geflogen und habe dort ein Jahr verbracht. Und dann, als ich zurückkam, wusste ich, ich möchte Schauspiel machen und habe dann gesagt Okay, jetzt ziehe ich die zwei Jahre noch durch. Und weil ich meinte, es hätte auch nichts gebracht, hätte ich sozusagen jetzt abgebrochen und wäre dann gleich studieren gegangen. Es geht ja bei Schauspiel, dass man das auch studieren kann, wenn man kein Abitur hat. Was ich persönlich sehr gut finde, weil das kommt ja aufs Talent drauf an und nicht auf deine Ausbildung. Ja, und dann habe ich halt zwei Jahre noch gemacht und dann wusste ich okay, ich möchte aber jetzt sofort studieren. Ich habe auch schon im Januar sozusagen angefangen mit den Aufnahmeprüfungen und habe dann auch drei, glaube ich Macht an der Ernst Busch war meine erste, dann in Ludwigsburg meine zweite und in an der Otto Falckenberg in München und meine dritte und jetzt dann in Passau. War ja meine vierte und letzte und ich dachte am Anfang ja, ich mache sie einfach mal, also vor allem Ernst Busch und die anderen zwei habe ich jetzt so ich habe ja derzeit zu der Zeit nicht viel Zeit gehabt wirklich für meine Rollen, weil ich ja erst Christkind war und dann auch noch mein Abitur gemacht habe. Und dazwischen musste ich ja die Sachen aufholen vom Dezember, wo ich nicht da war, da habe ich natürlich nicht so viel Zeit investiert, Muss ich auch ganz ehrlich sagen. Aber ich wollte die Erfahrungen mitnehmen, die man bei den Aufnahmeprüfungen sammelt. Auf jeden Fall. Und dann habe ich bei der letzten, also in Passau, war ich dann eigentlich sehr entspannt, weil ich hatte mein Abitur hinter mir und dachte ja, ich mache sie mal und wenn nicht, dann studiere ich halt Theater und Medienwissenschaften ein Semester und probiere es dann noch mal, weil für das Theater und Medienwissenschaften an der FU in Nürnberg hatte ich mich. Also in Erlangen hatte ich mich schon eingeschrieben und hatte auch schon einen Platz. Und deswegen wusste ich, ich habe noch theoretisch meinen Plan B und dann konnte ich auch ganz entspannt in die Aufnahmeprüfung gehen. Und ich glaube, deswegen hat das auch so gut geklappt. #00:09:40-0#

Katharina Mittenzwei: Wie sieht so ein Vorsprechen aus? Man kennt es aus den Filmen. Ist es tatsächlich so? #00:09:45-7#

Benigna Munsi: Ja, also meistens ist es so, dass man halt eben sich bewirbt und dann wird man zu einem Vorsprechen eingeladen und dann kommt man eine Runde weiter und dann kommt man noch mal eine Runde weiter. Aber bei der Academy war das, glaube ich, so man wurde eingeladen und dann muss man auch eben hatte meistens zwei Rollen vorbereitet oder manche hatten auch drei oder vier Rollen vorbereitet. Ich hatte meine zwei Rollen vorbereitet und eine Notfallrolle sozusagen. Und ein Lied. Genau. Und dann spielst du eine erste Rolle vor. Meinst also, als ich vorsprechen hatte, gab es ja schon sozusagen Korona aktuell und deswegen. Hat man das halt so, dass die andere nicht zuschauen durften bei dir aber. Ja, also bei manchen Vorsprechen ist es auch so, dass die anderen Leute, die zuschauen können, also die Mitbewerberinnen und das ist auch ganz cool, weil du sehr viel mitnehmen kannst von jedem anderen, der ihr was vorspielt. Also das ist eigentlich immer interessant. Ja, und dann, nach der zweiten Rolle, nachdem du die vorgespielt hast, wurde mit einem wurde die ein Dozent zugeteilt und der hat dann mit dir gearbeitet an einer Rolle und hat dir Input gegeben, was anders machen kannst und da wollten die halt auch sehen, wie spontan du was umsetzen kannst. Auch was sie einem Dozent zum Beispiel sagt. Und dann wurde die Rolle noch mal vorgespielt, mit der man gearbeitet hat und die wollten halt sehen, ob du das angenommen hast, du jetzt wirklich was verändert hat oder ob du einfach noch mal die Rolle spielt, so wie du sie gelernt hast. Und nach dem Arbeiten mit der Rolle. Also wurdest du dann noch mal hereingebeten, um was vorzusingen und ja, und dann wurdest du haben sie sich beraten und dann wurden alle reingerufen nacheinander. Und es wurde einem gesagt, ob man weiter. Also ob man angenommen ist oder nicht. #00:11:46-8#

Katharina Mittenzwei: Ich kann es mir ungefähr vorstellen. Das ist gut ausgegangen bei dir. Was für eine Rolle hast du denn vorgesprochen? #00:11:53-5#

