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Thomas Amberg, ist Religion verletzlich oder was hat Glaube mit Klimawandel zu tun?

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Ansage: KontaktAufnahme. Der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. #00:00:11-0#

Katharina Mittenzwei: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres BZ Podcast KontaktAufnahme. Mein heutiger Gast ist Dr. Thomas Amberg. Hallo, Guten Morgen, Herr Amberg. #00:00:30-9#

Dr. Thomas Amberg: Guten Morgen, Frau Mittenzwei. #00:00:32-1#

Katharina Mittenzwei: Herr Amberg, Sie sind Pfarrer und Islamwissenschaftler und seit 2016 sind Sie theologischer Leiter des Begegnungszentrum Brücke Köberl im schönen großen Hof in Nürnberg. Herr Amberg, erzählen Sie uns vielleicht eingangs. Evangelische Theologie und Islamwissenschaften das erscheint mir jetzt als ganz besondere Kombination akademischer Disziplinen. Wie kam es bei Ihnen dazu? #00:00:56-5#

Dr. Thomas Amberg: Ich hatte im Jahr 2000 2001 die Gelegenheit, über den Tellerrand zu schauen und ein Jahr in Jerusalem zu studieren, wo wie in einem Schmelztiegel die Religionen, aber gleichzeitig auch die politischen und globalen Konfliktlinien zusammenkommen. Und aus diesen, aus diesem Anfangs Impuls heraus habe ich dann meinem Interesse folgend beide Fächer vertieft und war, glaube ich, auf dem richtigen Pfad. Mit Blick auf die Relevanz, die Islamwissenschaft oder Christentum und und Islam gesellschaftspolitisch auch bei uns entwickelt haben. #00:01:32-6#

Katharina Mittenzwei: Das heißt genauer gesagt, Sie haben an einem ökumenischen Studienjahr in der Domitio Abtei in Jerusalem teilgenommen. Ich selbst habe auch einige Zeit in Jerusalem verbringen dürfen, kenne auch die Domizilabtei und kann mir sehr, sehr gut vorstellen, dass man sich von diesem, von dieser Energie des Lebens dort auch im alten Teil Jerusalems unglaublich angezogen fühlt und inspiriert fühlt. Tatsächlich, auch das heißt es ja in Jerusalem, hat sie sehr geprägt, so dass sie danach prompt anfingen, ihr Zweitstudium zu beginnen. Und zwar Islamwissenschaften. Genau. #00:02:07-1#

Dr. Thomas Amberg: Und ich habe vor allem in dieser Zeit intensiv die Sprachen in Jerusalem schon studiert und auch Arabisch dann begonnen zu lernen. Bis heute ist für mich auch das das Lernen und das Hören auf die Sprachen und das, was Menschen bewegt in ihren Muttersprachen ein ganz wichtiger Schlüssel des Arbeitens. #00:02:26-3#

Katharina Mittenzwei: Ihren Abschlüssen, also dem theologischen Examen an der evangelisch lutherischen Kirche Bayern und dem Mag abschluss in Islamwissenschaft, folgte dann eine Promotion mit dem Titel Auf dem Weg zu neuen Prinzipien islamischer Ethik Muhammad Terror und die Suche nach religiöser Erneuerung in Syrien. Im Zuge bzw vor dieser Promotion verbrachten sie einige Zeit auch in Syrien in Damaskus. Rund drei Jahre später begann dann der Syrienkrieg, der Bürgerkrieg in Syrien. Wie? Wie sind Sie damit persönlich umgegangen? Ich gehe davon aus, Sie haben da nicht nur berufliche Kontakte, sondern vielleicht auch persönliche Kontakte und Brücken gebaut. #00:03:09-1#

Dr. Thomas Amberg: Zum einen ist eine wunderbare Erfahrung gewesen, dieses Land noch vor dem Bürgerkrieg intensiv erleben zu dürfen. Bis heute bringt es mir viel Verständnis für den Lebenshintergrund der geflüchteten Menschen, die mittlerweile ja nicht nur Flüchtlinge, sondern auch Neubürger Mitbürger geworden sind. Viel Schmerzhaftes ist dabei im Wissen, dass mir sehr vertraute liebe Menschen auch ermordet worden sind oder geflüchtet über die ganze Welt verstreut leben. Das bleibt mir auch einfach in meiner Biografie einfach ein, ja, auch ein sehr schmerzhaft, ein schmerzhafter Punkt. #00:03:45-0#

Katharina Mittenzwei: Aber Sie haben Brücken, die jetzt auch noch Bestand haben nach. #00:03:49-8#

Dr. Thomas Amberg: Freundschaften, haben nach Syrien, aber auch zu vielen syrischen Arabern in der ganzen Welt auf diese Weise. #00:03:57-1#

Katharina Mittenzwei: Sie haben jetzt gerade schon erwähnt, Sie arbeiten sehr viel mit Sprache. Setzen Sie sich damit auseinander, wie man sich in seiner Muttersprache ausdrückt. Ich las. Sie. Sprechen oder beherrschen Latein, Altgriechisch und biblisches Hebräisch, sprechen aber auch Englisch, Arabisch, Türkisch, Französisch und Italienisch. Da liest man natürlich ganz viel von Ihrem Hintergrund ab. Aber ich denke auch ganz viel über Ihre Beziehung zum Thema Kommunikation. Sie kommunizieren, vernetzen und hören zu. Ist das richtig? #00:04:33-6#

