Christian Schirmer, wann wäre ein Boykott der WM in Katar wirkungsvoll?

Ansage: KontaktAufnahme. Der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. #00:00:10-8#
Katharina Mittenzwei: Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe der KontaktAufnahme des Bildungszentrums. Mein Name ist Katharina Mittenzwei und ich darf heute ganz herzlich willkommen heißen Christian Schirmer von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur vom Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg. Hallo Chris. #00:00:35-1#
Christian Schirmer: Hi. Schön, dass ich da sein darf. #00:00:37-4#
Katharina Mittenzwei: Ich freue mich wirklich ganz besonders, dass wir heute zusammen sind, denn wir feiern eine Premiere im Podcast. Wir werden heute das allererste Mal den Spitzensport als Thema in den Fokus rücken. Spitzensport ist hochpolitisch, hoch gesellschaftspolitisch. Christian, dein Schwerpunktthema ist Sport und Menschenrechte. Kannst du uns erzählen, wie du dazu gekommen bist. #00:00:57-6#
Christian Schirmer: Wie ich dazu gekommen bin, ja. Also letztendlich der Fußball begleitet mich mein ganzes Leben. Ich habe irgendwann mit fünf das Fußballspielen angefangen und habe dann nach dem Abi Politikwissenschaften studiert. Und irgendwie kam es dann zusammen, dass mich, das ich dann um den Fußball rum auch noch die anderen Geschichten sozusagen mir angeguckt habe. Wie das, wie das dann genau dahin kam, ist dann schwer nachzuvollziehen. Hat sicherlich was damit zu tun, dass ich irgendwann bei dieser Deutschen Akademie für Fußball-Kultur dann auch ein Praktikum während des Studiums gemacht habe und das Menschenrechtsthema mich auf der anderen Seite interessiert hat. Ja, und dann hat es, hat das zusammengefunden. Habe dann noch mal einen Zusatzstudiengang in Erlangen zu Human Rights gemacht und habe da dann mich vor allem auch mit Sport und Menschenrechte oder meistens konkret mit Fußball und Menschenrechte befasst. Ja, und danach dann auch fest bei der Akademie angefangen und da, ja, dann, dann ist es einfach ein dauerhaft präsentes Thema für mich geworden. #00:01:57-5#
Katharina Mittenzwei: Was bedeutet denn Fußball-Kultur für dich persönlich? #00:02:02-5#
Christian Schirmer: Für mich persönlich? Naja, das ist vielleicht. persönlich ist vielleicht ein bisschen gemein, weil das natürlich auch in Abgrenzung ein bisschen zu dem ist, was wir machen. Bei mir ist Fußball-Kultur, viel stärker noch das Fußballspielen selber, weil ich da einfach unheimlich viel Spaß dran habe. Ich würde aber, das liegt aber einfach nur so an dieser Polarisierung, die durch die Arbeit kommt, dass wir dort natürlich bei der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur, da geht es dann um Literatur, da geht es um Theater, da geht es um um bildende Kunst zum Beispiel, auch, die mit dem Fußball zusammenhängt. Und ich muss sagen, dass ich dann eher über diese gesellschaftspolitische Ebene komme. Das ist dann eher mein Thema in dieser Fußball-Kultur, aber immer mehr auch irgendwie zu erkennen, dass das Fußballspielen selber auch für mich so was ist, was, was ich ganz gerne ganz groß unter Fußball-Kultur fassen würde. #00:02:57-3#
Katharina Mittenzwei: Jetzt hast du einmal erwähnt Bildende Kunst und Fußball als, ich drücke es jetzt mal Symbiose aus. Das ist für manche Hörerinnen und Hörer was ganz Neues. Kannst du uns da ein Beispiel geben? #00:03:07-8#
