Tina Langheinrich, ist das Nürnberg Digital Festival nur für Nerds?

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Ansage: KontaktAufnahme. Der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. #00:00:10-9#
Grazyna Wanat: Guten Tag und herzlich willkommen! Mein Name ist Grazyna und ich spreche heute mit Tina Langheinrich, Leiterin des Nürnberger Digitalfestivals. Hallo Tina. #00:00:29-8#
Tina Langheinrich: Guten Morgen! #00:00:31-5#
Grazyna Wanat: Tina ist sehr vielfältig unterwegs. Sie ist Spezialistin für vegane Cookies. Sie ist Gründerin. Sie ist Eventorganisatorin, Sie ist Mutter und sie ist eben auch Leiterin des Nürnberger Digitalfestivals und bestimmt noch viel mehr. Da sprechen wir gleich darüber. Aber bevor wir alle diese Begriffe und Bezeichnungen hinterfragen und entschlüsseln, muss ich zuerst diese Frage stellen Schwebt der wirklich die Existenz des Festivals dieses Jahr in Gefahr? #00:01:02-6#
Tina Langheinrich: Ja, die Lage war tatsächlich sehr ernst für uns dieses Jahr. Wir sind durch die Pandemie mit zwei blauen Augen gekommen. Aber nach zwei Jahren etwas andere Umstände kamen die Zusagen von unseren Sponsoren und Partnerinnen sehr zögerlich. Alle waren noch in so einer Wartestellung. Also wir haben unsere Gespräche angefangen im Herbst zu führen. Dann kam die vierte Welle und dann, während die Inzidenz in die Tausende geschossen sind, jemanden zu fragen Hey, hast du Lust beim Festival dabei zu sein? War dann echt ein ungünstiger Moment. Und obwohl alle gesagt haben ja, würden wir total gerne machen. Hatten alle noch das Bedürfnis, so ein bisschen abzuwarten, was für uns dann ein Problem war, weil wir natürlich dann irgendwann auch Entscheidungen treffen müssen und wir dann auch die finanziellen Zusagen brauchen, um eben unsere Kosten zu tragen. Die zwei großen Kostenblöcke bei uns sind unser Team und die Werbemaßnahmen. Und auch wenn wir Nürnberg im Namen haben wir sind keine städtische oder staatliche Organisation. Wir finanzieren uns rein durch Sponsorengelder. Die Teilnahme am Festival ist ja für Teilnehmende kostenfrei. Uns ist Teilhabe sehr wichtig. Deswegen sind wir tatsächlich darauf angewiesen, dass Unternehmen aus der Region, Organisationen aus der Region oder darüber hinaus uns mit finanziellen Mitteln zur Seite stehen. Ja, und das sah bis vor drei Wochen nicht so gut aus. #00:02:47-1#
Grazyna Wanat: Okay. Was für ein Glück. Aber das würde bedeuten, dass wir jedes Jahr diese Partie eventuell haben. Eine Festfinanzierung gibt es nicht. #00:02:57-7#
Tina Langheinrich: Also wir werden jetzt daran arbeiten, dass wir das auf bessere Füße stellen. Aber die letzten zwei Jahre haben tatsächlich dafür gesorgt, dass wir wenig Kapazität dafür hatten, das einzurichten. Wir haben ein relativ kleines Team, um dieses große Festival auf die Beine zu stellen. Wir sind zu fünft plus unser Geschäftsführer. Also das ist kein großes Team für eine Veranstaltungsreihe, wo wir mit 16.000 Teilnehmerinnen rechnen, über 300 Veranstaltungen in sieben großen Städten hier in der Metropolregion. Da bleiben dann solche Sachen leider manchmal liegen. Und die letzten zwei Jahre waren uns einfach, was uns wichtig, das Festival einfach stattfinden zu lassen. Für alle Teilnehmerinnen, für alle Beteiligten. Und da ist es dann leider nach hinten runtergefallen. #00:03:50-1#
Grazyna Wanat: Wir sprechen noch viel mehr darüber, aber bevor wir über das Festival weiter sprechen, wollen wir zuerst wie in unserem Podcast üblich, genauer wissen. Wer bist du? Wir zwei kennen uns schon seit 20 Jahren. Angefangen hat unsere Bekanntschaft 2002 im Krakauer Haus, also das Restaurant Kopernikus, aufgemacht hat. Und das waren die Anfänge vom. Heute wissen wir es schon, einem der beliebtesten Lokale und vor allem Biergärten in der Stadt. Was hast du dort damals gemacht und wie kam es dazu? #00:04:19-8#
Tina Langheinrich: Ich bin da tatsächlich reingerutscht. Ich war damals Studentin und habe tatsächlich im Cinecitta an der Kasse gearbeitet. Und in den Film Tipps war damals eine Anzeige, dass das Team vom El Coyote ein neues Restaurantprojekt plant und dass Servicekräfte gesucht werden. Und ich hatte schon Erfahrungen in der Gastronomie und dem Service. Und ja, dieser Job an der Kinokasse war so ein Zwischenstopp für mich und dann bin ich da einfach hingegangen. Also tatsächlich. Auch bin ich auf der Baustelle gelandet, damals im Restaurant wurde dann sofort eingeladen Magst du mit uns Mittagessen? Dann gab es glaube ich Chili. Und ja, und dann habe ich angefangen dort zu arbeiten. Also ich habe am Eröffnungsabend dort gearbeitet, als der Krakauer Turm unter der neuen unter der neuen Gastronomie Leitung dann eben eröffnet hat und bin dann sehr sehr lange auch die den den beiden Inhabern treu geblieben und habe da im Service gearbeitet. #00:05:27-5#