Dr. Thomas Amberg: Ich bemühe mich. Und ja, das soll keine Hochstapelei sein. Ich bemühe mich hinzuhören. Und Sprache ist Wirklichkeit. Und in seiner eigenen Muttersprache zu denken und zu fühlen ist ganz entscheidend in der Kommunikation und darin zu hören Wie drückt jemand sich aus? Das ist mir ein Schlüssel für das Arbeiten, Auch mit Mitmenschen hier aus anderen religiösen, sprachlichen, kulturellen Hintergründen. #00:05:01-1#

Katharina Mittenzwei: Lassen Sie uns jetzt vielleicht einmal zu Ihrem. Zu Ihrer Tätigkeit Tätigkeit als theologischer Leiter der Brücke kommen. Die Brücke trägt so den Gedanken. Sie trägt den Gedanken des Verbindens in sich, ist ein ganz, ganz tolles Symbol. Vielleicht schildern Sie uns einmal, was in der Brücke so passiert und wie Ihr Alltag in der Brücke mit Ihren Mitarbeitenden und all den Menschen dort passiert, die sich in der Brücke bewegen. #00:05:28-9#

Dr. Thomas Amberg: Die Brücke ist weniger ein Ort als ein Netzwerk. So wie eine Brücke ja auch ihre eigentliche Funktion im Ja, im Verbinden hat und in der im Transport von einem, von einem Ufer zum anderen, eines Flusses etwa. So bemühen wir uns, in diesen seit mehr als 25 Jahren gewachsenen Netzwerk, Menschen zusammenzubringen, um Lernerfahrungen zu ermöglichen. Das geschieht etwa, wenn ich heute Nachmittag eine Gruppe von 16 Ehrenamtlichen aus der Hospizarbeit hier in Nürnberg zusammenbringe, mit einer muslimischen Frau, die ein Bestattungsinstitut hier in Nürnberg betreibt, und einem Sufi des Ordens und zusammen mit dieser Gruppe über das muslimische Gräberfeld am Südfriedhof. Unser Alltag ist also ein sehr, sehr vielfältiger Alltag, wo kaum ein Tag dem anderen gleicht. Es sind Projekte, mit denen wir versuchen, verschiedenste Gruppen und Menschen mit ihren Bedürfnissen und und Lernfragen so zusammenzubringen, das ganz spezifisches Lernen für die Bedarfe und Lebenszusammenhänge möglich ist. #00:06:43-7#

Katharina Mittenzwei: Sie haben es gerade schon angedeutet Sie machen das natürlich nicht alleine, sondern Sie haben Mitarbeiterinnen und Kooperationspartner innen interreligiöser und interkultureller Natur, mit denen sie zusammenarbeiten. #00:06:56-0#

Dr. Thomas Amberg: Wir haben im Haus selbst ein interreligiöse Team, darunter meine Kollegin, eine christliche Religionspädagogin und gleichsam meine weitere Kollegin Gülcan Czech als türkeistämmige muslimische Sozialpädagogin und eingebettet in ein Netz aus Ehrenamtlichen, christlich muslimisch, aber ebenso auch aus anderen christlichen und muslimischen oder auch anderen Religionsgemeinschaften gestalten wir diese Arbeit zusammen mit Moscheegemeinden, aber auch anderen wie den der Bahai Gemeinschaft, der Ahmadiyya Gemeinschaft oder den Buddhisten Hindus hier in Nürnberg. Da ist unsere Arbeit in den letzten Jahren auch religiös deutlich vielfältiger geworden als noch vor einigen Jahren vorher. #00:07:45-0#

Katharina Mittenzwei: Das bringt mich zum nächsten Thema, dem Thema der Zielgruppen und Zielgruppen Erreichung. Gelingt es ihnen dann auch, die Zielgruppen zu erreichen, die vermeintlich nicht ganz so einfach zu erreichen sind? Vielleicht auch die Zweifler, diejenigen, die vielleicht ein vermeintliches Desinteresse zeigen. Sind sie. Wie weit sind sie da? #00:08:09-5#

Dr. Thomas Amberg: In einer so säkularen Stadt in Nürnberg? Das ist ganz, ganz zentral. Religion im Kontext einer säkularisierten Gesellschaft zu denken. Und das kann nicht heißen, dass wir nur denken, die Gesellschaft bestünde aus Christen und Muslimen oder gar religiösen Menschen, wo der Anteil einfach in unserer Stadt an Menschen ohne christliche Bindung an die christliche Kirche über die 50 über 50 % liegt. Da müssen wir im Kontext ja auch der religionslosen oder der religions kritischen Stimmen denken. Und nur in diesem wirklich auch einem wertschätzenden Austausch mit den Nichtreligiösen ist die Arbeit denkbar. #00:08:50-3#