Christian Schirmer: Na ja, es ist, im Endeffekt ist es eben so, dass dieser Fußball sehr viele Menschen begeistert und eben auch Leute, die sich künstlerisch ausdrücken, also ganz, ganz, ganz eng fassen sozusagen. Wir haben ja einmal im Jahr die große Verleihung der deutschen Fußball-Kulturpreise. Da steht ein Spalier von Holzfußball und ich kann das, ich tue mich da ganz schwer zu beschreiben, wie das wirklich entstanden ist, aber die sind mannshoch und ich, geschlagen aus Holz und entsprechend angemalt. Die deutsche Nationalmannschaft steht sonst beim Oberbürgermeister im Flur. Das ist so eine Sache. Auch die Preisfigur, die wir da vergeben, ist eine gegossene Figur von einem Nürnberger Bildhauer Bubi Scholz. Also solche Dinge gibt es einfach, weil Menschen sich mit dem Fußball befassen, aus allen Bereichen der Gesellschaft. Genau dementsprechend, Symbiose ist immer ganz interessantes Wort dafür, aber es ist auf jeden Fall, es gibt da keine Grenzen. Also es gibt alles mögliche in und um den Fußball, es ist die frage, was wir davon schon alles überhaupt erfasst haben, auch bei der Akademie. #00:04:16-3#
Katharina Mittenzwei: Vielleicht können wir über eure Arbeit noch mal detaillierter sprechen, nachdem wir uns aber diesem sehr speziellen und aktuellen Thema gewidmet haben. Und zwar liegt es auf der Hand, am 20. November fällt der Startschuss für die WM der Männer für die Fußball WM der Männer. Der Startschuss fällt in Katar. Mir persönlich ging es so, bevor jetzt Katar als Austragungsort so stark in den Medien war, ich wusste eigentlich kaum was über diesen Staat. Ich wusste Katar ist sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr reich, hat sehr viel Öl, die Menschenrechtslage ist stark problematisch, der Staat ist abhängig von Arbeitsmigrant*innen, es ist eine Autokratie. Kannst du uns näher in diesen Staat einführen? Wer lebt da und wer lebt da wie? #00:05:02-6#
Christian Schirmer: Also es ist ein sehr kleiner Staat, sehr reich, das hast du schon gesagt. Und das ist aber auch noch gar nicht so lang. Ich glaube, das ist ganz wichtig, auch dazu zu sagen. Also nicht, dass ich irgendwie vor der WM Vergabe allzu viel wusste über Katar. Aber wie gesagt, ich habe mich da ein bisschen tiefer dann auch damit beschäftigt. Ist tatsächlich ein sehr armer Staat in dieser Region auch gewesen und bis dann eben diese, diese Vorkommen gefunden wurden und hat sich dann sehr schnell entwickelt in den letzten Jahrzehnten und ist, ja, kann man vielleicht grob sagen, wenn man es auf die auf die Bürger tatsächlich und Bürgerinnen bezieht, wohl der reichste Staat der Welt, einfach auch, weil es sehr wenig Kataris gibt. Also es ist. Die Zahlen sind da nicht so ganz klar. Als ich vor jetzt auch schon sechs Jahren sieben Jahren an meiner Masterarbeit geschrieben habe, da geisterte immer noch die Zahl von 200.000 Einwohnern rum. Jetzt hört man immer mehr 300.000 Einwohner bzw Bürgerinnen und Bürger, katarische Staatsbürger. Tatsächlich wohnen aber etwa zehnmal so viele Menschen dort, weil eben aus aus vielen Ländern der Welt Menschen dahin kommen, um zu arbeiten, vor allem aus, aus Südasien, aus Südostasien, die dort, für die das große Wachstum, das einfach mit dem Reichtum zusammenkommt, einfach arbeiten, um ja letztendlich nicht nur die Stadien für die WM zu bauen, nicht nur die Infrastruktur, sondern insgesamt dieses Land aufzubauen. Das heißt, da gibt es eine große Spanne. Die, die dort wirklich Bürger und Bürgerinnen sind, die haben es wohl weitgehend, also vor allem wirtschaftlich sehr gut. Deswegen gibt es da auch wenig Aufstände und da gibt es eben viele, die wirklich, also sehr stark auch isoliert weggesperrt sind, in Randbezirke und dann wirklich nur zur Arbeit gefahren werden und unter extrem schlechten Bedingungen teilweise arbeiten, schlecht bezahlt werden, nicht bezahlt werden. Also das ist dann so, glaube ich, das Thema, wo man dann ein bisschen tiefer reingehen kann, aber tatsächlich bemerkenswert, dass eben die die Staatsbürger*innen eher einen kleinen Teil dort im Land ausmachen. #00:07:09-1#
