Sprachen-Tandemlernen

Eine Sprache lernen und sprechen – das gehört zusammen. Zwei Menschen mit verschiedenen Muttersprachen und die Lust, die jeweils andere Sprache zu lernen und zu sprechen, so funktioniert Lernen im Tandem. Was noch? Zeit für regelmäßige Treffen, Interesse, neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen zu plaudern.
Eine*n Tandem-Partner*in finden
Der Bildungscampus bietet Ihnen über ein öffentliches Brett in der Stadtbibliothek Nürnberg Zentrum, Gewerbemuseumsplatz 4, Ebene L1 (Abteilung Sprachen), die Möglichkeit, Sprachlernpartner*innen zu finden. Sie füllen dazu ein Formular aus und geben es an der Info-Theke dort ab. Ihre Anfrage wird dann für maximal drei Monate ausgehängt.
Eine andere Möglichkeit ist die Online-Sprachtandem-Börse des Sprachenzentrums an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Auch BZ-Teilnehmende können diese Tandembörse nutzen. Über ein Online-Formular geben Sie an, welche Sprache Sie lernen möchten. Die Mitarbeitenden der FAU kontaktieren Sie, sobald sich eine passende Person gefunden hat.
Weitere Tipps zum Sprachen-Tandemlernen
- Was sind meine Ziele beim Lernen dieser Sprache und bis wann will ich sie erreichen?
- Auf das Tandem bezogen: Welche Ziele will ich damit erreichen? Was verspreche ich mir speziell von den Tandem-Treffen?
- Habe ich besondere Interessen in der Fremdsprache, die ich im Tandem thematisieren und vertiefen möchte (Berufliche Themen, Hobbies etc.)?
- Fragen zur Lerngeschichte: Was sind meine Stärken/Schwächen, wie/wann/wo lerne ich am besten?
- Wie viel Zeit kann ich für das Tandem-Lernen aufbringen? An welchen Tagen und zu welcher Tageszeit bin ich verfügbar? Wie lange will ich im Tandem-Team lernen?
- Wie oft und wie lange wollen wir uns treffen?
- Über welchen Zeitraum wollen wir miteinander lernen (z. B. sechs Monate)?
- Welche sind unsere spezifischen sprachlichen Herausforderungen?
- Welches sind unsere Lernziele? Gibt es besondere Situationen/Kontexte, für die wir die Fremdsprache benötigen?
- Wie wollen wir uns korrigieren?
- Mit welchen Materialien wollen wir arbeiten (vorwiegend mündlich oder schriftlich etc.)?
- Wo wollen wir uns jeweils treffen?
- Beim Sprechen in der Muttersprache: Passen Sie den Schwierigkeitsgrad an Ihr Gegenüber an (z.B. kein zu komplizierter Satzbau), aber sprechen Sie natürlich, um das Hörverstehen zu fördern und sprechen Sie nicht vereinfacht.
- In der Fremdsprache: Mut ist das Wichtigste! Trauen Sie sich, Fehler zu machen. Fehlt Ihnen ein Wort/Ausdruck, bleiben Sie trotzdem in der Fremdsprache und versuchen es zu umschreiben!
- Variieren Sie die Gesprächsthemen: Sprechen Sie nicht nur über persönliche Themen, sondern ebenso über aktuelle Themen in den Bereichen Kultur, Politik, Wirtschaft, Sport etc.
- Bringen Sie Originaltexte, Zeitungen, Zeitschriften, Anzeigen, Briefe etc. in die Treffen mit. Ist einmal spontan kein Gesprächsthema vorhanden, kann solches Material als Gesprächsanreiz dienen.
- Beginnen Sie beim Lesen mit einer ganzheitlichen Erfassung des Textes:
- Versuchen Sie zunächst nur das Thema bzw. die Kernaussage des Textes zu erkennen. In einem zweiten Schritt kann man dann auf Einzelheiten eingehen, etwa mit dem Partner bestimmte Strukturen oder Ausdrücke besprechen, die man nicht verstanden hat.
- Vermeiden Sie Übersetzungen. Lassen Sie sich nicht Verstandenes wenn möglich in der Fremdsprache erklären.
- Zum Schreiben: Verfassen Sie zu Hause Texte unterschiedlicher Art (Aufsätze, persönliche Briefe, Beschwerdebriefe etc.) und besprechen Sie diese beim Treffen. Gehen Sie insbesondere auf die Eigenheiten der Textsorten ein: Briefkopf, Anreden, typische Formulierungen etc.
- Eine sinnvolle Verknüpfung von Hörverstehen und Schreiben: Lassen Sie sich doch einmal etwas in der Fremdsprache diktieren
- Sie treffen sich idealerweise regelmäßig, beispielsweise einmal pro Woche zwei Stunden, und nehmen sich für jede Sprache je eine Stunde Zeit. Wenn Sie nur eine Stunde Zeit fürs Tandem haben, sprechen Sie bei einem Treffen die eine, beim nächsten Treffen die andere Sprache.
- Sie mischen die beiden Sprachen nicht.
- Korrigieren Sie nur, wenn Ihr Gegenüber es explizit von Ihnen wünscht, wenn Sie etwas nicht verstehen oder ein Fehler sich oft wiederholt.
- Korrigieren Sie diskret, achtsam und nachsichtig. Humor hilft auch!
So können Sie korrigieren:
- Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
- Notieren Sie typische Fehler und besprechen Sie diese am Schluss des Treffens.
- Wiederholen Sie korrekt, was falsch gesagt wurde, ohne auf den Fehler konkret einzugehen.
- Weisen Sie explizit auf einen Fehler hin.
Es ist empfehlenswert, eine Art Lerntagebuch zu führen. Nehmen Sie sich z.B. ein Notizbuch und halten Sie darin Ihre Lernziele fest und notieren Sie Gelerntes, neue Vokabeln, „Aha-Effekte“, Fragen für das nächste Treffen etc.
Sie können beim Sprachentandem voneinander profitieren, weil Sie über kulturelles Wissen und sprachliche Fertigkeiten verfügen, die Ihr Gegenüber gerne erwerben will. Sie geben und nehmen in gleicher Weise. Tun Sie das mit Respekt und Neugierde.
Die ideale Ergänzung zu einem Sprachen-Tandem ist ein Sprachkurs, der von einer qualifizierten Kursleitung geleitet wird. Das gesamte Sprachkurs-Programm des Bildungszentrums finden Sie hier. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne!