Anne Braun, wie innovativ ist die Nürnberger Start-Up Szene?

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Ansage: KontaktAufnahme. Der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. #00:00:10-8#
Hannah Diemer: Hallo und herzlich willkommen bei einer neuen Podcastfolge von der KontaktAufnahme. Mein Name ist Hannah Diemer und ich spreche heute mit Anne Braun vom Zollhof und wir befinden uns heute auch mitten im Zollhof. Es ist super schönes Wetter, Wir haben noch so die letzten schönen Herbsttage erwischt und ich bin schon ganz gespannt, was die Anne uns über den Zollhof erzählen kann. Wir werden zuerst darüber sprechen, was der Zollhof eigentlich so genau ist, was Anne beim Zollhof macht. Und dann zur Start up Szene in Nürnberg Wie schaut die aus? Wie kann man die beschreiben? Lasst uns anfangen. Hi, Anne. #00:00:59-1#
Anne Braun: Ja. Hallo, Hannah. Vielen Dank, dass ich heute da sein darf. Ich habe es ja gerade schon gesagt, ist meine allererste Podcastaufnahme und ich freue mich sehr. #00:01:07-6#
Hannah Diemer: Was ist denn der Zollhof? #00:01:09-5#
Anne Braun: Also der Zollhof ist ganz vieles. Kommt immer darauf an, auch wen man fragt. Aber der Zollhof ist eins von mittlerweile 19 digitalen Gründungszentren in Bayern. Also unser Beiname ist ja Zollhof Tech Inkubator und der Inkubator. Der fasst im Prinzip auch ganz gut zusammen, weil wir fördern vor allen Dingen Frühphase digitale Startups helfen denen, ihre Ideen zu verwirklichen, zu validieren, auf den Markt zu bringen, Kapital zu finden. Aber auf der anderen Seite arbeiten wir auch mit etablierten Unternehmen zusammen, helfen denen dabei, neue digitale Geschäftsmodelle zu finden, helfen bei der Organisation Transformation. Genau. Also es ist natürlich unser unser Haupt Daseinszweck, dass es die Start up Förderung. Aber wir arbeiten eben auch durchaus mit ganz etablierten Unternehmen zusammen. #00:02:09-9#
Hannah Diemer: Seit wann gibt es den Solo in Nürnberg, den Hof? #00:02:12-8#
Anne Braun: Den gibt es seit 2017 mittlerweile. #00:02:16-5#
Hannah Diemer: Und jetzt sind wir hier in einem relativ neu anmutenden Gebäude. Würdest du mal so den Werdegang vom Zollhof ein bisschen beschreiben? #00:02:24-1#
Anne Braun: Vom Gebäude oder von Kunst? #00:02:26-2#
Hannah Diemer: Natürlich miteinander verwoben, wenn es geht, miteinander verwoben. #00:02:30-3#
Anne Braun: Also ich kann auf jeden Fall sagen, dass das dass das Gebäude wirklich historisch schon auch für Innovation steht, denn es wurde 1896 wurde das erbaut und zwei Jahre später hat ein Nürnberger Unternehmer namens Johannes Zeltner entdeckt, dass im Erdreich rund um den Zollhof Ultramarin zu finden ist. Der Farbstoff. Und damals war das tatsächlich eine absolut technische Sensation. Zum ersten Mal wurde es möglich, den Farbstoff in großen Mengen und kostengünstig zu fördern. Und das war die Basis für das allererste deutsche Patent überhaupt. Und deswegen sage ich immer Wir arbeiten jetzt jeden Tag daran, dass das erste Zollhofpatent nicht das letzte bleiben möge. Mit unserer. Mit unserer Start up Förderung. Genau. Also, das ist so! Zu dem. Zu dem Gebäude. Wir sind am Anfang. In Interimsgebäude oder Interims büroflächen in der Kohlenhofstraße. Also auch nicht weit weg von hier. Fünf Minuten gezogen waren da dann drei Jahre, während hier fleißig renoviert wurde. Und jetzt ja, haben wir knapp 3000 Quadratmeter eben für für vor allen Dingen die Start ups, für das Team, aber auch für Veranstaltungen, damit das Ökosystem eben zusammenkommen kann. Hier also. Genau. Wir sind vor einem Jahr genau hier eingezogen. Und ich habe es vorhin schon gesagt, es fühlt sich nicht so an, weil durch Corona haben wir natürlich auch sehr viel im Homeoffice Zeit verbracht. Aber jetzt sind so die ersten Veranstaltungen auch wieder live. Das Gebäude füllt sich auch mit externem Leben. Es kommen wieder mehr externe Besucher auch und dafür sind wir im Prinzip auch da, weil der Zollhof ist ein Gründungszentrum einerseits. Aber vor allen Dingen verstehen wir uns auch als unternehmerisches Ökosystem und versuchen ganz viele unterschiedliche Leute hier zusammenzubringen, also Gründer, Gründerinnen, etablierte Unternehmen, aber eben auch beispielsweise Studierende. Eine unsere Gesellschafterin ist unter anderem auch die Friedrich Alexander Universität, also auch die frühe Förderung von ja hoffentlich Zukünftigen unternehmerischen Talenten ist uns ein großes Anliegen und dafür braucht es unserer Meinung nach auch auf jeden Fall einen Ort. Das haben wir gemerkt. Digitale Formate funktionieren super gut, haben wir auch ganz viel gemacht. Aber letztlich ersetzt es nicht den Austausch. Und deswegen ja, es ist super schön zu sehen, dass jetzt das jetzt hier wieder mehr, mehr Leben auch stattfinden kann und das Gebäude seinem Zweck zugeführt werden kann. #00:05:21-9#
Hannah Diemer: Und wie hat sich der Zollhof gegründet? Ist es eine Initiative, die von einzelnen Personen gekommen ist oder hat da die Stadt oder unterschiedliche Träger gesagt wir brauchen sowas? #00:05:31-8#
Anne Braun: Also das ging im Prinzip von der Uni aus und dann wurde auch schnell das Gespräch mit der Stadt, die ja dieses wunderschöne Gebäude hier auch für uns zur Verfügung stellt, gesucht. Und ja, dann wurde mit ersten Gesellschaftern gesprochen und die Struktur des Zollhof ist, dass neben der Frau Gesellschafter auch sind Siemens, Schaeffler, Die Coburg und die Nürnberger Versicherung und als Privatperson der ehemalige BDI Präsident Professor Kempf. Also das ist unsere, unsere Struktur. Außerdem werden wir eben sehr von der Stadt Nürnberg unterstützt, unter anderem eben mit diesem, mit diesem Gebäude. #00:06:11-2#
Hannah Diemer: Und wer ist schon im Zollhofteam mit dabei? Was sind das für Persönlichkeiten, die man da findet? #00:06:15-9#