Benigna Munsi: Also einmal die Jelena von Onkel Wanja. Das war mal eine klassische Szene. Und dann. Die ich weiß nicht, wie sie heißt. Aus dem Stück Die Präsidentinnen. Und das war eine. Also die Rolle hat mir wirklich gut gefallen. Auch ein Stück, einfach weil sie so absurd ist. Und ja, von Werner Schwab ist das. Und es hat einfach Spaß gemacht, die Rolle zu spielen. Auch weil die Dozenten sehr locker waren und halt nicht nur so mit so einer Miene drin saßen, die ich so bewertet habe, sondern sie haben auch einfach zugeguckt und haben auch gelacht, wenn es ihnen gefallen hat. Und das motiviert einen ein bisschen. #00:12:40-0#

Katharina Mittenzwei: Ja, das glaube ich. Gibt es eine Rolle, die du irgendwann mal spielen möchtest? Eine, die dir wahnsinnig gut gefällt? Die dich herausfordert? Oder eine Inszenierung, bei der du mitwirken möchtest? #00:12:50-8#

Benigna Munsi: Tatsächlich nicht. Ich habe mich. Ich habe mich, glaube ich, da gar nicht so festgelegt auf irgendwas, was ich unbedingt mal spielen will. Aber ich finde es auch immer ganz interessant, seinen Rollen zu spielen, wo du so ein bisschen auch selber mal dich anstrengen muss. Also sozusagen, ich habe jetzt bei meinem Improstück. Wir haben zurzeit also Improsemester, Improvisationsemester und ja, meine Rolle ist irgendwie teilweise sehr wütend und mir fällt es halt schwer, diese Wut sozusagen im auszudrücken und rüberzubringen, weil ich jetzt so ich. Natürlich werde ich auch mal wütend wie jeder von uns, aber. Also ich äußere die ganz anders. Sich Ja, deswegen. Das ist schon etwas, wo ich viel nachdenken muss oder wo ich auch mal andere Leute frage, wie sie das machen würden. Einfach, um mir da möglichst viele Möglichkeiten einzuholen. #00:13:51-4#

Katharina Mittenzwei: Man arbeitet auch viel an sich oder beim Theaterspielen oder beim Schauspielen. #00:13:56-1#

Benigna Munsi: Ja, man muss auch immer aufpassen, dass man die Rolle nicht zu nah an sich selber baut. #00:14:00-2#

Katharina Mittenzwei: Ja, das glaube ich ja. Theater oder Film? #00:14:04-6#

Benigna Munsi: Ich will eigentlich beim Theater bleiben. Also, ich werde. Ich werde nicht sagen, dass ich nur Theater spielen möchte, weil ich glaube, gerade heutzutage geht es auch leichter darüber, dass man halt mal was anderes macht, dass man mal was ausprobiert. Und das ist ja auch cool, weil man durch alle Sachen, die man macht, irgendwie Erfahrungen sammeln kann und Leute kennenlernen kann und einfach Szenarien durchspielt, die man noch nie hatte. Und ja, das ist glaube ich auch ganz cool und deswegen denke ich, dass wenn es mal eine Produktion gibt, einen Film oder einen Kurzfilm oder sonstiges, dann. Und mir gefällt er und ich finde es interessant und ich möchte da mitmachen. Dann werde ich mich natürlich auch bewerben. Also ich werde nicht sagen, ich will nur auf der Bühne bleiben, aber eigentlich möchte ich schon gerne auf der Bühne bleiben. #00:14:51-9#

Katharina Mittenzwei: Ich lief neulich an einer Litfaßsäule vorbei, von der aus mich dein Gesicht anlachte, an strahlte. Ohne Christkind, also ohne Christkind. Ornat. Einfach nur Benigner. Du bist das Gesicht der Fairtrade Stadt Kampagne Nürnberg. Engagierst du dich denn für den fairen Handel? #00:15:11-9#

Benigna Munsi: Ja, also einfach für die. Für die Fairness, dass man halt zum Beispiel nicht so viel Essen wegschmeißt oder sonstiges. Ich versuche da auf jeden Fall auch darauf zu achten. Ich meine, man versucht immer irgendwie besser zu werden, in dem Sinne, dass man mehr tut und auch weniger manchmal tut. Zum Beispiel. Auf jeden Fall versuche ich nur, das einzukaufen, was regional ist und saisonal. Das finde ich nämlich auch irgendwie wichtig, weil ich muss nicht im Winter Erdbeeren essen oder Himbeeren oder Blaubeeren oder halt. Ja oder? Ja, also ich finde das schon wichtig, weil das ist einfach nicht notwendig und bringt ja auch Abwechslung auf jeden Fall in die Ernährung. Ja, ansonsten es fällt schon schwer, zum Beispiel in Supermärkten. Es gibt immer noch viel, was ich bin zum Beispiel letztens vorgestern im Supermarkt, vorgestern. Das war auf jeden Fall ein Wochentag war ich einkaufen und da. Ich weiß nicht, Kennst du eine Pomeloja? #00:16:22-8#

Katharina Mittenzwei: Zitrusfrucht? #00:16:24-2#

Benigna Munsi: Genau. Und die hat ja eine Schale. Und die war noch mal in Plastik eingewickelt. Zum Beispiel. #00:16:30-4#