Katharina Mittenzwei: Wie ist es denn mit jungen Menschen? Also ist es auch eine Zielgruppe für Sie, die Sie mit besonderem Augenmerk an sich heranziehen möchten? #00:09:00-7#

Dr. Thomas Amberg: Junge Menschen und vor allem der Lernort Schule scheint mir einer der zentralen Lernorte zu sein, um Multikulturalität und weltanschauliche Diversität zu lernen oder auch überhaupt Diversität von Lebenskonzepten. Und deshalb haben wir auch in den letzten Jahren einen besonderen Fokus in diese Richtung entwickelt. Zum einen ist das Thema der religiösen Vielfalt in den Schulen eine riesen Gestaltungsaufgabe, wenn sie etwa in eine Mittelschule in der Nürnberger Südstadt gehen. Da liegt der Anteil von Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund bei annähernd 90 %. Das ist eine Realität, die gestaltet werden muss, damit sie uns nicht um die Ohren fliegt, wenn wir sie einfach ausblenden. Wir tun dies, indem wir zum einen mit Schulklassen Exkursionen vor allem machen. In Zeiten kamen viele Schulklassen zu uns, auch nach Kostenhof, auf Exkursionen in Kirchen und Moscheen etwa oder auch zu Workshops in die Einrichtung. Wir haben im letzten Jahr eine Ausstellung entwickelt, die unter dem Titel Gesichter der Religionen Nürnberg. Junge Menschen aus zwölf verschiedenen Religionen in Nürnberg mit Porträts und sehr lebensnahen, niederschwelligen Aussagen zusammenbringt. Diese Ausstellung schicken wir gegenwärtig auch auf Tour und schauen, dass wir auch medial und interaktiv junge Leute mit dieser Ausstellung erreichen können. #00:10:39-1#

Katharina Mittenzwei: Sie haben es gerade schon angedeutet Die letzten Monate bargen Herausforderungen, die bisher teilweise auch noch gar nicht so richtig überwunden werden konnten. Welchen Welche Herausforderungen sahen Sie sich da speziell gegenübergestellt? #00:10:54-1#

Dr. Thomas Amberg: Unsere. Unsere Einrichtung hat die Aufgabe, Begegnung der Religionen zu ermöglichen. Und die Herausforderung ist Wie schaffen wir es, Begegnung zu ermöglichen, wo ein konkretes Begegnen zwischen Menschen gerade unmöglich ist, also angesichts der Distanzierungsnotwendigkeit. Wie schaffen wir das? Es hat uns erstaunlich kreativ werden lassen und ein bisschen uns auch in den eigenen Hintern treten. Und dabei sind durchaus schon spannende Projekte herausgekommen. Wenn ich denke, dass man sogar interkulturell kochen kann und dann eine jüdische Künstlerin und eine jüdische Kantorin aus Berlin virtuell mit verschiedenen Küchen in Nürnberg via Zoomkonferenz eine jüdische Speisereise am Schabbat Vorabend auf dem Weg auf den Weg bringt, dann ist das großartig und übersteigt unsere bisherigen Arbeitsformen und bereichert ja gerade über das Medium Zoom. Sind wir wirklich? Es sind spannende neue Sachen entstanden, die ich mir aus eigenen Kräften, die wir bestimmt nicht angegangen. #00:12:03-1#

Katharina Mittenzwei: Das stimmt. Man war gezwungen, kreativ zu werden, da haben Sie recht. Aber natürlich gab es dann auch, ja, ich sage mal, negative Folgen. Beispielsweise ist es ja so, dass der Religions oder der Ethikunterricht in den Schulen teilweise auch ziemlich hinten runtergefallen ist. Damit meine ich einfach den Dialog mit jungen Menschen über Themen, die sie aus ihrem Lebensalltag herausgreifen, sie in ihrer Persönlichkeit prägen. Das ist zu kurz gekommen. Haben Sie auch den Eindruck, dass Sie hier Dinge auffangen mussten oder konnten durften? #00:12:36-4#

Dr. Thomas Amberg: In der Tat hat sich der Unterricht in vielen Schulen wirklich auf die Kernfächer konzentriert konzentrieren müssen. Das sage ich auch als Vater von zwei Kindern, die gerade im. Monaten in der in der Schule waren. Ein gewisses Verständnis habe ich dafür, was einfach machbar ist. Ich wünsche mir aber, dass jetzt auch an der Stelle auch wieder auch das. Potenzial von der Religion und des Religionsunterrichts gedacht wird, gerade um junge Menschen, Jugendliche, ja diese diese Resilienz zu vermitteln und einfach auch die Erfahrungen dieser Zeit aufarbeiten zu lassen. Und ich weiß gleichzeitig von Religionslehrerin und Lehrern, auch muslimischen Religionslehrerin, die ganz großartig versucht haben, in Kontakt mit ihren Schülern zu bleiben, etwa im zurückliegenden Ramadan ein digitales Ramadantagebuch mit ihrer muslimischen Religionsklasse geführt. #00:13:33-3#