Anne Braun: Das ist tatsächlich ganz, ganz unterschiedlich. Und es ist auch gut so! Wir haben Leute dabei, die haben schon selbst gegründet. Ich habe beispielsweise einen Background eher im Mittelstand. Wir haben Leute, die in Konzernen gearbeitet haben, in Startups gearbeitet haben. Das heißt, egal mit wem wir sprechen, wir haben so den 360 Grad Blick, weil jeder kann die Organisationen verstehen, weil, weil das Team so divers aufgestellt ist. Und das ist, das ist, glaube ich, ein großer Benefit, den wir da, den wir da mitbringen, dass wir alle auch schon so Unterschiedliche Backgrounds haben, unterschiedliche Organisationsformen gesehen haben und deswegen auch unterschiedlichen Organisationsformen helfen können. #00:07:00-4#
Hannah Diemer: Eine Webseite ist jetzt auf Englisch. Wie international ist denn euer Team? #00:07:04-6#
Anne Braun: Unser Team ist auch international. Unser Startup Inkubationslied kommt aus Ungarn und wir sind natürlich schon angetreten, vor allen Dingen hier das Ökosystem in der Region zu stärken. Aber dafür ist es wiederum auch notwendig, gut vernetzt zu sein, national, aber auch international. Und deswegen, gerade wenn man überlegt, dass hier in der Region super viele Leute auch arbeiten, die einen internationalen Hintergrund haben, gerade in den etablierten Unternehmen, aber durchaus auch bei unseren Start ups, versuchen wir viel Kommunikation auch auf Englisch stattfinden zu lassen, Also oder bzw versuchen situativ zu schauen. Wo macht es Sinn, dass wir beispielsweise unsere Eventformate auf Englisch machen. Und ebenso haben wir gesagt Ja, unsere Webseite macht auch Sinn, damit sie möglichst barrierefrei ist, primär auf Englisch zu haben. Aber man kann sich mit jedem von uns auf jeden Fall auch auf Deutsch unterhalten. #00:08:03-4#
Hannah Diemer: Ja, wie sieht denn so ein typischer Tagesablauf aus beim Zoll? Gibt es. #00:08:10-4#
Anne Braun: Also wirklich. Da möchte ich sagen, den gibt es nicht. Also kein Tag gleicht dem anderen. Und das ist auch der Charme, den es den es ausmacht, für mich ganz persönlich hier zu arbeiten, dass es diese Routinen quasi nicht gibt, weil immer was Unterschiedliches ansteht. Es sind immer unterschiedliche Projekte, sind immer unterschiedliche Start ups, mit denen man arbeitet, etablierte Unternehmen, mit denen man arbeitet. Da kann man wirklich absolut kein Muster finden. Und ich glaube, das ist tatsächlich für fast alle meine Kolleginnen und Kolleginnen auch so, dass sie, glaube ich, schwer tun würden, jetzt zu sagen sich da gibt es gibt irgendwie einen typischen Tagesablauf. #00:08:58-1#
Hannah Diemer: Was sind denn eure aktuellen Projekte im Zollhof? #00:09:00-5#
Anne Braun: Ein großes Projekt, das ja eigentlich immer Bestand hat. Wir haben einmal im Jahr unser Startup Support Programm und dann nehmen wir im Schnitt zu 10 bis 12 Start ups auf. Ganz, ganz früh phasige Start ups bis schon etwas etablierter. Aber ich würde sagen, der Hauptkern sind schon eher die Frühphase nach wie vor. Da hat sich, seitdem wir angetreten sind, 2017 nichts geändert. Mittlerweile sind 70 Start ups durch das Programm gelaufen und aktuell findet es auch statt. Das heißt, da stehen immer. Wir nennen das Business Reviews. Man könnte aber auch sagen, so ein bisschen betreute Hausaufgaben Stunde. So kann man es auch nennen. Wo wir im Prinzip immer schauen mit den Start ups, jedes Mal. Wo steht ihr gerade? Was sind die aktuellen Herausforderungen? Wie können wir helfen, damit ihr den nächsten kleinen Schritt geht? Das ist doch was, was aktuell immer ansteht. Wir vernetzen die Start ups mit Mentoren und Mentoren, unter anderem aus Partnerunternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten. Aber nicht nur. Wir schauen, welches Know how sie brauchen, also beispielsweise im Bereich Marktzugang oder im Bereich Vertrieb oder, oder, oder. Schauen da in unserem Netzwerk, wer helfen kann. Das machen wir. Aber es gibt auch einige Projekte mit etablierten Unternehmen. Wir haben ein Programm, das nennt sich Talentprogramm. Das ist ein Programm, wo ich immer sage Hätte ich nicht schon einen Job beim Zoll, würde ich da auf jeden Fall super gerne mitmachen. Denn da geht es darum, dass immer pro Quartal auch um die zehn Studierende zu uns kommen und dann in Zweierteams an jeweils einer Problemstellung von einem unserer Corporate Unternehmen arbeiten. Beispielsweise das von Coburg oder von Siemens etwa. Und das machen sie von der Ideenfindung bis zum bis zur Validierung. Das heißt, die Talents gehen dann raus und machen ganz viele Interviews mit potenziellen Usern, bauen dann einen digitalen Prototypen, testen den nochmal und dann Stellen sind. Stellen Sie den etablierten Unternehmen Ihr Ergebnis vor. Und ganz häufig ist es mittlerweile so, dass die Ergebnisse des Talentprogramms dann auch in tatsächliche Produkte oder Dienstleistungen der etablierten Unternehmen einfließen oder eben weiterentwickelt werden dort. Einerseits ist es für die Unternehmen eine Möglichkeit, um einfach zu testen, ob Ideen oder Hypothesen, die sie aufgestellt haben, tatsächlich funktionieren könnten am Markt. Aber es ist sowohl für die Talente als auch für die Unternehmen ein richtig guter Weg, um potenzielle Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen zu finden. Man konnte sich so drei Monate lang annähern, konnte gucken ist es könnte das was sein? Und wir haben in dem Programm tatsächlich eine Platzierungsrate von 67 %. Also 67 % aller Teilnehmenden finden dann entweder eine Stelle in einem der Unternehmen, für die sie das Projekt gemacht haben, oder aber sie gründen selbst oder gehen in eines der Startups im Ökosystem. Also das passiert auch sehr häufig und das freut uns natürlich riesig, weil wir ausgezogen sind und gesagt haben, wir wollen eben ganz am Anfang. Also schon während die Studierenden noch an der Uni sind, wollen wir dazu beitragen, dass Unternehmertum ja eine valide Option für einen späteren Berufsweg, und sei es dann, in etablierten Unternehmen Innovationen digitale Innovationen zu fördern oder selber unter die Gründer oder Gründerinnen zu gehen. Und dass das funktioniert und Früchte trägt, das sieht man gerade sehr schön. Deswegen ist es eins meiner meiner Lieblingsprogramme und Projekte hier im Zollhof, die ganzjährig stattfinden. #00:13:07-4#