Katharina Mittenzwei: Oder? Ja. #00:16:32-1#

Benigna Munsi: Das ist wirklich. Bei manchen Sachen fragt man sich oder die Orangen sind noch mal irgendwie im Glas. Und ich meine, natürlich ist es wahrscheinlich wegen des Transportes und so, aber es ist wirklich nicht notwendig. Also die hat doch eine Schale, da muss man doch nicht noch mal eine Plastikschale draußen rum machen. Ja, wirklich, ich habe diese, Ich habe es angeguckt. Also nee, nee, das kann ich nicht kaufen. Das funktioniert so nicht. Ja. #00:17:02-7#

Katharina Mittenzwei: Das sind die bewussten Kaufentscheidungen, die man einfach treffen kann und die einen dann auch als Verbraucherinnen so, so stark und so aktiv machen machen lässt. #00:17:14-0#

Benigna Munsi: Weil man halt wirklich, wenn man darauf achtet, dann verbraucht man auf jeden Fall weniger Plastik, schon allein durch diesen Nichtkauf. In dem Sinne weniger machen. #00:17:23-9#

Katharina Mittenzwei: Und deine Generation macht lautstark auf sich und brennende globale Themen aufmerksam. Also zum Beispiel Friedas for Future oder auch die junge Seebrücke in Erlangen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Bist du denn auch dabei oder hatte ich die? Prägt dich diese Bewegung auch? #00:17:42-3#

Benigna Munsi: Also ich finde das uns alle diese Bewegung prägt. Also ob wir dabei sind, sozusagen dafür da mitmachen oder nicht, weil wir alle dadurch beeinflusst werden. Zum Glück. Und ich bin jetzt nicht so jemand, der halt auf eine Demo geht, weil ich halt. Also ich finde es gut, dass es Demos gibt, weil man darauf aufmerksam machen muss. Aber ich finde auch wichtig, dass man das nachhaltig auch unterstützt, dass du halt wirklich auch selber im Privaten was dafür machst und nicht nur nach außen hin. Und von daher finde ich Friedas Future natürlich eine unglaublich gute Protestbewegung in dem Sinne, Aber ich finde auch, dass man auch die Leute, die da mitlaufen, auch darauf. Das machen wahrscheinlich ganz viele. Aber es gibt natürlich auch immer Leute, die einfach nur das nach außen zeigen wollen. Ja, ich mache das. Ich laufe ja auf der Demo mit und das reicht ja schon. Es reicht nicht, weil jeder auch immer was machen kann. Noch daheim, also zu Hause für sich. Und das nicht immer nur nach außen tragen muss. Und auch Leute, die nicht zur Demo gehen, finde ich, sollte man nicht sagen Ja, die sind nicht dabei, die unterstützen das nicht, sondern vielleicht machen sie viel mehr als irgendein anderer, der jetzt zum Beispiel bei der Demo mitläuft. Also ich finde, das ist immer so! Gefährlich, dass es halt in so 1/2 übergeht. Aber ich finde es auf jeden Fall wichtig, dass es diese diese Bewegung gibt. Ja. #00:19:13-7#

Katharina Mittenzwei: Das sind spannende Gedanken. Ja. Du wurdest 2019 zum Christkind gewählt. Richtig? Oder war das 2018? #00:19:22-9#

Benigna Munsi: Das war 2019. #00:19:24-6#

Katharina Mittenzwei: 2019. Und tatsächlich Noch vor deinem Amtsantritt ist eine Welle aus Rechtsextremismus und Rassismus auf dich eingeschwappt auf dich zugekommen. Möchtest du aus der jetzigen zeitlichen Perspektive mit etwas Abstand davon erzählen? Wie war das für dich, auf das auf dich, als das auf dich einstürzte? #00:19:45-7#

Benigna Munsi: Also ich glaube, dass ich zu der Zeit wirklich sehr viele Interviews gegeben und ich habe halt jetzt. Eigentlich sehr gut sozusagen so einen Haken dahinter gesetzt und gesagt okay, das war's und ich werde also ich werde jetzt nicht viel noch mal darüber reden, weil ich finde, dass ich da alles gesagt habe, was ich wollte. Also ich habe bei jedem Interview habe ich das gesagt, was ich in dem Moment gefühlt habe, was ich sagen wollte, weil ich finde ja, weil ich meine, das ist ja auch wichtig, darüber zu sprechen, aber ich fand es damals traurig, dass der Fokus eben so sehr auf dem auf der Sache war und es nicht darum ging zu sagen, was ich als Christkind tue. Also um das Wichtige an der Sache war ja, dass ich das Christkind wurde und darüber wurde halt sehr wenig gesprochen. Und das fand ich schade, weil es halt nicht um das wesentliche Christkinddasein ging. Ja. #00:20:44-6#

Katharina Mittenzwei: Weil dann ja tatsächlich auch nachdem dann auch BBC davon berichtete, nach dem Shitstorm ein Lovestorm auf dich ein schwappte. Wie Wie war das für dich? Hast du dich da als Person noch wahrgenommen gefühlt oder hast du die Rolle da auch noch wahrgenommen gefühlt? Oder war das einfach nur noch ein emotionales Tohuwabohu um dich herum? #00:21:08-5#

