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Lutz Bellmann, kann die Pandemie als Innovationsmotor wirken?

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Ansage: KontaktAufnahme. Der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. #00:00:11-0#

Dr. Anne Wasmuth: Eine neue KontaktAufnahme. Mein Name ist Anne Wasmuth und ich spreche heute mit Professor Dr. Lutz Bellmann. Lutz Bellmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Arbeitsökonomie an der Friedrich Alexander Universität und zugleich Leiter des Forschungsbereichs Betrieb und Beschäftigung am Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung. Und seit neuestem und kurzem auch Mitglied des Beirats des Bildungszentrums Nürnberg. Was er an der Universität und am Institut forscht und arbeitet, darüber wollen wir uns unterhalten. Lutz Bellmann Herzlich willkommen! #00:01:00-7#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Hallo, Frau Wasmuth! Ich freue mich auf unser Gespräch. #00:01:03-5#

Dr. Anne Wasmuth: Sie haben in Hannover Wirtschaftswissenschaften studiert, am Institut für Quantitative Wirtschaftsforschung promoviert und sich dann in Volkswirtschaftslehre habilitiert. Sind Sie also ein Mann der Zahlen und der Modelle? #00:01:17-4#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, das war ich eigentlich schon von der Ausbildung her. Natürlich bin ich auch zum Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung hier in Nürnberg gegangen, das über sehr viele empirische Analysen verfügt und Ergebnisse in die öffentliche Diskussion einspeist. Aber natürlich bin ich jetzt älter geworden bin, geht es mir natürlich auch darum zu schauen, was in der Praxis gut läuft und wie man da unterstützen kann. #00:01:45-9#

Dr. Anne Wasmuth: Das heißt, die allgemeine Überschrift über Ihre Forschung heißt Arbeitsökonomie. Womit beschäftigt sich dieses Fach? #00:01:55-2#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, es geht eigentlich um die verschiedenen Aspekte, die zusammenhängen, mit der Entlohnung und mit der Beschäftigung von unterschiedlich qualifizierten Menschen. Es geht um Arbeitslosigkeit, es geht um Übergänge zwischen verschiedenen Situationen, zwischen Bildung und Beschäftigung, von Beschäftigung in den Ruhestand. All das sind Themen der Arbeitsmarktökonomik. #00:02:23-1#

Dr. Anne Wasmuth: Ich bin mit einem Volkswirt verheiratet und das absolut ein Mann der Zahlen und Modelle. Und am Ende stelle ich aber auch immer wieder fest, es auch in jedem Volkswirt steckt irgendwie ein Psychologe, oder? #00:02:36-9#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, wir sind also doch sehr viel stärker interdisziplinär geworden, als das vielleicht vor 20, 30 Jahren der Fall war. Da haben Sie eine richtige Beobachtung. #00:02:49-6#

Dr. Anne Wasmuth: Bevor wir weiter auch inhaltlich uns Ihren Themenschwerpunkten nähern Sie arbeiten an der Universität und am IAB, also dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, das als besondere Dienststelle zur Bundesagentur für Arbeit gehört. Auf der einen Seite also Freiheit in Forschung und Lehre und auf der anderen Seite ich nenne es mal Forschungsaufträge und politische Beratung. Oder wie würden Sie Ihre Arbeit beschreiben? Wie hängen diese Institute zusammen und wie unterscheidet sich die Arbeit in diesen beiden Kontexten? #00:03:24-7#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, also Forscher bin ich ja eigentlich in beiden Institutionen. In der Universität kommt zur Forschung dann natürlich auch die Lehre und der Transfer in die Praxis hinzu. Im Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung kommt zu der Forschung hinzu die Beratung verschiedener Institutionen, zum Beispiel Ministerien oder Verbände in Arbeitsmarktsachen und insofern unterscheidet sich die Arbeit schon. Aber im Kern bin ich Forscher und Forschung ist verpflichtet der Wahrheit. Und insofern ist das eigentlich unabhängig in beiden Funktionen. Das ist genuin und das ist auch nicht verhandelbar. Und insofern fühle ich mich immer als freier Mensch in der Universität, aber auch im IAB. #00:04:18-2#

Dr. Anne Wasmuth: Und ist da eine erhöhte Nachfrage zu merken nach wissenschaftlichem Wissen, wissenschaftlicher Kompetenz vonseiten der Politik? #00:04:28-1#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: In der aktuellen, durch die CO 19 Entwicklung ausgelösten Krise haben wir eine sehr starke Nachfrage. Wir haben ja auch kein Lehrbuch, wo es beschrieben ist, was jetzt eigentlich passieren sollte, was eine gute Strategie für die Regierung ist, für die Unternehmen, für die Arbeitsagentur, um nur einige zu nennen. Und insofern ist es ganz wichtig, dass auch die Wissenschaft ihre Aufgabe hier gerecht wird. Und die besteht aus meiner Sicht darin, eben die empirischen Grundlagen zu schaffen, damit eine fundierte Beratung von Akteuren in der Politik, in der Verwaltung, in der Wirtschaft erfolgen kann, aber natürlich auch, damit der Nachwuchs gut ausgebildet werden kann und vermittelt werden kann, was erfolgreiches Handeln in der Krise bedeutet. #00:05:28-7#

Dr. Anne Wasmuth: Und können Sie dann immer dem zeitlich so gerecht werden? Also Wissenschaft braucht ja manchmal einfach Zeit und die Politik hat ja niemals Zeit. Finden Sie da einen guten Weg? #00:05:41-4#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, das ist wirklich schwierig. Die Politik ist sehr ungeduldig gegenüber der Wissenschaft. Und ja, man muss versuchen, auch zu ignorieren, sage ich mal, wenn da ein Mikro einem in den Weg gehalten wird und muss auch zugeben, das man oft keine fundierten Ergebnisse hat, auf die man jetzt sich beziehen kann. Das ist schon sehr wichtig und das ist natürlich auch schwierig, wenn man sieht, dass oftmals eben auch Kolleginnen und Kollegen da vielleicht auch ein bisschen unter Profilierungszwang stehen und dann eben doch immer eine Antwort parat haben, wenn sie gefragt werden von Journalistinnen und Journalisten. #00:06:24-9#

