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Lucas Krieg, wie fühlt sich eine Welt mit absoluter Freiheit im Klartraum an?

Ansage: KontaktAufnahme. Der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. #00:00:11-0#

Vera Deising: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des BZ Podcast. Mein Name ist Vera Deising und heute nehme ich Kontakt auf mit Lucas Krieg. Hallo Lucas. #00:00:31-9#

Lucas Krieg: Hi. #00:00:32-4#

Vera Deising: Schön, dass du da bist. #00:00:34-4#

Lucas Krieg: Freut mich, dass ich da sein darf. #00:00:35-7#

Vera Deising: Gut, dann stelle ich dich mal ganz kurz vor. Du bist Nürnberger, du bist Sportler, Kampfsportler und du bist Kommunikationsdesigner und arbeitest, glaube ich, auch in einem Grafikbüro. Stimmt das? #00:00:48-2#

Lucas Krieg: In meinem eigenen, ja. Also selbstständig. #00:00:51-2#

Vera Deising: Du bist selbstständig, Okay. Und dort macht ihr alles so von der Visitenkarte bis zum Wandgraffiti. Habe ich gesehen. #00:00:57-9#

Lucas Krieg: Ja, so kann man es beschreiben. #00:00:59-5#

Vera Deising: Von ganz klein bis ganz groß. #00:01:01-2#

Lucas Krieg: Genau. #00:01:01-6#

Vera Deising: Okay, das ist ja eine sehr kreative Arbeit, wo du künstlerisch tätig bist für deine Kunden. Du bist aber auch selber Künstler, der, wie ich gesehen habe, gern mit Farben, Formen und Materialien mixt und auch so ganz neue Verbindungen in seinen Kunstwerken schafft. Machst du das gern so? #00:01:21-7#

Lucas Krieg: Ja, also seit vielen Jahren arbeite ich besonders gern mit gefundenen Objekten, also vom Schrottplatz oder irgendwie, was ich irgendwo aus der Müllhalde rausgezogen habe und gib den einen neuen Kontext und baue dann neue Objekte zusammen und das ist, glaube ich, auch jetzt dadurch einfach so ein neuer Pfad, weil meine Arbeit als Designer ist halt sehr digital und passiert viel am Computer und ich brauche das aber, mit den Händen zu arbeiten und dabei vielleicht auch dreckig zu werden oder Farbe zu riechen und deswegen driftet es gerade auseinander. Es gibt diese analoge, sehr, sehr handwerkliche Kunst und dann die ganz normalen Jobs, wo viel am Computer stattfindet. #00:02:07-7#

Vera Deising: Genau das ist dann quasi so eine Ergänzung auch noch. #00:02:11-4#

Lucas Krieg: Ich brauche das irgendwie als Balance, sonst wäre ich glaube ich, mit dem kreativen Beruf irgendwie nicht erfüllt, weil, so wie ich als kleiner Junge angefangen habe und warum ich studiert habe, komme ich ganz klar aus der aus der Lego Bau und Mal und eigentlich künstlerischen Ecke. Und das muss bestehen bleiben, sonst macht der Beruf bei mir, glaube ich, zukünftig auch dann keinen Sinn mehr, wenn das wegfallen würde. #00:02:33-0#

Vera Deising: Gibt es irgendwo einen Ort oder eine Galerie, wo man deine Kunstwerke auch erleben kann? #00:02:37-1#

Lucas Krieg: Ja, wenn ich, also wenn ich ausstellt, dann an wechselnden Orten. Ansonsten bei mir im Studio steht natürlich auch viel Zeug noch rum. Ja, es kommt eben darauf an, wo ich, wo ich jetzt gerade die Gelegenheit habe, was zu zeigen und da kann man sich das natürlich dann auch über längere Zeit alles anschauen. Im Internet zum Beispiel auch. #00:02:56-5#

Vera Deising: Genau, da hatte ich jetzt leider nur die Möglichkeit zu gucken, genau. Ganz viel Inspiration für deine Kunst holst du dir in deinen Träumen. Und was auch gleich das nächste große Thema in deinem Leben ist und unser Podcastthema heute auch sein soll, nämlich Träumen, um genauer gesagt luzides Träumen, Klarträumen, wie es auch heißt. Da kommen wir gleich noch mal dazu. Aber ich habe gedacht, damit unsere Zuhörer dich ein bisschen besser kennenlernen, wollte ich dich fragen, hast du Lust auf so ein kleines Assoziationsfragespiel? Du musst einfach nur den Begriff sagen, der dir sympathischer ist. Bist du Frühaufsteher oder Langschläfer? #00:03:33-2#

Lucas Krieg: Langschläfer. #00:03:33-8#

Vera Deising: Rücken oder Seitenschläfer? #00:03:35-6#

Lucas Krieg: Mittlerweile Seitenschläfer. #00:03:37-6#

Vera Deising: Okay, bist du Morgenmuffel oder Energiebündel? #00:03:41-0#

Lucas Krieg: Morgenmuffel #00:03:41-9#

Vera Deising: Okay. Nach dem Aufstehen trinkst du Tee oder Kaffee? #00:03:45-8#

Lucas Krieg: Leider Kaffee. #00:03:47-5#

Vera Deising: Und wenn du Hunger hast, kochst du dann, oder bestellst du dir was? #00:03:50-8#

Lucas Krieg: Dann eher kochen. #00:03:52-5#

Vera Deising: Okay. Und Fleisch oder Gemüse? #00:03:55-0#

Lucas Krieg: Beides. #00:03:56-0#

Vera Deising: Deine Musik. Jazz oder Rock'n'Roll? #00:03:59-4#

Lucas Krieg: Oh, Techno. #00:04:01-0#

Vera Deising: Oh, ganz andere Baustelle, okay. Wen triffst du denn in deinen Träumen, Hulk oder King Kong? #00:04:07-1#

Lucas Krieg: Ich glaube, eher dann so in die Richtung Hulk. #00:04:10-3#

Vera Deising: Okay. Oder Werwölfe oder Vampire. #00:04:14-1#

Lucas Krieg: Werwölfe?. #00:04:15-2#

Vera Deising: Und welche Superkraft hättest du denn gern, Gedankenlesen oder unsichtbar sein? #00:04:20-2#

Lucas Krieg: Unsichtbar sein. #00:04:22-3#

Vera Deising: Okay. Sport draußen oder im Studio? Wenn man wieder darf. #00:04:26-8#

Lucas Krieg: Mittlerweile natürlich nur draußen. #00:04:28-2#

Vera Deising: Okay. Und dann lieber Fußball oder Karate? #00:04:31-0#

Lucas Krieg: Eher in die Richtung Karate, aber #00:04:32-6#

Lucas Krieg: Okay. Und dann eher Bruce Lee oder Chuck Norris? #00:04:35-2#

Lucas Krieg: Chuck Norris. #00:04:36-1#

Vera Deising: Okay. Und wenn wieder möglich, dann Theater oder Kino? #00:04:40-2#

Lucas Krieg: Theater. #00:04:41-2#

Vera Deising: Okay, unsere letzte Frage. Berge oder Meer? #00:04:44-3#

Lucas Krieg: Meer. #00:04:45-1#

Vera Deising: Meer. Okay, Wunderbar. Vielen Dank für diesen kleinen Einblick. #00:04:48-7#

Lucas Krieg: Ja, gerne. #00:04:49-5#

Vera Deising: Wir haben es ja vorhin schon angedeutet. Ein großes Thema ist Träumen. Was bedeutet denn Klarträumen? Kannst du uns das kurz erklären? Werden die Begriffe luzides Träumen und Klarträumen synonym verwendet oder versteht man da was anderes darunter? #00:05:03-6#

Lucas Krieg: Man kann die Begriffe durchaus synonym verwenden, also der Ursprung der Begriffe ist ein anderer, aber ein Klartraum und ein luzider Traum, also der Begriff bezeichnet das gleiche. Der Begriff Klartraum kommt aus dem deutschsprachigen Raum und der Begriff luzider Traum kommt auch, glaube ich aufgrund der Übersetzungen aus dem englischsprachigen und von dem lateinischen Wort lux, was so viel wie erhellt bedeutet. Aber im Endeffekt sind die Begriffe wirklich bedeutungsgleich. #00:05:32-8#