Katharina Mittenzwei: Wenn wir Bilder jetzt in Vorbereitung auf die WM sehen, sind da meistens Männer auf dem Bildschirm. Wo sind die Frauen? #00:07:17-5#
Christian Schirmer: Ja, wo sind die Frauen? Auf jeden Fall nicht im Vordergrund, das ist so ein bisschen, ich kann, so genau kann ich jetzt auch nicht dazu sagen. Es ist natürlich, wir blicken trotzdem von der Ferne auf ein Land, auch wenn jetzt viel journalistisch aufgearbeitet wurde. Aber es ist natürlich eine traditionelle patriarchalische Struktur, in der die Frauen relativ wenig Rolle spielen. Ist auch ein traditionell ein konservativ geprägtes religiöses Land. Also das gehört quasi zur Staatsform, der Islam und dementsprechend, also zu sagen haben sie auf jeden Fall relativ wenig in den, in der Staatsform und reden auch in der Öffentlichkeit nicht so stark, auch soweit ich das von hier mitkriege. Das ist immer sowas, da müsste man glaube ich, vor Ort sein. Das ist immer so die Gefahr, dass man da von außen so weit urteilt. Vom Fußball aus gesehen ist tatsächlich so, dass Katar in der Region wiederum relativ fortschrittlich beim Frauenfußball gilt. Liegt natürlich auch daran, dass man in das man sehr strategisch vorgeht, wie die Außenwirkung ist. Monika Staab hat da lange gearbeitet, ich weiß nicht, ob sie noch da arbeitet, eine deutsche Trainerin, die da, ja, also für die Region, dann für den Frauenfußball wieder eine Vorreiterrolle tatsächlich das Land einnimmt. Also muss man, glaube ich, dann doch auch ein bisschen differenziert betrachten. Aber im Großen und Ganzen sicherlich, Frauen spielen da keine Rolle. #00:08:40-8#
Katharina Mittenzwei: Das ist ein spannender Einwand, weil ich glaube, auch wir, oder, also sowohl in dem Gespräch als auch wir in der gesamtgesellschaftlichen Diskussion müssen natürlich auch immer darauf achten, unseren eurozentrierten Blick immer mal wieder zu justieren und zu korrigieren. Deswegen sind solche Perspektiven natürlich immer Gold wert. Kannst du uns noch erzählen, welche Macht der Fußball im Nahen Osten an sich und im Speziellen in Katar hat? #00:09:09-8#
Christian Schirmer: Da habe ich mir tatsächlich ein paar Gedanken dazu gemacht. Es ist irgendwie schwer zu sagen. Also genau wie gerade in Katar ist es sehr viel sehr künstlich. Da gibt es keine keine Fußballkultur. Ich glaube, in anderen arabischen Ländern ist das teilweise stärker ausgeprägt. Aber ich kann es tatsächlich gar nicht so genau differenzieren. Also es ist immer so, weil die Bilder ja auch davon geprägt sind, was die, die, was man dann auch vor sich her trägt. Und es gibt sicherlich in vielen Ländern dort auch Fußballfans und Fußball hat dann für viele auch eine große Bedeutung. Ich habe allerdings jetzt keinen Überblick, wo es jetzt wirklich der, der der größte Sport in welchen Ländern usw ist, was das für eine Rolle spielt, inwiefern das vergleichbar ist zu dem, wie es in Europa ist oder oder der Fußball in den meisten Staaten der Welt eigentlich so diese diese Hauptrolle in den Sportarten hat, tatsächlich. Was wir in den letzten Jahren, wenn wir dort über Fußball gesprochen haben, eben ganz viel thematisiert haben, war tatsächlich dann auch wieder die die Rolle von Frauen im Sport, die dann ja gerade, also die insgesamt dort mit Sport machen, es schwierig haben, weil es eben nicht ihre Rolle ist. Und dann mit Fußball noch mal ganz besonders, das, da stellt man, glaube ich, in der Beobachtung viele Parallelen zu dem Fest, bis hier war und bis heute noch wirkt, also dass es kein Sport für Frauen sei, aber im Gegensatz sich dann viele Initiativen auch gegründet haben, die dafür sorgen, dass Frauen über den Fußball, über den Sport sozusagen in Empowerment kommen und dadurch sich auch neue Wege erschließen. Also das sind so die Geschichten, die wir in den in den letzten Jahren auch mitbekommen und begleitet haben, auch über Mitglieder von dieser Akademie, die da auch in Projekten involviert waren. #00:11:00-9#