Dr. Anne Wasmuth: Die Politik versucht ja, einen Weg zu finden in der aktuellen Lage zwischen Gesundheitsschutz, Pandemie, Eindämmung und andererseits Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen Lebens. Inwieweit kann das IAB oder Ihre Forschung da auch einen Beitrag leisten? #00:06:40-2#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, wir haben eben jetzt eine kurzfristige Datenerhebung aufgesetzt. Also wir fragen alle drei Wochen 1500 bis 2000 Betriebe. Wie sie mit der Situation jetzt zurechtkommen, was sie unternommen haben, ob sie Kurzarbeit angemeldet haben, ob ein Teil ihrer Belegschaft in hohem Alter ist oder ob beispielsweise Weiterbildung nicht sich durchführen lässt, so wie das eigentlich geplant war. Auch die Probleme, die wir jetzt hatten am Lehrstellenmarkt, haben wir adressiert. Und wie weit es Betriebe Schwierigkeiten hatten, jetzt gerade im Frühsommer und im Sommer das Ausbildungsjahr 2019 20 vernünftig zu Ende zu bringen, Das war wirklich auch schwierig. Da haben ganz viele wirklich Großartiges geleistet. Aber muss man ja auch mal versuchen zu erfassen, wie das gegangen ist und ob das jetzt auch Einfluss darauf hat, ob die Betriebe zukünftig mehr Abstand haben zu dem Thema betriebliche Berufsausbildung. Zum Glück ist das nicht so stark der Fall, wie man erwartet hat im Hinblick auf die großen Probleme, die im Sommer da waren. Aber wir sehen natürlich schon auch gewisse Probleme am Lehrstellenmarkt. #00:07:55-3#

Dr. Anne Wasmuth: Wenn Sie sagen, 1500 bis 2000 Beteiligte bei Umfragen finden Sie da immer genug, die mitmachen. Gerade jetzt haben ja viele eigentlich wirklich auch anderes zu tun, als der Wissenschaft zur Verfügung zu stehen. #00:08:09-6#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, es ist schwierig. Ich. Ich organisiere die größte Betriebsbefragung in Deutschland seit 1992 und insofern haben wir viel Erfahrung, wie man Betriebe anspricht. Und das hat auch wirklich funktioniert. Wir haben natürlich jetzt in diesem Fall nicht mehr den persönlichen Kontakt gesucht, sondern den über Telefon. Wir haben kurze Befragungen gemacht, etwa elf Minuten und dann geht das schon. Und das ist natürlich das Wichtige ist natürlich, dass sie Fragen stellen, wo die Praktiker auch merken, dass sie auch vom Fach sind und da nicht um den heißen Brei herumreden, sondern wirklich zur Sache kommen. Und dann machen sie halt die Erfahrung, dass die Betriebe auch über ihre Probleme gerne reden, weil sie natürlich auch wollen, dass diese Probleme adressiert werden und die Ministerien auch einen Beitrag zur Lösung dieser Probleme leisten. #00:09:05-8#

Dr. Anne Wasmuth: Also dann sammeln Sie nicht nur quantitativ Zahlen, sondern letztlich für fast qualitative Interviews kann man sagen. #00:09:13-5#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, wir führen schon Erhebungen auf der Basis von festgelegten Fragen. Das wird professionell von der Firma Counter Public in München durchgeführt, die einen großen Interviewerstab haben, so wie auch andere Firmen in Deutschland zum Beispiel oder GFK hier in Nürnberg, und die das natürlich sehr professionell machen. Und diese Unternehmen haben eben auch natürlich alle Möglichkeiten von entsprechenden Telefonstudios ausgehend über Möglichkeiten, den Datenschutz zu gewährleisten und alles, was dazugehört. Zeitmanagement, Terminabsprachen das ist schon sehr gut und insofern ist das auch nicht so sehr belastend für die Betriebe. Aber natürlich freuen wir uns über jeden Betrieb, der da mitmacht und seine Zeit zur Verfügung stellt. #00:10:04-6#

Dr. Anne Wasmuth: Aber es ist ja doch interessant, dass Sie Telefongespräche führen und nicht über irgendein Online Tool sich eine Datenbank befüllen lassen. #00:10:12-9#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Das machen wir auch mit den mit den Online Tools. Aber wir sehen eben da große Probleme, auch in vielen Situationen, weil eben nicht alle so unterwegs sind. Online Bereich und dann möglicherweise solche Betriebe, die dann, sage ich mal, nicht so affin sind, dann eben schwer erreichbar sind. Und wir wollen auch deren Angaben berücksichtigen in unseren Analysen. #00:10:41-2#

Dr. Anne Wasmuth: Sind das dann spezifisch Branchen, auf die man das beziehen kann? Wenn Sie sagen, es gibt Betriebe, die sind nicht so digital unterwegs. #00:10:50-1#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, also es sind natürlich vorwiegend kleinere Betriebe, an die wir dann denken. Es ist auch nicht so klar, dass man jetzt sagen kann, zum Beispiel Schreiner, Handwerker sind hauptsächlich noch nicht digital unterwegs. Das kann man auch nicht so allgemein sagen. Da gibt es auch Firmen, die durchaus einen digitalen Auftritt haben und auch entsprechend ihr Angebot auf diese Weise informieren. Aber es gibt natürlich auch viele Betriebe, die in der Situation auch gerade wie wir jetzt haben, dass eben sehr viele Handwerksleistung nachgefragt werden, sagen Warum sollen wir das machen? Wir können schon so kaum vor Aufträgen retten. Also das gibt es natürlich schon und insofern müssen wir da an der Stelle dann natürlich versuchen, auch diese Betriebe zu gewinnen und einen Teil ihrer Zeit zu schenken, um unsere Fragen zu beantworten. #00:11:41-2#

Dr. Anne Wasmuth: Hm. Die Akademie ist ja jetzt einfach ein ganz deutlicher Einschnitt in unser aller Leben und wir sprechen schon jetzt von einem vor und einem nach Corona. Wann auch immer das sein wird. Gerade zu Beginn der Pandemie ist viel darüber diskutiert worden, was sich durch diese Zeit verändern wird. Da ging es um Fragen von Mobilität, von einem Europa der Regionen, resilientere Wirtschaftsproduktion und und und. Und eben auch die Frage wie wird sich unser Arbeiten verändern? Wir sprechen in diesem Zusammenhang von Arbeit 4:00 null. Das sollten wir vielleicht kurz erklären. Ich stelle mich jetzt mal ganz dumm und frage Arbeit 1:00 null. Die begann mit der Dampfmaschine, richtig? #00:12:24-0#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, so ist es. Also wir sehen halt jetzt die Nutzung von computer und computerintegrierten Maschinen im Mittelpunkt. Und nicht nur bei der Produktion von Gütern, sondern auch von der Erstellung von Dienstleistungen, die auf diese Weise ganz anders erbracht werden können. Und es gibt eben viele Tätigkeiten, die automatisierbar sind, weil sie sehr stark routinehaft abgewickelt werden. Das ist eigentlich der Hintergrund und das bedeutet eben, dass die Tätigkeiten, die so stark routinisiert ablaufen, doch in Gefahr sind, automatisiert zu werden. Und insofern sind natürlich auch die Beschäftigten in diesen Bereichen aufgefordert oder müssen sich selber so organisieren, dass sie diesen Wandel mitmachen und stärker versuchen in Tätigkeiten, die eben nicht Routinetätigkeiten sind, wie wir das nennen, zu wechseln und dort ihre berufliche Zukunft zu suchen? Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Aber wir sehen, dass durch die Bank die Beschäftigten auch solche, bei denen wir sonst festgestellt haben, dass sie etwas zurückhaltend sind mit dem Besuch von Weiterbildungskursen oder mit anderen Möglichkeiten des Lernens vertraut sind. Dass die das erkannt haben und die Notwendigkeit der Weiterbildung sehr stark auch für sich ansprechen. Und wir sehen ja auch ein seit etwa zehn Jahren einen starken Zunahme der Teilnahme an Weiterbildung in bei allen Gruppen, unabhängig von ihrer Qualifikation, unabhängig von ihrem Alter, von Geschlecht. Und es ist jetzt nicht so, dass wir, sage ich mal, die die Hochqualifizierten jetzt weniger tun und die Angelernten mehr, so dass sich die Niveauunterschiede, die wir jetzt natürlich haben, ausgleichen, sondern es ist immer noch so, dass die Hochqualifizierten auf einem höheren Niveau unterwegs sind. Aber die Zuwächse sind auch nicht deutlich über denen bei den angelernten oder mittleren Qualifikationen. Es sind alle dabei und auch die Älteren sind sehr aktiv. #00:14:46-6#