Katharina Mittenzwei: Ja, sie haben es jetzt gerade genannt Resilienz, auch die die Fähigkeit, kritisch zu denken. All das muss natürlich gestärkt werden bei Schülerinnen und Schülern. Das bringt mich zu einem anderen Thema, und zwar zu dem Thema Religionsvielfalt. Was bedeutet eigentlich Religion? Die Brücke. Sie sagen selbst ist ein Netzwerk, ist eine Begegnungsstätte zwischen den Religionen. Es gibt also die Kirchen, es gibt Religionsgemeinschaften und es gibt Weltanschauungsgemeinschaften. Da müssen Sie mir jetzt helfen. Wo beginnt und wo endet für Sie in der Religiosität? #00:14:08-1#

Dr. Thomas Amberg: Zunächst ist mir wichtig, dass wir leben in einer Zeit, in der der autoritative Anspruch etwa von Kirchen und Religionsgemeinschaften auf das, was Menschen zu glauben haben, stetig im Rückgang ist. Menschen gestalten sich ihre Religiosität und ihre Religion auch als Patchworksystem, in dem sie nehmen, was ihnen taugt. Und das ist ja auch zum einen eine ganz gute Entwicklung, alles zu prüfen und das Gute zu behalten in der Religiosität. Oder der Dialog der Religionen macht findet für mich immer nur darin stand, dass wir nicht religiöse Systeme in einem in einem Wettstreit miteinander schicken. Also nicht das Christentum und der Islam oder das Judentum, sondern dass immer Menschen ins Gespräch kommen mit ihrer ganz subjektiven, gewachsenen, biographisch geerdeten Religiosität, mit all ihren Brüchen und vielleicht auch allem, was so dazu gewachsen ist. Also deshalb habe ich einen sehr weiten Begriff von dem, was da erlaubt ist. Und gleichzeitig braucht Religion auch immer den Mut, sich auf ein bestimmtes Denksystem einzulassen. Ich sehe mich also in meiner interreligiösen, in der Arbeit ganz speziell, also ganz definitiv auch als Christ, der von seinem ganz persönlichen christlichen Weg jetzt nicht für das Christentum steht, aber für sein Christentum und das ins Gespräch bringen möchte. Und deshalb stehe ich auch nicht irgendwo in einer diffusen In der Religiosität, die alles glaubt und alles tut, sondern möchte. Dialog möchte dazu ermutigen, eigene Identität im Dialog und im Gespräch mit anderen zu entwickeln. Im Grunde genommen eine Identitätsbildung, die nicht aus Abgrenzung entsteht, sondern aus Dialog. So wie Martin Buber sagt Am Du werde ich zum Ich. #00:16:09-1#

Katharina Mittenzwei: Und Herr Amir, jetzt wird es persönlich. Wie haben Sie zu Ihrem persönlichen Denksystem gefunden? #00:16:18-0#

Dr. Thomas Amberg: Ich kann so sprechen, weil ich für mich die Begegnung mit dem Islam und mit der mit der arabischen, islamisch arabischen Kultur, letztlich auch dem Judentum als ganz wichtig empfinde. Eben aus einem sehr säkular stammenden Elternhaus und einer Erziehung heraus habe ich vor allem in dieser wirklich existentiellen Begegnung mit mit Freunden, Bekannten, mit Studierenden anderer Religionen meine religiöse Identität gefunden und finde sie immer wieder neu. Ich hab das auch wirklich ganz biografisch fühlen lassen. #00:16:55-4#

Katharina Mittenzwei: Und jetzt müssen wir uns aber auch einmal, ich sag mal der der schattigen Seite widmen. Ich möchte dazu einmal den Begriff der Esoterik in den Mittelpunkt stellen, der in den letzten Zeit etwas häufiger aufgetreten ist. Auch im Zusammenhang mit den Protesten in Berlin, letztlich aber auch schon vorher sehr stark in der Diskussion war und auf dem Markt recht heiß gehandelt wurde, sage ich mal so salopp. In den Protesten gegen die Corona Maßnahmen schließen sich unterschiedliche Milieus gegen die da oben zusammen. Der Glaube an eine alternative Weltsicht verbindet Esoteriker, Fundamentalisten und Rechtsextreme. Erst mal Was verstehen Sie als Religions und Kulturwissenschaftler unter dem Begriff Esoterik. #00:17:44-7#

Dr. Thomas Amberg: Esoterik meint zunächst mal eine eine Form von ein religiöses, pseudo religiöses, ein Denksystem jenseits der etablierten, religiös verfassten, faßbaren Systeme. Ganz stark subjektorientiert, oft verbunden mit der Idee innerer Erkenntnis oder einer geheimen Blick auf die auf die Weltwirklichkeit. Darin. Zunächst mal Ich denke, wir haben eben die Freiheit, Religion auch stark persönlich zu füllen mit dem, was uns wichtig ist. Aber es liegt natürlich auch eine Gefahr darin, wenn so dieser normierende Ansatz religiöser, traditioneller religiöser Systeme einfach gänzlich wegbricht. Dann entstehen solche. Entstehen solche eigenartigen Dynamiken. Dass sich Verschwörungstheorien verbunden verbinden mit. Mit dem mit den Gegenwart Erleben von Menschen. Deshalb. Und wenn es dann noch hineinwächst in eine Blut und Boden Mystik, dann bekommt Religion oder bekommt Esoterik etwas ganz Ambivalentes? Ja. #00:19:08-3#