Hannah Diemer: Und wie können die Studierenden da mitmachen? Schreib dir das aus oder müssen die auf euch zukommen? #00:13:12-4#
Anne Braun: Genau. Also jederzeit kann man sich bewerben. Es fängt immer am Anfang des Quartals an und dann lernen wir uns kennen, schauen ob das passt und dann können die Studierenden dann drei Monate hier verbringen und ihre Entrepreneurship Reise beginnen mit uns. #00:13:28-7#
Hannah Diemer: Ihr hattet fünf unterschiedliche Fokusthemen auf der Webseite. Die sind zurzeit Urban Mobility, Internet of Things, Artificial Intelligence, Big Data oder Digital Health. Wechseln diese Forke oder wie kommt er auf die also eine. #00:13:46-7#
Anne Braun: Ein Fokus, die digitale Gesundheit, der liegt mir ganz besonders am Herzen, weil ich für dieses Thema zuständig bin, hier im Zollhof. Es ist so, dass 2017, also auch fast gleichzeitig. Ein bisschen später, also nach der Gründung des Solo, wurden wir vom Bundeswirtschaftsministerium ausgezeichnet als einer von zwölf digitalen Kompetenzzentren. Es wurden in unterschiedlichen Branchen eben Kompetenzzentren aus ausgewählt und zusammen mit dem Medical Valley ist der Zollhof der Hub für digitale Gesundheit des Bundeswirtschaftsministeriums. Deswegen ist es einer unserer Schwerpunkte auch bei den Startups, mit denen wir arbeiten. In jedem Benennen. Quasi jedes Start up Kohorte nennen wir Badge. Und da sind immer so 30 bis 40 % der Start ups, mit denen wir arbeiten, kommen aus dem Bereich digitale Gesundheit. Also das ist definitiv eine Konstante und ansonsten ergeben sich. Also um ehrlich zu sein, ist es so, dass wir alle digitale Geschäftsmodelle prinzipiell erstmal spannend finden. Und die Schwerpunkte, die aktuell noch auf der Webseite sind, haben sich glaube ich einfach so ein bisschen historisch ergeben. Aus den Start ups, mit denen wir jetzt vor allen Dingen auch zusammengearbeitet haben. Und das sind dann Start ups unter anderem aus den genannten Bereichen. Smart City und Urban Mobility ist definitiv einer davon, aber eben auch Künstliche Intelligenz oder eben IoT. Wir haben ja vorhin schon die IoT Mausefalle unten im Makerspace von einem unserer Start ups gesehen, die sich zum Ziel gesetzt haben, eben die Schädlingsbekämpfung zu digitalisieren. #00:15:34-3#
Hannah Diemer: Genau. Wir sind ja nämlich vorher schon durch den Zoll auf einmal gelaufen. Ich habe schon eine Führung hier vor Ort bekommen. Kommen. Du hattest das Thema Digital Health angesprochen, jetzt in der Pandemie ZEIT Ist da vielleicht schon was von euch gekommen oder konntet ihr da was liefern? Oder war das eher noch in den Anfangsstadien? #00:15:49-9#
Anne Braun: Also tatsächlich war Kobe für den gesamten Health Bereich glaube ich eher ein Katalysator und eher ein Start up Beispiel jetzt von uns. Sich da auch immer immer gerne hernehmen ist wie etwas wie das machen eigentlich gar nichts im Bereich der total sondern wir haben angefangen damit, dass sie einen KI basierten Sprachassistenten entwickelt haben, der vor allen Dingen Restaurants dabei helfen sollte, ihre Tischreservierungen zu automatisieren. Und es ist tatsächlich so, dass wenn man das anruft, es ein sehr natürliches Gespräch ist. Also das ist so ein bisschen der. Der Unterschied zu sonst solchen automatisierten Tools, weil man tatsächlich das Gefühl hat, man spricht einfach mit einer anderen Person. Also das klingt sehr natürlich und das war das Projekt, woran Sie gearbeitet haben, als Courbet losging und damals ja, weiß ich nicht, hatte ich schon immer so ein bisschen. Ich war damals im Urlaub gerade und da ist man tatsächlich eins, eins der Startups, an die ich immer am meisten gedacht hatte, weil es dachte Oh je, jetzt gerade braucht natürlich absolut niemand digitale Tischreservierungen in einem Restaurant. Was, was, was würde werden? Und damals gab es den Wir versus Virus Hackathon der Bundesregierung auch wieder daran teilgenommen haben und da ist so die Idee entstanden. Okay, diesen digitalen Sprachassistenten kann man natürlich jetzt nicht nur auf Restaurantreservierungen anwenden, sondern auch auf andere Begebenheiten. Und dann war es letztlich so, dass wir das anderthalb Jahre lang für die Kassenärztliche Bundesvereinigung Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet haben, die ganz generelle Fragen rund um rund um Corona hatten und sind damit dann letztes Jahr eigentlich richtig durchgestartet, haben am Ende des Jahres dann noch ihre erste Finanzierungsrunde bekommen und wachsen und gedeihen jetzt richtig gut. Gefühlt kommt alle paar Wochen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu bei bei Vitas. Und das freut mich natürlich sehr, dass das dass das so gelungen ist. Aber es gibt auch andere Beispiele. Wir haben mit Klimedo eins der Start ups von 2017 im allerersten Zollhof. Die haben zusammen mit dem Gesundheitsministerium in Berlin eine App entworfen, die den Gesundheitsämtern dabei geholfen hat, Corona Fälle zu erfassen und effizienter zu verwalten. Also dann gibt es tatsächlich unterschiedliche Beispiele, auch hier aus dem Zoll, wo man sagen kann ja, zum Glück war Know it zumindest in dem Bereich tatsächlich auch auch ein Booster in gewisser Weise. #00:19:04-9#
Hannah Diemer: Auf einer Webseite steht außerdem, dass Sie jetzt nicht der typische Start up Inkubator seid. Was ist denn ein typischer Startup Inkubator und warum seid ihr kein typischer Inkubator? #00:19:16-8#