Dr. Anne Wasmuth: Also Arbeit für Null. Sie haben gesagt Vernetzung. Digitalisierung. Es entstehen neue, andere Arbeitsfelder. Man arbeitet anders. Wenn wir davon sprechen das sind ja Themen und Ideen, die sich damit verknüpfen. Die sind jetzt im Jahr 2020, nicht völlig neu. Auf Ihr Forschungsfeld übertragen Was gab es inhaltlich schon vorher und was hat sich dadurch verändert? Bzw. Wo hat keiner Probleme offengelegt oder Prozesse beschleunigt? #00:15:16-3#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ich würde mal so ausdrücken Wir, die wir sehen halt, dass sich heutzutage viele Routinetätigkeiten automatisieren lassen. Ob sie tatsächlich automatisiert werden, ist eine andere Frage. Da spielen immer noch eine Rolle. Wirtschaftliche Überlegungen. Diese computerintegrierten Maschinen sind sehr teuer. Die Automatisierung von Büroprozessen ebenfalls. Es kann aber auch rechtliche Aspekte geben, was der Datenschutz nicht geklärt ist. Oder es kann ethische Gründe geben, dass man sagt, man möchte eben in Bereichen zum Beispiel Pflege nur ganz bestimmte Tätigkeiten von Automaten verrichten lassen. Und da haben dann viele Unternehmen gesagt, auf längere Sicht werden wir auch stärker automatisieren müssen, allein aus Kostengründen. Und jetzt sehen wir eben doch Die aktuelle Krise wirkt in der Weise, dass hier ein erhöhter Handlungsdruck entsteht und eben Innovationen und Veränderungen im organisatorischen Bereich sozusagen vorgezogen werden. Man nutzt die Krise in dem Sinne, Dinge anders zu organisieren und neue Techniken zu verwenden. Und insofern haben wir natürlich jetzt einen Zeitraffer, wenn man es mal so sehen in der Entwicklung. Und müssen jetzt versuchen, eben auch die sozialen Konsequenzen, die mit einer stärkeren Automatisierung verbunden sind, auch in den Griff zu kriegen und nicht von denen überholen zu lassen. #00:16:54-3#

Dr. Anne Wasmuth: Wie kann man das wissenschaftlich in den Griff bekommen? Also Wissenschaft ist ja geübt in der Aufarbeitung der Vergangenheit. Können Sie den Blick in die Zukunft werfen? #00:17:05-1#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, vielleicht mal als Beispiel im Homeoffice. Thema habe ich mich auch schon seit längerem beschäftigt und haben eigentlich immer gesehen, dass Deutschland in diesem Bereich im Verhältnis zu anderen Ländern eine gewisse Nachzügler Rolle einnimmt. Wir haben auch gesehen, dass Homeoffice für viele Beschäftigte nichts anderes war als die Arbeit, die sie im Büro nicht erledigen konnten. Aus rein aus Zeitgründen mit nach Hause genommen haben und dann am Wochenende erledigt haben oder späteren Abend. Und wir haben gesehen, dass es auch manchen Mitmenschen schwerfällt, Beruf und Freizeit zu trennen. Und wir haben gesehen, dass dort, wo das Thema Homeoffice begleitet war von klaren Regeln des Einsatzes von Homeoffice zum Beispiel Regeln, wie die Arbeit im Team zu organisieren ist, wann jemand zu Hause angesprochen wird und wann er oder sie nicht erreichbar ist oder wo auch geklärt ist zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, welche Ziele eben im Homeoffice zu erreichen sind oder wo eben klar geregelt ist, wie das mit den Überstunden zu funktionieren hatte und wo die Arbeitszeitkonten nicht zu lange Ausgleichzeiträume hatten oder überhaupt Ausgleich Zeiträume festgelegt waren. Und überall wo das geklärt war, hat es gut funktioniert. Aber in anderen Bereichen, sage ich mal, gab es blinde Flecken in der Nutzung von Home Office. Die Krise hat das jetzt alles verändert? Wir haben unterschiedliche empirische Ergebnisse. Ergebnisse sagen uns Wir hatten von Mitte März bis Mai etwa eine Steigerung der Anzahl der Personen, die im Homeoffice zumindest gelegentlich arbeiten, um das Dreifache. #00:18:56-7#

Dr. Anne Wasmuth: Hm. Ui. #00:18:58-7#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Das ist also schon sehr viel. Und wir haben natürlich gesagt okay, das ist natürlich jetzt in der Notsituation in vielen Fällen die einzige Möglichkeit gewesen, zu handeln und weiterarbeiten zu können. #00:19:12-5#

Dr. Anne Wasmuth: Also sagt die Mehrarbeit jetzt nicht unbedingt am Homeoffice, sondern einfach auch an der Pandemiesituation, die mehr einen erhöhten Kommunikationsbedarf, mehr, mehr Alltagsorganisation etc. gebraucht hat. Oder liegt es auch in der Form des Zu Hause Arbeitens? #00:19:29-6#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Es hat sicherlich verschiedene Gründe. Es war zum Teil nicht anders möglich, in dieser Zeit zu arbeiten. Also die Alternative wäre Kurzarbeit gewesen, aber dann hätte man eben gar nichts machen können. Und oftmals war es eben möglich, auch von zu Hause aus produktiv zu arbeiten. Sogar Manche sagen sogar produktiver als vorher oder viele sagen produktiver als vorher. Es war aber auch zum Teil nicht möglich aufgrund von Schulschließungen und oder Kindertageseinrichtungen. Und also es gab verschiedene Gründe und in der Situation ist das eben dann in der während des ersten Lockdown sozusagen durch die Decke geschossen und jetzt war eigentlich die spannende Sache, was passiert danach? Ja, aber gesagt haben wir das jetzt irgendwie eine Notlösung war, dann ist es eben irgendwie nicht so toll gewesen. Aber wir haben gesehen, viele Firmen haben jetzt wirklich technisch, organisatorisch Und eben auch von den Regeln, wie man zusammenarbeiten sollte, damit das effizient ist. Aufgerüstet in der Krise. Und so waren sie dann in der Lage, auch nach dem Lockdown ein relativ hohes Niveau von Home Office Nutzung weiterzufahren. Es war dann natürlich in vielen Fällen auch wieder stärker möglich, ins Büro zurückzukehren, aber das wurde doch weitaus seltener genutzt als vor der Pandemie. #00:20:56-6#