Katharina Mittenzwei: Und inwiefern passt jetzt dieser Begriff Esoterik auf die Menschen dort in Berlin, die auf die Straße gehen und völlig skurrile Äußerungen von sich geben? #00:19:21-6#

Dr. Thomas Amberg: Ja. Ich tue mir jetzt hier schwer, noch zu fragen, welche oder zu deuten, wie stark der Aspekt der des Religiösen in den Protesten ist. Ich glaube, in einer guten Weise liegt ihm bei all den verschiedenen der Verschiedenartigkeit dieser dieser Stimmen. Ein tiefes Erkennen darin, dass da ein großes Unbehagen ist an dem, wie wir, wie wir leben. #00:19:52-0#

Katharina Mittenzwei: Unter denjenigen, die am Rand der Großdemonstration gegen die Politik Absperrungen am Reichstagsgebäude überwunden hatten und auf die Treppe des Gebäudes gelangten. Vor einigen Wochen waren auch Menschen mit schwarz weiß roten Reichsflaggen, und auf diesen Fahnen steht zu lesen Gott mit uns! Wie können wir das einordnen? Haben Sie da eine Erklärung dafür? #00:20:15-2#

Dr. Thomas Amberg: Religion ist immer in der Gefahr, politisch missbraucht zu werden, weil sie in ihrem Wesen immer von Menschen gelebt wird und Religionsgemeinschaften Sinn stiftet. Ein solcher Satz wie Gott mit uns, das ist ein Deus would ein Gott will es der Kreuzfahrer ebenso wie ein Allahu Akbar, Der, islamischen Fundamentalisten oder Terroristen. Ja, Religion ist in der Hinsicht ein sehr ambivalentes Phänomen und stets in der Gefahr, missbraucht zu werden. Was im Gegenzug noch nicht heißt, dass sie generell zu bannen ist, sondern kritisch und konstruktiv auf ihre Potentiale hin zu zu Frieden und zu ja zu Verständigung hin zu prüfen ist. So möchte ich das sehen. Und gleichsam ist es wichtig, dass wir solchen Aussagen kritisch, offen, kritisch auch uns entgegenstellen und sagen Nein, ein Gott mit uns auf einer Reichsflagge, das hat keinen Platz unter dem Dach des Christlichen. #00:21:32-5#

Katharina Mittenzwei: In den vergangenen Jahren sind Islamophobie und Antisemitismus immer präsenter, Lauter, aufdringlicher, aggressiver geworden. Und zwar gar nicht am Rande der Gesellschaft, sondern mitten unter uns, in der bürgerlichen Mehrheitsgesellschaft. Haben diese beiden rassistischen Diskurse, also Islamophobie und Antisemitismus, gemeinsamen Nährboden? #00:21:55-7#

Dr. Thomas Amberg: Sie werden geäußert von einer Minderheit. In einer Gesellschaft, die schon enorme Veränderungen erfahren hat in den letzten 60 Jahren. Und das ist zunächst mal großartig, Denn unsere Gesellschaft ist enorm pluralistisch geworden und plural und vielstimmig. Die beiden Diskurse von Antisemitismus und Anti Islamophobie, Islamophobie, Antiislamismus haben denselben Nährboden, nämlich die Angst, dass unsere Gesellschaft plural wird, und konstruieren deshalb einen, eine andere, ein Gegenüber. Uns damit eine vermeintlich homogene Gesellschaft auf der anderen Seite. Das ist hochgefährlich und weist uns einfach auch ganz eindeutig dagegen, Stimme und Stimme zu erheben, weil wir eben wissen, wie diese, wie dieses, wie dieses Denken in den in den 19. Jahrhundert und dem frühen 20. Jahrhundert dann in die Katastrophe des Nationalsozialismus und der Shoah geführt haben. Unmittelbar gleichzusetzen sind sie nicht. Haben sie diesen ganz gefährlichen Weise ineinander. Dort, wo Antisemitismus auch noch mitunter genährt wird durch. Den aus der islamisch arabischen Welt stammenden Antisemitismus. Aber das ist noch mal der andere, sozusagen ein anderer. Eine Anzeige mit Blick auf das Phänomen Antisemitismus bei uns. #00:23:43-1#

Katharina Mittenzwei: Und begegnen Ihnen, Ihren Mitarbeiterinnen, Ihren Teilnehmerinnen. Solche rassistischen Äußerungen im Alltagsleben der Brücke auch. #00:23:54-2#