Vera Deising: Okay, was es nicht ist, ist ein Wachtraum oder Schlafwandeln. #00:05:37-1#

Lucas Krieg: Ganz genau. Ein Klartraum oder ein luzider Traum ist ein Traum, in dem ich erkenne, dass ich träume und den ich dann auch beeinflussen kann. Also ein Wachtraum wird oft fälschlicherweise dafür verwendet als Begriff, aber der Wachtraum ist ein Tagtraum und beim Tagtraum schlafe ich nicht, sondern ich drifte mit meinen Gedanken ab, wenn ich im Lehnstuhl sitze und eine Tasse Tee trink und aus dem Fenster schaue und die Gedanken sich auf die Reise begeben, dann ist es ein Tagtraum, bei dem ich nicht schlafe und wo mich auch ganz kleiner Reiz wieder ganz schnell in die Wirklichkeit zurückholen kann. #00:06:11-9#

Vera Deising: Und ein Schlafwandler, der schläft, aber er träumt nicht #00:06:15-5#

Lucas Krieg: Beim Schlafwandeln, das ist eine Schlafstörungen. Und zwar ist es eine Aufwachstörung in der Tiefschlafphase und da ist gibt es verschiedene Berichte, was der Schlafwandler so macht. Es ist auch kein richtig bewusster Zustand, sondern so ein Dämmerzustand, wo jemand wie weggetreten irgendeinem Automatismus folgt, zum Beispiel nachts dann zum Kühlschrank läuft und was ganz Eigenartiges drin sucht oder sich mit jemandem unterhält. Aber das findet sehr unbewusst statt und ist wie gesagt kein, ja, also es ist eine Störung des Schlafs. #00:06:49-7#

Vera Deising: Meistens weniger für den Schlafwandler selbst wie für Betroffene, die das mitkriegen, oder? #00:06:54-5#

Lucas Krieg: Ja, das stört natürlich schon. Und es gibt ja diese Mythen, dass der Schlafwandler auf dem Dach balanciert und man darf dann den bloß nicht wecken, sonst fällt darunter und so, diese urbanen Legenden gibt es, aber eigentlich ist es meistens relativ harmlos. Der Schlafwandler geistert durchs Haus und man kann dem dann auch ganz ruhig zureden und sagen "Hey, geh vielleicht wieder ins Bett oder so", kann sich schlafen legen und dann sind die Personen auch ganz gut lenkbar, was man so hört. #00:07:20-0#

Vera Deising: Okay. Ist denn das Thema Klarträumen Hokuspokus oder steckt da auch eine Wissenschaft dahinter? #00:07:26-4#

Lucas Krieg: Es steckt eine Wissenschaft dahinter und das Interessante ist, dass Aristoteles schon, also vor über 2000 Jahren selbst von Klarträumen berichtet hat. Aber bis die, also bis das Thema Klartraum wirklich wissenschaftlich anerkannt war und aus dieser, naja, "wir wissen jetzt nicht so ganz, ob der vielleicht Schmu erzählt oder ob das stimmt"-Ecke rauskam, hat es bis in die 80er gedauert. #00:07:50-5#

Vera Deising: Und dann wurde es richtig wissenschaftlich untersucht, so im Bereich der Schlafforschung, oder? #00:07:55-5#

Lucas Krieg: Genau. Also es wird wissenschaftlich untersucht für verschiedene Bereiche, also besonders für motorisches Lernen, ob man im Klartraum da Erfolge erzielen kann. Im Bereich Gesundheit und Psychologie besonders. Dass der Beweis aber erbracht wurde, dass der Klarträumer wirklich schläft und das Gehirn aber wirklich ein höheres, eine höhere Bewusstseinsstufe erreicht hat und eben der Klarträumenr im Schlafen sich bewusst ist, dass er schläft, hat es lange Zeit gedauert. Die Beweisführung ist auch kompliziert, aber ziemlich abgefahren. Eine ganz, ganz verrückte Geschichte. Aber es wird bis heute eben verwendet, wenn Probanden im Schlaflabor untersucht werden, zum Thema Klarträume, da gibt es ein Signal, wo der Proband im Traum signalisiert, dass er jetzt im Traum merkt, dass er träumt. Und man kann das von außen über die Bewegung der Augäpfel ablesen. Es klingt total verrückt, aber so ist die Beweisführung. #00:08:51-9#

Vera Deising: Es klingt wirklich spannend. Also das heißt, der Klarträumer träumt eigentlich nicht so im klassischen Sinne, was wir unter Träumen verstehen. Und er schläft auch nicht, es ist noch mal ein komplett anderer Bewusstseinszustand. #00:09:03-9#

Lucas Krieg: Also der Klarträumen schläft ganz normal, wie ein anderer Träumer auch, bloß er weiß eben im Traum, dass er träumt, aber er wacht dadurch nicht auf. Er hat nur, also es knipsen sich bestimmte, bestimmte kognitive Bereiche im Gehirn an, die einen wissen lassen, ah, ich bin jetzt im Traum und ich liege eigentlich gerade in meinem Bett und Schlaf. Das ist der Unterschied zum normalen Träumer, also "normal" in Anführungszeichen, zum Träumer, der eben nicht weiß, dass er träumt, was ja immer oder fast immer im Traum der Fall ist. #00:09:35-1#

Vera Deising: Wie bist du eigentlich zum Klarträumen gekommen? #00:09:39-0#

Lucas Krieg: Das ist eine sehr lange Geschichte. Mich begleitet es wirklich schon fast mein ganzes Leben jetzt, also mittlerweile habe ich 30 jähriges Klarträumerjubiläum, kann man so sagen. Ich hatte meinen ersten Klartraum mit fünf und habe das als ganz besondere Erfahrung noch heute im Gedächtnis. Bis ich allerdings rausgefunden habe, was das jetzt war und dass das Klartraum oder luzider Traum bezeichnet wird, hat es gedauert bis 2011. #00:10:09-1#

Vera Deising: Klar, als Kind hat man ja gar keine Begrifflichkeiten dafür. #00:10:12-0#

Lucas Krieg: Ganz genau. #00:10:12-7#

Vera Deising: Kann sie wahrscheinlich auch gar nicht den Eltern so mitteilen, was da passiert ist. Oder wie war das, als du das deinen Eltern erzählt hast, haben die dich da einfach versucht zu beruhigen oder hast du das überhaupt kommunizieren können? #00:10:23-5#

Lucas Krieg: Ich glaube nicht. Also meine Eltern waren sehr überrascht, als ich dann irgendwann angefangen habe, davon zu erzählen, dass mich das schon Jahre begleitet. Aber man merkt sich das natürlich als Kind selber. Man weiß dann Oh, da ist etwas ganz Besonderes passiert und ich hoffe, es kommt wieder, es passiert irgendwann mal wieder. Und so verbringt man eben Jahre oder Jahrzehnte lang Hindelang so im Zustand der Hoffnung, dass dieser, dieser Klartraum vielleicht mal wiederkommt. Bis ich dann rausgefunden habe, wie man es trainieren kann, hat es lange gedauert. Aber das lag daran, dass ich einfach kein Buch dazu in die Finger bekommen hatte und auch zu dem Thema, wenige Leute sprechen über ihre Träume. Deswegen glaube ich, hat es ein bisschen gedauert, bis ich das rausgefunden habe. #00:11:02-2#

Vera Deising: Ist ja auch eine sehr persönliche Sache. #00:11:04-3#

Lucas Krieg: Ja, das stimmt. Man spricht in der Familie vielleicht so beim Frühstück oder am Frühstückstisch darüber, "Ich hab heute das und das geträumt, es war grausam oder es war total witzig" und dann tauscht man sich vielleicht kurz darüber aus, aber so in der westlichen Welt hat er, der Traum, einen ganz kleinen Stellenwert. Vielleicht in Kunst und Kultur, aber auch nicht sehr präsent. Er ist ja auch ökonomisch nicht besonders wertbringend, ganz im Vergleich zur östlichen Kultur. #00:11:32-1#