Dr. Anne Wasmuth: Es sind ja. #00:20:57-8#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Auch, glaube ich, hat sich jetzt für die Zukunft etwas verändert. Wir werden auch nach der Krise sehr stark dazu übergehen, in hybriden Formen beschäftigt zu sein. #00:21:09-3#

Dr. Anne Wasmuth: Das heißt Hybride. Es sind Menschen. In Büros sind Menschen zu Hause, die arbeiten entweder zeitgleich durch Videoschalte verbunden oder durch Software Netzwerklösungen asynchron verbunden. Der eine arbeitet morgens, der andere abends. Vielleicht sogar in ganz anderen Orten. Noch nicht mal das, was man unter Home Office, also zu Hause in ihrem Arbeitszimmer sozusagen. Stichwort Anywhere Office. #00:21:37-2#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, genau. Mobil sind die Menschen unterwegs. Ja, das ist natürlich dann manchmal vom Arbeitsschutz und vielleicht auch vom Datenschutz nicht ideal, wenn man am Bahnhof sitzt und dann arbeitet, bis der Zug kommt. Da gibt es sicherlich auch Probleme, aber im Prinzip ergibt sich da neue Möglichkeiten. Wir haben auch ermittelt, dass die Arbeitszeiten zugenommen haben. Nicht so dramatisch, wie immer gedacht wird. Aber immerhin. Weil eben einfach Leute sagen Na gut, jetzt spare ich ja auch Zeit. Ich brauche nicht mehr hin und her fahren zwischen Arbeitsplatz und Wohnung. Jetzt gerade in so einer Region wie Nürnberg haben wir ja doch sehr starke Ein Pendel Bewegung. Da wird natürlich auch zusätzliche Zeit frei, die man nutzen kann für den Beruf, für die Freizeit. Und noch nebenbei bemerkt haben wir natürlich auch geringere CO2 Emissionen, wenn weniger mit dem Auto gefahren ist, weil das ist ja doch auch gerade in Nürnberg noch ein Riesenthema. #00:22:33-8#

Dr. Anne Wasmuth: Das heißt, Firmen entdecken damit vielleicht ihr Umweltgewissen, aber auch vor allen Dingen die Kosten, die sie durch ausgefallene Dienstreisen tatsächlich sparen können in Euros. Das heißt, die Infrastruktur ist aufgebaut. Es wird. So kann man doch nach dieser Zeit jetzt sagen, es wird die uhr nicht wieder gänzlich zurückgedreht. Mich würde interessieren, wie sieht das genau aus? Sie haben einen Debattenbeitrag geschrieben. Der ist überschrieben mit dem Titel Homeoffice braucht klare Regeln. Da wird im Zusammenhang mit New Work viel von neuen Freiheiten und neuen Arbeitskulturen gesprochen. Braucht es neue Regeln? Und was sind das für Regeln? Oder braucht es andere Teamstrukturen oder andere Hierarchien. Letztlich eine andere Kultur. #00:23:23-3#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, ich denke mal, es sind einige Anpassungen erforderlich, die am Ende des Tages auch mit einem Begriff wie Kulturwandel durchaus beschrieben werden können. Wenn man also jetzt mal grundsätzlich diskutiert, dann bewegen wir uns in eine Richtung, die, die man als Vertrauenskultur bezeichnen könnte. Man sieht eben doch nicht mehr die die Kolleginnen und Mitarbeitenden, die Führungskräfte so oft persönlich. Und insofern muss einerseits die Führungskraft den Mitarbeitern vertrauen, dass sie auch ihre Arbeiten erledigen. Na gut, man kann auch stärker auf ergebnisorientierte Arbeiten übergehen. Aber trotzdem muss es da einen Vertrauensvorschuss geben in dem Sinne, dass eben dann, wenn die Ergebnisse gemessen werden, auch dann eben die Ziele erreicht werden. Zum anderen ist es natürlich auch so, dass die Mitarbeitenden die Sicherheit haben müssen und das Vertrauen, dass die Führungskräfte auch ihre Leistung anerkennen. Selbst dann, wenn sie das nicht direkt beobachten, sondern dass sie eben das einschätzen können. Das ist gar nicht so einfach hinzukriegen. Zum Beispiel, wenn Sie als Führungskraft in die Kommunikation mit den Mitarbeitenden fragen, woran Sie gerade sitzen, Ob das alles so klappt. Das sollten Sie natürlich so machen. Aber die Frage ist halt, ob der Mitarbeitende wünscht, dass solche Abfragen relativ häufig erfolgen oder eher seltener. Der eine sagt halt, vertraut er mir nicht, wenn der jetzt andauernd fragt, der nächste sagt aber wenn er jetzt nicht fragt, sieht das ja irgendwie so aus, als ob mein Beitrag auch nicht so wichtig sei für das Unternehmen. #00:25:07-3#

Dr. Anne Wasmuth: Mhm. #00:25:08-0#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Also da muss man eine Balance finden, die man auch erst suchen muss und wo man sicherlich auch mit Fehlschlägen zurechtkommen muss. Und natürlich ist auch ein Führungskräftecoaching in vielen Fällen notwendig. Insofern ist jetzt auch für mich die spannende Frage Wie verändern sich die Hierarchien in den Betrieben? Da brauche ich der unmittelbare Kontakt zwischen Führungskräften und Mitarbeitern so nicht mehr. Besteht eigentlich weniger Führungskräfte? Oder kann ich sagen, wenn ich dann auch berücksichtige, dass ich ja doch auf Kommunikation mit den Mitarbeitenden angewiesen bin und vielleicht auch nicht immer nur eine altersbezogene Kommunikation erforderlich ist, sondern eben auch erforderlich ist, um diese Vertrauensbasis aufzubauen und zu erhalten. Eine ständige Kommunikation, dann brauche ich auch genauso viel Führungskräfte im Verhältnis zu der Zahl der Mitarbeitenden. Oder wir brauchen relativ viele. Ja, also insofern ist das für mich jetzt nicht so klar, worauf das hinausläuft. Die Entscheidungsautonomie wird sicherlich auf die unteren Ebenen verlagert. Also die Einzelnen gewinnen mehr Selbstständigkeit nicht nur im zeitlichen Bereich, sondern auch, wie sie ihre Arbeit strukturieren. Was von den Arbeitswissenschaftlern schon lange gefordert wird. Wenn man ein ganz klares Ergebnis. Wenn ich denn nun mit Deadlines arbeite, ist es gut, wenn man den Mitarbeitenden selber die Möglichkeit lässt, ihre Arbeit zu organisieren, so dass sie die Deadline gut erreichen können. Da sind halt manche Menschen auch anders als ihre Kolleginnen. Und insofern ist es gut, wenn man da Freiräume schafft. Das ist dann mit am wenigsten Stress verbunden in diesem Zusammenhang. Also insofern haben wir hier schon positive Entwicklungen zu erwarten. Aber im Moment haben wir die Diskussion, die so ein bisschen negativ ist, dass gesagt wird, ja, die Kontakte zwischen den Mitarbeitenden sind ja dann viel schlechter, wenn sie im Homeoffice sind. Und das ist auch wichtig, dass man die Mitarbeitenden also auch häufiger persönlich treffen kann, dass auch zufällige Kommunikation Erfolgen kann, weil die dann vielleicht doch auch eine gewisse Bedeutung hat und Informationen dann vorhanden sind, die man vielleicht im Moment gerade noch nicht braucht, aber zu einem anderen Zeitpunkt. #00:27:27-0#