Anne Braun: Also ich glaube, was uns differenziert von anderen Inkubator oder Accelerator Programmen ist, dass unser Programm komplett personalisiert ist. Also wir haben am Anfang gemerkt, okay, wir unterstützen ganz unterschiedliche Start ups seit es jetzt ein Startup aus dem Gesundheitsbereich. Was ein Bereich ist, der hoch reguliert ist, der ganz viel spezifisches Wissen auch abverlangt. Wir unterstützen Startups aus dem Mobilitätsbereich, aus dem IoT Bereich, also querbeet und auch in eher unterschiedlichen Phasen. Teilweise. Und das bedeutet eine eine für alle Lösung funktioniert nicht. Es macht nicht Sinn, dann zu sagen okay, und das ist unser Workshop Curriculum und das macht ihr jetzt alle durch und hinterher seid ihr hoffentlich schlauer. Das klappt eben nicht. Und deswegen haben wir gesagt von vornherein, das ist natürlich mehr Aufwand für uns. Aber alle Startups, die wir unterstützen, da wollen wir uns einfach hinsetzen und gucken, wo, wo steht das da da, wo können und müssen wir unterstützen? Was hilft am meisten? Und auf Basis dessen bekommt jedes Startup sein ganz persönliches und individuelles Alles Curriculum. Wir nehmen auch keine Anteile von den Startups, also alle Startups, mit denen wir arbeiten. Wenn Sie hier sitzen und bei uns einen Arbeitsplatz haben, kostet der Arbeitsplatz im Bad 109 €, also deutlich auch unter marktüblichen Preisen. Und das ist es also mehr. Mehr wird's dann auch nicht. Also. Und ja, ich glaube auch unser Netzwerk ist so ein bisschen einzigartig, weil gerade hier in der Region jede Person ist maximal zwei Telefonanrufe entfernt. Und das ist, glaube ich, durchaus auch der Charme, dass die Startups, die hier mit uns arbeiten, in Nürnberg eben nicht eins von ich weiß nicht wie vielen 100 oder 1000 ist, sondern eben auch Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit noch mal einem anderen Maß vielleicht erhält und erfährt, als es das beispielsweise in Berlin der Fall wäre. #00:21:29-3#
Hannah Diemer: Du hast vorher gesagt, dass du selber eigentlich aus dem Mittelstand kommst. Jetzt hast du uns schon so viel erzählt über den Zollhof und was der eigentlich macht. Jetzt würde ich natürlich gerne wissen, wer du eigentlich bist. Was machst du denn beim Zollhof? #00:21:42-1#
Anne Braun: Ja, auch ich habe das große Glück, dass ich beim Zollhof unterschiedliche Hüte tragen kann. Also ich bin einmal darf ich unser Marketingteam leiten? Das hat auch so ein bisschen den historischen Hintergrund, dass ich. In meinem ersten Leben habe ich international Business studiert. Ich habe fast sieben Jahre lang in einem B2B Softwareunternehmen hier in Nürnberg gearbeitet und da ganz viel gemacht, von Business Development, aber auch vor allen Dingen sehr viel im Bereich Kommunikation. Da komme ich her. Und mich hat aber schon immer der Bereich Gesundheit sehr stark umgetrieben. Mein erste Ferienjob beispielsweise war denkbar uncool. Ich habe oder was? Vermeintlich uncool. Wenn. Wenn die anderen vielleicht in meiner Klasse keinen haben. Ich habe im Altersheim gearbeitet, habe es geliebt und habe tatsächlich auch eine ganze Weile für den Nürnbergstift noch gearbeitet im ehrenamtlichen Besuchsdienst. Und auch das hat dann so ein bisschen tatsächlich dazu geführt, dass ich vor ein paar Jahren noch mal einen Master angefangen habe im Bereich Gesundheitswissenschaften. Und jetzt muss ich noch meine Masterarbeit schreiben und dann kann ich da einen Haken dran machen. Und deswegen auch mein zweiter Hut im Zollhof, dass ich den besagten Digital Health habe, der der Bundesregierung, als der wir eben ausgezeichnet sind, dass ich den leite und dass quasi mein zweiter, mein zweiter Bereich ist, hier, hier bei uns. Und daneben gibt es noch ein paar andere Themen, die mich umtreiben, beispielsweise das Thema Diversität und Inklusion. Weil gerade im Bereich ist es ja auch immer noch so, also 15,7 % Gründerinnen. Anteil haben wir in Deutschland und wir sind beim Zoll auf jeden Fall gewillt, unseren unser Möglichstes zu tun, damit wir ein Ort sind, wo sich ganz unterschiedliche Menschen erst mal willkommen fühlen und heimisch fühlen können. Und eben auch das Ökosystem so zu gestalten, dass Gründung für alle möglichst attraktiv sein kann. #00:23:58-5#
Hannah Diemer: Jetzt kommst du ja interessensmäßig eher dann aus einer sozialen Schiene, wenn ich das so herausgehört habe. Wie kommt denn der Sprung in die Start up Szene? War das eher eine Verzweiflung über die Zustände im Gesundheitswesen oder wie bist du denn zum Startup zum Dann gekommen? #00:24:15-1#
Anne Braun: Es war tatsächlich ein Zufall. Ich habe unseren Geschäftsführer Benjamin Bauer, ich habe ihn kennengelernt auf einem, auf einer Paneldiskussion. Und so bin ich letztlich zum Zollhof gekommen Aufgekommen und ich wusste damals nicht, ob das das Richtige ist und dachte mir aber okay, ich probiere das jetzt einfach aus. Und das war die allerbeste Entscheidung überhaupt. Weil ich bin jemand, Ich bin. Ich funktioniere nicht so richtig gut als Spezialistin. Ich bin jemand, die gerne ganz unterschiedliche Themen besetzt und ich glaube, ich würde jetzt Beispiel meine meine meine Mama denkt immer an mir wäre eine Seniorenheim Leiterin verloren gegangen. Das glaube ich hingegen jetzt nicht, weil wie gesagt, ich liebe es, an unterschiedlichen Themen zu arbeiten. Und gerade Innovation im Gesundheitsbereich, da ist noch so viel zu tun, da können wir noch so viel erreichen und so viel unterstützen, auch mit der Digitalisierung, dass mich das echt begeistert. Auch diesen, ja, diesen Umbruch mitgestalten zu können, ein Stück weit, aber durchaus auch auch super spannend. Finde zu sehen, wo stehen die etablierten Unternehmen in der Region? Was passiert da gerade? An welchen Projekten wird da gearbeitet? Und dann? Letztlich ist es ja auch durchaus eine Rolle. Gerade im Bereich des Health Hubs des Wirtschaftsministeriums, die viel auch mit Politik zu tun hat, was mich auch absolut interessiert und wo auch mein Herz dafür schlägt. Also hier kommen im Prinzip wo kommt alles zusammen was was ich persönlich super spannend finde und deswegen ist es auch ja so ein perfekter perfekte Umgebung hier für mich. #00:26:09-1#