Grazyna Wanat: Ich habe damals zuerst das Krankenhaus als freie Mitarbeiterin unterstützt, dann später habe ich 2004 die Leitung übernommen und habe auch 13 Jahre das Haus geleitet und wir waren so was wie eine offene Ehe. Das Restaurant und wir mit dem Kulturprogramm, also wir lebten unter einem Dach und verkehrten mit verschiedenen Publikum. Teilweise. Teilweise haben wir auch Sachen zusammen gemacht und haben Gemeinsame Veranstaltungen gehabt und auch gemeinsame Probleme. Als ich zum Beispiel eine Nachbarin über die Lautstärke von unseren Konzerten und eure Schnitzelklopfer beschwert hat. Aber auf jeden Fall habe ich das auch sehr gut in Erinnerung, wie die Arbeitskultur unter diesen zwei Werten an die unter Richard war. Wie ihr euch alle wie eine Familie irgendwie unterstützt und gemocht habt damals und wie eine gelebte Vielfalt auf Augenhöhe praktiziert war. Seid ihr noch im Kontakt? Irgendwie diese erste Besetzung, Die Pioniere dieses jetzt 20 Jahre alten Unternehmen? #00:06:37-3#
Tina Langheinrich: Ja, tatsächlich. Also da sind Freundschaften entstanden, die jetzt auch die ganzen 20 Jahre überlebt haben. Das war tatsächlich damals was was ganz Besonderes. Also ich habe auch in ganz vielen anderen gastronomischen Betrieben gearbeitet, also nicht nur in Nürnberg, sondern auch im Ausland. Und ich muss sagen, so dieses familiäre Gefühl und auch die faire Behandlung, die uns da zuteil wurde, das habe ich nirgendwo anders mehr gehabt. Also Gastronomie ist ja so ein sehr hartes Pflaster und ich war völlig davon überrascht, wie nett man auch so zu seinen Angestellten eigentlich sein kann. Und ja, auch dieses Zusammengehörigkeitsgefühl. Da denke ich schon noch sehr, sehr gerne daran zurück und das habe ich auch in der Form leider nie wieder erleben dürfen. Ja, und es war ein großer und wichtiger Teil. Vor allem ich habe ja da meine wie soll ich sagen, die, die die prägendsten Jahre verbracht. Also ich habe da gearbeitet zwischen ich habe mit 19 glaube ich damals dort angefangen und habe dann fast zehn Jahre dort gearbeitet. Das ist ja so die Zeit, wo man sich viel entwickelt, viel lernt usw Und ja, diese Zeit dort verbringen zu dürfen hat mich glaube ich schon sehr geprägt und auf eine sehr positive Art und Weise. #00:08:05-6#
Grazyna Wanat: Ja, das ist für mich super spannend, das von dir auch so zu hören, jetzt nach so vielen Jahren. Der andere ist jetzt nicht mehr da. Manche Gäste wundern sich über das Foto in der Restaurant mit der schwarzen Schleife. Aber für mich ist es auch irgendwie selbstverständlich, dass seine Präsenz auch auf diese Weise immer noch da ist. #00:08:23-0#
Tina Langheinrich: Ja, auf jeden Fall. Und auch im Team fand ich auch zum Beispiel faszinierend. Also einmal dieser Einblick in die polnische Kultur dann auch. Also obwohl Polen jetzt nicht so weit weg ist von uns. Ich hatte davor überhaupt keine Ahnung und kannte natürlich nur diese Klischees von heute gestohlen morgen in Polen und dann hat man da diese super netten Leute kennengelernt, Dann hat man ein bisschen Polnisch gelernt, also auch die, die. Die Leute, die dort gearbeitet haben, waren ja sehr international und sehr bunt durchmischt. Also Polinnen, Russinnen, Akademikerinnen, Leute aus Bangladesch und einfach diese Vielfalt da zu erleben, aber alle auf der gleichen und auf der gleichen Ebene zu arbeiten und auch mit einem Verständnis Wir machen das zusammen. Das war schon sehr besonders. Auch diese gab wenig interne, sozusagen interne Kriege, Kickereien usw. Also das war auch ein schönes Arbeitsumfeld insgesamt einfach toll. #00:09:34-6#
Grazyna Wanat: Du hast erwähnt, dass du auch im Ausland gearbeitet hast. Also du bist ja auch nach Frankreich gezogen. Warum nach Frankreich? Und war damals die Idee für immer zu gehen oder war es dir immer klar, dass du dann zurück nach Nürnberg kommst? #00:09:48-4#
Tina Langheinrich: Also nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zur Kinderkrankenpflegerin angefangen, die dann aber recht schnell ein unerfreuliches Ende hatte. Also ich habe meine Probezeit nicht bestanden, aus verschiedenen Gründen und ich habe. Nach dem Abitur bin ich nach Israel gegangen für drei Monate, um dort in einem Kibbuz zu arbeiten. Und für mich war das. Ich komme vom Dorf, so richtig vom Dorf. Ich komme aus keiner Akademikerfamilie. Ich war die erste in meiner Familie, die Abitur gemacht hat, und mit 18 war das dann auch mein erster Flug. Also ich bin mit einem Flugzeug in ein Land geflogen, wo ich weder die Sprache konnte noch die Schrift lesen konnte. Also Hebräisch ja, ist halt doch was anderes. Und da habe ich ganz viele internationale Leute kennengelernt. Das war für mich dann das erste Mal so die Erfahrung weit weg von zu Hause. Und dann kam ich nach Nürnberg zurück, weil ich meinen Ausbildungsplatz schon hatte und das war kein gutes Ankommen Und wie gesagt, das hat dann recht schnell ein Ende gefunden mit der Ausbildung. Und dann bin ich nach Erlangen gegangen und habe dort Übersetzerin und Dolmetscherin gelernt, weil ich eben auch in Israel durch den Kontakt mit so vielen Leuten aus ganz