Dr. Anne Wasmuth: Also wenn man als Führungskraft gewohnt ist. Management by walking around. Also ich gehe einfach mal von Büro zu Büro und habe gar kein spezielles Anliegen, sondern bin einfach nur da, weil meistens kommt schon ein Anliegen von den Mitarbeitenden. Das heißt, das muss ich eigentlich dann auch gerade in dieser Situation, wo so viele im Homeoffice sind und ja auch große Firmen ihre Mitarbeiter ja schon im Frühjahr gesagt haben, bis Jahresende seid ihr im Homeoffice. Da muss man ja dann auch einfach lernen, auch diesen informellen Austausch vielleicht mehr zu suchen oder also quasi zu sagen Komm, wir treffen uns jetzt in der virtuellen Teeküche oder ich klopfe einfach mal nur an und habe eigentlich gar kein spezielles Anliegen, um auch einfach vielleicht so ein bisschen die die Zeit rauszunehmen, die das gerade digitale Arbeiten ja eher wieder beschleunigt hat. Also wo so Videokonferenz und Videokonferenz und eigentlich das sich sehr, sehr sehr verdichtet hat was im Büro, wenn man in Präsenzarbeitet, wenn man ehrlich ist, einfach ein bisschen entschleunigter vonstatten geht. Das muss man im digitalen Raum erst wieder ein bisschen lernen. Oder diese informellen Räume auch. #00:28:32-5#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Unter ganz anderen Bedingungen, das Arbeiten im Homeoffice. Damit das gelingt, sind eben doch einige Voraussetzungen zu erfüllen. Man darf sich nicht in die Isolation begeben und man darf auch nicht die Kontakte, sage ich mal, schleifen lassen. Das ist ganz wichtig, aber nicht jedem. Nicht jeder ist ein Naturtalent, da unmittelbar auf die Menschen zuzugehen und zu sagen Wir haben uns jetzt schon zwei Wochen nicht mehr gesehen, wie geht es dir eigentlich? Hast du nicht mal Zeit, ein bisschen zu reden? Das ist etwas, was man natürlich so nicht gewohnt war, wenn man dich nicht persönlich sieht und er natürlich dann auch mehr wahrnehmen kann. Ob da jetzt ein geeigneter Zeitpunkt ist, so sieht man ja die Menschen nur sehr sehr eingeschränkt über über eine Videokonferenz und weiß gar nicht, ob denen auch danach ist. Jetzt einfach mal ein Anlass loses Gespräch zu führen. Und insofern gibt es da schon aus meiner Sicht Probleme. Eine weitere Schwierigkeit ist, dass nicht jeder Mensch die Möglichkeit hat, zu Hause gut im Homeoffice zu arbeiten. Da mögen zum Beispiel die Kinder sein, die gerne bereit sind mitzuarbeiten an der Durchsicht von Akten oder der Erstellung von Präsentationen. Aber das dauert natürlich. Ja, genau. Sie lachen. Das dauert dann dreimal so lange. Ist vielleicht ja auch mal eine interessante Erfahrung, aber dauerhaft kann man das natürlich nicht machen. #00:29:59-6#

Dr. Anne Wasmuth: Also ich weiß tatsächlich von einer Kollegin, die in Überstunden gezwungen wurde, weil die Tochter nach der Schule ihre Hausaufgaben machen wollte und der Meinung war, die Mutter müsste dann auch arbeiten, weil sie das eben so schön fand. Nach dem Motto Mama, musst du jetzt nicht auch noch ins Büro. Also schön fand das die Mama dann parallel mit ihr eben auch gearbeitet hat und dann musste sie noch mal an den Rechner. Ja. #00:30:21-8#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja und das muss sich alles einspielen. Und manchmal geht es eben auch gar nicht in den Großstädten, weil der Platz nicht vorhanden ist. Und das ist eben nicht ideal. Homeoffice im Schneidersitz auf dem Bett zu machen, also alleine aus ökonomischen Gründen nicht. Und da ist es dann auch wichtig, das Unternehmen diese Möglichkeit der Einrichtung von Co Working Spaces halt in sich überlegen, also für ihre Mitarbeitenden Büros anmieten oder die sie zeitweilig oder dauerhaft nutzen können und wo sie eben das ganze Equipment, das in diesen Gebäuden dann zur Verfügung steht, wie Kopierer, Raum oder eben auch die Möglichkeit, auf funktionierende Systeme zurückzugreifen, besteht. Oder natürlich auch sowas wie eine Teeküche da ist. Dann macht man halt seine Pause nicht mehr mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem eigenen Team, sondern mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Firmen. Ich glaube, das ist in vielen Fällen auch schon eine gute Lösung, aber natürlich nicht in allen. Also insofern gibt es da vieles zu justieren, vieles nachzudenken. Und insofern sind es spannende Zeiten, in denen wir uns jetzt bewegen. #00:31:31-0#

Dr. Anne Wasmuth: Ja, auf jeden Fall. Also ich finde auch, gerade wenn man die letzten Wochen Monate anschaut, wie viel sich auch auf dem digitalen Markt auch durch Startups verändert, was digitale Tools angeht, wo mehr Partizipation möglich sein wird, mehr Autonomie möglich sein wird also nicht nur der Moderator, der dir die Rechte gibt. Du darfst jetzt sprechen oder du darfst dich im Chat beteiligen, sondern du kannst eigentlich selber bestimmen, in welchen Raum du jetzt gerade gehst und mit wem du sprichst. Eben auch im digitalen Raum. Also das ist höchst spannend, was gerade alles passiert. #00:32:02-0#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Also es ist schon sehr interessante Zeiten und es ist auch. Ich glaube, insofern haben auch Bildungseinrichtungen jetzt noch mal eine besondere Funktion, weil sie eben auch Räume schaffen, in der Menschen nachdenken können darüber, wie sie gut arbeiten können und gut leben können und also in Bildung im Grunde im besten Sinne probehandeln ist, wo er oder sie probiert und darüber nachdenkt, was die beste Form für sie als Mensch ist und sich vielleicht dann der Bildungscampus in Nürnberg dann auch als Ort anbietet, wo man sich inspirieren lassen kann von Erfahrungen anderer in diesem Zusammenhang. #00:32:44-7#