Hannah Diemer: Super, das freut mich total. Man hört auch mega, wie du einfach für das ganze Thema brennst. Also das hört sich für den Moment für einen super, aber. Jetzt gibt es ja immer wieder neue Startups, auch in deinem Gesundheitsbereich. Ich stelle mir das vor, dass man immer wieder von vorne beginnen muss und immer wieder sich in so neue Themenbereiche einarbeiten muss. Wie machst du das denn genau? #00:26:30-9#
Anne Braun: Also das ist tatsächlich so, also gerade im Gesundheitsbereich in der letzten Legislaturperiode unter Gesundheitsminister Spahn, Der war super aktiv auch, hat ganz viele neue Gesetze im Bereich der digitalen Gesundheit auf den Weg gebracht, unter anderem die die digitalen Gesundheitsanwendungen. Also dass man jetzt auch zum Arzt gehen kann und sich digitale Gesundheitsapp verschreiben kann mittlerweile. Es ist jetzt seit einem Jahr auf dem Markt. Mittlerweile gibt es 20 dieser diese, die Gas, die dann auch erstattungsfähig sind für Patienten und da ja, muss man tatsächlich auf dem Laufenden bleiben. Also ich lese, versuche die Gesetzesentwürfe zu lesen, wir sind auch beispielsweise Mitglied des Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung, wo vor allen Dingen viele, viele Startups aus dem Bereich sich sich bündeln, um auch ihre Interessen eben gegenüber der Politik zu vertreten. Und auch darüber bekommt man dann bekommt man viel mit. Unter anderem die ja, die Gesetzesvorhaben. Also da ist tatsächlich einfach auch viel, viel selbst lernen erforderlich. Also es ist definitiv ich würde sagen, das gilt aber für alle meine Kolleginnen und Kollegen in dem in der Umgebung, in der wir arbeiten. Es ist ganz wichtig, dass man einfach auf dem Laufenden bleibt und sich ständig auch weiterbildet. Ich habe am Anfang, gerade weil du hast ja gesagt, ich komme eigentlich nicht aus einem Startup Bereich, habe bei in jeder freien Minute. Ich habe Podcasts gehört ohne Ende. Also ich war wirklich so Start up Finanzierung was was sind da die Möglichkeiten? Was? Wie funktioniert das? Ich hatte keine Ahnung vor drei Jahren. Ich habe einfach wirklich zu allem Podcast erst mal gehört, so als Einstieg. Und immer wenn es dann tiefer gehen musste, habe ich mir noch mal geguckt wo finde ich tiefergreifende Infos? Aber ja, so, aber das ist auch tatsächlich das was ich was ich super spannend finde das man hier das ist immer was neues und das steht niemals still. #00:28:50-3#
Hannah Diemer: Wenn du dann nach Hause gehst, schaust du dann auch solche Fernsehformate wie die Höhle der Löwen oder Bad Banks an? #00:28:56-7#
Anne Braun: Eine witzige Frage, weil tatsächlich vor meinem ersten Besuch beim Zollhof, wo ich dann auch quasi im Bewerbungsgespräch alle Teammitglieder kennengelernt habe, habe ich meine erste und bis dato auch ich muss sagen letzte Folge Die Höhle der Löwen angeschaut, weil ich dachte, ich kann jetzt nicht in ein Gründungszentrum gehen, ohne jemals diese Serie geschaut zu haben. Aber letztlich ist die Höhle der Löwen eine coole Unterhaltungsshow. Hat aber jetzt mit, würde ich sagen, dem echten Star, da Leben und Alltag nur bedingt zu tun. #00:29:34-9#
Hannah Diemer: Das heißt, ich kann mir den Zoll eigentlich nicht so vorstellen wie die Höhle der Löwen. Das heißt, bei der Höhle der Löwen kommen ja immer die Startups zu den fünf, sechs. #00:29:43-5#
Anne Braun: Löwen, Investoren. #00:29:45-5#
Hannah Diemer: Investoren genau und bekommen dann Geld oder nicht? Und bei euch kommt man aber eher hin und bekommt Unterstützung. Workshops, Vernetzung. #00:29:52-7#
Anne Braun: Genau. Also bei uns geht es ganz viel um Know how und Vernetzung. Natürlich auch zu Investoren in Investor innen. Wir haben jetzt auch ganz neu einen Investor, der hier im Zollhof sitzt. Also er hat uns gefragt Habt ihr noch einen Arbeitsplatz? Und natürlich macht das total Sinn und das ist fantastisch, weil er halt jetzt hier quasi an der Quelle sitzt und gefühlt auch jeden Tag mit einem anderen Startup ins Gespräch geht oder auch andere Investoren und Investorinnen dann hierher bringt und auch da die Vernetzung noch mal vorantreibt. Also auf jeden Fall. Finanzierung ist ein wichtiges Thema. Aber bei uns gibt es eben auch vor allen Dingen Know how und Sichtbarkeit. #00:30:39-1#
Hannah Diemer: Und wahrscheinlich auch Vernetzung mit den anderen Startups, oder? Weil ich kann mir vorstellen, dass viele an den gleichen Themen arbeiten und oft an den gleichen Stolpersteinen hängen. Da kann man sich bestimmt, wenn hier im Haus ich weiß nicht wie viele, 101520 Startups sitzen. #00:30:54-7#
Anne Braun: Ich glaube aktuell sind es gut 20 Startups, haben 200 Arbeitsplätze für Startups hier im Haus. Die sind auch fast komplett ausgebucht. Aktuell und das ist, glaube ich, eins der größten Benefits Die, die es so gibt, dass man sich eben austauschen kann und sagen kann wo habt ihr einen Steuerberater, den ihr empfehlen könnt oder wie habt ihr das da da mit dem und dem Thema gelöst. Und es gibt halt immer sofort jemanden, der dich unterstützt. Also weil er entweder nebenan sitzt oder weil er im Slack Slack Kanal, also unsere Kommunikationsplattform hier im Internet gelesen hat und dann dann sich irgendwie meldet. Also für alle Fragen findet sich immer irgendeine Antwort. Und das merken wir auch in der Digital Hub Initiative. Wir sind der Hub für digitale Gesundheit. Aber es passiert auch ganz oft, da zum Beispiel der Hub für Logistik in Hamburg irgendeine Frage hat, weil deren Partner Kibo eine Herausforderung hat, die es zu lösen gilt und sagt Hey, habt ihr anderen Hubs? Habt ihr vielleicht bei euren Startups jemanden, der da helfen kann? Und es war erst letzte Woche, dass eine Anfrage reinkam und dann haben sich schwupps drei oder vier Start ups gemeldet und ich konnte die Vernetzung herstellen und hoffe jetzt, dass vielleicht daraus was entsteht. Also es ist einfach immer ein sehr kurzer Weg und ich glaube, das macht das Netzwerk schon auch zu etwas Besonderem hier. #00:32:19-8#
