Mira Weih und Carmen Wöhner, was ist für Euch die Normalität?

Anne Wasmuth: Herzlich willkommen bei einer neuen Kontaktaufnahme! Mein Name ist Anne Wasmuth und ich freue mich. Ich hatte schon viel Spaß auf dem Weg von unten nach hier oben in den Raum, wo wir diese Aufnahme machen. Mir gegenüber sitzen nämlich zwei ganz, ganz sympathische Menschen. Mira Weih und Carmen Wöhner. Herzlich willkommen! #00:00:41-7#
Carmen Wöhner: Ja, wir freuen uns auch, dass wir jetzt hier bei diesem Podcast mitmachen dürfen. #00:00:52-1#
Anne Wasmuth: Danke, dass ihr da seid. Es gibt nämlich einen Grund zum Feiern und aus diesem Feiergrund haben wir beschlossen: nicht Kleckern, sondern Glotzen. Wir machen eine Kontaktaufnahme mit gleich zwei Menschen. Nämlich euch. Was feiern wir? 50 Jahre auf dem Weg zum Barrierefreien Lernen. 1974 fing es an, inklusive Bildungsangebote für behinderte und nicht behinderte Menschen. Das Bildungszentrum war damit die erste Volkshochschule in Deutschland, die ein Erwachsenenbildungsangebot für Menschen mit Behinderung startete. Und jetzt müssen wir einmal die Statistik zu Wort kommen lassen. In ganz vielen Jahren und nach wie vor und auch nach Corona fast wieder pro Studienjahr werden mittlerweile eben rund 300 Veranstaltungen mit rund 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern angeboten. Das ist doch ne ganze Menge und worauf man doch auch stolz sein kann. 50 Jahre - bei weitem nicht so alt bist du, Mira. Aber du bist Expertin für Kurse am Bildungszentrum. Du bist Teilnehmerin an vielen, vielen Kursen. Ich hab geschaut, seit 15 Jahren bist du schon mit dabei. Auch ein Jubiläum! Herzlichen Glückwunsch! Und Carmen: Du bist Kursleiterin, schon seit über 30 Jahren. Ich bin sehr froh. Die geballte Erfahrung sitzt mir also gegenüber. Mira, wir haben dich ja als Expertin für das Kursangebot im Bereich Barrierefrei Lernen eingeladen. Bevor wir über die Kurse sprechen, erzähl uns etwas zu dir. Was tust du, wenn du gerade nicht einen BZ-Kurs besuchst? Was tust du beruflich? #00:02:35-8#
Mira Weih: Ich arbeite bei Noris Inklusion im Berg Nord in der Küche. Seit auch 15 Jahren. #00:02:45-8#
Anne Wasmuth: Woah, noch ein Jubiläum! Warst du immer in der Küche? #00:02:49-9#
Mira Weih: Nein, ich war vorher freier Arbeitsmarkt! #00:02:52-3#
Anne Wasmuth: Und wo? #00:02:53-9#
Mira Weih: Einmal bei ...,dann im Büro und in verschiedenen diversen anderen Gruppen. #00:03:01-8#
Anne Wasmuth: Mensch, da hast du schon einiges hinter dir beruflich. Und Küche, da denke ich immer, da muss man früh aufstehen. #00:03:11-0#
Mira Weih: Ich stehe um fünf in der früh auf und fang um Achte an. #00:03:19-1#
Anne Wasmuth: Ja, acht Uhr geht, aber fünf Uhr aufstehen ist früh. #00:03:22-2#
Mira Weih: Es geht. #00:03:22-9#
Anne Wasmuth: Und für wen kocht ihr dann? #00:03:25-6#
Mira Weih: Wir kochen einmal für Gartenbau, für Buch, für Tene und für Wohnheim. #00:03:31-2#
Anne Wasmuth: Also für all die Menschen, die... #00:03:34-7#
Mira Weih: Genau. Für diverse Einrichtungen. #00:03:36-4#
Anne Wasmuth: Und hast du ein Lieblingsgericht, was du kochst? #00:03:40-3#
Mira Weih: Nee, ich kann mich nicht spezialisieren. #00:03:43-8#
Anne Wasmuth: Magst alles! Noris Inklusion, der Name sagt es, ist ein Inklusionsbetrieb. Das ist ein nicht ganz einfaches Wort. Was bedeutet für euch der Begriff Inklusion? #00:03:57-8#
Mira Weih: Miteinander zusammenarbeiten, zusammen helfen. #00:04:04-2#
Anne Wasmuth: Ja, Carmen, für dich auch? #00:04:08-4#
Carmen Wöhner: Für mich bedeutet Inklusion, dass jeder Mensch gleich viel wert ist und wir überhaupt kein Recht haben, weder die eine noch die andere Gruppe, sich über die andere zu erheben. Sondern ich denke, das macht das Menschsein aus, dass jeder seine Eigenarten, seine Vorlieben, seine Fähigkeiten hat und auch seine Schwächen. Und das ist für mich Inklusion. #00:04:35-0#
Mira Weih: Für mich auch. #00:04:36-0#
Anne Wasmuth: Ja, ich sehe ein Nicken. Wir haben vorhin beim Kennenlernen etwas gesprochen und du hast gesagt, ich darf danach fragen. Warum arbeitest du beim Inklusionsbetrieb? #00:04:46-9#
Mira Weih: Weil der freie Arbeitsmarkt zu schwierig war für mich und ich da lauter Absagen bekommen hab. Es wurde dann beschlossen, geh lieber in eine Einrichtung, wo ich einen gesicherten Arbeitsplatz habe. #00:05:01-5#
Anne Wasmuth: Du hast ja gesagt, du hast beide schon auch erlebt. Was ist so der Unterschied? Kannst du das beschreiben? #00:05:08-6#
Mira Weih: Der Unterschied ist halt, man hat einen geschützten Rahmen in der Werkstatt und am freien Arbeitsmarkt nicht. #00:05:14-3#
Anne Wasmuth: Und geschützter Rahmen, was bedeutet das? #00:05:17-8#
Mira Weih: So Zeitdienste um einen herum, wenn was ist, wenn es Schwierigkeiten gibt. #00:05:24-8#
Anne Wasmuth: Wie bist du auf das BZ aufmerksam geworden? Weißt du das noch? #00:05:29-9#
Mira Weih: Einmal durch Erfahrungen und durch Erzählungen und einmal durchs Bildungszentrumsheft. #00:05:36-2#
Anne Wasmuth: Ah, das Bildungszentrum ist sozusagen zu euch in die Einrichtung gekommen. #00:05:41-4#
Mira Weih: Ja, die kommen zu uns immer zu den Kurseinschreibungen und so. #00:05:44-8#
Anne Wasmuth: Hast du vorher gewusst, okay, das und das möchte ich besuchen? Oder wie bist du dann zu deinem ersten Kurs gekommen? #00:05:53-4#
Mira Weih: Ich habe mich einfach informiert, im Internet, mit meiner Mutter gemeinsam geschaut, welche Kurse es gibt. Und dann bin ich eben auf Veeh-Harve gestoßen, das ich seit über 30 Jahren spiele. #00:06:09-8#
Anne Wasmuth: Wow, noch mehr Expertentum hier. Veeh-harve, das musst du kurz erklären! #00:06:17-3#
Mira Weih: Es ist ein Saiteninstrument, wo ich einmal die Woche einen Kurs hab im Bildungszentrum. #00:06:24-7#
Anne Wasmuth: Und in einer Gruppe musiziert ihr? #00:06:33-4#
Mira Weih: Genau, in einer Gruppe mit 15 Leuten immer. #00:06:37-1#
Anne Wasmuth: Das sind viele, da geht's laut zu. Oder? #00:06:40-2#
Mira Weih: Es geht. Wir sind in verschiedenen Gruppen. #00:06:42-2#
Anne Wasmuth: Und immer harmonisch! #00:06:46-0#
Mira Weih: Und die Leiterin perfekt. #00:06:47-5#
Anne Wasmuth: Das hört sich gut an. Also du weißt es noch. Veeh-Harve war dein erster Kurs. Du hast aber noch mehr gemacht, oder? #00:06:59-2#
Mira Weih: Ja, Rückengymnastik habe ich schon gemacht. Dann hab ich Englischkurse schon besucht und diverse andere. Und das letzte Mal jetzt eben den Kreativkurs. #00:07:16-0#
Anne Wasmuth: Da wird das Strahlen noch größer. Ich habe auch gesehen, ich hab natürlich recherchiert, du warst auch bei vielen Tagesfahrten mit dabei! #00:07:27-6#
Mira Weih: ja, ich war auch bei diversen Tagesfahrten dabei. #00:07:30-3#
Anne Wasmuth: Wo wart ihr da? #00:07:31-7#
Mira Weih: Einmal waren wir in Würzburg, dann waren wir in Regensburg und diverse andere. Dann waren wir auch schon mal weiter weg, in Schottland, da war ich dann auch dabei. #00:07:41-1#
Anne Wasmuth: Wow, das war dann keine Tagesfahrt mehr! Ne ganze Studienfahrt! Erinnerst du dich noch an an Schottland? Was hat dich beeindruckt? #00:07:57-3#
Mira Weih: Das Wetter. Es hat geregnet. Und das Essen. #00:08:05-6#
Anne Wasmuth: Was gab es zu Essen? #00:08:05-6#
Mira Weih: Fish and Chips. Die ganze Woche. #00:08:08-1#
Anne Wasmuth: Die ganze Woche? Ich habe mal gelernt, Fish and Chips muss man mal gegessen haben, wenn man in der Gegend war, aber es reicht dann auch für ein halbes Leben, wenn man es einmal gegessen hat. Da stimmst du mir zu, ja? Bei all den Kursen, die du besucht hast und die du jetzt noch nach wie vor besuchst: Was ist dir wichtig? #00:08:36-9#
Mira Weih: Der Zusammenhalt, die Teamarbeit und dass man sich gut versteht untereinander. #00:08:45-6#
Anne Wasmuth: Was macht dir am meisten Spaß oder was hat dir in der Vergangenheit am meisten Spaß gemacht? #00:08:52-4#
Mira Weih: Am meisten Spaß macht es mir, dass wir uns so gut verstehen in den Kursen. #00:08:57-5#
Anne Wasmuth: Du hast es gerade erwähnt, als das Strahlen noch weiter von einem Ohr zum anderen ging. #00:09:04-3#
Mira Weih: Ja, Kreativkurs ist meins. #00:09:05-9#
Anne Wasmuth: Das ist deins. Da hast du den Kurs deines Lebens gefunden. Den Kurs macht wer? #00:09:13-3#
Mira Weih: Die Carmen. Und ich bin erst ganz kurz dabei. #00:09:17-5#
Anne Wasmuth: Ja, aber die Carmen nun sozusagen schon ganz, ganz lange haben wir gehört. Zeit, sie ein bisschen näher kennenzulernen. Von Beruf, weiß ich, du bist Sozialpädagogin. Wie bist du aber ans BZ gekommen? #00:09:33-3#
Carmen Wöhner: Also erstens mal bin ich ganz erstaunt: 30 Jahre, ich habe gedacht, 25, was ja auch schon nicht wenig ist. Ich bin zum BZ über eine Freundin gekommen. Bevor sie in Rente gegangen ist, hat sie in der körperbehinderten Schule Bertha-von-Suttner gearbeitet. Und die hat eben einige Kurse gemacht im BZ und zwar vor allem Kochkurs und Lese- und Schreibkurs und hat mich dann irgendwann gefragt, ob ich nicht als Assistentin bei ihr anfange oder mitwirke. Und ich muss sagen, mir hat es von Anfang an unheimlich Spaß gemacht, diese Arbeit mit den Menschen mit Einschränkung, egal in welcher Form, weil das war einfach schön. Es war einfach schön, gemeinsam zu kochen, gemeinsam zu lesen oder zu schreiben. Und ich habe aber in der Zeit gedacht, eigentlich könnte ich mir auch super gut vorstellen, mit diesen wirklich hochmotivierten Leuten auch mal zu basteln, weil ich gedacht habe, im kreativen Bereich sehe ich noch viel Potenzial, das noch was Neues gelernt wird, während manche andere Sachen vielleicht im Laufe der Zeit schon ein bisschen ausgereizt sind. Und dann bin ich eben ans BZ herangetreten und habe nachgefragt, ob da Bedarf wäre und wurde eigentlich eher ein bisschen abgeblockt, weil man gedacht hat, es ist nicht das, was eigentlich gewünscht ist. Und da wurden wir im Laufe der Zeit, glaube ich, eines besseren belehrt. Weil die Kurse waren manchmal so belegt, dass man gar nicht alle Teilnehmer teilnehmen lassen konnte. Und zum Teil, einmal haben wir es probiert mit zwei Kursen, anscheinend war da wirklich ein großer Bedarf zum Basteln. #00:11:18-8#
Anne Wasmuth: Ja, über all die Jahre. Das heißt, du hast immer ganz unterschiedliche Sachen dann gemacht. #00:11:25-3#
Carmen Wöhner: Mein Problem war mehr das, dass ich Leute gehabt habe, die so viele Jahre treu dabei waren, dass ich dann irgendwann keine neuen Ideen mehr gehabt habe und da musste ich mir ganz viel einfallen lassen. Weil das Gedächtnis war oft riesig. Wenn ich danach 10, 15 Jahre mit dem gleichen Muster wieder kommen will, dann war sofort: Das hab ich doch schon mal gemacht. Gibt's denn nichts Neues? Und das hat mich im Laufe der Zeit eigentlich schon sehr herausgefordert. #00:11:50-9#
Anne Wasmuth: Das glaube ich, ja. Aber zu Recht, muss ich sagen. Ich habe gesagt, du bist eigentlich Sozialpädagogin. Du warst in der Kinderhaus Nürnberg Gmbh beschäftigt und hast dort 20 Jahre lang im Familienservice gearbeitet, das ist ein Kooperationspartner vom pme Familienservice. Das Thema deiner Arbeit war und ist auch nach wie vor, wie ich gehört habe, Work-Life-Balance. Erzähl! Das ist ein Thema, was natürlich super interessant ist. Was genau hast du gemacht? #00:12:27-9#