Dr. Anne Wasmuth: Ja, wie sollte sich dann so jemand, der bereit ist, sich auf so etwas einzulassen, auch weiterbilden? Was wäre dann jetzt so dran? Also es ist ja die Frage für mich grundsätzlicher Art Wir haben so wie wir früher gearbeitet haben und ich nenne jetzt einfach auch noch mal zehn Jahre zurück. Da gibt es eine IT Abteilung, die macht alles, was irgendwie wo Computer draufsteht. Jetzt sind wir ja eigentlich gezwungen das wir viel mehr selber der Einzelne eigentlich auch zur IT Expertin werden muss. Also ich habe Dozenten, die zwinge ich im Moment in ein Hybridformat hinein. Dann müssen die Technik bedienen, was die vor einem Jahr gesagt hätten, also vor fast. Bei aller Liebe. Sie machen es, weil sie mich mögen und weil Ihnen die Kurse wichtig sind. Machen Sie das. Aber es ist doch verlangt ihnen einiges ab. Wie wird da die Richtung sein? Müssen wir alle mehr zur IT Experten und Digital Experten werden? Oder kann man das doch immer noch weiterhin gut auslagern? #00:33:43-4#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Nein, wir müssen auch mehr Wissen und Kenntnisse in dem Bereich uns aneignen. Das ist keine Frage. Man muss sicherlich gut mit diesen Konferenzsystemen umgehen können, mit Tabellenkalkulation, Programmen, Photoshop oder Präsentationsprogramm. Das ist erforderlich, aber. Also Sie müssen nicht zum Entwickler werden. Oder zum Spezialisten für Hardware und sich selber überlegen, welche IT Ausstattung jetzt für Sie am besten ist. Das ist jetzt aktuell natürlich schon manchmal der Fall. Und natürlich diejenigen glücklich, die irgendwie in ihrer Verwandtschaft jemanden haben oder im Freundeskreis, der sich da auskennt und einem die ganzen Probleme löst. Das sollte dauerhaft nicht so sein, aber das Handling dieser Geräte und so, das müsste natürlich schon stärker auch bei jedem Mitarbeitenden sein. Ich finde eigentlich den Begriff digitale Schlüsselkompetenzen in diesem Zusammenhang ganz gut. Also egal was man macht, man muss jetzt da wesentlich mehr wissen in diesen Bereichen, weil manches geht auch gar nicht mehr anders. Wenn Sie zum Beispiel in Altdorf ins Freibad wollen, müssen Sie sich anmelden online und Sie müssen dann mit Ihrem Handy an den Scanner gehen. Und gut, Wenn man jetzt sagt, es gibt aber nicht Menschen, die auch gerne schwimmen können, aber das nicht hinkriegen, die können sich natürlich das dann auch zeigen lassen von Ehrenamtlichen. Wenn ich das richtig sehe im Altdorfer Rathaus, ja. Insofern gibt es da auch wieder Möglichkeiten, sich unterstützen zu lassen. Aber im Prinzip ist es erforderlich für eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Nutzung öffentlicher Angebote, dass wir alle mehr lernen auf diesem Gebiet. Denn es geht nicht darum, dass jetzt die Älteren kommen können und sagen Oh, wir sind ja gar nicht mehr berufstätig. Wir haben sogar jetzt auch seit Neuestem nicht mit 450 € Job. Auch viele Ältere haben aufgehört, das zu machen wegen der Pandemie. Aber die werden dann insofern ganz aus dem Berufsleben auf sich ausscheiden. Aber auch für die Teilhabe an den sonstigen Angeboten, die ja in den Städten ja wunderbarer Weise geboten werden. Also das ist ja eigentlich großartig, was an kulturellen Identitäten geboten wird. Da ist es jetzt sehr viel stärker notwendig, digitale Grundkompetenzen zu erwerben. Was da die beste Form ist, das ist mir noch nicht klar. Aber da muss man halt mal gucken und neue Wege gehen und schauen, wie das funktioniert. #00:36:25-7#

Dr. Anne Wasmuth: Ja, also wir sind da tatsächlich als Volkshochschule dran. Wir haben gerade während des Lockdowns auch Kurse keine Angst vor Onlinekursen und versuchen da immer wieder Angebote zu machen. Auch zum Beispiel wir arbeiten ja mit der VHS, klaut auch da Menschen. Das einfach zu zeigen und in Sprechstunden zu zeigen oder in Videokonferenz Teststunden. Das zu zeigen, wie das funktioniert, dass sie einfach gut Kurse besuchen können und weiter eben teilhaben und weiterlernen können und vor allen Dingen auch Dinge lernen können, die eben gar nichts mit Korona und Pandemie zu tun haben. Apropos lernen. #00:37:04-1#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Gerne lernen. #00:37:05-6#

Dr. Anne Wasmuth: Gibt es etwas, was Sie gerne lernen würden, was so gar nichts mit Ihrer Arbeit zu tun hat? #00:37:13-7#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ich muss ja zugeben, dass ich noch nicht geschafft habe, ganz alleine ein Fotobuch zu machen. Und das ist etwas, was ich noch mal unbedingt lernen möchte. Wir haben ganz viele Reisen in den letzten Jahren gemacht, wo wir eben noch nicht entsprechend ein Fotobuch draus gemacht haben. Das ist eigentlich etwas, was ich mal noch mal lernen würde. Das ist, glaube ich, nicht kompliziert, aber ich habe es noch nicht geschafft. #00:37:36-6#

Dr. Anne Wasmuth: Und auch dafür haben wir einen Kurs. Tatsächlich? #00:37:39-9#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja. #00:37:40-7#

Dr. Anne Wasmuth: Wunderbar. Wir wissen also, es gibt Dinge, die werden sich verändern. Da wird nicht wieder zum Status quo vor Mitte März zurückgegangen werden. Und wir wissen auch zum Beispiel aus Daten von Mobilfunkanbietern aus Paris über 1 Million Franzosen. Vor dem harten Lockdown im Frühjahr haben fluchtartig die Stadt verlassen. Von anderen Städten wissen wir das auch. Werden sich unsere Städte durch dieses veränderte Arbeiten verändern oder ist das auch. Sie haben Altdorf genannt. Ist das zum Beispiel eine Chance für die ländlichen Regionen? #00:38:17-1#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Da sprechen Sie ein ganz wichtiges Thema an, das ist auch noch nicht so richtig gut erforscht, weil die ganze Entwicklung ist ja jetzt auch für uns alle etwas überraschend gekommen. Aber ich glaube, das wird wirklich. Die Arbeitsteilung im Raum wird sich stark verändern dadurch, dass eben weniger gearbeitet wird in den Zentren, in dem Sinne, dass eben, ich sage mal, wer einen Arbeitsplatz in Nürnberg City hat und in feucht wohnt wie ich, der wird halt nicht fünf Tage die Woche nach Nürnberg pendeln, sondern vielleicht nur noch drei Tage. Und das wird man in der City spüren. Und andererseits muss man natürlich auch sagen, dass Lernen, was ja zum Beispiel bei Bildungseinrichtungen wie der Volkshochschule stattfindet, auch darauf reagieren muss. Dass also dann stärker Personen sagen okay, ich bin am Freitag jetzt nicht in Nürnberg, sondern da arbeite ich eben in Feucht und da möchte ich dann auch mal am Vormittag eine Weiterbildung besuchen. #00:39:17-0#