Benigna Munsi: Es war vor allem ein. Eine Zeit, in der ich. Ich habe eigentlich nicht so viel mitbekommen von den Sachen, die ich sozusagen gesagt habe. Also ich habe keine Medien gelesen, ich habe nichts gelesen, ich habe das nie richtig mitbekommen. So, ich habe das auch nicht gewollt, glaube ich in dem Moment, weil ich das nicht gebraucht habe für mich. Ich war einfach. Ich habe einfach mein Ding so gemacht. Ich war als Christkind unterwegs, was für mich in der Zeit so wichtig war, weil ich ja gewählt wurde. Und dann, ab der Eröffnung, bist du jeden Tag unterwegs und da hast du nicht den Kopf dafür für so was. Also ich meine, ich bin ja nicht Christkind geworden, um Interviews zu geben. Ich bin geworden, um für die Menschen da zu sein. Und das war mir in dem Moment auch wirklich viel wichtiger als jetzt zu ich weiß nicht zu lesen, wer was geschrieben hat, nachdem ich irgendein Interview gegeben habe. Ja. Also wahrgenommen habe ich das nicht so sehr in der Zeit. Nein. #00:22:12-9#

Katharina Mittenzwei: Du hast ja dadurch quasi eine Pionierin eine Rolle bekommen, ohne dass du die bestellt hast, Sage ich mal, du bist die erste Person of Color, die als Christkind gewählt wurde und dieses Amt auch ausfüllt und bist sozusagen die Frau, die die Rolle des Christkinds als Wahrnehmbarer und Stellvertretender für unsere Gesamtgesellschaft verändert und prägt. Willst du denn diese Rolle einnehmen? Das stand ja so nicht in der Stellenausschreibung. #00:22:41-0#

Benigna Munsi: Ja, ich weiß nicht. Ich sehe mich jetzt nicht so als. Als jemand, der. Der andere belehrt. Ich habe gemerkt, dass viele Leute darauf achten, was ich mache. Und das ist vielen Leuten auch wichtig, ist auch also negativ wichtig. Die sind wirklich darauf fokussiert, was ich mache und das, Also ich meine, man muss das immer noch im Verhältnis betrachten. Ich bin damals 17 gewesen und Leute haben über mich geurteilt, die keine Ahnung was für eine Stellung hatten und also die Rolle als sozusagen Pionierin sind sehr ethisch. Also ich finde, ich habe irgendwie auf jeden Fall eine Rolle als Person des öffentlichen Raums angenommen. Und auch ich meine, als Christin ist man auch Botschafterin Nürnbergs, nicht vielleicht die Person, die dahinter ist, aber halt als Nürnberger Christkind. Und dadurch hatte ich auch schon eine öffentliche. LICHERES. Also Leute haben mich betrachtet in der Öffentlichkeit. Also. Ich habe mich nie so gesehen als jemand, also als Vorreiterin oder so was. Weil ich. Es gab ja auch schon mal eine mit spanischen Wurzeln. Ein Christkind. Und. Deswegen war ich eigentlich nicht die erste. Aber ich glaube, die erste, die so krass in der Diskussion stand. Das vielleicht also auch, weil sich in Medien einfach. Die Arten von Medien und Interviews sich einfach geändert haben in der Zwischenzeit. Und somit stand ich einfach mehr in der Öffentlichkeit. Ja. Ich glaube, manchmal ist man halt was für viele Leute, von dem man nie denken würde, dass man das ist. Also in dem Sinne ja irgendwie Botschafterinnen oder Vorreiterin oder sonstiges. Und. Natürlich finde ich es gut, dass ich Leute inspirieren kann und ihnen sagen kann So, ihr könnt es schaffen, ihr könnt alles machen, was ihr wollt. So. Ihr braucht niemanden, der euch sagt Das dürft ihr nicht machen, das könnt ihr nicht machen. Das finde ich gut, dass Leute mich deswegen. Das ist eine Motivation für sie ist, dass ich eine Motivation für sie bin. Weil jeder sollte machen können und machen, was er möchte. Also solange halt andere Leute nicht einschränkt, ja, aber seinen Traum verwirklichen oder das machen, das verfolgen, was er wirklich machen möchte. Ja, das finde ich wichtig. Und wenn Leute mich als Person nehmen, die sie motiviert dafür oder die sie als Vorbild haben, dann okay. Also dann bin ich das gerne. Aber ich finde nicht, dass ich Leute. Ich möchte nicht, dass Leute sagen, sie macht alles richtig. Sie ist das Vorbild für alles, weil nein, ich bin auch ein Mensch und ich mache auch Fehler. Also. Ja. #00:26:03-0#

Katharina Mittenzwei: Wir haben eine Rubrik bei uns im Podcast, die nennt sich Glücksmomente. #00:26:09-2#

Benigna Munsi: Glücksmomente. #00:26:11-6#

Katharina Mittenzwei: Hast du Momente, die dich in eine euphorische Stimmung versetzen, die dich ganz glücklich machen oder vielleicht auch ganz leise glücklich machen? #00:26:23-0#