Carmen Wöhner: Also, ich war 23 Jahre beim Kinderhaus. Die ersten drei Jahre habe ich in der Jugendarbeit gearbeitet, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Aber als dann die Kinder, die ich betreut habe, alle in der Pubertät waren und meine eigenen, von meinen Fünfen drei jeweils auch in der Pubertät waren: Es war mir zu viel Pubertät. Und dann hat sich die Chance geboten, dass ich einfach die ganzen Erfahrungen, die ich auch familiär machen konnte, in dem Beruf zum Thema Work-Life-Balance einbringen konnte. Also, es ging los mit Beratung und Suche und Unterstützung von Familien zur Kinderbetreuung. Und bald darauf kam dann das ganze Pflegethema dazu. Und dann habe ich mich auch noch weitergebildet zum Thema Krisen, also Lebenslagencoaching. Das heißt, die Menschen, die zu uns gekommen sind, haben einfach Beratungs- und auch Vermittlungsbedarf gehabt und die konnte ich, glaube ich, ganz gut unterstützen. Und es hat mir 20 Jahre sehr viel Spaß gemacht. #00:13:31-8#
Anne Wasmuth: Ja, du machst nach wie vor immer noch. Auf kleiner Flamme sozusagen. #00:13:36-0#
Carmen Wöhner: Genau. Ich konnte nicht aufhören. Ich bin jetzt seit einem Jahr in Rente. Und pme Familienservice schätzt die Vorerfahrungen sehr und haben mich gefragt, ob ich nicht zumindest jetzt mal auf Minijob-Basis einfach weitermache und da hab ich jetzt noch einiges. Also, ich habe auch noch was Neues gelernt, weil ich gedacht habe, wenn schon die Rente anfängt, möchte ich nicht mehr nur das machen, was ich schon davor gemacht habe. Und ich mache jetzt vor allem Beratungen zum zum betrieblichen Wiedereingliederungsmanagement. Und es macht mir sehr viel Spaß. Außerdem habe ich fünf Enkelkinder, die ich zurzeit sehr intensiv betreuen darf, da die Kitas ja leider wochenweise geschlossen haben und es da viel Engpässe gibt. Also im Moment bin ich auch da gut frequentiert. #00:14:28-0#
Anne Wasmuth: ja, das glaube ich. Wir sprechen jetzt so zum Ende der Sommerferien miteinander. Die Folge wird Anfang Oktober veröffentlicht, aber das ist jetzt noch die Zeit. Also, wir sitzen hier noch sehr luftig angezogen, es ist sehr heiß. Wenn du sagst, Lebenslagencoaching: Hat die Arbeit sich so verändert in den Jahrzehnten oder war das immer ähnlich, die Anliegen, die die Menschen umgetrieben haben? #00:14:54-7#
Carmen Wöhner: Wahrscheinlich waren sie schon immer da. Aber ich glaube, Lebenslagencoaching, also dieses ganze Thema, man fühlt sich irgendwo nicht mehr ganz wohl in seiner Haut, man fühlt sich getrieben, auch vielleicht krank. Manchmal durch die Arbeit oder auch durch die ganzen Belastungen. Das hat mit Sicherheit zugenommen. Und da hat man auch Corona sehr stark gemerkt, jetzt auch die Ängste mit der ganzen unsicheren politischen Lage und die ganzen Themen zusammen. Ich glaube, da gibt es einfach Menschen, die davor schon zu kämpfen hatten, dass es ihnen wirklich gut ging und wo das jetzt einfach das Tröpfchen war, was das Fass dann auch wirklich schon fast zum Überlaufen gebracht hat. Und deshalb finde ich es auch gut, wenn man da niederschwellig in Richtung Coaching was auffangen kann, auch, wenn Menschen, die nicht direkt einen Therapeutenplatz bekommen - was ja auch unheimlich schwierig ist -, wenn die eine Zwischenstation haben. Und manchmal brauchen die sogar gar keinen Therapeuten mehr, weil man einfach einiges durch systemische Beratung ganz gut auch auffangen und in den Griff kriegen kann. Das habe ich einige Jahre jetzt auch gemacht und gerne gemacht. #00:16:03-5#
Anne Wasmuth: Mira, du hast genickt, als Carmen gesagt hat, so die Belastungen durch Corona und durch, was so politische Dinge auch angeht. Wie nimmst du das wahr? #00:16:15-5#
Mira Weih: Für mich war die Coronaphase auch total bescheuert. Ich war zu Hause, durfte nicht arbeiten. ich war mindestens einundhalb Jahre zu Haus. Wir durften nicht arbeiten. War blöd! #00:16:32-2#
Anne Wasmuth: Ja, das glaube ich. Das war gut, wieder zurückzukommen. Und so von Politik. Kriegst du da was mit? Informierst du dich? Interessierst dich das? #00:16:45-0#
Mira Weih: Ab und zu kriege ich mal was mit. Bei uns in der Arbeit reden sie darüber voll. Über Politik und so. Gelegentlich. #00:16:52-4#
Anne Wasmuth: Du gehst wählen, oder? #00:16:56-5#
Mira Weih: Ja, ich gehe wählen. #00:16:57-7#
Anne Wasmuth: Ganz wichtig. Carmen, ich habe mir sagen lassen, deine Kurse waren eigentlich fast so etwas für eine Familienunternehmung. Wie kam es dazu? #00:17:10-0#
Carmen Wöhner: Ich hatte ganz häufig Assistenten, die ich mir selber gesucht habe. Mal einen Praktikant bei uns im Kinderhaus, in der Jugendarbeit, oder auch mal eine Freundin, die einfach Lust gehabt hat. Und ab und zu habe ich auch mal vom BZ jemand bekommen, weil die haben ja auch immer gesucht. Und dann war ein Jahr, wo der Kurs voll besetzt war, ich weiß gar nicht, mindestens zehn Teilnehmer und ich niemand gefunden habe. Und dann habe ich eben gefragt, ob ich meine 16-jährige Tochter als Assistenz nehmen kann. Und das wurde bisschen skeptisch beäugt, hat aber wunderbar geklappt. Über Jahre. Weiß gar nicht, die war zwei der drei Jahre dabei. Und das war das erste Mal. Dann hab ich meine andere Tochter gehabt, die hatte am Längsten mitgemacht, die Tanja. Nach der wird auch heute noch ganz viel gefragt. Und zwischendurch hatte ich mal meinen Sohn, der hat Zivildienst gemacht beim, auch beim BZ, mit ganz viel Freude, und da weiß ich noch, wo der dann dabei war, hatte mal eine von den Teilnehmerinnen ihn angeguckt und gesagt: "Julian, ich finde es total toll, dass du überhaupt keine Berührungsängste hast!" Und da habe ich ganz groß gekuckt und hab gedacht, das ist eigentlich das größte Kompliment, dass für ihn das einfach Normalität ist und der sich überhaupt nicht überlegt, ob da irgendwie, sondern für ihn war einfach jeder Mensch da drin, einfach, ja, da und mit dem hat man gebastelt. Und das hat mich damals total gefreut, dieser Satz. Nach dem wird auch noch viel gefragt. Und zwischendurch noch mein Schwager. Der hat auch noch drei mal mitgemacht, an dem sie auch ziemlich gehangen. Aber nach dem fragen inzwischen nicht mehr so, das war wahrscheinlich zu kurz und das war halt kein Kind von mir, sondern der Schwager. Aber trotzdem, ganz spannend. #00:18:57-0#