Europa bzw aus der ganzen Welt gemerkt habe, dass ich eine absolute Begeisterung für Sprachen habe und habe dann in Erlangen eben diese Ausbildung zur Dolmetscherin und Übersetzerin gemacht. Mir war dann aber relativ schnell klar, so im Zimmer zu sitzen und Dinge zu übersetzen ist vielleicht nicht ganz meins. Und weil ich dachte, Englisch kann ich gut genug Französisch, hatte ich Grundkenntnisse. Na ja, ich bewerbe mich jetzt einfach mal bei einer Uni in Frankreich und das war vor Zeiten des also richtigen Internets. Im Endeffekt. Habe dann eine kurze Recherche gemacht und bin dann auf die Universität in Orange gestoßen. Da konnte man Tourismus studieren mit verschiedenen Schwerpunkten. Und ich habe dann ja einfach eine Bewerbung hingeschickt, weil auch auf der Homepage stand ja, internationaler Studiengang mit vielen internationalen Gast Dozentinnen usw wurde dann genommen und bin dann einfach nach Frankreich gezogen. Schon mit dem Gedanken vielleicht komme ich irgendwann wieder zurück. Aber wenn man Anfang 20 ist, da weiß man ja noch nicht so wirklich, was man machen möchte. Eigentlich ja und habe dann da dieses Studium absolviert und es war am Anfang sehr hart, weil dieses Thema, das ist ein internationaler Studiengang. Wir hatten zwar zweimal Gastvorlesungen auf Englisch, der Rest war alles auf Französisch. In Frankreich ist das Studium damals auch sehr verschult gewesen. Schon das heißt, nach drei Monaten hatten wir Prüfungen und mein Sprachniveau war Bonjour, schon mal Palästina? Also hallo, ich bin China, Wo ist der Bahnhof? Und das war schon dann auch hart, weil dann saß ich drei Stunden in der ersten Marketingvorlesung und habe kein Wort verstanden. Und dann dachte ich mir so Ich glaube, ich muss wieder nach Hause fahren. Ich halte es nicht durch diese drei Jahre. Wie soll ich das schaffen? Aber das ging dann doch. Und ja, das war eine war eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte und kann ich nur empfehlen. Also wenn die Chance da ist, auch längere Zeit mal ins Ausland zu gehen, sollte man das auch tun. #00:13:16-9#
Grazyna Wanat: Du warst auch in Schottland, Kanada, Also das ist eine längere Liste als nur Frankreich. #00:13:23-8#
Tina Langheinrich: Genau. Ich habe dann auch Praktika gemacht. Also wie gesagt, die Uni war im Departement Loire an der Atlantikküste in der Nähe von Nantes. Ich habe dann auch Praktika in im Elsass absolviert, war lange längere Zeit in Schottland, in Edinburgh, in einer Reiseagentur und die letzte Station war dann ein halbes Jahr in Ottawa in der kanadischen Hauptstadt, ein Praktikum bei einem military constructor, also, der Waren und Waren und Produkte ans Militär verkauft hat. Das war auch eine ganz besondere Erfahrung, weil ja so Einblicke ins Militär zu haben, auf Militärbasen unterwegs zu sein, Panzer anzuschauen usw. Ja, das war interessant. #00:14:15-3#
Grazyna Wanat: Und dann plötzlich, eines Tages treffe ich dich in einem Cafe in Johannis, wie du mich aufgeklärt hast, dass es dein Kaffee schaffen Schwestern und es ist der Beginn von deinem Abenteuer mit Cookies. #00:14:28-8#
Tina Langheinrich: Genau. Ich habe dann, nachdem ich dann mit dem Studium fertig war, habe ich dann drei Jahre lang bei einem großen Konzerne in Erlangen gearbeitet. Aber mein Herz hat schon immer sehr für die Gastro geschlagen. Also das ist natürlich auch so ein bisschen die Schuld vom Krakauer Turm, Also diese vielen positiven Gefühle. Da hatte ich dann wieder das Bedürfnis, ich möchte das, glaube ich, schon wieder machen. Und auch Dinge selbst zu schaffen war mir dann wichtig. Und dann habe ich mit einer Freundin zusammen eben dieses Cafe eröffnet. Und eigentlich war die Aufteilung so Sie hat eine große Begeisterung fürs Backen und ich war für den Rest des Geschäfts zuständig. Meine Freundin musste dann relativ schnell wieder in die Heimat. Die kam aus der Nähe von Aschaffenburg, aus familiären Gründen. Und dann stand ich auf einmal in der Backstube. Und ich habe davor vielleicht in meinem Leben zweimal im Jahr einen Kuchen gebacken. Ich hatte keine Ahnung und kein Gefühl für das Ganze. Und ja, dann habe ich gelernt zu backen. Und dann, das war ja damals jetzt auch schon vor fast zehn Jahren kam dann dieses Thema vegane Ernährung auf. Und ich fand es einfach nur spannend, dann auch damit zu experimentieren. Also einfach zu sagen, damals gab es diese ganzen Ersatzprodukte gar noch nicht, da gab es kaum Backbücher darüber usw. Das war ein ganz, ganz neues Thema. Und dann habe ich eben angefangen, das zu integrieren und dann hat sich wieder was ergeben. In meinem Leben ist immer ganz viel durch Zufall passiert. Mein Brotlieferant, der Johannes Schwarz von Philips Backwood, meinte dann, nachdem er mir mal Brot geliefert hat Mensch, dieses vegane Gebäck. Ich hätte gerne ein bisschen mehr bei mir, auch in der Bäckerei. Hast du nicht Lust, für mich zu backen? Und bei mir war das Problem Ich hatte dieses Cafe, war so ein kleines Cafe in einem Stadtteil. Ich hatte zwei Haushaltsöfen, mit denen ich ganz normal gebacken habe. Und wer hielt es da? Das ist eine richtige Bäckerei. Also da sind am Tag vier, 500 Leute drinnen und kaufen Brot und Gebäck. Da war ich dann schon leicht überfordert. Und dann hat er nur zu mir gemeint Na ja, mach doch das Cafe zu und dann kommst du zu mir in die Backstube und wir backen dann nachts unser Brot und du kannst dann tagsüber das vegane Gebäck machen. Dann meinte ich so Ja, und wie soll ich dir dann Miete bezahlen? Und er so Ach, du hast so einen schönen Facebook Account. Du machst mein Facebook und das ist dann unser Deal. Du machst mein Facebook und kannst bei mir die Geräte benutzen. #00:17:03-7#