Dr. Thomas Amberg: Im unmittelbaren Lebens und Arbeitsumfeld In den Hof kommt man mit der Vielfalt erstaunlich gut zurecht. Der Vielfalt der Lebensformen zwischen absolut liberalem Leben in Hof und sehr konservativ islamischen Lebens Umgebungen. Es ist ja leben und leben lassen. Weniger jetzt, dass man sich darauf einlässt. Aber ein Nebeneinander. In den Gesprächen vor allem mit Schülerinnen und Schülern begegne ich immer wieder ganz bedenklichen Aussagen, etwa mit Blick auf Den Antisemitismus oder Judenfeindlichkeit unter jungen Menschen aus islamisch geprägten Kultur Hintergründen auch gerade jungen Geflüchteten. Das lässt sich nicht in Abrede stellen. Aber ebenso auch Stereotypen von dem, was vermeintlich islamisch oder muslimisch ist bei nichtmuslimischen Schülerinnen und Schülern. Und ja, vermischt mit Gruppen aus Gruppenbildung und Abgrenzung. Das ist schon manchmal sehr bedenklich. Und ja, das Wort. Das Schimpfwort Jude auf. Hört man auch auf Nürnberger Schulen. #00:25:16-4#

Katharina Mittenzwei: Was würden Sie jemandem raten, der sich einer solchen antisemitischen oder islamophoben Situation entgegengestellt sieht und argumentieren muss bzw natürlich auch möchte? #00:25:28-5#

Dr. Thomas Amberg: Zunächst mal zu sagen auf so einer Ebene. Spreche ich nicht mit dir. Lass uns bitte konstruktiv und sachbezogen reden. Nicht mit Stereotypen. Und vielleicht auch noch weiter zu fragen Ja, kennst du denn Muslime? Dann stellt man fest die Kollegin, die im Nachbarbüro sitzt, ist Muslima. Die wenigsten kennen aufgrund der doch zahlenmäßig kleinen geringen Zahl persönlich Jüdinnen und Juden hier in Nürnberg. Aber auch hier versuchen wir etwa in unserer Arbeit auch immer wieder persönliche Kontakte, Begegnungen mit. Mit Menschen jüdischen Glaubens zu ermöglichen. Weil es eigentlich nur dieses Lernen in der konkreten Begegnung ist, das herausführt aus dem. Aus den Stereotypen. #00:26:23-1#

Katharina Mittenzwei: Und nun auch einmal auf die helle Seite blickend. In welchen Situationen merken Sie Ja, es klappt. Das interreligiöse, interkulturelle Zusammenleben kann konfliktfrei oder konfliktarm funktionieren. #00:26:37-8#

Dr. Thomas Amberg: Es klappt. Es klappt in der Mehrheit. Die meiste Zeit unseres Zusammenlebens. Wir haben hier in Nürnberg eine, sind einer der Ballungsräume mit der bundesweit höchsten gesellschaftlichen ethnischen Vielfalt. Wir haben hier in Nürnberg um die 50 % Menschen mit Migrationsgeschichte. Und das ist in manchen Stadtteilen sogar noch viel höher, etwa der Südstadt. Dass das Zusammenleben dort so gut klappt, ist ein absolutes Erfolgsrezept unserer Bildungs und unserer Stadtpolitik. Da ist noch viel zu tun und da ist viel Spielraum nach oben möglich. Und gleichzeitig, wenn ich schaue, wie das Zusammenleben etwa in der in einer Kita in der Nürnberger Südstadt klappt oder in der Mehrheit der Schulen in Nürnberg. Und an den Arbeitsplätzen, an denen diese, ja diese, diese Vielfalt auch der Menschen mit ihren Religionen einfach Alltag ist. Da kann ich nur sagen Lasst uns nicht mehr problematisieren als notwendig, sondern konstruktiv schauen, was gestaltet werden muss, damit es klappt. Also ich möchte das Helle heller machen, als es auch geschieht. #00:27:57-4#

Katharina Mittenzwei: Lassen Sie uns noch ein anderes Thema ansprechen. Wir haben jetzt gerade schon ausführlich betont Brücken entstehen oft durch gemeinsame Herausforderungen. Eine gemeinsame Herausforderung sind ganz klar die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, also die SDGs, die Sustainable Development Goals. Stichwort Erdenfurcht, Verbundenheit und Schutz der Schöpfung. Wie verankern Sie diese Ziele bzw wie nutzen Sie mögliche Instrumente zum Erreichen dieser Ziele in Ihrer Arbeit, in Ihrer gemeinsamen Arbeit, in der Brücke oder vielleicht auch ganz persönlich. #00:28:34-0#

Dr. Thomas Amberg: Wir sind hier ganz am Anfang. Auch wenn der Tag der Religionen dieses Jahr das elfte Mal stattfindet, am sechs und 20. September diesen Jahres. Und wir können mit unserer Arbeit auch nur symbolhaft stellvertretend handeln, indem wir versuchen, Akteure aus Kirchen Moscheegemeinden zusammenzubringen. Ich mag unseren Beitrag deshalb sehr klein ansetzen. Er gehört dazu und ich denke mir, wir haben die Aufgabe, über über den Dialog auch in unsere jeweiligen Gemeinschaften hineinzutragen und verständlich zu machen, dass wir Gemeinschaft gemeinsam für die eine Schöpfung zuständig ist. Und hier wird, glaube ich, die Religion, ein religiöser Zugang zu den Nachhaltigkeitszielen, auch noch mal die Möglichkeit, Menschen über einen spirituellen, ein spirituelles Verstehen von von Schöpfung, von Umwelt, von Natur und und unserem Leben als als Mensch, als Geschöpfe in dieser, in dieser Natur zu vermitteln. Ich denke, da haben Religionen ein Potenzial, auch noch mal in besonderer Weise ihre Mitglieder zu erreichen, ihre Gläubigen. #00:29:51-3#