Anne Wasmuth: Aber deine Kinder hat es wahrscheinlich auch ein Stück weit geprägt dann, oder? #00:19:01-3#
Carmen Wöhner: Die reden auch noch viel davon. Und die Tanja hätte gern noch weitergemacht. Aber nachdem die dann Vollzeit nach dem Studium gearbeitet hat, inzwischen arbeitet sie nicht mehr ganz Vollzeit, hat bisschen Stunden reduziert, aber dann geht es einfach gar nicht mehr. Weil die Freitage, die hat man ja dann immer frei. Aber wenn die mal auf Besuch kommen oder man die mal irgendwo trifft, wenn man eine Unternehmung macht, das ist schon immer ein großes Hallo! #00:19:25-2#
Anne Wasmuth: Ja, das glaube ich. Ja, wir haben tatsächlich seit - du hast gesagt, Zivildienst, den gibt's natürlich nicht mehr. #00:19:33-2#
Carmen Wöhner: Das war der letzte Jahrgang, wo der noch gemacht hat, danach wurde es abgeschafft. Also es war das Allerletzte! #00:19:38-4#
Anne Wasmuth: Ja, letzte Chance. Wir haben jetzt zwei FSJ-Stellen, also zwei junge Menschen, die, meist nach dem Abitur, ein Freiwilliges Soziales Jahr machen und dann eben auch mit in den Kursen unterstützten. Genauso, also, du hast gesagt, du hast dir Leute gesucht, also auch ehrenamtliche oder eben offiziell auch Kursassistenzen. Was ist so die Rolle dort? Wie unterstützen die deine Arbeit? #00:20:02-6#
Carmen Wöhner: Also, es geht ja so darum, dass ab und zu einfach Hilfeleistungen benötigt werden. Und man kann natürlich nicht, wenn man jetzt da acht oder zehn Leute sitzen hat, müssen die einfach zu lange warten. Man kann also nicht so spontan helfen, wie es vielleicht gut ist. Und mancher, ich meine, klar, die können auch lernen, bisschen eine Zeit warten zu müssen. Das ist ja auch pädagogisch nicht unsinnig. Aber es entlastet mich. Und die Leute freuen sich darüber, wenn sie nicht so lange warten müssen und Hilfe bekommen. Also, es geht vor allem um Unterstützung, um Dinge fertig zu machen, beim Kleben, beim Ausmalen zu helfen. Und da ist es schon gut, wenn man zu zweit ist. Also das muss ich schon sagen. #00:20:47-1#
Anne Wasmuth: Mira, du hast ja erzählt eben, du Arbeitest in einem Inklusionsbetrieb. Das Thema Handicap. Spielt das eine Rolle in euren Kursen? Unterhaltet ihr euch darüber? #00:21:00-4#
Mira Weih: Jein. Gelegentlich spielt es eine Rolle, aber eigentlich nicht wirklich. Wir tun einfach ganz normal so. #00:21:10-4#
Anne Wasmuth: Ja, ist ja auch normal. Ihr seid ja auch zum Basteln da sozusagen. Weil du auch gesagt hast, Zusammenhalt ist wichtig, die Menschen sind wichtig. Dann ist ja nicht nur das Basteln wichtig, stelle ich mir vor, sondern ihr quatscht auch viel, oder? #00:21:26-4#
Carmen Wöhner: Und lachen viel! #00:21:29-8#
Mira Weih: Ja, wir lachen sehr viel! #00:21:29-8#
Carmen Wöhner: Aber da fällt mir gerade eine Geschichte ein, über die schmunzele ich immer noch. Eine Kursteilnehmerin hatte mal spontan darauf reagiert, als eine andere - die hat in der Gegend herumgeguckt und gestupft und gemacht und so, und ich habe gesagt: Mensch, pass auf, du tust dem Hasen gleich den Fuß abschneiden! Und dann sagt die ganz locker und flockig in die Runde rein: Das macht doch nichts. Dann ist er halt behindert! Und dann hat die Gruppe gelacht. Das war das erste mal, wo ich gedacht habe, das war so witzig! So eine gute Geschichte! Da schmunzel ich immer noch drüber, über diesen Satz und über die Reaktion von der ganzen Gruppe. Also, das war richtig heiß! #00:22:09-5#
Anne Wasmuth: Ja, also, ich kann mir vorstellen, woher du die Motivation gezogen hast, so lange diesen einen Kurs zu machen. Das ist das, oder? #00:22:20-5#
Carmen Wöhner: Also, während ich gearbeitet habe, ist es mir manchmal schwer gefallen, so aus dem vollen Stress am Wochenende in den Kurs zu gehen und manchmal auf dem Weg habe gedacht: Warum tue ich mir das an? Aber ich weiß, wie oft ich zu meinen Kollegen gesagt habe: Ich gehe jetzt in die Normalität. Weil in der Arbeit war so viel Stress und so viel auch Menschen, die einfach nicht fair zu einem waren. Am Telefon, wenn man nicht sofort eine Lösung für alles gefunden hat, wurde man vielleicht angeflammt oder was. Und ich wusste, wenn ich in den Kurs gehe und ich bin angekommen, ich gehe mit einem Grinsen und mit einem frohen Gefühl raus, während ich vielleicht gestresst reingegangen bin. Und das hat, glaube ich, die Motivation ausgemacht all die Jahre, dass ich immer gemerkt habe, dass ich auch unheimlich was mitnehme und dass es mir, wie ich gesagt habe, die Normalität bringt. Weil da ist nichts falsch, sondern man geht locker miteinander um und man ist ehrlich, man lacht miteinander. Das erinnert mich manchmal auch an Kinder, wo man sagt: Mensch, Kinder sind noch ehrlich. Die lachen. Da muss man nicht immer irgendwas vermuten, eine Intrige oder irgendwas. Ich meine auch, das ändert sich leider viel zu früh, dass die Kinder auch ihre Mechanismen dann... Aber nichtsdestotrotz. Das ist einfach schön. Weil man muss sich nicht verstellen, man kann sein, wie man will, und ich habe auch mal jemand angeplaumt und man hat dann hinterher dachte: Wieso mache ich mir Gedanken? Wenn mich jemand nervt, dann müssen das die Leute auch im BZ-Kurs merken. Entweder, dass ich nicht so gut drauf bin oder dass sie einfach auch eine Grenze überschreiten, weil, wie wir gesagt haben, das ist eine Gruppe. Jeder muss da auch Zeit bekommen und ich kann mich nicht hinsetzen mit einem Einzelprogramm machen und alle anderen müssen zugucken. Und das sind natürlich Lerneffekte. Und wenn man das nicht rüberbringt und den Leuten auch sagt, Mensch, jetzt musst du mal warten, vor dir ist noch der und der und der dran, dann denke ich, ist das auch wichtig. #00:24:15-9#