Dr. Anne Wasmuth: Ja. #00:39:17-8#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Und das war ja sozusagen bislang das Privileg derjenigen, die eben nicht berufstätig waren. Und das, denke ich mal, könnte sich auch ausweiten auf andere Gruppen. Und insgesamt werden die Arbeitszeitarrangements vielfältiger. Dass man das einfach so sagen. Es ist für mich gut, wenn ich einfach ein 28 Stunden Woche habe und nicht mehr eine 40 Stunden Woche. Und ich möchte eben auch Zeit haben für Bildung und Kultur. Und da würde man sagen, die Angebote in den Großstädten sind ja vorhanden. Ja klar, wenn Mann oder Frau dann eben das von dem Wohnort ausmachen kann, der nicht unbedingt die City von Nürnberg sein muss. Dann muss man auch da sehen, wie man da, wie man da klarkommt und wie dann die Angebote aussehen. Und es ist auch beides. Es ist Interesse an einem persönlichen Treffen und es ist aber auch Interesse an virtuellen Meetings. Insofern muss man das auch ausbalancieren. Finde ich ganz spannend. #00:40:25-5#

Dr. Anne Wasmuth: Zumindest Volkshochschulen sind da ja gar nicht so schlecht aufgestellt. Es gibt ganz viele in Deutschland, vor allem auch eben in den Regionen, nicht so sehr in Ostdeutschland historisch begründet. Aber da haben wir schon ein gutes Netzwerk und vielleicht wird sich da tatsächlich dann was verschieben. Das wird interessant zu sehen sein. Ja. #00:40:45-1#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Und es wird auch natürlich leichter dadurch, dass man eben nicht immer Räume braucht, die geeignet sind und Zeiten. Und zu Zeiten, wo viele Bildung nachfragen, stoße ich mit meinem räumlichen Angebot an Grenzen. Und das wird natürlich auch ein Stückchen weit durch virtuelle Formate überwunden. #00:41:05-1#

Dr. Anne Wasmuth: Aber wir merken auch an der Nachfrage, dass die Menschen nach Präsenz hungern und gar nicht nur gerade in ihrer Freizeit dann noch virtuell online unterwegs sein mögen. #00:41:17-1#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ich denke, die Mischung macht es. Im Moment sind wir eben zu sehr extrem unterwegs, das wir alle sozusagen und nicht treffen dürfen. Es sei denn es sind aus medizinischen Gründen oder genau mit einem anderen Haushalt. Es ist schon extrem und das ist also nichts, was wir viel länger haben wollen. Und wir sehen ja auch, dass es schon manche bringt das schon sehr stark an ihre Grenzen. Aber wenn wir jetzt die digitalen Angebote hochfahren und die digitalen Möglichkeiten da sind, weil Mann oder Frau im Homeoffice arbeitet. Dann könnte man das ja auch noch viel stärker wieder nutzen für Bildung und Kultur, die jetzt nicht ruft bezogen ist, sondern wo es einfach darum geht, die tollen Angebote, die wir nun haben, in einer Metropolregion Nürnberg allen zur Verfügung zu stellen und die Vielfalt, die es da gibt, auch für den Einzelnen erlebbar zu machen. Und insofern denke ich, dass es da das ist noch nicht ausgereizt ist, dass es da große Spielräume gibt. Und wir wissen ja auch beim Online lernen, wenn es in Reinkultur geht, dann ist die Abbruchquoten sehr hoch, sind bei Kursen. Aber wenn man das verbindet Online und Präsenzlernen hatten wir natürlich viel bessere Situation. #00:42:38-7#

Dr. Anne Wasmuth: Okay, also ich nehme mir vor für die Planung, ich plane jetzt Blended Learning oder Inverted Classroom auch das. #00:42:47-8#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, ich denke, das sollte man auf jeden Fall probieren. Und die Analysen, zum Beispiel das Bundesinstitut für Berufsbildung dazu, sind sehr positiv. #00:42:58-0#

Dr. Anne Wasmuth: Okay, Sie haben ein Stichwort gerade gesagt und das soll auch fast der Schluss sein. Sie haben Frauen erwähnt, digitales Arbeiten. Man sagt, das schafft mehr Freiräume. Ist es tatsächlich so, dass das für alle Geschlechter gilt? Also die Frage Frauen in Führungspositionen bzw die Frauenquote in DAX Vorständen? Das ist ja jetzt wieder auch diskutiert worden, angetrieben auch durch eine Gruppe bekannter Frauen, voran Jutta Allmendinger, die Leiterin des Wissenschaftszentrums in Berlin. Wie beobachten Sie das? Haben Sie da wissenschaftliche Daten zu? #00:43:33-9#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Also wir haben jetzt erstmal die Ergebnisse, dass in der aktuellen Krise die Frauen schon zu den Leidtragenden gehören durch die Doppelbelastung Kinderbetreuung und Beruf. Ich habe mich mal vor etwas längerer Zeit mit dem Thema Jobsharing beschäftigt. Da geht es ja eigentlich darum, dass Frauen mit höheren Qualifikationen ihre Arbeitszeiten familienbedingt reduzieren, eben trotzdem beruflich anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben können. Und da besteht ja oder Bestand bislang ja so ein bisschen der Vorbehalt, dass dann Frauen dann eben diese Tätigkeiten, die sie als Führungskräfte ausüben müssen, im Bereich Koordination von Projektaufgaben nicht so gut wahrnehmen können. Wenn sie, sage ich mal, nur 20 Stunden in der Woche im Büro anwesend sind und eine Kollegin, mit der sie sich eine Stelle drei teilen, auch 20 Stunden. Und ich denke, da für solche Koordinationsaufgaben ist ein eine virtuelle Umgebung natürlich wunderbar Also. Insofern könnte sich hier auch ein Schub für die Tätigkeit von Frauen in Führungspositionen ergeben. Vor dem Hintergrund, dass wir ja auch einen Fachkräftemangel haben in Deutschland und insofern auch in den nächsten Jahren auch Führungspositionen anbieten werden für zur Besetzung, weil die geburtenstarken Jahrgänge ja auch aus dem Erwerbsleben ausschalten. #00:45:15-5#