Benigna Munsi: Also das soll jetzt nicht so kitschig und nur nach 15 klingen, aber ich glaube, ich bin ganz oft glücklich, wenn ich daheim bin, also mit meiner Familie und bei meiner Familie, weil ich mich einfach wirklich sehr wohlfühle dort. Und weil man halt einfach sein kann, wenn man will. Oder wenn man ist. Einfach. Und auch bei den Freunden, die ich jetzt zurzeit habe, fühle ich mich auch einfach wohl. Und das finde ich auch so unglaublich wichtig, dass man halt die Freunde und die Leute um sich herum hat, mit denen man sich einfach gut fühlt, also bei denen man sich gut fühlt und sich nicht verstellen muss. Also. Ja, und auf jeden Fall. Wenn ich an letztes Jahr zurückdenke und an meine Zeit als Christkind, da gab es schon viele Momente, in denen ich gemerkt habe, ich bin jetzt wirklich zu 100 % anwesend. Und wenn man so was erreichen kann, diese 100 % ich bin jetzt hier, dann ist das auch so ein Moment der Zufriedenheit und Glückseligkeit. Irgendwie auch, weil wenn man tatsächlich in dem Moment lebt und ich finde das gerade heutzutage schwierig, irgendwie öfter zu bekommen, weil alles so schnell geht. #00:27:39-3#

Katharina Mittenzwei: Deswegen das passt total gut zur Adventszeit, was du gerade sagst. So dieses Ankommen, ruhiger werden und natürlich jetzt eben auch zu dem zu Weihnachten an sich. Da sind wir jetzt auch schon bei bei dem Thema an sich dieses Jahr, wie gesagt, da habe ich angefangen, war alles anders. Es gibt keinen Christkindlesmarkt, es gibt nicht den obligatorischen Prolog auf dem Hauptmarkt, keine tausende Kinder Augenpaare starren dich. staunend an. Aber du warst beispielsweise regelmäßig telefonisch erreichbar als Christkind oder warst und bist telefonisch erreichbar. Was passiert bei diesen Telefonaten? Ich stelle mir vor, dass es eher ein Angebot für Erwachsene. Oder rufen dich da auch Kinder an? Was geschieht da? #00:28:29-4#

Benigna Munsi: Es rufen mich tatsächlich ganz viele Kinder an und wollen einfach mir eine Frage stellen. Zum Beispiel habe ich auch den digitalen Adventskalender gehabt. Und da ging ja jeden Tag eine Tür auf und ich habe Geschichten und Gedichte erzählt, aber auch andere Sachen, wo man mit basteln kann und zum Beispiel. Und ja, da haben manchmal Kinder auch eine Frage zur Geschichte gestellt und mich gefragt zum Beispiel nicht ein Mädchen gefragt, warum es denn der Junge in der Geschichte krank geworden. Dann habe ich gesagt, er hatte keine Jacke. Und die Mama hat gesagt sie eine Jacke und Es ist kalt draußen und er wollte lieber ohne Jacke spielen. Und deswegen muss man immer einen Schal, eine Mütze und eine Jacke anziehen. Am besten, wenn es kalt ist, oder? Es gibt auch Kinder, die fragen mich, wo ich wohne oder ob ich wirklich ich bin, also ob ich wirklich das Christkind bin. Natürlich bin ich das Christkind, sonst könntest du ja gar nicht mit mir telefonieren. Also. Und dann fragen mich auch ganz viele, wie ich denn fliegen kann. Und dann natürlich erzähle ich den ja, ob sie mich schon mal gesehen haben. Meistens zeichnen und sagen sie ja. Also entweder auf dem Markt oder auf dem Handy mal, und dann habe ich gesagt Ja, du hast doch bestimmt gesehen, dass ich so goldene Flügel an der Seite habe. Ja, stimmt ja, kann und Und was? Und ja, dann bin ich also. Ja. Und die benutze ich zum Fliegen. Also. Wow. Ach, deswegen war ja so schön. Die sind immer so begeistert. Das ist einfach richtig süß. Oh ja. #00:30:07-7#

Katharina Mittenzwei: Noch mal aus deinem Munde zu hören, ist was ganz anderes, als wenn es mir jemand anders erklärt. Klar. #00:30:12-5#

Benigna Munsi: Ja, weil es einfach glaubhaft ist. In dem Moment also. Er ist einfach real. In dem Moment für dich. #00:30:17-7#

Katharina Mittenzwei: Ja. Na ja, unbedingt. Aber auch Erwachsene an? #00:30:21-3#

Benigna Munsi: Ja. Wir suchen auch Erwachsene. Das wollte ich gerade sagen. Also, es hat mich eben auch eine Frau angerufen, die mir erzählt hat, was sie für eine Begegnung zum Beispiel mit mir auf dem Markt hatte. Und ich konnte mich in dem Moment dann auch wieder an sie erinnern. Und das war krass, weil ich sie dazwischen vergessen hatte. Also nicht natürlich. Aber ich hatte sie vergessen in der Zwischenzeit, diese Begegnung. Und als sie mir die dann wieder erzählt hat, ist mir auch alles wieder eingefallen. Und das war auch schön. Und es war so wichtig, mir das zu erzählen, weil das für sie ein sehr emotionaler Moment war. Und ja, das ist schon schön, auch mit solchen Leuten zu reden. Also immer wenn mir Leute erzählen Ja, Wir haben sie auf dem Markt getroffen. Zum Beispiel hat dann auch eine Frau. Wir haben sie auf dem Markt getroffen. Ich hatte meine zwei Kinder dabei und wir kamen nicht nach vorne durch, weil so viele Leute dort waren. Und sie haben mich aber gesehen von hinten und haben gesehen, dass ich zwei Kinder habe. Dann haben sie mir nach hinten Lebkuchen gegeben und ich erinnere mich auch. Ich habe nämlich immer geguckt, weil es waren so viele Leute da, man kam nicht nach vorne und die Erwachsenen haben meistens auch keinen Platz gemacht. Manche natürlich schon, aber viele haben einfach keinen Platz gemacht, weil sie in dem Moment auch waren. So ja, und haben nicht darauf geachtet, dass da auch noch Kinder sind. Ja, und dann habe ich halt. Ich hatte so einen Korb und da waren so Essenskarten, also Autogrammkarten von mir und Lebkuchen und Schokolade drin. Und Lebkuchen und Schokolade haben die Kinder bekommen und die Karten haben die Erwachsenen bekommen. Und dann habe ich eben Schokolade nach hinten weitergegeben. Daran hat sie sich noch erinnert und das war für sie auch ein sehr schöner Moment, hat sie gesagt. #00:32:03-1#