Grazyna Wanat: Ach wie toll. #00:17:04-6#
Tina Langheinrich: Nicht so okay. Na ja, gut, dann habe ich das mit meinem Mann besprochen. Und am nächsten Tag habe ich ihn angerufen und gesagt Machen wir. Ich mache das Cafe zu und ich komme zu dir in die Backstube und bin dann einfach bei ihm eingezogen und habe dann. Vorher habe ich vielleicht zu 100 Cookies am Tag gebacken und dann habe ich bei ihm angefangen, acht 900 Stück am Tag zu produzieren. Was habe dann angefangen, andere Cafes anzusprechen? Also meine Kunden der ersten Stunde sind zum Beispiel die Röstrommeln oder das Kaffeekraft draußen. Die habe ich dann beliefert im großen Stil. Ich habe dann, ich glaube ja so in den pro Jahr 30 35.000 Cookies gebacken. Dann noch verschiedene andere Rezepte entwickelt. Ich hatte Nuss Ecken, ich hatte Apfelkuchen. Und ich glaube, ich hatte dann so eine Kundenliste von 40 50 Kaffees und habe das dann alles bei Hildesberg gemacht und stand da täglich in der Backstube vor dem heißen Ofen und habe kiloweise Gebäck in den Ofen geschoben. #00:18:15-3#
Grazyna Wanat: Und wie ist es jetzt? #00:18:17-1#
Tina Langheinrich: Na ja. Dann habe ich gemerkt dieses Thema Facebook und Social Media Kommunikation, das ist eigentlich doch schon so ein bisschen meins. Ich habe dann sehr schnell verstanden, wie solche Plattformen auch funktionieren. Und ich hatte ein Pop Up Event mit einer anderen Freundin. Da haben wir rohen Teig verkauft, in einem Cafe von einer anderen Freundin Zum 1. April einfach so aus Spaß. Das war auch so eine Nacht und Nebelaktion. Hey, lass uns Alk verkaufen. Und das Event an sich war so ein großer Erfolg, obwohl wir tatsächlich nur einen Artikel in der Zeitung hatten damals und der Rest lief über Facebook über eine Veranstaltung und da kamen dann 800 Leute, das war völliger Wahnsinn. Und in Nürnberg gab's diese Nürnberg Replik, also das, was jetzt das Nürnberg Digital Festival ist und die hatten die Social Media Night, wo man halt so einen Case vorstellen konnte, was man halt tolles auf Social Media macht. Und da habe ich mich angemeldet, habe gesagt Hey, ich habe dieses Event gemacht, das lief total gut, ich würde gerne darüber erzählen. Und dann war ich an diesem Abend auf der Social Media Night. Das war, glaube ich, 2017 und danach habe ich mich dann mit einem der Organisatoren unterhalten und dann hatte ich schon drei oder vier Bier intus und meinte ich nur so ich finde das alles so toll und ihr sucht ja Leute. Habt ihr das denn alle gelernt? Und er lachte nur so und sagte Na also, ich meine, das ist jetzt auch schon wieder einige Zeit her. Früher gab es keine Ausbildung zum Social Media Manager. Also das waren alles so Selbstlernmenschen eigentlich. Das heißt also nein, nein, wir haben das alle nicht gelernt. Schreib doch eine Bewerbung. Ja, und dann habe ich mich da beworben bei User Center Strategy und bin dann auch genommen worden. Und dann war ich auf einmal Social Media Managerin, habe da meine Expertise über vier Jahre ausgebaut, habe Vorträge gehalten, unter anderem in Berlin, in München. Also ja, ich wurde dann zur Social Media Expertin. #00:20:26-8#
Grazyna Wanat: Eine tolle Geschichte. Und hast du Abschied genommen von den Cookies oder sind spielen Sie noch eine Rolle in deinem beruflichen Leben? #00:20:34-9#
Tina Langheinrich: Im beruflichen Leben nicht. Profis gibt es tatsächlich Weiterhin. Ich habe dann die Produktion des QUOD abgegeben und also falls ihr Cookies in Nürnberg esst oder auch in Erlangen in der Gastronomie. Das sind meine Cookies für meine selbst entwickelten Rezepte und die existieren schon weiter. Ich selber backe aber nicht mehr. #00:20:55-5#
Grazyna Wanat: Und dann? Das war deine erste Begegnung mit diesem Digital Festival. Damals hieß es noch anders. #00:21:02-9#