Hannah Diemer: Wenn ich jetzt ein Startup bin und mir überlege okay, ich gehe jetzt nicht zu der Höhle der Löwen, sondern ich gehe zum Zollhof und ich möchte da Unterstützung und komme vor euch zum Team, zum Vorsprechen. Wie passiert es also? Könnt ihr von Beginn an schon einschätzen, ob das ein erfolgreiches Startup sein wird? Oder wie bewertet ihr denn die Ideen, mit denen die Personen zu euch kommen? #00:32:45-2#
Anne Braun: Also erstmal will ich sagen, es schließt sich überhaupt nicht aus. Man kann auch zum Zoll kommen und dann noch zu der Höhle der Löwen gehen oder andersrum. Also das bleibt jedem unbenommen, Aber tatsächlich ist es so, dass wir eben einmal im Jahr dazu aufrufen, sich zu bewerben. Prinzipiell kann man das immer machen, aber der Batch startet eben nur einmal im Jahr. Aber theoretisch kann man sich, kann man sich immer bei uns melden. Und dann ist es so, dass man einen sogenannten Check hat mit uns, wo einmal die Start ups ihre Idee vorstellen, im Idealfall auch das komplette Team, weil uns es eben vor allen Dingen superwichtig ist zu sehen, wer sind die Menschen dahinter? Also wir haben feste Kriterien auf Basis, auf deren Basis wir die Start ups aussuchen. Also ganz wichtig für uns ist neben dem Team zum Beispiel, dass die Start ups nicht schon verliebt sind in die Lösung, die sie sich überlegt haben, sondern tatsächlich das Problem in den Vordergrund stellen und wirklich schauen, was ist das Problem und wie können wir das lösen? Weil es gibt nichts Schlimmeres, als wenn irgendjemand kommt und sagt, wir haben da schon ein quasi fertiges Produkt, aber es ist nicht validiert. Man hat nicht mit möglichen Nutzern und Nutzerinnen gesprochen, sondern hat einfach angenommen, dass man was erschaffen hat, was am Markt gebraucht wird. Aber es gibt dafür keinen keinen Nachweis. Deswegen ist es für uns immer wichtig, dass das die Start ups schnell auch am Markt sich bewegen können, ist wichtig. Das sind ja, dass ein gewisser Impact generiert wird, auch, Aber am Ende des Tages ist es wirklich das wir schauen. Es sind es Teams, wo wir glauben, dass das gut funktioniert. Und das ist für mich persönlich. Ich möchte immer lieber mit einem Team arbeiten, wo ich merke, da sitzen Leute, die wirklich brennen für ihre Idee. Als jemand, der einfach nur auf ein Pferd setzt, weil das den größten Profit irgendwie verspricht. Also natürlich, wir lieben skalierbare Geschäftsmodelle auf jeden Fall. Aber am schönsten ist es immer, wenn Menschen dahinter stehen, die a schon ein gewisses komplementäres Setup mitbringen. Also dass man nicht irgendwie fünf BWLer hat oder fünf Techies, sondern tatsächlich unterschiedliche Fähigkeiten schon da sind und die ja wie gesagt einfach brennen für das Problem. #00:35:25-2#
Hannah Diemer: Das heißt, ich brauche eigentlich zu Beginn erst mal ganz viele Fragen und ganz viele Problemansätze. #00:35:32-4#
Anne Braun: Also wir arbeiten in der Regel nicht mit Einzelgründern und einzelnen Gründerinnen. Also wir wollen tatsächlich am liebsten mit Teams arbeiten und es sollte auf jeden Fall auch schon irgendwas da sein, worüber wir uns unterhalten können. Und dann geht es darum zu schauen, was war. Auch was sind die Erwartungshaltungen auf beiden Seiten und wie können wir am besten helfen? Und dann schauen wir uns das an und wenn beide Seiten das Gefühl haben, dass das funktioniert, dann geht es los im Rahmen des Badges. Und dann unterstützen wir ganz engmaschig für 3 bis 6 Monate. In der Regel sind sechs Monate. #00:36:13-9#
Hannah Diemer: Und wie schaut das Ganze mit der Finanzierung aus? Finanzieren euch die Unternehmen, die du vorher schon genannt hast, dass die euch fördern oder wo kommt denn das Geld her? #00:36:22-5#
Anne Braun: Also es ist so, dass wir teilweise öffentlich gefördert sind, beispielsweise vom bayerischen Wirtschaftsministerium, unter anderem auch für den Digital Health. Aber den Großteil unserer Einnahmen generieren wir eben durch Projekte mit den etablierten Unternehmen. Also das ist, das ist der Großteil, wie wir eben finanziert sind. Aber es ist am Ende eine Mischkalkulation. Genau. #00:36:49-0#
Hannah Diemer: Wenn du die Förderung von dem bayerischen Gesundheitsministerium ansprichst. #00:36:53-8#
Anne Braun: Wirtschaftsministerium für den Digital Health. Aber es ist das Wirtschaftsministerium. Genau. #00:36:58-5#
Hannah Diemer: Was kann man sich denn da für eine Summe vorstellen? #00:37:01-7#
Anne Braun: Also das würde ich jetzt im Detail gar nicht sagen wollen, Aber es ist auf jeden Fall so, dass wir über mehrere Jahre zur Förderung unserer Aktivitäten auch teilweise das Team bezahlen zu können, aber auch unsere, unsere Aktivitäten, die, die notwendig sind, um auch das Ökosystem im Bereich digitale Gesundheit und Innovation auszubauen, da gut unterstützt werden. #00:37:29-8#
Hannah Diemer: Aber die einzelnen Startups, die bei euch arbeiten, die sind dann nicht vom Zollhof finanziert. #00:37:34-3#
Anne Braun: Nein, die bekommen von uns per se kein Geld. Wir nehmen aber eben auch keine Anteile, weil wie gesagt, die meisten Startups, mit denen wir arbeiten, die sind ja eher Frühphase, wo es auch durchaus nicht ungewöhnlich ist, wenn es dann vielleicht doch nicht klappt. Und es werden irgendwie in dieser frühen Phase letztlich nicht fair, da schon Anteile vielleicht zu nehmen. Aber dafür müssen sie eben auch nichts zahlen für die Unterstützung bis auf den Platz, letztlich den Arbeitsplatz. #00:38:03-4#
Hannah Diemer: Jetzt hast du schon ganz viele Start up Begriffe ein bisschen durch den Raum geworfen. #00:38:07-7#
Anne Braun: Ihr habt es. Ich habe mir gesagt, ich versuche es so minimal wie möglich sein, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es mir nicht perfekt gelungen ist. Was kann ich noch mal erklären? #00:38:16-7#