Katharina Mittenzwei: Spannend, wie offenbar von den Erinnerungen des letzten Jahres gezehrt wird. Das scheint ganz elementar zu sein. #00:32:10-9#

Benigna Munsi: Ja, ich glaube, dadurch, dass Sie eben diese diese Erfahrungen nicht in diesem Jahr machen können, nochmal Holen Sie sich auch einfach viel aus Ihrer Erinnerung vom letzten oder den Jahren davor wieder hervor. Und das ist ja auch irgendwie schön, das dann nochmal nochmal zu erleben, also noch mal zu durchleben. Das mache ich ja. Also das habe ich auch ganz viel gemacht bei der Eröffnung, aber auch jetzt, weil ja meine Termine alle abgesagt wurden. Für die Advents und Weihnachtszeit habe ich auch mich ganz oft einfach an Sachen erinnert, die ich letztes Jahr gemacht habe. Und das war jetzt nicht traurig, sondern eher schön und irgendwie natürlich nostalgisch, aber auch einfach. Ja, schon schön, wenn man noch mal über die Termine nachdenkt. #00:32:51-4#

Katharina Mittenzwei: Da gibt es Leute, die dich, die dich so richtig verehren, dass es schon unangenehm wird. #00:32:57-2#

Benigna Munsi: Also ich bin ja auch auf Instagram zum Beispiel. Und ich bin da jetzt, also ich bin auch privat eigentlich, aber ich kann ja immer die Leute annehmen und ich nehme auch Leute einfach an, wenn ich mir denke okay, ich denke mir jetzt nichts dabei und viele Leute schreiben einen dann auch, Das ist halt voll nett. Eigentlich auch, weil es immer zu einem schönen Gespräch teilweise kommt und ja, aber es gibt immer den einen oder anderen, der halt ein bisschen übertreiben muss. Aber das, ja, das ist heutzutage einfach leider alltäglich. Nicht nur für mich, sondern für viele Frauen. Ja, Ja. #00:33:39-0#

Katharina Mittenzwei: Wird die Möglichkeit, dich telefonisch zu erreichen, auch dafür genutzt, seine seine Sorgen loszuwerden. Jetzt ist ja gerade so dieses Thema der Einsamkeit ganz groß, wird vielleicht auch immer drängender, je näher wir auf Weihnachten zugehen, je dunkler es wird kälter. #00:33:56-9#

Benigna Munsi: Also mir wird schon gesagt, dass sie mich vermissen, auf dem Markt zu sehen und auch mit mir zu sprechen. Aber. So als. So als Seelsorge. Telefon Jetzt eigentlich nicht. Also die reden schon gerne mit mir und ich glaube, das hilft ihnen vielleicht auch. Und das ist einfach auch schön für die Leute, dass sie einfach einen Gesprächspartner haben mit dem Moment, der einfach zuhört. Und ja, in dem Sinne schon, Aber jetzt ruft mich nur solche Leute an, so auch ganz viele Kinder an und wünschen sich was und sagen mir auch, dass sie zum Beispiel Angst haben, dass Weihnachten ausfällt, weil ja niemand zu Besuch kommen darf. Eigentlich, und das stimmt natürlich. Aber Weihnachten fällt auch nicht aus, weil ich alle Geschenke mit goldenen Handschuhen verpacke und nur mit Handschuhen anfasse. Da muss man sich keine Sorgen machen. #00:34:58-1#

Katharina Mittenzwei: Ich hatte die Möglichkeit, mit einem deiner Fans zu sprechen. Meine Tochter und sie ist fünf und ich würde dir einmal gerne vorspielen, was sie dich gerne fragen würde. #00:35:18-6#

Benigna Munsi: Ich frag das Christkind, ob es von den anderen Kindern schon ein Wasserglas bekommen hat oder ob es bei uns eins haben möchte. #00:35:32-1#

Katharina Mittenzwei: Muss ich das Christkind denn immer stärken, wenn es dann von Familie zu Familie geht? #00:35:38-7#

Benigna Munsi: Ja, es hat ja auch viel zu tun, oder? #00:35:42-8#

Katharina Mittenzwei: Also ich, ich übersetze das vielleicht mal oder transferiere das jetzt so auf deine Situation. Ich glaube, es ging darum, dass du als Christkind viel zu tun hast. Wer kümmert sich um dich? #00:36:02-5#