Dr. Anne Wasmuth: Mhm. Natürlich ist das jetzt ein Bereich in der Arbeitswelt. Ganz, ganz viele Branchen oder Arbeitsplätze, wenn man da sagt Homeoffice, die sagen ja und also die müssen rausgehen, die können nicht einfach zu Hause arbeiten wie der Schreiner. Der Maler kann da auch noch mal so eine Gerechtigkeitsdebatte auf uns zukommen. Oder müssten wir die eigentlich noch mehr führen, um zu zeigen Ja, da wird eine Diskrepanz sein zwischen Arbeitsplätzen, die eben zu Hause durchführbar sind, von Arbeitsplätzen, die eben nicht in meinem heimischen Zuhause funktionieren. Müssen wir da noch eine Debatte darüber führen oder ist das einfach Fortschritt, wo man sagen muss, na ja, nur weil der Maler das eben nicht zu Hause machen kann, kann es mir ja nicht weggenommen werden Oder darf es mir nicht verboten werden? Fehlt da noch was? Weil diese Entwicklung ist ja jetzt einfach so wahnsinnig schnell, diese diese Innovationsschübe. Kann da nicht noch mal was nachkommen? #00:46:16-3#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, ich denke, es wird da auch Veränderungen geben, in denen in der relativen Entlohnung von bestimmten Gruppen, die eben nicht im Homeoffice arbeiten und die dann eben noch stärker merken, dass ihre Tätigkeiten so stark nachgefragt werden, dass eben entsprechende qualifizierte Personen nicht zur Verfügung stehen für die Ausübung dieser Tätigkeiten. Aber im Prinzip würde ich sagen, das ist eben ein Kriterium bei der Berufswahl zukünftig viel stärker das diejenigen, die sagen also eigentlich möchte ich nicht dauerhaft im Büro arbeiten, sondern ich. Ich stelle mir vor, dass ich eben auch mal an hybrider Weise arbeiten kann. Sich überlegen müssen, ob sie dann wirklich das Malerhandwerk erlernen oder das Schreinerhandwerk und ob die dann nicht vielleicht eher in kaufmännische Tätigkeiten wechseln können. Wir haben allerdings natürlich das Problem, dass ja die kaufmännischen Tätigkeiten durch die Automatisierung sozusagen immer anspruchsvoller werden und insofern natürlich nicht alle in der Lage sein werden, diese Tätigkeiten gut auszuüben. Und insofern gibt es dann für viele natürlich dann Vorteile durch dieses Homeoffice in dem Sinne, dass sie aufgrund ihrer Vorbildung und ihren gezeigten Leistungen Berufe ergreifen können, in denen das möglich ist und andere mit, sage ich mal ein bisschen vereinfacht ausgedrückt schlechten schulischen Leistungen eben dann auf diese Berufe verwiesen werden, in denen hauptsächlich Präsenztätigkeiten möglich sind. Also insofern vertieft sich eine gesellschaftliche Spaltung. Aber ich würde eben schon darauf hinweisen, dass zumindest am Anfang des Berufslebens und oftmals eben auch während des Berufslebens selber noch natürlich Möglichkeiten für Weichenstellungen bestehen. #00:48:11-0#

Dr. Anne Wasmuth: Es gilt nach wie vor Augen auf bei der Berufswahl. Sie blicken jetzt auf ein langes Berufsleben schon zurück und ich muss Ihnen einfach eine Frage stellen. Sie haben mir ein Bild von sich geschickt. Und habe ich etwas entdeckt, was mich veranlasst zu fragen Sind Sie auf den Hund gekommen? #00:48:29-2#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Ja, wir haben schon seit vielen Jahren einen Hund, der bei uns zu Hause lebt. Und wir haben natürlich in Feucht wunderbare Möglichkeiten, mit dem immer jeden Tag viel draußen zu sein. Und wir haben ja hier auch jeder See. Das kann ich auch empfehlen, jedem mal herzukommen. Die Parkmöglichkeiten sind nicht ideal, aber vielleicht auch nicht schlecht, weil dann kommen nie so viele Leute her und unser Hund kann auch gut drin baden in diesen Seen und macht das mit Riesenfreude. #00:48:59-0#

Dr. Anne Wasmuth: Sind das Ihre persönlichen Glücksmomente mit Ihrem Hund? #00:49:02-6#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Glücksmomente? #00:49:05-3#

Dr. Anne Wasmuth: Das natürlich gehört dazu. Aber ich habe eine große Familie. Wir haben also. Ich lebe jetzt mit meiner Frau und wir haben viel mehr Zeit miteinander zu verbringen. Sonst bin ich immer viel auf Dienstreisen gewesen. Das ist toll. Aber wir haben auch drei Kinder, von denen auch zwei hier in Feucht wohnen. Und der Jüngste wohnt in Nürnberg neben der Uni. Die haben alle schon Lebensgefährten gefunden und das ist natürlich auch schön und wir haben auch schon drei Enkelkinder und insofern ist es natürlich toll, das. Aber wir können die jetzt auch wenigstens im Garten treffen. Insofern haben wir. Kann man schon sagen, dass wir viel Glück haben und das natürlich auch genießen. #00:49:48-9#

Prof. Dr. Lutz Bellmann: Das sind so positive Worte. Mit denen schließe ich für heute diese KontaktAufnahme und bedanke mich ganz herzlich für Ihre Zeit und für Ihr Wissen, das Sie mit uns geteilt haben. Vielen Dank! #00:50:03-7#

Dr. Anne Wasmuth: Vielen Dank, Frau Wasmuth, für das sehr interessante Gespräch. #00:50:08-1#

Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

Der Arbeitsökonom über seine Rolle als Wissenschaftler, die Pandemie als Innovationsmotor, Regeln und Vertrauenskultur und warum digitale Weiterbildung alle etwas angeht.

Prof. Dr. Lutz Bellmann, beheimatet an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) und am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, spricht mit uns über Verpflichtung zur Wahrheit und Unabhängigkeit in Forschung und Politikberatung, die größte Betriebsbefragung Deutschlands und die Auswirkungen der Pandemie. Im Podcast erklärt er welche Transformationen mit der Arbeitswelt 4.0 verbunden sind, wie sich Zeiten und Räume von Arbeiten und (Weiter)bilden verändern und welchen Kulturwandel es braucht. Dabei geht um neue Hierarchien, Autonomie, Vertrauen und Teilhabe bis ins Rentenalter.

Weitere Informationen:

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Aufgenommen am: Freitag, 20. November 2020 
Veröffentlicht am: Donnerstag, 26. November 2020 
Moderation: Dr. Anne Wasmuth
Im Gespräch: Prof. Dr. Lutz Bellmann

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Alle weiteren Folgen von KontaktAufnahme – der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg finden Sie hier. Jede Woche, immer donnerstags, veröffentlichen wir ein neues Gespräch. 

Wen sollen wir noch befragen - haben Sie Ideen und Anregungen? Oder möchten Sie Ihre eigenen „Glücksmomente“ (manchmal am Ende des Interviews zu hören) an uns schicken? Schreiben Sie uns an!