Tina Langheinrich: Genau. Also eigentlich. Die Nürnberger kannte ich vorher auch schon, weil ich immer versucht habe, den Catering zu verkaufen und das lief nur so semi. Also bei ein, zwei Veranstaltungen habe ich dann tatsächlich das Catering gemacht, was aber eher an der Struktur von dem Festival liegt. Da muss ich jetzt ganz kurz ausholen. Also die Nürnberger Weg bzw das Nürnberg Digital Festival ist so ein Mitmachformat, das heißt, das Festival an sich macht so die Plattform und führt zusammen. Die einzelnen Veranstaltungen werden aber von Unternehmen und Organisationen und Institutionen in der Metropolregion organisiert. Das heißt, die Verantwortlichkeit für Catering usw liegt dann immer bei den einzelnen Veranstalterinnen. Und das habe ich damals überhaupt nicht geblickt und habe dann die ganze Zeit den Initiator vom Festival, also der jetzt mein Chef ist, der Ingo mich mal angerufen hat, gesagt ja, wie ist das denn jetzt? Und ich mache so tolle Cookies, wollt ihr die nicht und er so Ja, ich mag die sehr gerne, aber ich kann dir kein Catering abkaufen und da habe ich sehr lange gebraucht, das zu verstehen. Ja, und deswegen. Also das Festival kenne ich tatsächlich auch schon so lange, wie es existiert. #00:22:19-4#
Grazyna Wanat: Also mit dem Catering hat es nicht so ganz geklappt. Dafür bist du aber die Festivalleiterin geworden. Wie kommt das? #00:22:26-8#
Tina Langheinrich: Genau. Also ich habe ja bei User Center Strategy gearbeitet und das ist tatsächlich die zweite Firma, die die beiden Initiatoren von vom Nürnberg Digital Festival führen Ingo Diebella und Florian Bailey. Und wir befinden uns im gleichen Büro und im letzten Jahr dann kam eben das Thema auf. Es wird eine neue Festival Leitung gesucht und mein Steckenpferd sind tatsächlich auch Events. Also ich meine, das habe ich gelernt. Ich weiß, wie Netzwerke funktionieren, ich weiß, wie Community funktioniert und dann war das für mich eigentlich keine große Frage. Als mir dann angetragen wurde, ob ich die Leitung übernehmen möchte ich habe dann, glaube ich, innerhalb von fünf Minuten Ja gesagt. Und ja, jetzt habe ich die Leitung vom Festival, habe ein tolles Team, Die sind alle auch seit dem letzten Jahr an Bord. Genau. Und wir sind jetzt mitten in den Vorbereitungen für die Ausgabe 2022. #00:23:31-6#
Grazyna Wanat: Okay, dann kannst du bitte unseren Zuhörerinnen Einen erzählen, die vielleicht an dem Festival noch nie teilgenommen haben. Was ist das eigentlich? Was? Wie sollen sie sich das vorstellen? Ist das ein Festival für Nerds oder auch für mich? #00:23:46-0#
Tina Langheinrich: Das Tolle am Festival ist, dass es tatsächlich ein Festival für alle ist. Also die große Klammer, die man außenrum macht, ist das Thema Digitalisierung. Aber Digitalisierung geht uns alle an, Digitalisierung betrifft uns alle. Also angefangen von Kindern bis hin zu Seniorinnen. Also ohne Digitalisierung ist ja unser Leben gar nicht mehr vorstellbar. Und das Festival findet vom vierte bis zum 14. Juli dieses Jahr statt und wir eröffnen das mit der Opening Night im Neuen Museum am 4. Juli und danach. Wir rechnen mit über 300 verschiedenen Veranstaltungen. Die halt von Kindern bis Seniorinnen alle bedienen und natürlich auch die Nerds dazwischen. Also wir hatten zum Beispiel in der Stadtbibliothek gab es 2019 ich beziehe mich immer auf 2019, weil die letzten zwei Jahre so ein bisschen außergewöhnlich waren, gab es zum Beispiel was zum Thema. Wir machen zusammen ein Hörspiel, eine Veranstaltung für Kinder, es gibt Programmierkurse für Kinder, es gibt Kurse für Seniorinnen, die lernen, mit Videoequipment umzugehen. Und dazwischen gibt es dann ganz abgefahrene Sachen zum Thema, sei es jetzt Blockchain, Bitcoin bis hin zu Digitalisierung in der Verwaltung. Also die Bandbreite ist unglaublich groß und eigentlich ist für jede oder jeden was dabei. Also einfach mal durchs Programm stöbern und gucken. Da sind so viele spannende Sachen drin. Und wie gesagt, die Veranstaltungen sind ja für Teilnehmerinnen kostenfrei. #00:25:30-5#
Grazyna Wanat: Komplett alle. #00:25:31-5#
Tina Langheinrich: Der Großteil, ja, es gibt so eine Wir. Wir lassen das den Veranstalterinnen offen. Es gibt natürlich so ein paar Veranstaltungen, wo dann vielleicht ein kleines Entgelt fällig wird. Aber im Grunde genommen ist es nicht vergleichbar mit sonst. Wenn ich jetzt den großen Onlinekongress anschaue, wie eine Oma oder eine republica, wo Tickets Hunderte von Euro kosten, das auf gar keinen Fall. Also wer sich für das Thema interessiert und einfach mitmachen möchte, der kann einfach dabei sein, ohne große Hürden. #00:26:07-1#
Grazyna Wanat: Gibt es einen zentralen Festivalort oder ist es komplett verstreut durch die Stadt? #00:26:13-8#
Tina Langheinrich: Also das Festival an sich setzt Akzente mit eigenen Veranstaltungen, wie gesagt, die Opening Night im neuen Museum und wir werden auch eine Closing Night haben, mit der wir das Festival wieder zumachen. Und dazwischen? Die ganzen Veranstaltungen finden nicht nur in ganz Nürnberg statt, sondern auch in Erlangen, in Fürth, in Schwabach, in Ansbach, in Herzogenaurach, also in der gesamten Metropolregion. Eigentlich, wenn man so will. #00:26:38-4#
Grazyna Wanat: Und nach der Closing Night ist das alles abgeschlossen. Man wartet, bis die nächste Ausgabe wieder losgeht. Oder ist das Festival irgendwie auch nachhaltig? Also entstehen auch neue Sachen oder werden initiiert? Oder feiert sich die Szene einfach? #00:26:55-5#