Vera Deising: Fällt mir spontan dieses Sprichwort ein Träume sind Schäume. Eigentlich schade, dass man das sagt, ja, weil ein Traum ist ja so was vergängliches und also wenn man einen richtig Traum hat, dann kann man ja den richtig mitnehmen, auch in sein Leben. Der ist gar nicht so vergänglich, wie. #00:11:46-3#

Lucas Krieg: Ja, auf jeden Fall, es kann was Prägendes sein, was, was wirklich ganz ganz lang bleibt oder einem auch einen Blick eröffnet, was, wer man selbst ist oder was man selbst sich vielleicht für die Zukunft wünscht. Was sehr gehaltvoll ist, wenn man lernt, darauf zu achten, was da jede Nacht stundenlang sich ereignet. #00:12:04-7#

Vera Deising: Und du hast vorhin gesagt, dein erster Klartraum noch unbewusst damals wahrscheinlich war, als du fünf warst und mit was für einem Gefühl bist du da aufgewacht? War das spannend oder ängstigend? Oder große Freude? Wie bist du damit umgegangen? #00:12:20-4#

Lucas Krieg: Ich bin erlöst aufgewacht, weil, das was bei vielen kleinen Kindern passiert, die, die selbstständig irgendwie sporadische Klarträumen haben, ist, dass es aus einer Albtraumsituation entsteht. Und bei mir war das genauso. Ich habe sehr viele Albträume gehabt über Jahre, wie ich klein war, in der Kindergarten und Grundschulzeit. Und in einem von diesen ganz frühen Albträumen ist es eben dann passiert. Also die Albtraumserie hat bestimmt Monat, mehrere Monate gedauert. Es war immer das gleiche Thema, das leicht abgewandelt dann sich, ja, alle paar Tage in der Nacht ereignet hat. Und ich kann es ja mal kurz erzählen. Ganz schöne Geschichte. Und zwar träume ich, dass ich in meinem Bettchen plötzlich wach werde und vergessen habe, das Zimmerlicht auszuschalten. Und ich weiß aber, dass wenn ich das Zimmerlicht im Zimmer vergesse, auszuschalten, können außen die bösen Einbrecher und die Monster sehen, dass da ein kleiner Junge in diesem Zimmer wohnt. Und ich bekomme in diesem Traum eben Angst und versucht das Licht zu löschen, aber es ist dann schon zu spät und es wird an der Haustür rumgefummelt und ich spüre, da kommt jetzt was Böses von außen rein und versucht irgendwie mir ans Leder zu wollen. Und das mit dem Licht löschen, das schaffe ich gar nicht mehr. Ich sehe dann nur, wie die, also ich höre, wie die Haustür aufgeht und wie die wie die Türklinke von meinem Zimmerchen runtergedrückt wird. Und dann kommt der letzte Impuls, ich muss mich jetzt einfach nur irgendwo verstecken und hoffen, dass ich nicht entdeckt werde. Zum Schrank ist zu weit, aber die letzte Option Bettdecke über den Kopf ziehen bleibt natürlich. Und da fängt der ganze Horror dann erst richtig an, die Bettdecke ist nämlich nicht da. Also ich liege schutzlos in diesem Bettchen und die Tür geht auf und es kommt ein Monster rein, das mich auffressen will oder irgendwas. Ich kriege die Panik des Todes und wach in diesem Moment auf. Der Traum kommt über viele Monate immer wieder bloß, also die einzige Abwandlung ist die, das mit der mit der Bettdecke irgendwas nicht stimmt. Also entweder ist sie nicht vorhanden oder sie ist ganz, ganz klein wie ein Waschlappen und ich kann mich nicht damit bedecken, oder sie ist viel zu groß und zu schwer und wiegt schwer wie eine Bleiweste, beim nächsten Mal ist es so leicht wie eine Feder und braucht ewig lang, um auf mich herabzusinken und ich kann mich einfach nicht verstecken, bin ausgeliefert und werd, bin kurz davor, aufgefressen zu werden und wache dann vor Panik aus diesem Traum auf. Und dann passierts plötzlich, das derselbe Traum genauso sich wieder ereignet, aber ich in diesem Moment wo die Tür aufgeht, merke, irgendwie kenne ich diese, diese Geschichte und das ist der Traum mit dem Monster, das jetzt reinkommt und ich erkenne, dass das der, dass es eben wieder dieser Albtraum ist und entschließe mich spontan in die Handlung einzugreifen. Und mein Plan ist dann, das Monster ablenken und dann also so abzulenken, dass es vergisst, mich aufzufressen und ich biete ihm dann so natürlich mit großer Angst, biete ihm dann meine Freundschaft an und er sagt ja, okay, wir sind jetzt Freunde und dann ist dieser Traum, also endet dieser Traum damit, dass ich mich mit meinem größten Widersacher verbündet habe und taucht nie wieder auf. Und das... #00:15:28-6#

Vera Deising: Das war's dann? Der kam nie wieder, der Traum? #00:15:31-3#

Lucas Krieg: ...der ist verschwunden. Also er hat sich von selbst gelöst und die Albtraumserie ist verschwunden. Das bleibt bei dem 5-jährigen natürlich hängen, der sich in dieser Angstsituation da so selbst befreien kann. Und ja, deswegen sitze ich jetzt heute wahrscheinlich auch im Endeffekt dann hier bei eurem Podcast und sprech darüber. #00:15:46-9#

Vera Deising: Ja, das ist Wahnsinn. Also auch von sich selber zu wissen, ich habe die Macht, da was zu ändern, das gibt mir voll Kraft. Genau. Super. Da haben wir jetzt schon gehört, man kann sich quasi aus seinem Albtraum erlösen. Gibt es denn noch weitere Vorteile, die das Klarträumen bringen kann? #00:16:03-7#

Lucas Krieg: Na ja, die Vorteile sind eigentlich mannigfaltig und es kommt ganz darauf an, was ich so vorhabe. Also ich kann im Traumzustand auf Ideensuche gehen. Der Traum strotzt ja vor Kreativität, vor allem vor persönlicher Kreativität. Dadurch, dass es keine körperlichen Konsequenzen hat, wenn ich jetzt in diesem Klartraum stolpere oder irgendwo runterfallen, kann ich artistische Bewegungen einüben. Zehnfacher Rückwärtssalto vom Hochhaus runter, oder so geht alles, da ich ja sowieso unbeschadet wieder dann aufwachen werde. #00:16:34-7#

Vera Deising: Okay. Also du kannst quasi alle Superheldenkräfte, die man sich so vorstellen kann im Traum haben. #00:16:41-1#

Lucas Krieg: Genau, ja. Ich muss es mir nur vorstellen können. Also, da ist meine eigene Fantasie, die Grenze. Wenn ich jetzt merke, ich bin im Traum, ich glaube, ich fliege jetzt so schnell wie Superman und ich habe aber. wenn ich abheben möchte, Zweifel, ja, geht es überhaupt, oder wie fühlt sich so ein schneller Flug an? Dann wird es schwer funktionieren. Also ich brauche diese Zuversicht und diese Fantasie auch, damit das dann wirklich auch so funktioniert, dass sich der Traum so beeinflussen lässt, wie ich mir das wünsche. #00:17:09-7#

Vera Deising: Sind Leute mit viel Fantasie da so ein bisschen im Vorteil. #00:17:12-3#

Lucas Krieg: Würde ich behaupten, ja. #00:17:13-6#

Vera Deising: Okay, du hast gerade schon gesagt Bewegungsabläufe einüben, also ist es auch so ein bisschen so ein Testfeld. Also kann man einfach Sachen ausprobieren, die man jetzt in echt nicht machen würde oder noch nicht bereit ist zu tun. #00:17:27-6#