Hannah Diemer: Würdest du denn diese Start up Phase mal erklären? Also du hast gesagt, die kommen zu euch, dann kommen die. So. Also ihr nennt es dann eine Start up Gruppe in dem Bereich. Ja, und dann gibt es eine Frühphase. Würdest du mal beschreiben, was? Also, wie seht ihr denn die Frühphase und wie würde es dann im idealen Fall danach weitergehen? #00:38:35-8#
Anne Braun: Also da gibt es keine absoluten Definitionen bzw viele unterschiedliche. Aber die Start ups, mit denen wir arbeiten, sind häufig Startups, die beispielsweise noch keine Finanzierung bekommen haben. Die. Die erste Finanzierungsrunde nennt man im Regelfall die Privatfinanzierung, Dann schließt die Finanzierung an und dann die Series A, B usw und wir haben tatsächlich viele Teams, die noch vor der Pre Phase sind dann Ihre Preset und Set Phaser im Jahr gegebenenfalls bekommen, wenn Sie mit uns arbeiten? Die die später phasigen Start ups. Die werden häufig dann auch in Accelerator Programm. Also es gibt ja immer die Inkubatoren wir die Frühphase Ansätze und dann gibt es Acceleratoren, die dann ansetzen, quasi wenn unsere Arbeit vorbei ist und wo es dann wirklich darum geht, zu skalieren, zu internationalisieren, das Team richtig aufzubauen. Das ist so ein bisschen zu den Phasen, aber bei der Finanzierung auch da ist es so, man meint immer so diese das da da weg ist eben diese Finanzierungsrunden mit VC, also mit Venture Capital, mit Risikokapital. Aber auch da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um auch mit einem Startup zusammengearbeitet Smart City System, Die machen Sensoren für Parkplätze, um das Parkflächen Management zu digitalisieren. Und die haben jetzt die alle längste Phase, also die ersten fünf Jahre komplett bootstrapt. Das bedeutet halt einfach, sie sind organisch gewachsen, haben kein Risikokapital aufgenommen, sind, sondern sind aus sich heraus gewachsen. Und auch das ist eine Möglichkeit. Also es ist nicht so, dass man sagt okay, also wenn du ein Startup gründen willst, dann. Dann sieht der Fahrplan vor, dass es so und so aussehen muss, sondern da gibt es einfach unterschiedliche Möglichkeiten. #00:40:47-8#
Hannah Diemer: Auch jetzt stellt man sich so eine Start up Szene ja recht jung vor. Fehlt euch manchmal so eine solche Weisheit der Älteren oder holt ihr euch die quasi ins Haus über die Investorinnen? #00:41:02-8#
Anne Braun: Also natürlich, ich bin ja sowieso immer unser Cheerleader für Diversität. Und das bedeutet nicht nur im Bereich Geschlecht, sondern auch Backgrounds, Alter, Strukturen usw und so fort. Und. Tatsächlich würde ich sagen, dass viele von den Gründern und Gründerinnen, die jetzt hier sitzen, eher jung sind, was aber auch zu unserer mit unserer Uni Nähe zu tun hat. Also viele Ausgründungen kommen auch daher. Aber es ist nicht so, dass generell alle Gründer und Gründerinnen super jung sind. Ich glaube, das Durchschnittsalter in Deutschland liegt bei 34, also das sieht man. Es ist nicht so, dass man irgendwie im Schnitt alle sofort direkt von der Uni weg gründen. Frauen zum Beispiel gründen, wenn sie entweder schon ihre Kinder aus dem Gröbsten raus haben oder aber auch in der Elternzeit. Das passiert auch häufig, dass dann noch mal gegründet wird. Also das ist ganz unterschiedlich. Aber wir bringen für die für die jungen Gründer und Gründerinnen die Expertise auch unter anderem durch die externen Mentoren und Mentorinnen durch die externen Know how Provider aus dem Netzwerk mit rein also und stellen da einfach sicher, dass da auch erfahrene Personen mit Rat und Tat zur Seite stehen können. #00:42:25-7#
Hannah Diemer: Und da jetzt ein Inkubator seid und viele frisch, wie hast du das genannt? Frischfarne Frühphase frühphasige Start ups mit dabei habt, kann ich mir vorstellen, dass es oft auch nicht funktioniert mit den Startup Ideen. Wie geht man denn mit den Niederlagen um? #00:42:42-1#
Anne Braun: Ja, das kann auch sein. Judith, Unser Startup Inkubator. Sie sagt auch ganz oft Für sie ist es mindestens genauso wichtig, dass die Gründer und Gründerinnen Klarheit bekommen. Also all die, die ganz früh fertig sind. Und wenn wir dabei helfen können festzustellen lieber früher als später, dass eine Idee vielleicht nicht funktioniert, Dann sind wir auch happy, weil dann haben wir demjenigen oder derjenigen vielleicht die Tür geöffnet für einen anderen Weg oder einen Impuls gegeben, es vielleicht noch mal anders zu versuchen. Nichtsdestotrotz ist es so, dass von den 70 Startups, die wir bisher betreut haben, gibt es 80 % nach wie vor erfolgreich am Markt. Und man sagt ja, im Schnitt sagt man immer so, dass 90 % aller Start ups nicht überleben. Das heißt, wir haben da einen richtig, richtig guten Schnitt aktuell, und die Start ups, mit dem wir zusammengearbeitet haben, haben vor allen Dingen auch fünf von über 500 Jobs bisher geschaffen. Was ich finde, ein super schöne Kennzahl ist noch weit mehr als das eingesammelte Kapital. Das sind wir glaube ich, aktuell bei um den 50 50 Millionen. Aber ich finde, das ist doch so, so abstrakt. Aber so unter 500 Arbeitsplätzen kann sich jeder was vorstellen und im Idealfall viele davon auch hier in der Metropolregion. Das sind dann tatsächlich Zahlen, die glücklicherweise sehr, sehr für die Start ups sprechen und hoffentlich auch ein Stück weit für uns. #00:44:11-7#
Hannah Diemer: Ich würde schon sagen ja. Die Nürnberger Start up Szene. Ist sie denn außerhalb vom Zollhof noch irgendwie vernetzt? Kann ich die wo treffen? #00:44:22-5#