Tina Langheinrich: Also das ist tatsächlich so eine Möglichkeit, einmal im Jahr reduziert, in einer Woche konzentriert ganz viele Veranstaltungen zu haben. Aber sehr viele von diesen Veranstaltungen finden auch unter dem Jahr statt. Also da gibt es zum Beispiel verschiedene Stammtische, verschiedene Meetups wie zum Beispiel Social Media. Es gibt eine große Social Media Night, aber es gibt zum Beispiel einen regelmäßigen Social Media Stammtisch, also für Menschen, die in dem Bereich arbeiten. Die können sich auch unterm Jahr vernetzen und natürlich auch das Festival. Unsere Kanäle sind das ganze Jahr offen. Also wir verknüpfen auch das ganze Jahr unter. Das Festival an sich ist dann eben der Punkt, wo wir einmal groß sichtbar werden. Aber wir existieren dazwischen auch und wir sind dazwischen auch aktiv. #00:27:43-0#
Grazyna Wanat: Ich habe mal folgende Beschreibung des Festivals gelesen Das Festival der Digitalen Gesellschaft. Interessiert sich das Festival auch für gesellschaftspolitische Themen wie Fake News oder Hate Speech, Cyberattacken, Chatgruppen? Also es ist klar, es ist ein faszinierendes Thema an sich. Digitalisierung hat aber eine sehr dunkle Seite. #00:28:05-5#
Tina Langheinrich: Genau. Also diese Aspekte kommen natürlich auch nicht zu kurz. Also wir gehen jetzt da natürlich mit einer positiven Grundeinstellung rein, weil Digitalisierung viele Dinge leichter macht. Aber wie du schon sagst, zu diesem Thema Fake News wird natürlich auch behandelt und das ist das Schöne am Festival Es gibt halt eben Menschen, auch diesen einfachen Zugang, dass man sagt so, naja, ich würde das jetzt einfach mal interessieren. Wie funktioniert denn dieser Facebook Algorithmus, von dem alle immer reden? Und was hat es denn mit dieser personalisierten Werbung auf sich? Was heißt es denn für mich als Nutzerin? Das kann man dann eben alles auch auf dem Festival erfahren. Also das ist kein. Es ist keine reine Feierei und Hocherei, sondern wir beschäftigen uns tatsächlich auch kritisch mit diesen Themen. #00:28:55-7#
Grazyna Wanat: Vielleicht kann man auch Strategien lernen, wie man damit besser umgehen kann. #00:29:00-3#
Tina Langheinrich: Genau das gehört natürlich auch dazu. #00:29:03-3#
Grazyna Wanat: Und ja, du hast auch schon mehrmals gesagt, dass die Koronaren eigentlich schwierige Jahren waren. Ist klar für uns alle. Aber warum ist bei diesem Festival, wenn es ein Digitalfestival ist, Warum ist die Präsenz so wichtig? #00:29:18-6#
Tina Langheinrich: Also was wir aus den letzten zwei Jahren auf jeden Fall mitnehmen, ist, dass digitale Formate, digitale Treffen, digitales Miteinander oder virtuelles Miteinander. durchaus seine Vorteile hat. Also vor allem, wenn es darum geht, wenn man weit entfernt voneinander ist, dann machen oftmals virtuelle Treffen auf jeden Fall mehr Sinn und erleichtern das Ganze auch. Zum Thema Zugänglichkeit auch also wenn ich jetzt unter der Woche einfach eine Stunde lang nicht in Webinar sitzen kann, ohne dass ich jetzt eine Stunde irgendwo hinfahren muss, um dann mir Sachen anzuhören. Das nehmen wir auch mit. Und die Möglichkeit haben, auch Veranstalterinnen weiterhin also zu sagen, ich möchte gerne ein virtuelles Format anbieten. Für uns als Festival ist es trotzdem wichtig, dass unsere großen Veranstaltungen, da ist der Networking Charakter sehr wichtig. Die würden wir gerne wieder in Präsenz stattfinden lassen, weil wir gemerkt haben, dass es da noch nicht, noch nicht die passenden Formate gibt, die wirklich einen 100 % guten Ersatz dafür bieten. Wenn ich von Weiterbildung und Bildung spreche. Da funktionieren virtuelle Formate sehr gut. Aber alles, wo es um das Menschliche zwischen einander geht, das menschliche Miteinander. Spontane Gespräche, spontane Begegnungen. Da setzen wir tatsächlich noch auf Präsenz. #00:30:44-6#
Grazyna Wanat: Auch im Bildungszentrum stellen wir fest, dass die persönliche Begegnung auch bei der Bildung wichtig ist. Also ja, vielleicht. Tatsächlich entwickeln sich noch Formate, wo die Nähe noch besser spürbar ist. Aber die braucht man tatsächlich. Ja, und beim Programm, Bei der Programmerstellung kommen auch Gäste nach Nürnberg angereist auf womöglich prominente Gäste. Oder setzt man da auf die lokale Szene? #00:31:12-5#
Tina Langheinrich: Wir laden tatsächlich spannende. Also wir als Festival laden spannende Gäste auch von außerhalb ein, um eben auch neue Impulse, frische Blickwinkel usw mit einzubringen. Und auch unsere Veranstalterinnen tun das. Also das sind durchaus auch Gäste, Speaker innen aus, aus ganz Deutschland oder teilweise sogar auf internationaler Ebene da. Also das ist ein guter Mix. Natürlich liegt der Fokus auf der Verbindung in der Metropolregion und wenn man sich jetzt die Metropolregion anschaut, ich habe jetzt die Zahlen nicht im Kopf, aber das sind ja schon ein paar Millionen Menschen, von denen wir hier sprechen. Also mit denen kann man auch ein Festival ganz gut vollmachen. #00:31:54-7#