Lucas Krieg: Ja, auf jeden Fall. Wenn ich jetzt tagsüber, als Sportler zum Beispiel eine Bewegung vorhabe, die ein großes Verletzungsrisiko birgt, oder einen ganz komplizierten Aufbau von Trainingsgeräten, oder ich da vielleicht Angst davor habe, das auszuprobieren, kann ich das relativ gefahrlos im luziden Traum schon mal antesten. Klar, ist die Zeit, die ich im Training habe, viel, viel länger als ein ganz kurzer Klartraum, aber ich kann da mental schon eine Barriere abbauen und erst mal so, ja vielleicht ein bisschen, ein bisschen näher kommen, mir was zuzutrauen oder ein Gefühl zu entwickeln, wie ist es, wenn ich mich nach hinten überschlage? Wenn man das das erste Mal macht, dann hat man einfach, es fehlt einem die Vorstellungskraft tagsüber und man denkt ja, hoffentlich falle ich nicht auf den Kopf. #00:18:15-4#

Vera Deising: Also eine Sportart, die ich immer stark bewundere, ist zum Beispiel Turmspringen. Könnte ich mir nie vorstellen, da runter zu springen. Da würde ich es mir jetzt als unglaublichen Vorteil vorstellen, dass man einfach das Gefühl dafür kriegt. Wie ist das, wenn ich aus der Höhe in den Bewegungsablauf ins Becken springe. #00:18:32-1#

Lucas Krieg: Genau #00:18:33-0#

Vera Deising: So kann ich mir das vorstellen. #00:18:34-2#

Lucas Krieg: Es gibt auch Turner und Kampfsportler, die das im Traum machen. #00:18:37-7#

Vera Deising: Also ist es wirklich eine gängige, oder ich sage mal nicht gängige, aber eine Praxis, die Sportler schon wirklich anwenden. #00:18:44-2#

Lucas Krieg: Ja, das gibt es. Also die Menschen, die Klarträumen können, in dem Maße, dass sie das wirklich als Übungsfeld benutzen können, sind nicht sehr viele und gleichzeitig dann auch noch Profisportler. Also da sind eine Handvoll Leute, die es machen, aber da die dieses Werkzeug zur Verfügung haben, nutzen sie es natürlich. Es geht eigentlich alles, wenn ichs, ja, wenn ich es möglich werden lasse. #00:19:06-0#

Vera Deising: Gibt es denn auch irgendwelche Nachteile beim Klarträumen? Also wenn ich mir vorstelle, ich erlebe nahezu spannende Dinge, bin ich dann tagsüber unendlich müde oder nicht? #00:19:15-6#

Lucas Krieg: Eigentlich ist die Zeit, die so ein Klartraum dauert, relativ kurz, was die Erfahrungsberichte angeht und nehmen wir mal an, wir haben zehn Minuten, was richtig lang ist, wenn man sich vorstellt, man hat zehn Minuten Zeit, in einer geträumten Welt mit realen Empfindungen, ohne Konsequenzen, ohne Physik, ohne irgendwelche Limits, man kann da tun und lassen, was man möchte, sind zehn Minuten verdammt lange Zeit. Und diese zehn Minuten auf acht Stunden Schlaf meinetwegen runtergebrochen, ist dann eigentlich vernachlässigbar. #00:19:50-6#

Vera Deising: Okay, also man wacht dann nicht auf und ist total ausgelaugt, weil man die ganze Nacht irgendwelche Berge hoch und runter gelaufen ist. #00:19:57-6#

Lucas Krieg: Das würde bei Albträumen passieren, die ja dann emotional negativ stark behaftet sind. Aber bei Klarträumen, in denen man sich ja sehr gut fühlt dadurch, dass man eben diese, diese Selbstwirksamkeit und die Kontrolle und diese, diese diese Freiheit und Unverwundbarkeit ja auch spürt, ist das eher in den Schlaf, das, was die Schlafqualität anhebt, vor allem der positive Nachhall, der am Morgen bleibt. Wenn man sie jetzt zum Beispiel, nehmen wir die Geschichte mit dem Albtraum, sich das selbst befreit hat oder einfach ganz cooles Erlebnis im Traum willentlich steuern konnte, startet man ganz anders in den Alltag, als wenn man nachts irgendwie eine halbe Stunde verfolgt wurde oder so. #00:20:35-2#

Vera Deising: Das heißt, man wacht dann richtig noch mit so einem vorhandenen Glücksgefühl auf. #00:20:38-7#

Lucas Krieg: Genau das ist auch wissenschaftlich herausgefunden worden und es hat auch einen eigenen Namen bekommen. Es nennt sich das Lucid High. Genauso wie der Jogger seinen Runners High bekommen kann, kann der Klarträumer sein Lucid High bekommen. Das ist messbar und gibt Studien dazu her. #00:20:54-2#

Vera Deising: Okay, wahnsinnig spannend. Wie wichtig ist denn eigentlich guter Schlaf? Also zum einen für die Gesundheit und für das eigene Wohlbefinden, aber jetzt auch fürs Klarträumen. Das ist ja, ich stelle mir das jetzt gerade so als Grundvoraussetzung dafür vor. Also ich kann ja, wenn ich gut schlafe, kann ich dann auch gut träumen oder ist die, also muss ich gut schlafen können, damit ich überhaupt so Klartraumerlebnisse habe? #00:21:14-8#

Lucas Krieg: Es ist eine wichtige Stellschraube, ja. Also Schlafhygiene und Traumhygiene, oder Schlafqualität und Traumqualität spielen schon immer zusammen. #00:21:24-3#

Vera Deising: Hast du Tipps für guten Schlaf. #00:21:26-7#

Lucas Krieg: Wie man besser schläft? #00:21:27-8#

Vera Deising: Ja. Also, ich meine, es gibt ja viele Leute, die sagen, ich schlaf schlecht. Ich persönlich gehöre Gott sei Dank nicht dazu. Aber was ist denn wichtig, um eine gute Schlafqualität zu erreichen? #00:21:38-0#

Lucas Krieg: Da gibt es den Begriff der Schlafhygiene, also auf den Schlaf eben aufzupassen, den Schlaf zu pflegen. Und gibt es viele Faktoren für ganz banale Sachen, wie, dass es zum Beispiel im Schlafzimmer dunkel sein sollte, um die Melatonin Produktion anzuregen, dass der Körper auch müde wird, das geschieht nur bei Dunkelheit und dass die Temperatur passt, also man sollte nicht zu warm schlafen. Also alles über, auch ein bisschen eine Gewohnheitssache, aber man sagt, das Schlafzimmer sollte kühler sein als das Zimmer, in dem man sich normal aufhält, also zum Beispiel 18 Grad Schlafzimmer ist eine ganz gute Temperatur. Wenn man jetzt in der Wohnung vielleicht 21 Grad hat oder so. Auch hilft ein gewisses Pensum an Sport tagsüber, dass der Körper auch über die Betriebsdauer dann eine Müdigkeit entwickelt, also Joggen zum Beispiel eine Stunde tagsüber, oder normales Training zu machen, hilft dann auch schon wieder, dass man besser einschläft und auch länger durchschlafen kann. Alkohol am besten nicht oder wenig. Viele sagen zwar naja, nach meinen zwei Gläsern Rotwein, da schlafe ich bombastisch ein. Das mag sein, aber die, die zwei, letzte Hälfte, oder die letzten 2/3 der Nacht, die verlaufen dann schlechter, weil man eben schlechter durchschläft, das macht der Alkohol. Zum Einschlafen ganz gut, aber zum durchschlafen und somit für die gesamt Schlafqualität ist der Alkohol eher schlecht. #00:22:58-1#

Vera Deising: Okay. Wahrscheinlich weil der Alkohol so lange braucht, bis er abgebaut ist. #00:23:01-9#

Lucas Krieg: Ja, wahrscheinlich. Genau. #00:23:03-8#

Vera Deising: Und Fernseher und Handy im Schlafzimmer ist wahrscheinlich auch keine gute Idee. #00:23:07-4#