Katharina Mittenzwei: Fußballkultur lebt ja ganz maßgeblich von den Fans. Und wenn jetzt Katar nur in Anführungszeichen 300.000 Einwohner hat, dann ist es auch schwierig, denke ich einfach mal eine Masse zusammenzukriegen, die diese Kultur auch lebt. #00:11:16-3#
Christian Schirmer: Genau. Also erstmal ist die Frage, inwiefern sie überhaupt das, so wie wir es kennen, lebt. Gut, aber das ist das ist natürlich immer so eine Frage. Da würde ich auch wieder darauf gucken, was ist ein richtiger Fan, wie muss man Fußball gucken? Es ist wahrscheinlich auch, da darf man ruhig ein bisschen offen sein. Aber bei Katar gab es ja schon, die haben ja durchaus auch das ein oder andere Sportereignis gehabt. Und es gehen jetzt auch wieder Gerüchte rum von bezahlten Fans und so, dass die, dass die Stadien voll werden. Insofern, also man hat da sicherlich keine keine so, wie wir sie kennen, fanatischen Fanszenen vor Ort. Sondern da muss man, da muss man schon, es gibt schon viele Hinweise darauf, dass da sehr viel künstliches Drumherum entsteht oder entstehen soll. #00:12:00-8#
Katharina Mittenzwei: Die Vergabe ist schon einige Jahre her. Ich denke, ich glaube, es war 2010. Die Bewerbung von Katar war, so las ich, offenkundig nicht die beste. Es war offenkundig Korruption im Spiel, es war keine Platzreife ausgesprochen für einen Wüstenstaat, bei dem das logischerweise ja auch schwierig verlaufen könnte. Kannst du dir und uns erklären, wie es dann doch soweit kam? #00:12:30-5#
Christian Schirmer: Also es wird ja viel versucht, da nachzuforschen, wie es genau abgelaufen ist, auch da gibt es sehr, sehr deutliche Hinweise, aber ganz wenig Beweise. Ich meine, du hast gesagt, Korruption spielt da eine Rolle, da ist aber die Vergabe der Weltmeisterschaft nach Katar jetzt nichts Neues, das. Das gilt auch für unser sogenannte Sommermärchen. Wobei ich jetzt da ehrlich gesagt auch gar nicht weiß, wie viel da genau irgendwo bewiesen ist, aber... #00:12:56-2#
Katharina Mittenzwei: Mit Sommermärchen meinst du die WM... #00:12:59-3#
Christian Schirmer: Die WM 2006, ja. #00:13:01-4#
Katharina Mittenzwei: 2006. #00:13:02-3#
Christian Schirmer: Genau. Also da gibt es ja auch jede Menge, gab es Ermittlungen, Vorwürfe, alles Mögliche. Es ist wohl so, wenn man sich die Reportagen, wenn man sich die journalistischen Berichte zur FIFA und ganz konkret zu dieser Vergabe oder zu anderen Vergaben anschaut, dass Korruption einfach ein fester Bestandteil ist. Die Mitglieder dieses Exekutivkomitees, die letztendlich diese WM vergeben, um deren Stimme zu bekommen, braucht man wohl fast ausnahmslos Geld. Man muss Schmiergelder zahlen und das scheint dort so offen zu verlaufen, wie es für viele unvorstellbar ist. Da werden relativ offen Gespräche geführt, in denen es dann einfach heißt, wenn du mir nicht mehr bietest, dann kriegst du meine Stimme nicht. Das war wohl bei Qatar auch der Fall. Da gibt es sehr viele Hinweise. Wie gesagt, bewiesen ist relativ wenig. Dieses Exekutivkomitee besteht, ich glaube, aus 16 Mitgliedern. Da hat sich in der Struktur, soweit ich weiß, in den letzten Jahren nichts verändert. Und da geht es dann wirklich darum, einzelne Stimmen zu kaufen. Diese Bewerbung, was dann da drin steht, wie viel das dann im