Grazyna Wanat: Toll. Ja, du hast auch einmal eine Konferenz, oder? Oder war das eine Konferenz für Gründerinnen? Für Unternehmerinnen organisiert, nicht wahr? Also ist das Thema Frauen als Unternehmerinnen für dich auch wichtig und spielt das auch eine Rolle in dem Festival? #00:32:18-3#
Tina Langheinrich: Also ich muss natürlich sagen, als Frau und als Leiterin des Festivals ist mir das Thema Gleichberechtigung und Diversität. Wahnsinnig wichtig. Und zwar nicht nur, dass wir jetzt die ganzen Thomasse und Michaels mit Sabines und Gundula ersetzen, sondern wir insgesamt als Festival auch diverser werden. Da steht auch mein Team voll dahinter und das ist ein Fokus für uns, den wir dieses Jahr uns ganz groß auf die Fahne geschrieben haben und auf die Agenda geschrieben haben, dass wir das Festival an sich diverser machen, weil es ja auch um das Thema Teilhabe geht. Wenn ich sage, ich möchte Teilhabe präsentieren, dann will ich ja nicht nur Teilhabe für privilegierte weiße Menschen. Sondern Teilhabe heißt ja, dass ich wirklich alle mitnehme. Und das ist mir sehr, sehr wichtig. #00:33:15-9#
Grazyna Wanat: Was werdet ihr noch wichtig über das Festival zu sagen? #00:33:19-1#
Tina Langheinrich: Ich bin super dankbar über die grandiose Unterstützung, die wir in den letzten Wochen erfahren haben, Nachdem wir recht offen an die Öffentlichkeit gegangen sind, dass wir Hilfe benötigen, dass es schlecht um uns steht. Es war für uns auch ein Schritt, den wir lange überlegt haben. Also wie? Wie erlaubt ist es als Unternehmen an die Öffentlichkeit zu gehen und zu sagen Hey, wir sind fast pleite. Das ist ja auch eine. Man macht sich ja auch verletzlich und verwundbar und der Zuspruch war so unglaublich positiv. Also ich war da. Wir waren da selber überrascht, wie schnell sich das dann auch alles entwickelt hat. Das ist mir sehr wichtig zu sagen, dass man da auch wieder den Charakter des Festivals und diese ursprüngliche Idee, das Mitmachformat, das Mitmachformat ist, also die gemeinsame Gestaltung, dass Akteurinnen einfach miteinander an einem Strang ziehen. Das kam da wieder wunderbar zum Vorschein und ich würde mir wünschen, dass es jetzt in den nächsten Jahren, wenn es hoffentlich dann keine Pandemie mehr gibt in dem Ausmaß wie auch wieder zu der Form zurückfinden, die wir 2019 hatten und uns da eben auch weiterentwickeln können und wieder zu einem echten Mittelpunkt werden für die Akteurinnen in der ganzen Metropolregion. #00:34:38-7#
Grazyna Wanat: Du bist auch politisch aktiv. #00:34:41-9#
Tina Langheinrich: Ich habe tatsächlich für den Stadtrat kandidiert vor zwei Jahren. Das kam eher so ein bisschen zufällig. Also dieses Thema Mitgestaltung ist mir sehr, sehr wichtig. Oder halt ja doch Mitgestaltung von Lebensräumen mit Mitgestaltung von dem großen Ganzen. Und ich habe es damals leider nicht geschafft, weil ich von ein paar sehr kompetenten Menschen auf der Liste auch von hinten überholt wurde. Aber ich gestalte jetzt mit dem Nürnberg Digital Festival einfach mit. #00:35:18-4#
Grazyna Wanat: Ja, genau. Genau. Ich kann es mir vorstellen, dass du ein bisschen zu viele Baustellen offen hat. #00:35:23-8#
Tina Langheinrich: Ja. #00:35:24-7#
Grazyna Wanat: Aber. Aber Du hast das Thema Gestaltung oder Mitgestalten angesprochen und da hätte ich schon eine fast letzte Frage. Wenn du für Nürnberg einen Wunsch frei hättest, wenn man in Nürnberg etwas Grundlegendes ändern, anders gestalten könnte, was wäre das? #00:35:44-9#
Tina Langheinrich: Das ist tatsächlich hinsichtlich Mobilität. Ich würde mir wünschen, dass Autos und der motorisierte Individualverkehr viel, viel weniger Platz in unserer Stadt bekommt. Und der Fokus auf Fußgängerinnen Radfahrerinnen liegt. Also allen Menschen, die nicht in einem Auto in einem Stahlkasten unterwegs sind, der 23 Stunden am Tag unbenutzt rumsteht und Platz wegnimmt, sondern wir brauchen wieder Platz für echte Lebensräume. Tatsächlich? #00:36:18-2#
Grazyna Wanat: Das sehe ich genauso. #00:36:20-6#
Tina Langheinrich: Ja. Würde ich deinen Wunsch unterstützen, wenn ich diese Macht hätte. Okay, meine letzte Frage Weil du so wahnsinnig vielfältig unterwegs bist, würde ich dich gerne fragen, was du noch lernen würdest, wenn du mehr Zeit hättest. #00:36:39-7#
Grazyna Wanat: Gerne lernen. #00:36:41-6#
Tina Langheinrich: Oh, das ist eine schwierige Frage, weil es gibt tatsächlich. Vielleicht würde ich besser stricken können. Häkeln kann ich schon ganz gut, aber vielleicht ein bisschen besser stricken und ein bisschen besser nähen. Also so dieses dieses. Zeit für Kreativität auch so ein bisschen zu finden und eben auch wieder dieses Handwerkliche zu machen. Weil das habe ich jetzt wieder mehr. Also die letzten vier Jahre in der Agentur ist das ja schon sehr weit weg dann auch das ist jetzt mit dem Festival schon mehr. Aber halt dieses dieses Handwerkliche vermisse ich teilweise. Und ja, besser stricken lernen wäre glaube ich so ein gutes Ziel, was ich mir vielleicht für die nächsten fünf Jahre vornehmen würde. #00:37:26-7#