Lucas Krieg: Es ist okay, solange man vor dem Schlafen dann auch wirklich ausmacht und dann der Körper nicht noch kurz vorm ins Bett gehen in eine Lichtquelle reinschaut, weil das hemmt die Melatonin Produktion und verringert dann die Müdigkeit, die sich einstellen muss. Noch dazu ist da ja viel geistige Arbeit nötig, wenn ich dann nachts um 23:30 Uhr noch irgendwie durch irgendeine Shoppingliste am Handy durchgehe und da ganz angestrengt auf kleine Symbole draufdrück, dann vielleicht die letzte Stunde oder die letzten zwei Stunden vorm Schlafengehen am besten kein Medienkonsum und nicht in direktes Licht schauen. Also lesen geht, weil so ein Buch strahlt ja nicht so viel Helligkeit ab wie jetzt ein Handy, wo man in ein stark leuchtendes Display reinschaut. #00:23:50-0#

Vera Deising: Und wenn man am Bildschirm sitzt, dann kann man ja sich diese Blaulichtfilter installieren. #00:23:55-0#

Lucas Krieg: Ja, besser als nichts. Das auf jeden Fall, weil es von der Lichtfarbe schon mal besser ist. Am Besten ist es eben vorm Schlafengehen vielleicht nicht Fernseh zu schauen, sondern lieber zu lesen oder sich zu unterhalten oder was anzuhören. #00:24:06-6#

Vera Deising: So ein Blaulicht Filter ist eine interessante Sache, weil blaues Licht wirkt als Stimmungsaufheller und Muntermacher und stört somit den Schlaf, wenn man abends noch lange auf Monitore oder Handydisplays schaut. Das bedeutet nämlich für das Gehirn, dass man sich noch in einer Wachphase befindet und aktiv bleiben will. Interessant ist, mit dem Sehen hat das gar nichts zu tun. Ein Großteil blinder Menschen kann feststellen, ob eine blaue Lichtquelle an oder ausgeschaltet ist. Angesichts dieser Wirkung kann man sich ein Blaulichtfilter, speziell in den späten Abendstunden, etwa zwei Stunden vor dem Zubettgehen, am Handy oder am Computer aktivieren. #00:24:44-2#

Lucas Krieg: Sonnenlicht hat ja auch tagsüber verschiedene, also Abendlicht ist dann eher gelblicher und Morgenlichtes eher bläulicher. Und daran orientiert sich dann eben der Filter fürs Display. #00:24:56-4#

Vera Deising: Okay, also nehmen wir an, man kann gut schlafen, ja, man hat eine gute Schlafhygiene, hast du gesagt. Auch ein Wort, das ich heute neu gelernt habe. Also bei mir war es so, mit meinem ersten Kind habe ich dann erfahren, dass Babys ganz anders schlafen wie Erwachsene. Und habe dann angefangen, mich mit dem Thema Schlafen zu beschäftigen, weil es mich einfach interessiert hat. Wieso schlafen Kinder so anders? Wie viel schlafen die überhaupt? Was ist so in Anführungszeichen "normal" und was nicht? Und da gibt es ja so ein Buch, das will ich jetzt gar nicht nennen, aber da wird behauptet, dass jedes Kind schlafen lernen kann. Das fand ich ein bisschen befremdlich. Ich habe dann noch ein anderes Buch gefunden, das heißt "Schlafen und Wachen", ich weiß nicht, ob du es kennst, ein Elternbuch für Kindernächte, da wird ganz wunderbar erklärt, wie kindlicher Schlaf funktioniert und wie er sich auch entwickelt und für mich die Essenz war, dass man schlafen eigentlich weniger lernen kann, beziehungsweise jetzt als Baby oder als Kind, sondern dass es einfach auch ein Entwicklungsprozess ist, den man als Erwachsener gut begleiten muss und gute Schlafbedingungen schaffen kann, aber man kann sein Kind nicht, das Kind kann in dem Sinne nicht schlafen lernen, sondern es entwickelt sich zu einem guten oder vielleicht auch nicht so guten Schläfer. Und jedes Kind und auch jeder Erwachsene durchlebt verschiedene Schlafphasen. Die sind auch ganz unterschiedlich beim Kind und bei einem Erwachsenen. Also wahrscheinlich ist dem einen oder anderen der Begriff REM oder non-REM Phase, sagt einem was. Vielleicht kannst du das noch mal ein bisschen erklären, was man darunter versteht. #00:26:24-8#

Lucas Krieg: Also jede Nacht durchläuft man zyklisch verschiedene Schlafphasen und da gibt es eben die Einschlafphase, Tiefschlafphasen, REM Phasen und die wiederholen sich zyklisch, so etwa alle 90 Minuten. Wobei das jetzt auch eine, also eine hypothetische Schlafkurve wäre, weil bei Kleinkindern sieht das ganz anders aus, die verbringen sehr viel Zeit im Tiefschlaf und je älter wir werden, desto seichter wird der Gesamtschlaf und desto mehr Micro Awakenings, also Zwischenerwachen gibt es dann nachts aber, so das Standardmodell sagt, etwa alle 90 Minuten durchlaufen wir einmal eine Tiefschlaf und eine REM Schlafphase. Und je länger die Nachtruhe dauert, desto seichter werden diese Tiefschlafphasen, also die zweite Tiefschlafphase ist dann schon nicht mehr so tief wie die erste, die dritte ist wieder seichter usw., die REM Schlafphasen werden immer länger, die die REM Schlafphasen sind, die sind die untiefsten Schlafphasen. Für die ist ganz charakteristisch, dass wir sehr rege und sehr emotional träumen. Also Actionträume, Verfolgungsjagden und sowas, das passiert alles in den REM Phasen. Die sind auch je länger die Nacht dauert immer länger. Und es kann durchaus sein, wenn ich jetzt so ein Langschläfer bin wie ich zum Beispiel, der auch gern mal so zwölf Stunden schlafen kann, dann ist die letzte REM Schlafphase, aus der ich vielleicht sogar aufwache, kann sein, dass die eine Stunde dauert, okay. Und wenn ich aus dieser REM Schlafphase erwache, weil mich zum Beispiel kein Wecker weckt oder kein Vogel zwitschern oder der Postbote, dann habe ich diese Stunde Traummaterial, die voller Action und Emotion war, auch relativ deutlich dann noch in Erinnerung, weil ich ja gerade aus dieser Traumphase Ausgetreten und erwacht bin. Ohne jetzt den Stress von einem Wecker zu haben, der vielleicht die Traumerinnerung dann. #00:28:19-8#

Vera Deising: Zerplatzen lässt. #00:28:21-0#

Lucas Krieg: Genau. #00:28:21-8#

Vera Deising: Okay, ich weiß noch, als wir das erste Mal gesprochen haben, in Vorbereitung auf den Podcast, da habe ich zu dir gesagt, ich bin so jemand, der nicht träumt, da hast du gelacht, so wie jetzt. Du hast gesagt, das hörst du oft. Und mittlerweile habe ich aber gelernt Ich muss sagen, ich erinnere mich nicht an meine Träume. #00:28:39-5#

Lucas Krieg: Ganz recht. #00:28:40-2#

Vera Deising: Und das Verblüffende ist, seitdem ich mich hier mit dem Thema und mit dir beschäftige, träume ich mehr. Also allein, weil das Bewusstsein dafür da ist,... #00:28:49-5#

Vera Deising: Genau. #00:28:50-0#

Vera Deising: ...träumt man mehr, ist das nicht total komisch? #00:28:52-9#

Lucas Krieg: Ja, das ist komisch, aber normal. #00:28:55-6#

Vera Deising: Normal? Okay. #00:28:56-2#

Lucas Krieg: Sobald das Interesse dann dafür da ist, oder man diesem Thema tagsüber mehr Zeit einräumt, dann steigt irgendwie die Aufmerksamkeit und so bleibt dann auch mehr haften von dem Material, das mittlerweile Erwiesenermaßen auch die ganze Nacht passiert, also gibt nicht nur diese Traumphasen, sondern, das war bis vor ein paar Jahrzehnten noch die Ansicht der Wissenschaftler, dass in bestimmten Traumphasen und man hat damals angenommen, das sind die REM Phasen geträumt wird und in den Non REM Phasen oder in den Tiefschlafphase nicht. Aber es gibt Untersuchungen, die aufzeigen, dass die ganze Nacht über in jeder Phase geträumt wird, mehr oder weniger actionreich, mehr oder weniger rege. Aber man kann sagen, dass die Schlafzeit auch Traumzeit bedeutet. #00:29:41-6#