Benigna Munsi: Es gibt also als Christkind das Christkind, das natürlich ganz viele Helfer hat, ganz viele Engelchen um sich herum, die auch wie eine Familie sind. Und. Da hilft auch mal hilft auch mal der eine oder andere Engel beim Geschenke einpacken oder verteilen und auch beim Wunschzettel einsammeln natürlich. Ja, man ist da nicht ganz allein gelassen. Und? Ja, genau. #00:36:32-4#

Katharina Mittenzwei: Und wer kümmert sich um um dich als weniger, wenn du viel zu tun hast? Weil ich glaube, du, obwohl natürlich alles abgesagt bist, hast du wahnsinnig viele Termine. Du bist unheimlich digital, unter anderem auch eingespannt. Wer kümmert sich um dich, wenn du mal ein bisschen zu viel um die Ohren hast? #00:36:49-3#

Benigna Munsi: Also die Frau Brandl, Die Susi aus dem Presseamt. Die schickt mir immer alle Anfragen und auch immer bei jeder Telefonsprechstunde ist sie mit mir am anderen Telefon so, dass sie mich auch sehen kann. Und sie ist noch immer die Zwischenschaltung. Das Engelchen Susi geht immer ran und fragt erstmal, wer da dran ist, bis es an mich weitergeleitet wird. Also die ist auf jeden Fall da und betreut mich auch. Und ja, meine Familie auf jeden Fall. Die fragen mich auch immer, was ich denn alles zu tun habe. Wenn ich also ich war in der letzten paar Wochen auch öfter daheim, weil ich alle Sachen in Nürnberg aufgezeichnet habe oder halt eben in Nürnberg Sachen zu tun hatte und ja, also meine Familie auf jeden Fall auch. #00:37:38-0#

Katharina Mittenzwei: Es ist jetzt dein zweites und gleichzeitig auch letztes Jahr in dieser besonderen Rolle. Wie geht es denn dann weiter für dich? #00:37:47-5#

Benigna Munsi: Also nach meiner zweiten Amtszeit nach Beendigung meiner zweiten Amtszeit. Werde ich nächstes Jahr in der Jury dabei sitzen und das neue Christkind aussuchen dürfen. Und da bin ich auch schon sehr gespannt. Also muss ich wirklich sehr gespannt sein. Ich meine, vor zwei Jahren war ich dann an der Stelle und an deren Stelle und es ist schon. Schon irgendwie cool, dass ich das mit aussuchen darf. Das nächste Christkind und auch dabei sein kann bei dem ganzen Prozess, bei der Entwicklung, die das dann auch machen wird. Und ich selber werde ja nicht ganz abgeschrieben sein. Ich bin dann noch Auslands Christkind und dann zum Beispiel in Amerika unterwegs in der dritten und vierten Amtszeit. Ja. #00:38:42-6#

Katharina Mittenzwei: Was würdest du denn deiner Nachfolgerin mitgeben? #00:38:47-7#

Benigna Munsi: Ähm. Also auf jeden Fall versuchen immer mit Herz bei der Sache zu sein. Aber ich glaube, egal wer ausgewählt wird, wird es sein, weil niemand bewirbt sich um es zu machen aus Bekanntheitsgründen. Also hoffe ich, weil wer das machen wird, ist eh fehl am Platz, wenn man wirklich viel zu tun hat. Man hat viel zu tun, aber das zahlt sich aus, weil man die Leute einfach glücklich macht und es auch sieht. Und ich wünsche meiner Nachfolgerin einfach viel Kraft und viel Spaß und dass sie alles mitnehmen kann, was sie da erfährt für ihr weiteres Leben und für ihre weiteren, ja für ihr weiteres Leben und auch ihre zweite Amtszeit, die dann nicht schön stattfinden kann. Das sie das einfach genießt. Weil es sind so wirklich Momente, in denen du. Eine sehr große Auswirkung auf viele Menschen hast. Und damit sollte man auch vorsichtig umgehen, also und das auch wertschätzen. Also es gibt ein Zitat von also ich kenne das eben von Onkel Ben aus Spiderman. Es heißt aus großer Kraft große Verantwortung und ich habe das manchmal schon mir sehr zu Herzen genommen, weil man wirklich eine wirklich große Auswirkung auf Menschen hat und nicht nur auf Kinder, sondern auch auf Erwachsene und. Dieser sehr beeinflussen kann und dass man sich das einfach bewusst macht und dass man da auch dann für die Leute da ist. Ja. #00:40:25-2#

Katharina Mittenzwei: Eine Frage brennt mir noch wirklich unter den Nägeln Warum wird denn das Christkind immer von weiblichen Personen dargestellt? Die Gesandten sind in der Kunst eigentlich entweder eher geschlechtslos oder in der mittelalterlichen Kunst auch oft als großgewachsene Männer dargestellt. Jetzt frage ich mich gibt es denn vielleicht auch mal ein männliches Christkind in Nürnberg? #00:40:49-6#

Benigna Munsi: Also wer weiß, ob es das geben wird? Vielleicht. Das kann dann, das entscheidet ja die Jury sozusagen. #00:40:59-1#