Anne Wasmuth: Naja, und die Ehrlichkeit kriegst du ja eben in beide Richtung. Wenn gesagt wird, ja, das kannst du jetzt nicht noch mal bringen, das haben wir schon mal gebastelt, dann ist das so, aber dann grummelt es auch nicht im Untergrund, sondern du weißt sofort, woran du bist. #00:24:34-4#
Carmen Wöhner: Und ich glaube, da haben wir eine gute Basis gefunden. Wir hatten einmal eine Zeit, da haben wir immer wieder gedichtet mittendrin und gesungen und einen Spaß gehabt. Das war vor allem, wo die Tanja dabei war. Also da sind manchmal andere Kursleiter reingekommen und haben gesagt: Was ist denn bei euch los? Da habe ich dann sogar noch Kontakt zu anderen bekommen. Aber seit Corona ist es ein bisschen ruhiger geworden. Vielleicht ist man nicht mehr ganz so unbeschwert, aber die Stimmung ist nach wie vor gut. #00:25:02-6#
Anne Wasmuth: Ein großes Nicken! Und Mira, kommt die Carmen manchmal mit schlechter Laune an? #00:25:12-1#
Mira Weih: Hab ich bis jetzt noch nie erlebt. #00:25:14-3#
Anne Wasmuth: Ja, ich kanns mir auch nämlich gar nicht vorstellen. #00:25:18-4#
Mira Weih: Ich weiß nur, ich gehe immer mit einem guten Gefühl raus. #00:25:24-1#
Anne Wasmuth: Ja, herrlich! Und dann ins Wochenende, weil Freitagnachmittag. #00:25:28-8#
Mira Weih: Ich bin ja selber kreativ, was praktisch ist. Ich habe meine Kreativität auch mit in den Kurs gebracht. Ich habe selber zu Hause mit meiner Mutter auch was gemacht. #00:25:40-2#
Carmen Wöhner: Was macht ihr so? #00:25:42-0#
Mira Weih: Nadelfilzen zum Beispiel. Jetzt haben wir angefangen mit Weben. #00:25:48-3#
Anne Wasmuth: Oh, da muss man geduldig sein, oder? #00:25:51-0#
Mira Weih: Genau. Und meine Mutter zeigt mir halt immer diverse Sachen, wenn ich Lust drauf hab. #00:25:59-0#
Anne Wasmuth: Und was webt ihr dann? #00:26:02-9#
Mira Weih: Bis jetzt haben wir nur die Handgriffe davon mal angeschaut. Haben noch nicht angefangen. #00:26:09-5#
Anne Wasmuth: Weil ich finde, es ist anstrengend, bis man den Webrahmen überhaupt erst vorbereitet hat. #00:26:13-7#
Mira Weih: Bis jetzt machen wir noch Nadelfilzen. Das gefällt mir am besten. Da habe ich auch viel im Urlaub jetzt gemacht. #00:26:24-7#
Anne Wasmuth: Das hört sich gut an. Und das bringst du dann mit in den Kurs. #00:26:28-6#
Mira Weih: Ja, und ich mache auch manchmal Malen-nach-Zahlen-Bilder, da bringe ich selber Sachen mit und beschäftigt mich dann auch selber mal. #00:26:36-9#
Anne Wasmuth: Das ist sehr schlau. Wenn man dann mal warten muss, dann hat man keine Langeweile. #00:26:42-3#
Carmen Wöhner: Oder wenn man keine Lust hat, mal das zu machen, sondern einfach seins machen will, das darf jeder. Wer sagt, jetzt möchte ich Malen, ich hab mein Malbuch dabei, dann ist das vollkommen in Ordnung. Ich denke, wir wollen ja alle Spaß haben. Ja, das funktioniert gut. Dass man da einfach nicht gezwungen ist. Und was auch noch ist, ich habe nicht, dass ich ein Muster mitbringe und sag, das müssen jetzt alle basteln, sondern ich habe immer mindestens 20 Motive dabei. Ich glaube, ich habe zehn dicke Leitzordner nur mit Mustern für jede Jahreszeit. Inzwischen 30 Jahre oder 25 Jahre den Kurs und von demher kann man da wirklich sagen, es kann sich jeder was raussuchen. Und dann kann man es auch abwandeln, wenn jemand was anderes machen will. Da sind wir immer ganz flexibel. Und wir machen natürlich nicht nur Papier, sondern auch Weben kann man bei mir. Stricken, Häkeln, Filzen, tun wir auch. Wir haben eigentlich eine relativ große Palette, sodass fast für jeden was dabei sein müsste. Allerdings, wie gesagt, nicht mit Individualbetreuung. Also die Teilnehmer musste ich auch schon ablehnen, wo klar war, dass ich mich da Stunden nur hinsetzen muss, weil das geht nicht. Die Gruppe ist das wichtige und nicht der einzelne allein. Also das muss man schon sagen, es muss für alle passen. #00:27:59-1#
Anne Wasmuth: Barrierefreies lernen, das heißt inklusive Bildungsangebote für behinderte und nicht behinderte Menschen bei uns im Bildungszentrum. Und die Statistik, um sie wieder zu bemühen, sagt, gut 20 Prozent der Teilnehmenden bringt kein Handicap mit in die Kurse. Ich habe mir sagen lassen, gerade diese Teilnehmenden kommen so wahnsinnig gerne in die Kurse, da dort eben kein Leistungsdruck herrscht. Also genau das, was du beschrieben hast. #00:28:26-4#
Carmen Wöhner: Also, ich hatte mal eine Frau, die hat gesagt, sie hat sich seit vielen Jahren ein bisschen zu sehr abgeschottet. Sie hat so ihre Inselwelt gehabt, sie und ihr Mann und wollte wieder raus, das durchbrechen, und dann hat sie dieses Sprungbrett bei uns im Kurs genommen, weil sie gesagt hat, da muss sie wirklich nicht beweisen. Ich habe sie dann mal zufällig zwei, drei Jahre, nachdem sie den Kurs verlassen hat, getroffen und da hat sie erzählt, dass sie jetzt auch andere Kurse machen kann, dass das für sie wirklich das Sprungbrett war. Also, das hat mich total gefreut. Und das sind dann auch oft Leute, es waren eigentlich bisher nur Frauen, die ohne Handicap dabei waren, die dann auch mithelfen. Die mal was mitbringen oder auch jemand helfen und die einfach dadurch, dass sie nicht nur ihr eigenes machen, auch auf eine andere Art unheimlich gut integriert sind. Also das ist eigentlich auch immer eine Bereicherung. #00:29:15-8#
Anne Wasmuth: War das von Anfang an, so dass du Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf hattest? #00:29:23-9#
Carmen Wöhner: Immer mal wieder. Also, ich hatte auch ein paar mal Leute drin, wo ich gedacht habe, da weiß ich gar nicht, wie ich die zuordnen würde. Und in einem Kurs hatte ich sogar zwei Frauen drin. Und die waren lange Jahre dabei. Und seit Corona habe ich von denen beiden nichts mehr gehört, und die fehlen a weng. Das muss man sagen. Nach der einen wird immer noch ganz, ganz viel gefragt und bei der anderen, ich habe leider, wir müssen ja immer die Anwesenheitslisten danach abgeben und ich habe mir natürlich keine Telefonnummer notiert, weil das ja Datenschutz ist und habe deshalb auch keinen Kontakt mehr aufnehmen können. Also, weil das hätte mich schon mal interessiert, gerade die beiden, was da los ist, was sich vielleicht durch Corona getan hat oder wie auch immer. Auch krankheitstechnisch. #00:30:09-5#