Vera Deising: Und man kann seine Traumerinnerung auch trainieren. #00:29:45-3#

Lucas Krieg: Genau. #00:29:46-2#

Vera Deising: Wie macht man das? #00:29:47-7#

Lucas Krieg: Man kann sich zum Beispiel angewöhnen, früh morgens die Träume oder die Erinnerung daran zu dokumentieren. Das nennt man Traumtagebuch, muss aber jetzt kein Buch sein, in dem man was aufschreibt, man kann es durchaus auch auf ein Diktiergerät oder eine Sprachmemo aufsprechen, oder eine Skizze machen. Hauptsache, man gewöhnt sich an, eben sich kurz zurück zu erinnern, so, was war denn jetzt da gerade und führt dann die Dokumentation. Selbst wenn da wenig haften bleibt, schaut man, dass man eben diesen Gefühlsfetzen oder sowas kurz beschreibt oder eine kurze Skizze zu dem komischen Käfer macht, den man da im Traum gesehen hat. Und das ist eine Übungssache. Also da macht man dann auch relativ schnell Fortschritte, wenn man da ein paar Wochen oder vielleicht sogar nur Tage dran bleibt. Kommt darauf an, wie gut man vorher schon ausgestattet war. Und es kann sein, wenn die Traumerinnerung sehr schlecht war, dass das die ersten Tage dann wirklich schnell geht, dass man viel oder immer mehr und auch immer mehr Details dann erinnern kann. #00:30:47-8#

Vera Deising: Spannend. Wie kann man jetzt ganz konkret luzides Träumen lernen? Was gibt es da für Techniken und muss man da sehr diszipliniert vorgehen oder bestimmte Methoden anwenden? #00:31:00-2#

Lucas Krieg: Disziplin hilft natürlich immer. Man hört es zwar nicht gerne, aber es hilft dabei. Es ist im Endeffekt eine Kombination aus vielen Sachen. Also die Schlafqualität muss passen, das ist eine der Stellschrauben, dann braucht man eine passable, also mindestens passable Traumerinnerung, dass man so weiß, wovon man eigentlich träumt, um dann da mit speziellen Techniken auch wieder ansetzen zu können und eine, also eine sehr, sehr wichtige Bewusstseinsübung, die man dafür am besten täglich mehrmals praktiziert, ist der Reality Check oder Realitätscheck oder Realitätstest genannt. #00:31:37-3#

Vera Deising: Was macht man da genau? #00:31:39-3#

Lucas Krieg: Es ist eine Bewusstseinsübung für tagsüber, in der ich kurz innehalten und mich ganz kritisch und fokussiert frage: Wach ich oder träume ich gerade? #00:31:48-3#

Vera Deising: Also auch wenn ich weiß, dass ich gerade wach bin, frage ich mich trotzdem. #00:31:52-2#

Lucas Krieg: Das ist genau die Herausforderung. Wir glauben ja immer zu wissen, dass wir wach sind. Und dasselbe ist ja auch im Traum der Fall. Wenn ich von einem Drachen verfolgt werde, im Traum und um mein Leben renne, dann glaube ich ja auch, dass das echt ist und dass ich wach bin, weil dieser Drache hinter mir her ist und mich auffressen könnte. Und gerade in diesem Moment müsste ich hier eigentlich stutzig werden und sagen: "Moment mal, es gibt ja gar keine Drachen und außerdem sieht es ja alles total komisch aus, natürlich träume ich" und das passiert nicht. Und da muss man das eigene Gehirn irgendwie austricksen, indem man sich das tagsüber angewöhnt, in Situationen, in denen man sicher ist, dass man wach ist, trotzdem noch diese kleine Reflexion aufmerksam durchführen sollte. #00:32:34-9#

Vera Deising: Okay, und das muss ich regelmäßig machen, hast du gesagt. #00:32:37-9#

Lucas Krieg: Ja, am besten mehrmals täglich, also zehn Mal am Tag Ist ein guter Tipp, ist aber sehr ambitioniert. Die wenigsten schaffen das allein, weil man tagsüber ja auch viele Stunden in so einem Autopiloten Modus ist oder viel Stress auf Arbeit hat. Da ist es schwierig von selbst immer auf die Idee zu kommen, ah moment, ich muss kurz die Realität überprüfen. Die Schwierigkeit ist das sich zur Gewohnheit zu machen und es so in den Tagesablauf zu integrieren. Und wenn man das geschafft hat, dann passiert es irgendwann plötzlich, im Traum von selbst. In einem Moment, wo ich dann merke, hoppla, ich träume ja gerade. Und dann hat man es geschafft. #00:33:18-8#

Vera Deising: Dann wird einem bewusst im Traum, dass ich träume. Und dann fange ich an einzugreifen in meinen Traum. #00:33:26-1#

Lucas Krieg: Im besten Fall ja. Man kann natürlich auch einfach zuschauen und sagen, okay, cool, das ist also ein Traum. Ich gucke jetzt mal, was hier so passiert. Aber ja, das Heft in die Hand nehmen geht natürlich auch in diesem Moment. #00:33:37-0#

Vera Deising: Es gibt noch andere Methoden. #00:33:38-9#

Lucas Krieg: Es gibt viele Techniken, die man da miteinander kombinieren kann. Das waren jetzt so die wichtigsten Basics. Man kann zum Beispiel auch mit Autosuggestion arbeiten, also sich das zum Beispiel vornehmen, dass man einen Klartraum haben möchte, genauso wie ein mentales Training, von dem Sportler funktionieren würde, oder wenn man sich mental auf die Führerscheinprüfung vorbereitet. Man geht eben abends ins Bett und entspannt sich und stellt sich vor, dass dieses Ereignis, das man sich wünscht, dass das so eintreten wird, also dass man die Prüfung besteht oder dass man der erste wird beim Marathonlauf. Und man kann natürlich dann auch visualisieren, dass man in dieser speziellen Traumsituation, die man öfter hat, dass man da erkennen möchte, dass es nur ein Traum ist. #00:34:20-6#

Vera Deising: Ich habe noch von diesen Methoden, ich weiß nicht, wie ich es aussprechen soll, WILD und DILD gelesen, kannst du da noch was dazu erklären? #00:34:30-7#

Lucas Krieg: Genau das sind Abkürzungen aus dem Englischen. Also DILD sagt man vielleicht ist der "Dream Induced Lucid Dream", WILD ist der "Wake induced Lucid Dream" und es beschreibt die zwei verschiedenen Gattungen, wie so ein Klartraum auftaucht, nämlich entweder fängt er im Traum an, durch die plötzliche Erkenntnisse, ah hoppla, ich träume jetzt oder das ist die advanced und sehr, sehr schwierige Methode, dass man beim Einschlafen gar nicht erst das Bewusstsein verliert, der Körper körperlich einschläft, aber man selber eben geistig wach bleibt. Das ist der wachinduzierte luzide Traum. #00:35:06-1#

Vera Deising: Okay, das hätte ich jetzt eher so tibetischen Mönchen zugetraut. #00:35:09-8#

Lucas Krieg: Ich glaube, die machen das auch. #00:35:11-0#

Vera Deising: Echt, die machen das? Okay. #00:35:12-0#

Lucas Krieg: Und da gibt es Anleitungen, wie man das macht. Und ich habe das natürlich auch ausprobiert. Es hat wochenlang gedauert, es ist wirklich sehr, sehr schwer, aber wenn man es richtig macht, dann funktioniert es und er gehört zu den Top drei der abgefahrensten Erlebnisse in meinem Leben bisher, muss ich dazu sagen. #00:35:28-8#

Vera Deising: Okay, das kann man auch nicht so willentlich herzaubern oder wie sage ich. Also man kann quasi nicht erzwingen, dass das funktioniert. #00:35:37-1#