Katharina Mittenzwei: Ich denke nicht, dass ihr Beitrag sonderlich klein ist. Die Diagnose unserer Patientin Erde sieht ja nicht gerade rosig aus. Und gerade darum ist es wichtig, gemeinsam Schritte zu tun in der Gemeinschaft. Natürlich sind Einzelschritte nicht zu vernachlässigen, die sind genauso wichtig. Aber in der Gemeinschaft lässt sich sowas natürlich sehr, sehr viel besser vorantreiben und vielleicht auch mit schönen Elementen verbinden. Und hier ist. #00:30:17-1#

Dr. Thomas Amberg: Das vielleicht noch Anführen, da geschieht mehr, als oft auch wahrgenommen wird. Wenn ich etwa sehe, dass es unter Moscheen mittlerweile auch schon das Label gibt, die Grüne Moschee und Moscheegemeinden Und auch muslimische Denkerinnen und Denker etwa in Internetblogs genau ganz wachsam die Frage stellen Was ist unser Beitrag als als Gläubige im Islam zum. Zur Nachhaltigkeit? Und können wir nicht auf unsere Moschee Dach auch eine Solaranlage einrichten? Oder muss der Täter bei uns ausgeschenkt? Wird nicht auch fair gehandelt sein? Also wirklich erstaunliches. Was wir oft nicht wahrnehmen. #00:30:59-9#

Katharina Mittenzwei: Und gibt es denn eine grüne Moschee in Nürnberg? #00:31:02-9#

Dr. Thomas Amberg: Ich überlege gerade, ob ich ihn alle nennen kann, ähnlich den grünen Gockel für christliche Kirchen. Ich denke jetzt, ich weiß es von der islamischen Gemeinde in Pensberg in Oberbayern, dass sie diesen grünen Gockel Hahn auf ihrem. Auch für Ihre Gemeinde hat. Mit Blick auf Nürnberg kann ich gar nicht sagen. Aber wir Vielleicht nehme ich das als Impuls mit, das mal weiterzutragen. #00:31:32-6#

Katharina Mittenzwei: Und wie sieht es mit nachhaltiger, vielleicht fairer Beschaffung bei der evangelisch lutherischen Kirche Bayern aus? #00:31:38-7#

Dr. Thomas Amberg: Wir haben hier ganz große Entwicklungen oder wichtige Entwicklungen in den letzten Jahren. Ich würde sagen, in manchen Bereichen sogar auch wirklich Impulsgeber für die Kirchengemeinden. Denn wenn an Ökostrom gedacht wird unter den Stromtarifen oder wenn es darum geht, bei Kirchenkaffee nachhaltigen gehandelten Kaffee auszuschenken. Aber auch da steht es oft in einer schwierigen Abwägung zwischen der Rentabilität, mit der wir etwa Kitas betreiben müssen, und dem eigentlichen Bildungsansatz, der auch darin besteht, etwa ökologisch gehandelte oder fair produzierte Lebensmittel dort auszugeben. Das sind da. Auch da haben wir einen ganz großen Lernraum. Noch. #00:32:26-2#

Katharina Mittenzwei: Fällt Ihnen zu unserer Rubrik Meckerecke etwas ein. #00:32:29-9#

Dr. Thomas Amberg: Mekka. Ecke. #00:32:33-5#

Katharina Mittenzwei: Mekka. Ja, jetzt. Jetzt ziehe ich mal vom Leder. Ich bin vier Jahre jetzt in Nürnberg und genieße die Vielfalt dieser Stadt, die manchmal auch eine ziemliche Zumutung ist. Gerade im Lebensumfeld der Südstadt. Ich wünsche mir, dass unsere Stadt mit all ihren Ebenen. Die Gestaltungs und Gestaltungsbeitrag den Religionen in dieser Stadt leisten können, noch positiver wertet. Ich freue mich, dass wir die Stadt des Friedens und der Menschenrechte sind und das ein großartiges Sinnsystem ist. Der Menschenrechtsbezug. Ich wünsche mir, dass die Religionen noch stärker eingeladen werden, hier mitzugestalten und auch in die Pflicht genommen werden. Und da das richtig auch an die Bildungspolitik der Stadt Nürnberg mit ihren Einrichtungen, die sich stark der Interkulturalität verschrieben hat, und der Menschenrechte, die ich denke manchmal. Noch nicht hinreichend dabei den Beitrag der Religionsgemeinschaften in den Blick nimmt. Ach so als nicht gemecker, aber als als Wunsch und Gestaltung Anregung? #00:33:56-1#

Dr. Thomas Amberg: Ja, es ist also quasi eine Herzensangelegenheit. Und da wir ja im Podcast des Bildungszentrums sind. #00:34:04-4#