Anne Wasmuth: Vielleicht hören sie uns und kommen wieder. #00:30:12-0#
Carmen Wöhner: Oder melden sich mal. Das würde mich total freuen. Einfach, weil ich wissen möchte, wie es den beiden geht. #00:30:17-9#
Anne Wasmuth: Hättest du dir je vorstellen können, einen Kurs zu machen, wo nur Menschen sind, die keinen Unterstützungsbedarf brauchen? #00:30:28-5#
Carmen Wöhner: Sagen wir mal so, ich habe ja in der Jugendarbeit ganz viel Freizeitbeschäftigung gemacht. Sommernachtstraum. Da bin ich mal als Clown mit einer Gruppe auf der Bühne gewesen, weil unser Clown, der das Projekt geführt hat, nicht konnte an dem Termin. Von dem her, könnte ich mir durchaus auch vorstellen. Aber ich glaube, es hätte eine andere Dynamik und ich glaube, es würde mir auch mehr Druck machen. Also dieses, ja, dass ich auch mal, wenn jemand jetzt mit was kommt und sagt, das möchte ich machen, dass er auch mal sagen kann, da bin ich nicht fit genug, das kann ich jetzt nicht machen und ich habe vielleicht auch die Zeit oder die Motivation nicht, mich in dieses Thema einzufuchsen. Auch sowas muss möglich sein. Und wenn man so einen Kurs macht, wir müssten entweder ganz strikt machen oder, wenn man öffnen würde, müsste man dann wirklich die Bereitschaft auch haben, noch vielleicht ganz neue Dinge zu lernen. Und zwar nicht so kleine Sachen, sondern sich in was richtig reinzufuchsen. Und ich glaube, das ist glaube ich, nicht mehr meins. Ich habe eigentlich so eine Riesenpalette, die reicht mir. #00:31:32-1#
Anne Wasmuth: Du hast gesagt, du hast manchmal gar nicht gewusst, wer ist jetzt die oder derjenige, der Unterstützungsbedarf hat oder nicht? Das heißt, euch wird auch als Kursleitenden vorher nichts zu den Menschen gesagt, sondern ihr habt einfach ganz normal, wie in jedem BZ-Kurs das halt ist, einfach eine Teilnehmerliste mit Namen. #00:31:49-5#
Carmen Wöhner: Genau. Manchmal, wenn was ganz Wichtiges ist, was man wissen muss, dann kriegt man die Info. Manchmal hätte ich mir auch schon eine Info mehr gewünscht, weil es gibt einfach Dinge, wo man vorbereitet sein muss und zwar nicht psychisch gesehen, sondern körperlich. Aber es hat immer gut funktioniert. Und was ich immer merke, ist, dass eigentlich das Instinktive, die instinktive Reaktion, die man zeigt, eigentlich die beste ist. Man hat ja im Laufe der Zeit so viel Lebenserfahrung, dass man weiß, wie man reagieren muss. Also ich hatte einmal eine Teilnehmerin, die ich auf mich zugekommen, sehr aggressiv, da habe ich gedacht, jetzt fange ich eine. Und da habe ich dann nur gesagt: Moment! Bis hierher und nicht weiter! Und danach waren wir beste Freundinnen. Aber die hat es einmal austesten müssen. Und da wäre es mir recht gewesen, wenn ich gewusst hätte, dass sie manchmal so aggressive Schübe hat, die aber nichts eigentlich aussagen. Aber vielleicht ist es ja gar nicht so bekannt gewesen. Ich weiß es nicht. Aber nichtsdestotrotz, instinktiv, kommt man da weiter. Oder ich hatte mal einen Teilnehmer: Immer, wenn der seinen Willen nicht gekriegt hat, schon blass wurde und wenn ich Pech gehabt habe, schon hat unterm Tisch gelegen. Der konnte das total beeinflussen. Das erste Mal hab ich noch echt reagiert und das zweite Mal habe ich dann bloß gesagt: Du, ich hole jetzt oben an der Pforte ein Kissen, ohne Decke. Du kannst hier liegen bleiben, du darfst hier schlafen, morgen früh hole ich dich wieder ab, alles gut. Und auf einmal ist die Farbe wieder da gewesen und er hat auf seinem Stuhl gesessen. Also, manchmal muss man einfach auch Reaktionen bringen, die vielleicht ,ja, a weng komisch klingen, aber es hat funktioniert und das Thema war dann auch vom Tisch. #00:33:31-2#
Anne Wasmuth: Mira, könntest du dir vorstellen, in einen Kurs zu gehen, wo nur Menschen sind, die gar keine Hilfe brauchen? #00:33:40-3#
Mira Weih: Nicht wirklich, ich kann es mir nicht vorstellen. Wäre schwer. Aber cool wäre es trotzdem, mal die Erfahrung zu machen. #00:33:52-6#
Anne Wasmuth: Ja, also, wir haben ja keine richtige Statistik. Aber natürlich, die Angebote bei uns im Haus sind für alles offen. Also das ist ja jetzt nicht nur der Bereich Barrierefrei Lernen, sondern alle Kurse sind für alle, soweit es halt eben geht. Aber der Bereich Barrierefrei Lernen ist natürlich dezidiert, wo man sagt, hier kannst du sagen, wenn du Hilfe brauchst. Dezidiert haben die Mittel, eben Unterstützung anzubieten. Man ist noch mehr darauf eingestellt als jetzt vielleicht bei anderen Kursen. Also da ist einfach ganz klar, alle Räume sind barrierefrei erreichbar. So, da fängt es ja schon an. Ja, wir haben schon viel gesprochen. Ich muss nochmal einmal so ein bisschen ausholen angesichts dieses Jubiläums, was wir feiern. Bildung ist ein Menschenrecht und Nürnberg ist ja die Stadt der Menschenrechte. Also klare Sache, dass Bildung eine ganz wichtige Rolle spielt in dieser Stadt. Und am Bildungszentrum arbeiten auch ganz viele verschiedene, sehr liebe und engagierte Menschen, die sich dafür einsetzen. Zum einen, dass behinderten Menschen eben Bildung, Selbstbestimmung und erfolgreiches Lernen ermöglicht wird, dass die Angebote eben für alle gelten, Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf und eben auch als dritte Säule die Beratung für Behinderte und für deren Angehörige und für alle in der Behindertenarbeit Tätige. Die gehört auch dazu, das machen auch die Kollegen. Zwei dieser Menschen sind Michael Galle-Bammes und Petra Schumm. Beide habe ich im Vorfeld