Lucas Krieg: Nein, das ist einfach eine Übungssache und man braucht ein Gefühl dafür und muss sich daran tasten. Es ist am Anfang echt sehr, also fand ich sehr schwierig. Ich habe das für meine, für meine Abschlussarbeit im Studium dann auch mir vorgenommen, da ganz viel Klarträumen zu haben und dafür zu trainieren, um dann ein Buch mit den besten Geschichten und kreativen Experimenten daraus zuschreiben. Und da sind bei mir Wochen und viele, viele Stunden langschlafen ins Land gegangen, bis es das erste Mal geklappt hat. Als dann dieses Eis aber gebrochen war und ich wusste, wie es geht und wie es sich anfühlt, ging es dann schon immer leichter. Es ist heute auch eine Technik, die ich in bestimmten Situationen recht verlässlich hinbekomme, aber es hat lange gebraucht, bis ich es eingeübt habe. #00:36:19-4#

Vera Deising: Wahrscheinlich sind bei uns einfach die Rahmenbedingungen zu schlecht und der tibetische Mönch im Himalaya da deutlich im Vorteil, weil er einfach weniger Ablenkung hat. #00:36:27-5#

Lucas Krieg: Ja, und die Herausforderung dabei auch ist, dass man dem, diese ganzen, dieser ganzen Übung und diesem Thema Traum irgendwie tagsüber genügend Zeit einräumt, weil es eigentlich jetzt kein Geld bringt oder irgendwie keinen besonderen wirtschaftlichen Wert hat, nicht so einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft, aber der tibetanische Mönch hat es einfacher als wir. Ja, es hängt mit unserer Kultur auch zusammen, weil bei uns klingelt morgens der Wecker und wir müssen schnell aufstehen, um in den Bus und in die Arbeit und Überstunden und nach Hause. Und da bleibt ganz wenig Zeit, wenn man Job und Familie hat, zu sagen, ich schlafe jetzt heute einfach mal drei Stunden länger und versuch ein Experiment. #00:37:11-2#

Vera Deising: Ja, das stimmt. #00:37:12-6#

Lucas Krieg: Ja. Da muss man sich wirklich Zeit für nehmen und das ist schwierig. Da bleibt dann nur der Urlaub, oder, ja, einfach, man muss den Stellenwert für dieses Hobby oder dieses Experiment einfach verändern und sagen Ich möchte jetzt dafür wirklich Zeit nehmen, um zu üben. #00:37:28-5#

Vera Deising: Ja, weil man ja so auf den ersten Blick keinen großen Benefit hat. Aber dann, wenn es funktioniert, so wie du sagst, ja, wunderbare Erlebnisse, auch für die eigene Persönlichkeit. #00:37:37-7#

Lucas Krieg: Ja, für die eigene Persönlichkeit, für die Kreativität, für Selbsterfahrung und für die Expedition des tiefsten Inneren bringt es unglaublich viel. #00:37:47-6#

Vera Deising: Wenn man jetzt Klarträumen lernen will, dann kann man zu dir ins Traumstudio kommen. Was ist denn das Traumstudio? Es klingt verträumt. #00:37:56-1#

Lucas Krieg: Also im Traumstudio wird jetzt nicht geträumt, es ist einfach, ja, das Studio, in dem man das Träumen trainieren kann und in dem ich als Coach und Anleiter dann auch arbeite mit Teilnehmern und Klienten, da jetzt, also auf dem Feld Traum bestimmte Sachen einzuüben oder mit bestimmten Problemen fertig zu werden, was auch mit Schlafproblemen zu tun hat. Und man kann eben zu mir kommen und einen Termin ausmachen. Mittlerweile ja auch über Webcam, gezwungenermaßen. Aber das geht auch und, ja, dann wird also dieses Problem oder dieser Wunsch die, ja, das zu lernen dann bearbeitet und man kann das im Rahmen von einem Coaching machen oder einen Workshop buchen, teilweise auch mit mehreren Leuten und dann ja eben das Klarträumen so lernen mit meiner Hilfe. #00:38:46-7#

Vera Deising: Du machst sogar einen Workshop hier bei uns, am BZ habe ich gelesen, der nächste ist am 21. April. Wer dich persönlich kennenlernen will und mehr noch wissen will, der kann da gerne teilnehmen. Wie oft kann man eigentlich ein Klartraum haben? #00:39:01-5#

Lucas Krieg: Mein Rekord liegt bei sieben pro Nacht. #00:39:05-3#

Vera Deising: Wow. #00:39:06-4#

Lucas Krieg: Aber ja, der, der am meisten übt, das ist wie mit dem Profisportler oder mit dem besten Klavierspieler der Welt, der macht auch die meisten Fortschritte. Ich glaube nicht, dass da nach oben irgendwelche Grenzen sind. #00:39:18-5#

Vera Deising: Du hast es vorhin schon ganz kurz angesprochen mit deiner Diplomarbeit. Ich glaube, das ist das Projekt, wo sogar ein Buch entstanden ist. Stimmt das, wo du quasi lyrische Texte in deinen Träumen gesammelt hast? #00:39:31-5#

Lucas Krieg: Ja, ich habe mir dann ganz kompliziertes kreatives Prozedere überlegt und eben in luziden Träumen die Traumfiguren nach spontanen Texten, Liedern und Gedichten gefragt und dann zugehört, was die dann so von sich gegeben haben und wie das eingeprägt und die Träume mitsamt dieser Lyrik oder mit dem Lied aufgeschrieben und die besten Geschichten in einem Buch gesammelt. Das Buch gibt es, aber es gibt leider noch keinen Verlag, der es sich getraut hat, es zu verlegen. #00:39:58-9#

Vera Deising: Das ist aber schade. Was hat dein Prof damals gesagt, als du mit der Idee ankamst? #00:40:02-7#

Lucas Krieg: Das war lustig, weil ich ja in der in der Fachhochschule im Studium Design mit lauter kreativen Leuten gearbeitet habe, also studiert habe und Professoren, Professorinnen im kreativen Bereich hatte. Aber es kannte kein Mensch. Und am Anfang glaube ich, dachten die, ich bin ein bisschen plemplem. Aber als ich dann erklärt habe, was es ist und dann auch Quellen dafür geliefert habe, dann waren da die Augen und die Augen groß und die Ohren sehr weit offen und habe dann da auch von der Fachhochschule, von meinen betreuenden Professoren und von der Professorin große Unterstützung erfahren und da war großes Interesse da und im Endeffekt, ja, war es eine sehr schöne Zeit, da in dem Urlaubssemester, das ich dann extra noch genommen habe, um sehr viel Material zu produzieren, das Buch fertigzustellen. #00:40:52-9#

Vera Deising: Produzieren heißt ja viel schlafen und viel träumen. #00:40:56-1#

Lucas Krieg: Im Endeffekt ja. Viel schlafen, viel, also viel "träumen", In Anführungszeichen, viel erinnern und viel Experimente machen, viel Techniken ausprobieren und schauen, was kann man denn so, ja, an Kreativität aus diesem Traum rausholen. So ganz, ganz, ganz komprimiert und so einfallsreich wie möglich. Und da kam eben irgendwann nach viel Ausprobieren bei mir die Lösung, ich frage einfach nach kurzen, spontanen Texten. Und ja, die Ergebnisse sind sehr schön, verblüffend, verwirrend, unverständlich, komische Sprachen, ja, einfach traumhaft kreativ. Kann man so sagen. #00:41:36-8#

Vera Deising: Wirklich abgefahren. Und gibt es so eine Bibel für Klarträumer? Also so ein Buch, wo du sagst also wenn man was lesen will, dann soll man das lesen? #00:41:45-0#