Katharina Mittenzwei: Ja, Und du sitzt auch in der Jury? #00:41:01-1#

Benigna Munsi: Ja, ich sitze dann in der Jury. Nächstes Jahr und übernächstes übernächstes Jahr nicht. Es gibt ja übernächstes Jahr Karneval. Aber nächstes Jahr? Und ich achte nicht auf das Geschlecht oder auf das Äußerliche, sondern ich möchte, dass der Mensch die Sachen mitbringt, die ich in einem Christkind sehen möchte. Also Herzblut und Leidenschaft und Spontanität Auf jeden Fall. Man muss sehr spontan sein, manchmal offen und kinderlieb, aber auch Menschen lieb, einfach und auch Menschen zugehen. Und das, finde ich, ist nicht vom Geschlecht abhängig. Das kommt immer auf den Menschen drauf an. #00:41:42-9#

Katharina Mittenzwei: Das heißt, es dürfen sich auch junge Männer bewerben. #00:41:45-7#

Benigna Munsi: Also von mir aus. #00:41:48-0#

Katharina Mittenzwei: Ja dann jetzt der Aufruf junger Männer Nürnbergs Bewerbt euch doch mal für die Rolle des Christkind. Warum eigentlich nicht? #00:41:55-4#

Benigna Munsi: Wenn man denen die Voraussetzungen. Also man kann sich immer bewerben, wenn man die Voraussetzungen hat. Und ja, ich finde, das ist halt nicht so meine Entscheidung. Aber ja. #00:42:10-7#

Katharina Mittenzwei: Ja, bin ich. Also mein Herz, Hast du gewonnen? Definitiv. Ich fand es unheimlich schön, mich mit dir zu unterhalten und dich kennenzulernen. Ich bedanke mich für deine Offenheit. Ich finde, du hast unheimlich schöne Sachen gesagt, die mich und sicherlich auch unsere Hörerinnen und Hörer wirklich berühren. Ich wünsche dir ein ganz schönes Weihnachtsfest mit deiner Familie, dass du zur Ruhe kommst, dich besinnen kannst und wünsch dir von Herzen Herzen alles Gute für deine Zukunft als Theaterschauspielerin und ich bin unheimlich gespannt, in welcher Rolle wir dich dann sehen. Und irgendwann werde ich sagen können Ich hatte ein Interview. #00:42:54-8#

Benigna Munsi: Habe ich interviewt. Richtig? #00:42:57-9#

Katharina Mittenzwei: Genau. #00:42:58-5#

Benigna Munsi: Ja, ich danke dir auch. Es war echt super. Interessant auch. Und so eine entspannte Atmosphäre, da konnte ich richtig gut mich auch reinversetzen, einfach reden. Und ja, ich wünsche dir auch noch eine schöne Weihnachtszeit. Ich zeig dir kurz meinen Adventskranz. #00:43:14-8#

Katharina Mittenzwei: Ja. #00:43:15-5#

Benigna Munsi: Weil deswegen habe ich so schönes Licht hier auch gerade. #00:43:18-4#

Katharina Mittenzwei: Der ist wirklich schön. Sehr schön. #00:43:20-5#

Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

"Aus großer Kraft folgt große Verantwortung" zitiert Benigna Munsi einen Superhero. Übers Jungsein in der Pandemie, die Freude am Kuriosen und der Familie.

Benigna Munsi wurde mit 17 Jahren zum Nürnberger Christkind gewählt. Nun verkörpert sie bereits in der zweiten Amtszeit die schillernde Rolle. Doch auch ohne Perücke und Ornat fesselt die junge Frau mit ihren Worten. Sie erzählt von der Herausforderung des Jungseins in diesem Jahr und bleibt dabei ganz optimistisch. Als Schauspielstudierende hat Munsi nach dem Abitur ihren Wohnort Nürnberg verlassen und lebt nun in Passau. „Wut darzustellen ist für mich sehr herausfordernd“ erzählt Sie vom Unterricht. Ihre Leidenschaft gilt dem Kuriosen. Improvisation ist in diesem Jahr besonders wichtig: als digitales Christkind hat sie ihre Rolle problemlos umgeschrieben. Und warum gelingt ihr das scheinbar so leicht? „Die Momente, in denen man voll und ganz im Jetzt ist, sind die Großen“ beschreibt Sie ihre Fähigkeit, unbeirrt Widrigkeiten zu bestreiten. Und davon gab es auf ihrem Weg zum Christkind ausreichend. Zu dem ihr entgegengebrachten Rassismus sagt Sie „ich habe immer genau das gesagt, was ich in dem Moment gefühlt habe.“ Sie ist unsere Pionierin als Person of Color in der Rolle des Nürnberger Christkinds für eine diverse Gesellschaft, in der wir hier leben wollen.

Im nächsten Jahr wird Sie als Jury-Mitglied das nächste Christkind aussuchen. Und wer weiß… vielleicht kommt alles mal ganz anders? Unser Herz hat Sie schon längst gewonnen!

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Aufgenommen am: Mittwoch, 07.09.2020
Veröffentlicht am: Donnerstag, 24. Dezember 2020
Moderation: Katharina Mittenzwei
Im Gespräch: Benigna Munsi

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Foto: Giulia Iannicelli