unseres Gesprächs getrennt voneinander befragt. Es war sehr spannend, was die beiden mir erzählt haben. Ich habe sie unter anderem gefragt, was für sie Barrierefrei Lernen eigentlich bedeutet. Und ich muss ehrlich sein sage, ich hatte eine eher technische Antwort erwartet im Sinne von barrierefreier Zugang. Eben das, was ich gesagt habe: Keine Treppen, automatisch öffnende Eingangstür, Organisation des Fahrdienstes, induktive Höranlage, Hörmobil, Dolmetschen, Gebärdensprache, das Programm halt barrierearm und seine Ankündigungen. Auch, dass man sich einfach anmelden kann, dass eine Begleitperson mit in den Kurs kann, die Preisgestaltung auch sozialverträglich ist. Also einfach so etwas. Die spontane Antwort war aber: Persönliche Verbundenheit, Vertrautheit miteinander und der persönliche Umgang. Also genau das eigentlich, was ihr auch jetzt erzählt habt. Carmen: Wie wichtig war oder ist für dich der Kontakt auch zu den Kolleg/innen, die bei uns am Bildungszentrum im Bereich Barrierefrei Lernen arbeiten? #00:36:32-7#
Carmen Wöhner: Na ja, das war eigentlich von Anfang an ein guter Kontakt. Ich meine, klar gibt's ab und zu mal was, was jetzt vielleicht besser hätte laufen können im Nachgang gesehen. Aber insgesamt machen die einen super Job. Also da brauchen wir überhaupt nicht drüber reden. Also, der Michael Galle-Bammes ist schon mit Herz und Seelea dabei und die Petra nicht minder. Also das muss man schon sagen. Ich glaube, damit steht und fällt auch dieser ganze Bereich beim Bildungszentrum. Und ich habe es mir auch gedacht, es passt wirklich zu Nürnberg, wieder auch mal Vorreiter bei vielen zu sein. Und gerade in dem Bereich. Deshalb lebe ich so gerne in Nürnberg. Weil ich weiß, wie viele Initiativen und Dinge in Nürnberg entstanden sind und dann von anderen Kommunen übernommen worden sind. Und ich habe schon auch mit Politikern geredet und hab gesagt: Wieso punktet ihr nicht mehr mit? Wieso tut ihr euer Licht unter den Scheffel stellen? Und wie gesagt, aber, dass das hier so läuft und sich so etabliert hat, auch über Corona raus mit allem Drum und Dran, ich glaube, das liegt an den beiden. Weil die einfach mit Herzblut dabei sind. Also ich glaube, da kann man gar nichts hinzufügen. Das ist einfach, ja, an die Personen, mit denen ich ganz eng verbunden bin. #00:37:53-1#
Anne Wasmuth: Aber eben auch mit so wunderbaren Kursleitungen und so netten, sympathischen Teilnehmerinnen. Mira, was bedeutet der Besuch von einem Kurs für dich, so in deinem Alltag auch? #00:38:08-3#
Mira Weih: Ich lerne andere Leute kennen, ich mache neue Erfahrungen und ich finde es cool, die Bildungszentrum-Kurse zu besuchen. Und ich kenne den Michael Galle-Bammes schon Jahre. #00:38:24-3#
Anne Wasmuth: Also, du kennst den auch noch, als er jünger war. #00:38:28-9#
Mira Weih: Schon länger. Die Petra auch. #00:38:29-8#
Anne Wasmuth: Wir sind als BZ eben eine Einrichtung der Erwachsenenbildung. Was bedeutet für euch Erfolgreiches Lernen? #00:38:43-2#
Mira Weih: Ziele erreichen. Zum Beispiel Miteinander zusammenhelfen, Neue Kontakte knüpfen und Zusammenhalt ist wichtig. #00:39:02-3#
Carmen Wöhner: Also, was mir immer wieder aufgefallen ist, dass es so Momente gab, wo ich ein Strahlen in meinem Gesicht gesehen habe, wenn irgendwas Neues noch gelernt werden konnte. Und da finde ich den Kreativbereich, habe ich ja vorhin schon mal gesagt, einfach, der hat noch Potenzial. Und allein diese Momente, dieser Stolz, dieses fertige Werk auch zu sehen und zu wissen, das habe ich gemacht, ich glaube, das ist schon erfolgreiches Lernen. Und das ganze Zwischendrin, wie ich schon gesagt habe. Also auch Schlichten, mit den Leuten reden, zu sagen: Moment mal, das ist jetzt nicht in Ordnung. All diese Dinge, die so unterschwellig mitlaufen und die so wichtig sind, auch da hab ich immer eine Aufgabe drin gesehen, das heißt auch, irgendwelche radikaleren Äußerungen, auch politischen, wo ich gedacht habe, das kann nicht durchdacht sein, dass man dann auch mal ein Thema nimmt und drüber redet. Was verbirgt sich dahinter? Ist das wirklich im Kopf drin oder hat man das nur aufgeschnappt? Auch das ist mitunter vorkommen, dass man da mal was aufgegriffen hat. Und von dem her denke ich, das ist das Gesamtpaket. Das gehört irgendwie alles zusammen. #00:40:13-0#
Anne Wasmuth: Apropos Gesamtpaket. Da darf man auch die Verwaltungskolleg*innen, die bei uns sind, nicht vergessen. Die zum Beispiel zu euch auch zur Einschreibung kommen und die ganz viel im Hintergrund managen, was man nicht so sieht. Aber ohne, dass wir hier, sagen wir mal, einpacken könnten. Du hast jetzt gerade gesagt, Carmen: Internet und ja, was so aufgeschnappt wird. Alle Welt spricht ja eben auch von Digitalisierung und Medien, Instagram, Tiktok und so weiter. Dafür muss man wissen, wie man zum Beispiel auch ein Video dreht und sich vor der Kamera bewegt. Am Bildungszentrum, im Bereich Barrierefrei Lernen, gibt es schon seit 2006 einen Videoarbeitskreis. Also 2006, da gab es das Wort Influencer, glaube ich, noch gar nicht. Der Fachbereich war also schon immer inhaltlich total am Puls der Zeit. Und wie du sagst, eben dieses nicht nur auf ein Thema fokussieren, sondern wir sprechen ja heute auch von kompetenzorientiertem Lernen. Das lebt ihr ja schon seit Jahren, Jahrzehnten! #00:41:15-0#