Lucas Krieg: Ja. Stephen Laberge Also der, der auch seit den 80ern daran Jahren forscht, "Träume, was du träumen willst", deutsch übersetzt seit fünf Jahren. Also das war wirklich ein großer Glücksfall, dass ich das dann über die Literatur, also über ein Buch einfach, das mir mein Bruder empfohlen hat, erfahren habe, dass diese Art von Träumen, dass sie einen Namen haben, dass man es trainieren kann. Da ging ein riesen Scheunentor bei mir auf. Da habe ich mir gedacht okay, das kenne ich jetzt schon so lang und die ganze Zeit freue ich mich, wenn das von selbst passiert, jetzt weiß ich, was ich tun muss, damit ich das selber erzeugen kann und auf Kommando Klarträumen erzeugen kann, um dann für Studien auch als Proband teilnehmen zu können. Und da ist mir dann das klar geworden, was man da alles machen kann. #00:42:31-0#

Vera Deising: Warum ist das Thema Klarträumen überhaupt für dich so eine Herzensangelegenheit? Also ich sehe, du bist so, du bist so daheim in dem Thema, wieso ist dir das auch so wichtig, das so weiterzugeben? #00:42:42-5#

Lucas Krieg: Es begleitet mich schon sehr lang und ich weiß eben, was da, was da alles funktionieren kann, was möglich ist für die, für die Persönlichkeitsentwicklung und so für den eigenen persönlichen Erfahrungsschatz. Und ja, es macht unglaublichen Spaß mit, also mit Träumen zu arbeiten, finde ich jetzt persönlich und ich habe auch den Eindruck, dass es vielen Leuten sehr viel Spaß macht, die zu mir kommen, weil das so ein bisschen an den Rand geschoben ist bei uns tagsüber. Träume gibt es zwar, aber die werden so ein bisschen ja nicht so recht beachtet. Und wenn, wenn man sich aber die die Zeit nimmt und dann mal genau hinschaut, dann ist da für jeden immer was dabei, was eine ganz persönliche Art des Ausdrucks ist. #00:43:27-7#

Vera Deising: Aber ich glaube jetzt mal, die Community ist nicht so riesig, oder seid ihr dann auch gut vernetzt, so deutschlandweit? Oder gibt es überhaupt so viele, die sich so intensiv mit dem Thema beschäftigen wie du? #00:43:38-8#

Lucas Krieg: Da gibt es tatsächlich wirklich sehr wenige. Also man kennt sich schon, aber braucht einen gewissen Erfahrungsschatz und dann auch so das Talent, sage ich mal, dass man da weit kommt und das dann wirklich auf Kommando sozusagen auch dann erzeugen kann. Und ja, da, werden es dann immer weniger Leute, die dann sich so an der Spitze versammeln. #00:44:00-1#

Vera Deising: Also es ist schon ein Talent und eine Begabung, aber kann es jeder lernen oder oder nicht? #00:44:05-1#

Lucas Krieg: Ich würde behaupten, es kann jeder lernen. #00:44:07-5#

Vera Deising: Okay. #00:44:08-1#

Lucas Krieg: Da ja auch jeder träumt, außer man hat wirklich einen ganz seltenen Fall, eine Störung im Gehirn und entwickelt keine Träume, ist es glaube ich nur eine Übungssache. Das haben bei mir schon einige gelernt. Die Quote ist auch relativ gut und ich denke, dass die das, das es nur eine Frage der Zeit und der Disziplin und des Interesses und eben der richtigen Technik ist. Da muss man auf ein paar Details eben achten. Ja, was ich über die Jahre auch herausgefunden habe und dann denke ich schon, dass man das lernen kann, wenn man es will. #00:44:44-3#

Vera Deising: Genau. Klar, wie man eigentlich alles erreichen kann, wenn man es nur will. Welche Ziele hast du denn noch für dieses Jahr? Oder wünschst du dir irgendwas für 2021? #00:44:53-5#

Lucas Krieg: Ja, ich wünsche mir, dass das auf die Kultur achtgegeben wird von, vonseiten der Politik her, dass sie überlebt und ja, dass man da eben aufpasst, dass da jetzt keine, dass da kein großer großer Schaden entsteht. #00:45:13-2#

Vera Deising: Jetzt nicht noch größer, wie er eh schon ist. Sagen wir es mal so, genau. #00:45:18-5#

Lucas Krieg: Und natürlich, dass dieses ganze Chaos und soweiter irgendwann auch mal wieder ein Ende hat. #00:45:24-4#

Vera Deising: Stimmt, das war ein ziemlich C. freier Podcast. Ich wäre jetzt schon fast am Ende. Gibt es noch irgendwas, was du sagen willst? #00:45:34-3#

Lucas Krieg: Ich glaube nicht. Wir haben einen ganz guten Rundumschlag gehabt. #00:45:37-7#

Vera Deising: Genau, liebe Zuhörer, dann würden wir uns einfach von Ihnen verabschieden und hoffen, dass es Ihnen heute gefallen hat. Wenn Sie uns Ihr persönliches Traumerlebnis mitteilen möchten, dann würden wir uns sehr freuen. Sie können das in den Kommentaren der gängigen Podcastportale machen, oder Sie nehmen direkt über die Homepage des BZ Kontakt mit uns auf unter www.bz.nürnberg.de/Podcast. Hier finden Sie auch alle weiteren Folgen zum nachhören. Wenn Sie Spaß hatten, dann hören Sie doch gerne in zwei Wochen wieder rein, bei einem neuen Podcast aus dem Bildungszentrum Nürnberg. Vielen Dank Lucas, für das sehr interessante Gespräch. #00:46:16-6#

Lucas Krieg: Danke Vera, danke, dass ich da sein durfte. #00:46:18-3#

Vera Deising: Gerne. #00:46:18-7#

Vera Deising: Hat mich gefreut. #00:46:19-3#

Vera Deising: Tschüss. #00:46:20-1#

Lucas Krieg: Ciao. #00:46:20-8#

Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

Lucas Krieg spricht über 30 Jahre Klartraumerfahrung, wie er dazu kam und wie es ihn geprägt hat. Er versichert, dass jeder Neugierige das luzide Träumen erlernen kann.

Künstler, Kampfsportler, Klarträumer – der in Nürnberg lebende Lucas Krieg verknüpft seine Interessensbereiche geschickt.
Als Kind hatte er seinen ersten Klartraum, damals noch unbewusst und ohne Worte für dieses besondere Ereignis. Doch diese beeindruckende Erfahrung lässt ihn über Jahre nicht mehr los und mit der Zeit entwickelt er Techniken zum luziden Träumen und experimentiert mit dieser Fähigkeit.

Der Traum als Inspirationsquelle und Kreativitätsmotor beeinflusst seine Kunst, liefert ihm neue Ideen und Impulse. Wenn er im Kampfsport neue Bewegungsabläufe trainiert, übt er dies zunächst im Klartraum. Die Vorteile überwiegen: physikalische Grenzen können ausgehebelt werden, Zeit läuft in Zeitlupe und Schwerkraft gibt es nicht im Traum. Klingt nach Superkräften? Jawohl! Alles was wir uns vorstellen können, ist im Traum möglich!

Dem Klarträumer bietet sich dadurch die Möglichkeit, seine Träume zu steuern, grenzenlose Kreativität, pure Schöpfungskraft und eine ultimative Selbsterfahrung zu erleben.
Klarträumen als Teil der Schlafforschung ist Gegenstand der Wissenschaft, gut belegt und dieser besondere Bewusstseinszustand wird weltweit erforscht, hauptsächlich in den Bereichen Psychologie, Gesundheit und Leistungssport. Mit der eigenen Bereitschaft und einer gewissen Disziplin kann jeder Interessierte das Klarträumen lernen, sagt Lucas Krieg. Wichtig sind die richtige Technik und einige unterstützende Tools wie der Realitätscheck, bestimmte Musik und eine gute Traumerinnerung.

Neugierig geworden? Wir auch – auf Ihre Traumeerlebnisse, schreiben Sie uns, wenn Sie Lust haben.

Weitere Infos:

Buch-Tipps:

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Aufgenommen am: Donnerstag, 21.01.2021
Veröffentlicht am: Donnerstag, 18. Februar 2021
Moderation: Vera Deising
Im Gespräch: Lucas Krieg

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Alle weiteren Folgen von KontaktAufnahme – der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg finden Sie hier. Wir sind mindestens jeden zweiten Donnerstag mit einer neuen Folge online, manchmal öfters.
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