Endeffekt eine Rolle spielt, auch für die anderen WM Vergaben ist eine gute Frage, aber offensichtlich spielt eher eine Rolle, was an Scheinen sozusagen an die Mitglieder des Exekutivkomitees fließt und dementsprechend sind diese Entscheidungen dann auch wenn sie groß inszeniert werden, mit mehreren Wahlgängen dann oft schon im Vorfeld gefallen. Dafür gibt es ja auch viele Zeugenberichte, die das in, die das sozusagen relativ klar herausstellen, auch bei dieser Doppelvergabe mit Russland, dass das vorher gekauft war, wo dann diese Weltmeisterschaften hingehen. #00:14:47-8#
Katharina Mittenzwei: Was ich da wirklich ganz spannend finde, ist die Frage der Akteur*innen in dem Bereich. Du sprachst jetzt von dem Exekutivkomitee. Einige Medien sprechen auch davon, dass die WM Vergabe als das korrupteste Puzzle seiner Zeit oder der Welt bezeichnet werden kann. Denn da steckt ja nicht nur die FIFA dahinter, sondern auch Staatsoberhäupter und Chefs von Weltkonzernen, was Sponsoring anbelangt. Kannst du uns darüber was erzählen oder kannst du auch im Speziellen erzählen, woraus besteht denn dieses Exekutivkomitee? Wer sitzt da drin? #00:15:22-7#
Christian Schirmer: Das da sind Vertreter von Verbänden, also von Fußballverbänden auf der ganzen Welt. Ich glaube, nach einem Regionalproporz, also da gibt es dann drei aus Afrika, also ich kriege es vom Proporz nicht hin, aber prinzipiell ist die FIFA ja so aufgeteilt, dass man das eigentlich jeder, jeder Mitgliedsverband eine Stimme hat in den großen Gremien. Und dann gibt es eben dieses kleine Gremien, wo das noch mal mehr ein bisschen nach Proporz abläuft. Da sitzen ja eigentlich ausschließlich Männer drin, saßen auf jeden Fall damals, ich glaube, zwischendrin gab es mal einen Extraposten für eine Frau, die dann Beobachtungsstatus hatte und kein Stimmrecht. Also das ist eine absurde Männerwelt, dass es bis heute ist, wenn auch da sozusagen ja die, die die Feigenblätter mehr werden, aber die Entscheidungen immer noch von Männern getroffen werden, die mittlerweile, glaube ich auch von der damaligen Entscheidung, so jetzt gehört zwei sind noch nicht verurteilt für irgendwelche Korruptionsvorwürfe seitdem. Genau und, diese, dass auch Staatsoberhäupter und andere involviert sind, habe ich auch gehört. Ich glaube Nicolas Sarkozy ist so ein Name, der da fällt aber auch nicht tiefer in diese Entscheidungen eingedrungen, weil ganz ehrlich, wenn man sich ein bisschen länger schon mit der FIFA beschäftigt, dann wundert einen das auch nicht, dass das da von außen betrachtet die die größten Korruptionsfälle sozusagen da diagnostiziert werden. Da ging es wohl auch um irgendwelche Hinterzimmergespräche, wo Interessen ausgetauscht wurden. Und Frankreich spielt ja da auch eine bedeutende Rolle. Katar ist ja nicht nur mit der Weltmeisterschaft in der Fußballwelt involviert, sondern eben auch mit dem Hauptstadtverein Paris Saint-Germain, dem, der mittlerweile komplett der katarischen Regierung gehört, dem katarischen Staat gehört. Teil dieser Strategie des Staates ist und eben auch in vielen Konzernen in Europa mit drinsitzt, ist ein riesiges Ereignis. Da steckt so viel Geld drin. Wir verdienen ja als als deutsche, sozusagen deutsche Firmen auch wieder mit an den Investitionen in Katar, nicht nur für die WM. Und das gilt weltweit wahrscheinlich für große Firmen und dementsprechend stecken da viele Interessen mit drin. #00:17:45-6#
Katharina Mittenzwei: Jetzt ist es aber so, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren oder sind teilweise natürlich müssen auch schon abgeschlossen sein. Was werfen wir dem Austragungsort konkret vor? #00:17:56-9#