Grazyna Wanat: Da kann man Stricken und Podcast hören. Genau dieser Podcast. #00:37:30-7#
Tina Langheinrich: Genau. Ich bin ja großer Fan von Podcasts. Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut. Ist glaube ich 20 Stunden Podcast in der Woche. Hat immer die Kopfhörer drin zu verschiedenen Themen und deswegen bin ich auch immer gerne bei Podcasts dabei, weil ich finde, das ist ein unglaublich tolles Format, mit dem man viel lernen kann, viel, viel Einblicke bekommt in verschiedene Lebensrealitäten und Podcasts sind super toll. #00:37:56-4#
Grazyna Wanat: Ja und kreative Kurse haben wir am Bildungszentrum, falls du mal Zeit hast. Wieder könntest du dich umschauen. Ich möchte jetzt zum Abschluss etwas leicht Schockierendes sagen. Vielleicht wird es nicht so schlimm, weil deinem Instagram Profilen. Du hast mindestens zwei ein für dich und eins für deine Katze. Entnehme ich, dass du auch außer Katzen liebe auch für Bücher etwas übrig hast. Und dazu will ich was sagen. Wir machen uns nämlich gegenseitig ein bisschen Konkurrenz, denn das Nürnberger Festival Digitalfestival findet statt. Das sage ich gerne noch mal vom vierte bis 14. Juli. Und bei uns wird es genau in dieser Zeit ein Literaturfestival geben. Die Texttage in Nürnberg, veranstaltet vom Bildungszentrum und von der Stadtbibliothek, finden statt, vom achte bis 10. Juli in der Katharinenruine und rund um die Katharinenruine. Aber ich finde es nicht weiter dramatisch. Ich bin mir sicher, dass beide Festivals ihr Publikum finden. Und wir haben da mindestens ein Buch im Programm, das zu eurem Thema sehr gut passt. Wir haben nämlich den Roman von Philipp Winkler, und der Autor kommt. Es ist ein unglaublich packendes Buch, sage ich dir gleich mit zwei Protagonistinnen. Beide leben in einer Welt, in der die Grenze zwischen digital und Real längst nicht mehr existiert. Man könnte den Roman als eine Dystopie beschreiben, wenn die Definition von Dystopie nicht lautete fiktionale, düstere, in der Zukunft spielende Erzählung. Aber die Welt des Buches, es ist so futuristisch und fremd anmutet. Und trotzdem Man hat das Gefühl, es existiert schon jetzt um uns herum. Auf jeden Fall packend. Ich empfehle die Begegnung mit einem Buch und mit dem Autor aus dem ganzen Herzen. Und den Link packe ich natürlich in die Show Nutzen. #00:39:51-9#
Tina Langheinrich: Fantastisch. Also ich ich weiß ja schon lange, dass die Texttage im Festival stattfinden. Ich finde das eine mega gute Kombination, weil auch dieses Thema Texten hat ja mit Digitalisierung auch was zu tun. Also von dem her gesehen. Ich finde es die perfekte Ergänzung und ich hoffe sehr, dass ich die Zeit finde, an dem Wochenende auch bei den Texten vorbeizuschauen. Die sind schon im Kalender notiert. Also ich freue mich da total drauf und da gibt es bestimmt auch Synergien, die sich da ergeben. Und nein, also ich finde das. Ich fand es toll, als als uns das zugetragen wurde, dass die Texte da sind. Das ist doch super gut, weil je mehr Leute auch in der Stadt unterwegs sind, desto besser. Und dann unterstützen wir uns eigentlich nur gegenseitig. Und The best of both Worlds, würde ich dann sagen, kommt dann da einfach zusammen. #00:40:44-8#
Grazyna Wanat: Das sehe ich auch so, Tina, vielen herzlichen Dank für das tolle Gespräch. #00:40:48-8#
Tina Langheinrich: Danke! Das hat wirklich sehr viel Spaß gemacht jetzt. #00:40:53-1#
Grazyna Wanat: Danke. Mir auch. Tschüss. #00:40:56-3#
Tina Langheinrich: Ciao. #00:40:57-6#
Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

Tina Langheinrich zeigt vor allem eines: Man braucht keinen linearen Lebenslauf, um erfolgreich zu sein!
Tina Langheinrich ist die Festivalleitung des Nürnberg Digital Festivals, das dank ihrer Arbeit diesen Juli trotz schwieriger finanzieller Umstände stattfinden wird. Doch der Weg zur Festivalleitung war alles andere als geplant oder geradlinig.
Langheinrich erzählt ganz frei von ihrem Lebenslauf, der sie nicht nur in verschiedenste Berufe gebracht hat, sondern sie auch die ganze Welt bereisen ließ. So viel Selbstbewusstsein und Tatendrang wie in dieser Frau, findet man selten. In diesem Podcast hören Sie, wie man das Sprichwort “Wenn sich eine Türe schließt - öffnet sich eine andere” voll und ganz in die Tat umsetzen kann.
Weitere Informationen:
Tinas vegane Cookies “Schaffensschwestern”
Literaturfestival texttage.nuernberg
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Aufgenommen am: Freitag, 25. Februar 2022
Veröffentlicht am: Donnerstag, 24. März 2022
Moderation: Grazyna Wanat
Im Gespräch: Tina Langheinrich
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Alle weiteren Folgen von KontaktAufnahme – der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg finden Sie hier. Wir sind mindestens jeden zweiten Donnerstag mit einer neuen Folge online, manchmal öfters.
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