Katharina Mittenzwei: Gerne lernen. #00:34:05-7#

Dr. Thomas Amberg: Was möchten Sie gerne lernen. #00:34:09-6#

Katharina Mittenzwei: Was ich selber gerne lernen möchte? Abgesehen davon, dass ich mir wünschen würde, noch ein Instrument, nämlich Cello, zu lernen und dazu sei es auch über Carola Zeit gefunden habe. Was ich gerne lernen würde. Als sie mir die Frage per Email geschickt hatten. Gestern habe ich spontan gesagt, ich würde lernen. Ich möchte lernen, mehr zu lieben und weniger Angst zu haben vor dem. Was mich verunsichert. Solche Verunsicherung serfahrungen habe ich immer wieder in meinem privaten, aber auch in meinem Arbeiten in einer sehr komplexen Lebens und Arbeitsumgebung. Möchte ich mehr lieben und gelassener in. Ja, in dieser. In dem, was mich verunsichert und dem, was an Neuem um mich herum ist. Leben und mich bewegen. Das wäre so eine Lernaufgabe. Ob es klappt? #00:35:16-3#

Dr. Thomas Amberg: Ihr Programm für die kommenden Wochen und Monate sieht unheimlich reich und vielseitig aus. Bei der Brücke gibt es eine ganz besondere Veranstaltung, die Sie uns ans Herz legen möchten. #00:35:29-6#

Katharina Mittenzwei: Ja, eine ganz besondere, auf die ich mich persönlich freue, wird ein triologischer Sing Workshop sein. Am 25. oder sechs und 20. Oktober werden wir christliche, jüdische und muslimische Musiker zusammenbringen und die dazu einladen, mit ihnen einen Sonntagnachmittag singend zu verbringen, mit Musik aus den spirituellen Traditionen dieser drei Religionsgemeinschaften. Das wird ein Sonntagnachmittag sein im großen Raum der Reformations gedächtniskirche, hier im Max Feldern Stadtpark mit den drei explodierten Türmen, sodass genügend Platz ist, auch unter Korona Bedingungen, dort auch angesichts trotz der bösen Aerosole zu singen. Ich freue mich selbst darauf und lade auch alle Interessierten ein. Sondern? #00:36:22-9#

Dr. Thomas Amberg: Das klingt nach einem ganz spannenden Format. Danke für diese Empfehlung. Auch bei unserem Bildungszentrum bieten Sie regelmäßig Einzelvorträge im Bereich Politik an, beispielsweise In den nächsten Tagen gibt es dazu eine ganz wunderbare Gelegenheit, und zwar am 6. Oktober, also am kommenden Dienstag Dozieren Sie über die wichtigsten Begriffe des Islam bei dem Vortrag von Allah besakat. Es lohnt sich also immer, in unser Programm reinzuschauen. Und jetzt, Herr Amberg, möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken für Ihre Zeit, für das Gespräch, für die Offenheit und die Einblicke. Tschüss, Herr am Berg. Herzlichen Dank. #00:36:58-8#

Katharina Mittenzwei: Dankeschön. Ihnen ebenso. #00:37:00-7#

Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

"Religion braucht Mut für ein Denksystem" sagt Thomas Amberg. Ein Gespräch über die Gefahr des Missbrauchs von Religion und Solaranlagen auf Moscheen

Dr. Thomas Amberg leitet als promovierter Islamwissenschaftler und Pfarrer das Begegnungszentrum BRÜCKE-KÖPRÜ in Gostenhof. Er selbst verbrachte einige Zeit in Jerusalem und Damaskus. Die Folgen des Bürgerkriegs in Syrien, verlorene Freunde, hinterließen Spuren in seiner eigenen Biographie und machen sein Verständnis für den Lebenshintergrund der Geflüchtete und Neubürger*innen aus. Das Fühlen und Denken in der eigenen Muttersprache und Zuhören sei der Schlüssel für gegenseitiges Vertrauen, so Amberg. In unserem Gespräch erzählt er von seiner Einschätzung, was Interreligiosität bedeutet - was sie erreichen kann aber auch wo sie endet. „Religionen sind immer in Gefahr, missbraucht zu werden“ betont er beim Thema der Anti-Corona-Demonstrationen in Berlin.

Die Brücke als Ort der Vernetzung, des Dialogs und der Gemeinschaft widmet sich Menschen unterschiedlicher religiöser Denksysteme - bringt sie zusammen, lässt Diskussionen entstehen. Auch im Hinblick ganz irdischer Probleme: Wie weit ist die Evangelisch-lutherische Kirche eigentlich in der Frage nach einer nachhaltigen / fairen Beschaffung? Und was hat es mit der Grünen Moschee und dem Grünen Gockel auf sich?

Hier geht’s zur Brücke

Herr Amberg ist auch Kursleiter bei uns am Bildungszentrum.

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Aufgenommen am: Mittwoch, 17.09.2020
Veröffentlicht am: Donnerstag, 01. Oktober 2020
Moderation: Katharina Mittenzwei
Im Gespräch: Dr. Thomas Amberg

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