Christian Schirmer: Es ist auf so vielen Ebenen, also ich denke mal immer dieses was, was werfen wir vor? Also einerseits ist natürlich die die Menschenrechtslage da in vielen, bei vielen Aspekten einfach, ja, katastrophal würde ich sagen. nicht irgendwie würde ich jetzt nicht ausweichen mit schwierig das ist so der, das ist glaube ich erstmal eine Analyse. Damit ist Katar jetzt sicherlich nicht allein auf der Welt, sie kriegen es halt jetzt ab, weil sie die WM bekommen haben oder weil sie sie auch unbedingt wollten. Und da kann man natürlich schon Vorwürfe machen wie der Umgang mit Arbeitsmigrant*innen ist vom Staatssystem her. Es gibt natürlich nicht wirklich eine Pressefreiheit dort, also Journalisten und Journalistinnen, die vor Ort waren, berichten schon davon, dass ihnen viele Steine in den Weg gelegt werden und und sie eben auch beobachtet werden in dem, was sie tun. Frauenrechte haben wir gerade schon ein bisschen angesprochen. Was ja auch viel Thema ist, sind die Freiheitsrechte für LGBTIQ-Personen vor Ort. Also das betrifft ja, wir diskutieren da viel über das, was jetzt irgendwie Fans betrifft, die dorthin reisen. Das betrifft aber natürlich die Bevölkerung vor Ort auch noch mal sehr stark, die Religionsfreiheit ist eingeschränkt, also das Judentum ist dort nicht anerkannt. Islam ist die Staatsreligion. Als Christ kommt man glaube ich ganz gut rum in Katar, weil das einfach auch in den Interessen besser passt. Ja, das wäre mal so grob diese Menschenrechtslage und es ist eben eine absolutistische Monarchie, insofern von der Staatsform natürlich auch was, was jetzt, was jetzt unseren demokratischen Ansprüchen nicht nicht gerecht wird, sozusagen. Aber wie gesagt, da gibt es viele Länder und das, das ist jetzt, glaube ich, erstmal eine Diagnose. Ich glaube Ihnen vorzuwerfen, dass sie sich die WM geholt haben mit den Mitteln, die sie haben, das würde ich jetzt nicht machen, weil naja, die Möglichkeit gab es eben in diesem FIFA System und das können Sie ja, dann können Sie das ja gerne machen, wenn Sie die entsprechenden Mittel dafür einsetzen wollen. #00:20:12-4#
Katharina Mittenzwei: Lass uns einmal über die katastrophalen Bedingungen für Arbeitsmigrant*innen sprechen. Die Zahl der Verstorbenen ist nicht klar zu fassen. 6000, 7000 Menschen bei den Vorbereitungen, baulichen Vorbereitungen für die WM mussten ihr Leben lassen, sind verstorben. Es gibt eine NGO, die sich diesen, dieser Tragödie, diesem katastrophalen Zustand gewidmet hat, wahrscheinlich mehrere, aber eine NGO, die ein ganz besonderes Projekt gemacht hat, das nennt sich "Cards of Qatar", zusammen mit einer journalistischen Vereinigung basiert auf der Idee der klassischen Sammelkärtchen und es entstand eine Ausstellung für, nicht natürlich für alle Verstorbenen, sondern für ganz, ganz, ganz viele der verstorbenen Arbeitsmigrant*innen. Es funktioniert so, auf der Vorderseite dieses digitalen, dieser digitalen Karte ist ein Konterfei, ein Foto, der Person, mit den Grobdaten wann und wo geboren, mit welchem Namen und auf der Rückseite der Versuch einer Geschichte zu dieser Person. Mich hat diese Ausstellung, diese digitale Ausstellung sehr, sehr beeindruckt, wir werden die in den Shownotes auch verlinken. Ich finde das wirklich großartig. Und aufgefallen sind mir dabei zwei Sachen: Die Todesursachen sind zwar vielfältig, aber konzentrieren sich auf die Punkte Arbeitsunfall, dann verheerende bis nicht vorhandene medizinische Versorgung aufgrund von Arbeitsunfällen oder anderen Erkrankungen, die aufgetreten sind und Suiziden. Das zweite, was mir dann in dem Schluss aufgefallen ist, ist, muss eine wahnsinnige Recherchearbeit sein von der NGO oder von den Drahtzieherinnen dieses Projekts. Kannst du dir vorstellen, wie NGOs vor Ort arbeiten können? Denn ich denke, die Informationen werden vor Ort natürlich nicht ganz eigenständig herausgerückt worden sein. Wie arbeiten NGOs? #00:22:03-2#