Anne Braun: Ich glaube, in Nürnberg gibt es ganz, ganz viel, was man braucht für ein erfolgreiches unternehmerisches Ökosystem. Also es gibt schon immer erfolgreiche Gründer. Ich denke da zum Beispiel an die Design Offices, auch die Michael Schmutzer, der hat auch eine Finanzierungsrunde von 60 Millionen € eingefahren, was wirklich eine stolze Summe ist. Es gibt die etablierten Unternehmen. Wir haben unter anderem durch die FH und den zweithöchsten Anteil von Menschen, die in der IT beschäftigt sind, hier in Nürnberg, also auch in Sachen Talente. Es ist alles. Ist alles da. Ich glaube was? Bis es den Zoll gab, woran es ein bisschen gemangelt hat, ist einfach so an dem Leim, der das zusammenhält und zusammenbringt. Und ich glaube, das in vielen Bereichen sind, sind wir das einfach, weil wir auch super viele Veranstaltungen machen. Jetzt zum Glück auch wieder eben analoge. Also wir haben in den letzten Jahren seit 2017 Veranstaltungen gemacht mit ungefähr 16.000 Teilnehmenden. Also sind Hackathons dabei mit hunderten Teilnehmern, aber auch kleinere Events, die einmal monatlich stattfinden, beispielsweise unsere Know How Events und machen da super viel, um eben diese die Start up Szene hier hier zusammenzubringen. Da können wir sicherlich noch mehr machen. Es gibt auch Initiativen wie zum Beispiel anders Gründen, die es noch nicht so lange gibt in Nürnberg, wo es darum geht, vor allen Dingen ja Social Entrepreneurship Impact Entrepreneurship zu unterstützen. Das ist auch ein super, super wichtiges Angebot und ich glaube, es ist auch für uns einfach so ein Ziel zu sagen, wir wollen nicht mehr irgendwie als der Ort, wo vor allen Dingen nur Tech Startups sich zu Hause fühlen, sondern wo eben auch ganz ganz unterschiedliche Leute, ganz unterschiedliche Menschen, die was Neues kreieren wollen, egal in welchem Bereich, sich sich zu Hause fühlen und werden da ganz sicher auch noch mehr in dem in dem Bereich machen. #00:46:33-1#
Hannah Diemer: Was spielt denn die Nachhaltigkeit für eine Rolle nehmen in der Start up Szene? #00:46:39-3#
Anne Braun: Ich würde sagen zunehmend wichtiger. Also das Thema kommt aus allen Ecken immer mehr aufs aufs Tablett. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, wir haben jetzt aktuell bei den Gründungen, die hier sitzen, einen absoluten Ein Fokus auf dem Bereich Sustainability. Ich würde mir wünschen, dass es das ist Noch mehr. Noch mehr Fokus gewinnt bei noch mehr Gründungen. Und zwar nicht nur bei, ich sage mal per se Impact Startups, sondern auch bei einem KI Start up, die aber eben ihr Geschäft so aufbauen, dass es dass sie von vornherein darauf achten. Keine Ahnung. Wer sind meine Lieferanten? Mit wem arbeite ich zusammen? Mit wem arbeite ich vielleicht auch nicht zusammen? Welche weiß es nicht, welche welche Milch kaufe, ist ein für mein Team. Oder welche Büromaterialien beziehe ich wo? Also es sind ja oft schon die ganz kleinen Stellschrauben, an dem man dann drehen kann. Das ist definitiv ein Thema, das uns glaube ich, noch viel beschäftigen wird und wo es auch noch ganz viel Möglichkeit gibt für uns im Zoll zu wachsen. #00:47:57-7#
Hannah Diemer: Aber du siehst es schon eher als Antriebskraft, als als Hindernis. #00:48:02-6#
Anne Braun: Die Nachhaltigkeit auf jeden Fall, weil das auch was, wo die Zukunft hingehen wird. Also wenn den Klimawandel werden wir vor allen Dingen auch durch technische Innovationen bekämpfen müssen und werden das Problem auf diese Art und Weise lösen müssen. Das heißt, es ist auch da absolut ein Katalysator und daraus werden viele neue digitale Geschäftsmodelle entstehen. Und da freue ich mich sehr darauf, das die Entwicklung zu sehen. Beziehungsweise sie hat auf jeden Fall schon angefangen, aber die dann auch wachsen, wachsen zu sehen und auch dann nicht nur traditionelle Geschäftsmodelle zu sehen, die dann irgendwie die großen Exit machen und die großen Finanzierungsrunden einfahren, sondern eben auch Start ups aus dem Nachhaltigkeitsbereich, die es den sag ich mal naja, in Anführungszeichen normalen Start ups dann dann gleich tun oder die dann vielleicht sogar überholen können. #00:49:00-1#
Hannah Diemer: Vielen lieben Dank für das super interessante Gespräch. Ich habe das Gefühl, ich weiß jetzt viel mehr, was die Nürnberger Start up Szene so ausmacht und was der Zollhof eigentlich ist. Ich freue mich total, dass ich einen Rundgang bekommen habe und das ja, dass das hier bei euch so toll und so cool aussieht. Also ich kann jedem nur empfehlen, mal hier vorbei zu schnuppern, denn Idee hat würde ich sagen, sondern einfach mal vorbeischauen umbedingt. Dann bedanke ich mich ganz herzlich und ich wünsche dir noch einen schönen Tag an allen anderen. Vielen Dank fürs Zuhören. #00:49:30-4#
Anne Braun: Danke dir, Anna. #00:49:31-6#
Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

Anne Braun arbeitet im Zollhof daran, Nürnberger Start Ups groß zu machen. Uns erzählt sie, welche Faktoren Sie dabei beachtet und wie man Altenheime mit Start Ups verbinden kann.
Im Zollhof Nürnberg gibt es von skurrilen Start Up Ideen, wie digitalen Mausefallen aus dem 3D Drucker, über tatsächlich eingesetzte Parkplatzleitsysteme bis hin zu Finanzierungen aus den bayrischen Ministerien alles. Der Inkubator schafft dabei trotzdem eine überdurchschnittlich hohe Erfolgsquote. Wie und warum das funktioniert, berichtet Anne Braun, Marketingleiterin und Health Hub Lead im Zollhof.
Sie berichtet von ihren ganz persönlichen Erfolgen und ihrer Strategie mit Niederlagen umzugehen.
Für alle, die die Nürnberger Start Up Szene besser kennenlernen wollen, erzählt Anne von Vernetzungstreffen und Arbeitsweisen. Aber auch Start Up Newbies kommen auf ihre Kosten: Ganz nebenher erklärt Anne Braun Start Up Slang und Begrifflichkeiten der Szene.
Weitere Informationen:
Virtuelle Führung durch den Start Up Inkubator
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Aufgenommen am: Montag, 12. Oktober 2021
Veröffentlicht am: Donnerstag, 10. November 2021
Moderation: Hannah Diemer
Im Gespräch: Anne Braun
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Alle weiteren Folgen von KontaktAufnahme – der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg finden Sie hier. Wir sind mindestens jeden zweiten Donnerstag mit einer neuen Folge online, manchmal öfters.
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