Carmen Wöhner: Ach, was ich noch sagen wollte: Ich habe dreimal, glaube ich, probiert, den Kurs aufzuhören. Und jedes Mal habe ich eine weinende Gruppe sitzen gehabt, wo ich gesagt hab, Leute, ich muss eine Pause machen. Ich nehme es wieder auf, aber ich brauche ein Semester Pause. Jedes Mal habe ich so viel weinende Leute gehabt, dass ich gesagt hab, ich kann es nicht machen. Das hat mich jedes mal motiviert. Mir ist mal 2007 die Bude abgebrannt und dann habe ich ja fünf Kinder und das war der Wahnsinn der Woche vor Weihnachten. Und dann wollte ich den Kurs aussetzen. Ich meine, der Michael hat mich hat mich gebeten weiterzumachen, aber ich meine, da hast andere Sorgen, die dir Zeit kosten. Ich hatte ja kein Bastelbuch, nichts mehr, das heißt, ich musste ja alles auch wieder irgendwo besorgen. Und dann weiß ich noch, wie die Leute da gesessen sind, die haben alle geweint und da hab ich gesagt, irgendwie muss es gehen, egal was ist, und hab den Kurs weitergemacht, also nonstop durch, obwohl ich wirklich echt selber an meiner Grenze war. Aber so weit gings dann. #00:42:09-9#
Anne Wasmuth: Das ist ja unglaublich. Also, das war dann mehr als... Sonst war der Kurs, denke ich, schon mehr live als work. #00:42:19-2#
Carmen Wöhner: Aber wie gesagt, ich habe diese weinenden Leute gesehen und ich konnte dann einfach nicht. Ich hab gesagt, irgendwie muss das jetzt gehen. Also so weit ging es dann schon, dass mir das Wohl der Teilnehmer wichtiger war als mein eigenes in dem einen Semester. #00:42:38-0#
Anne Wasmuth: Sehr beeindruckend! #00:42:41-5#
Carmen Wöhner: Mir ist das nur so gerade eingefallen, wo ich gerade überlegt hab. Und wo ich dann Vollzeit, ich habe ja am Anfang Teilzeit gearbeitet, war es kein Problem. Und als ich dann in der Arbeit, als ich einfach nicht mehr fertig wurde, wir haben dann die Standardleitung gehabt über Jahre und da war das einfach... Eigentlich war ich beschäftigt, eigene Kinder auch. Auch wenn sie dann schon größer waren. Aber trotzdem, die haben mich auch noch gebraucht. Und dann Vollzeit arbeiten, meistens mit Überstunden, und dann noch der Kurs. Also manchmal habe ich dann schon gedacht, warum tue ich mir das noch an? Ich meine, wegen dem Geld bestimmt nicht, da hat mir mein Gehalt in Vollzeit gut gereicht. Aber irgendwie habe ich es nie geschafft, weil ich einfach gemerkt habe, wie wichtig diese Kurs ist. Und ich weiß noch, ich habe eine Teilnehmerin, die Daniela, das ist so eine ganz offene, ehrliche Haut, und die kommt zur Tür rein und sagt: Ach Carmen: Endlich wieder Freitag! Schön, dass die Zeit so schnell vergeht. Ich freue mich jedes Mal, wenn es wieder Freitag ist! Und wenn du das hörst, dann kannst du einfach keinen Schlussstrich ziehen. #00:43:37-5#
Anne Wasmuth: Und das ist dann in dem Moment nicht nur für den Kurs, sondern der Kurs für dich, oder? #00:43:42-9#
Carmen Wöhner: Ja, das ist ein Geben und ein Nehmen. Wenn ich nichts davon hätte, hätte ich das jetzt keine 30 Jahre gemacht, das steht schon mal fest. Aber schon Wahnsinn, wo die Zeit bleibt, wenn man das so hört. #00:43:52-9#
Anne Wasmuth: Ja, Schwupps, werden die nächsten 50 Jahre in die Welt gehen. Wir werden am 15. November kräftig feiern. Werdet ihr dabei sein beim großen Festakt? Bei der Jubiläumsfeier? #00:44:09-9#
Mira Weih: Klaro, natürlich! #00:44:10-5#
Carmen Wöhner: Ich aktiv. Ich biete Basteln für alle Interessierten an. Also ich bin auf jeden Fall auch dabei! #00:44:19-7#
Anne Wasmuth: Also, ihr beide: Ich hab so ein bisschen schon ins Programm spitzen können. Es wird auf jeden Fall prominenter Besuch dabei sein. Unser Oberbürgermeister wird kommen und die Kulturbürgermeisterin. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, freue ich mich tatsächlich am meisten auf die Präsentationen aus den Kursen. Zum Beispiel Hip-Hop wird geboten werden, wenn ich richtig geguckt habe. Und Mira, ich glaube, du mit der Veeh-Harve, kann das sein? #00:44:49-3#
Mira Weih: Damit hab ich nicht gerechnet. #00:44:55-6#
Carmen Wöhner: Aber du wurdest ja mal gefragt. Die Petra hat dich ja gefragt, ob du bereit wärst. #00:44:59-6#
Mira Weih: Ich bin bereit! #00:45:01-2#
Anne Wasmuth: Du bist bereit, sehr gut, dann können wir ja feiern. Meinst du, ich könnte auch mal Veeh-Harve lernen? Ist das schwer? #00:45:06-5#
Mira Weih: Natürlich! Das ist einfach, kannst du auch lernen. #00:45:09-8#
Anne Wasmuth: Dann zeigst du mir das bitte am 15. November. Und mit dem Ausblick auf diese Feier grüßen wir alle, auch die da draußen uns zugehört haben, die vielen, vielen Menschen, die in unsere Kurse kommen und die vielen Menschen, die sich seit Jahrzehnten in diesem Bereich engagieren. Mira, Carmen, ganz herzlichen Dank, dass ihr da wart. #00:45:33-6#
Mira Weih: Gerne. #00:45:34-3#
Anne Wasmuth: Danke für das Gespräch. Ich wünsche euch nur das Beste und ich freue mich aufs gemeinsame Feiern. #00:45:40-9#
Mira Weih: Wir bedanken uns auch. Das war sehr angenehm. #00:45:45-4#
Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

Mit zwei Expertinnen in Sachen Inklusion, Work-Life Balance und den besten Bastelprojekten feiern wir 50 Jahre auf dem Weg zum „barrierefrei(en) Lernen“.
Mira Weih und Carmen Wöhner kennen das Bildungszentrum aus langjähriger Erfahrung: die eine als Teilnehmerin, die andere als Kursleitung. Beide sind im Kurs „Kreativ sein: mach einfach mit!“ aufeinandergetroffen. Im Podcast erzählen sie von schottischem Wetter und worauf es bei einem guten Volkshochschulkurs ankommt. Sie geben dabei mit viel guter Laune sehr persönliche berührende Einblicke in ihr Leben. Eine Liebeserklärung der besonderen Art an alle, die sich für barrierefrei(es) Lernen einsetzen.
Hier gibt es Informationen zum Kursangebot im Bereich barrierefrei Lernen:
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Aufgenommen am: Donnerstag, den 5. September 2024
Veröffentlicht am: Donnerstag, den 3. Oktober 2024
Moderation: Dr. Anne Wasmuth
Im Gespräch: Mira Weih und Carmen Wöhner
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Alle weiteren Folgen von KontaktAufnahme – der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg finden Sie hier. Alle zwei Wochen, donnerstags, veröffentlichen wir ein neues Gespräch.
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