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Die Nürnberger Prozesse in genderkritischer Perspektive

Pressebeobachterinnen, Zeuginnen, Opfer und Täterin

frei

„Alles in diesem Saal beweist mir, daß es sich um eine Angelegenheit handelt, die nur zwischen Männern ausgemacht wird“, so der Eindruck der argentinischen Prozessbeobachterin Victoria Ocampo über den Hauptkriegsverbrecherprozess in Nürnberg. Sie prägte in der Weltöffentlichkeit wie andere Journalistinnen das Bild von der juristischen Abrechnung mit dem NS-Regime, so Erika Mann, Rebecca West, Janet Flanner. Auch das Sprechen über die Geschehnisse war nicht frei von geschlechtlicher Codierung: Flanner sprach vom besiegten Deutschland als einem „riesigen Mannsbild“, West schilderte Hermann Göring als „Puffmutter“. Martha Gellhorn und Lee Miller hatten als Kriegsreporterinnen die begangenen Verbrechen dokumentiert und verfolgten mit Kriegsende nun den Prozess in Nürnberg.

Frauen sagten als Zeuginnen gegen die NS-Verbrecher aus, so Claude Vaillant-Couturier und die polnische Überlebende Seweryna Szmaglewska, die mit ihrem Roman ein weiteres beeindruckendes Zeugnis hinterließ. In den Nachfolgeprozessen traten Frauen als Anwältinnen auf, der im Ärzteprozess angeklagten Ärztin Herta Oberheuser traten weitere Zeuginnen entgegen, die Opfer ihrer Menschenversuche im KZ Ravensbrück geworden waren.

Die Konzentration auf Männer in den gängigen Narrationen über die Nürnberger Prozesse überlagern die kritische Sicht der beteiligten Frauen, wie auch die Shoa Foundation beklagte.

Bei der Führung vom Hauptbahnhof zum Memorium Nürnberger Prozesse wird Akteurinnen Platz eigeräumt und aus ihren Werken gelesen.

 

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Gleis 1 am Hauptbahnhof Nürnberg

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Datum Uhrzeit Raum Kursleitung
20240713 Samstag,
13.07.2024
von 16:00 Uhr
bis 18:00 Uhr
Nadja Bennewitz

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  • Plätze frei
  • Anzahl 1 Termin (2 Einheiten)
  • Termin Samstag, 13.07.2024
  • Uhrzeit 16:00 Uhr - 18:00 Uhr
Die Nürnberger Prozesse in genderkritischer Perspektive
© Dieter Binz