Christian Schirmer: Also ich glaube, dass die Informationen, dass gerade die Informationspolitik dazu ein ganz, ganz großes Thema ist, weil ich glaube, dass die Daten, die auf diesen Karten draufstehen, jetzt vom Staat auch nirgends so gehalten werden, weil ja, das wäre so, dass die, dass die meisten Todesfälle dort nicht anständig untersucht werden. Das heißt, es muss, müssen quasi diese Geschichten aus dem inneren Kreis der Arbeiter und Arbeiterinnen erzählt werden, woran es denn letztendlich lag. Das ist ein großes Problem, dass offizielle Todesursachen ganz oft plötzlicher Herzstillstand, was dann wieder auch entschädigungsrechtliche Fragen nach sich zieht, nämlich dass dann die Familie keine Entschädigung bekommt. Und dadurch entstehen ganz, ganz unterschiedliche Zahlen, auch die katarische Regierung oder das WM-OK, ich weiß nicht, wer es genau gesagt hat, sagt, es gab drei Tote auf den WM Baustellen. Die Zahlen sind da ganz unterschiedlich, weil es unterschiedliche Bezugssysteme gibt. Und bei diesen drei handelt es sich wohl um die offiziell anerkannten Arbeitsunfälle auf tatsächlich WM-Stadionbaustellen. Und die höheren Zahlen nehmen dann ja alle möglichen Infrastrukturprojekte mit rein oder insgesamt Menschen, die in Katar auch an anderen Projekten mit gestorben sind oder, ja, unter diesen Bedingungen so leiden mussten, dass sie am Ende gestorben sind. Deswegen glaube ich, ist der Ansatz erst mal ganz gut, die Geschichten von den Menschen zu erzählen, weil wir mit den Zahlen, die die sorgen zwar immer für so einen, für so eine Dramatisierung, aber es sind natürlich einzelne Personen und die, die dort gestorben sind. Und dementsprechend ist dieser Ansatz, glaube ich einfach auch sehr wichtig, um zu erkennen, was da vor Ort passiert. Die NGOs, jetzt bei der Konkret weiß ich es nicht, weil es ist natürlich Amnesty und Human Rights Watch sind seit Jahren eben da sehr stark engagiert, Interviews zu führen und in Kontakt zu kommen mit den Arbeiterinnen und Arbeitern vor Ort, auch Journalisten, auch aus Deutschland und und der Guardian aus England immer wieder dort und sozusagen, ja, undercover in den Arbeiterunterkünften drinnen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Da gibt es mittlerweile vielfältige Verbindungen, auch von Menschenrechtsgruppen, die mit Leuten, die nicht mehr im Land sind, in Kontakt sind. Es gab auch in Deutschland schon Touren von ehemaligen Gastarbeiter*innen aus Katar, die dort Rede und Antwort gestanden haben. Ja, und diese NGOs arbeiten da natürlich sicherlich unter, also mir ist nicht bekannt, dass es da groß gewaltsam repressive Maßnahmen gegen NGOs schon gegeben hat, wo zusätzlich welche zu Schaden gekommen sind. Aber die müssen dann natürlich unter sehr schwierigen Bedingungen vor allem eben in die Unterkünfte kommen und irgendwo mit diesen Menschen sprechen, die, die ihnen dann auch erzählen, was, was dort Sache ist, wie sie leben und wie sie arbeiten müssen, unter welchen Bedingungen. #00:25:02-0#
Katharina Mittenzwei: In dem Zuge lass uns einmal über das Kafala-System sprechen, denn auch das bezieht sich auf letztlich die Abhängigkeit von Katar von sehr, sehr, sehr vielen Arbeitsmigrant*innen, die all die Arbeit machen. #00:25:15-1#
Christian Schirmer: Genau das Kafala-System wird auch Sponsorship System genannt. Wenn wir schon bei absoluten Monarchien sind, dann würde ich da so ein bisschen den Begriff Leibeigenschaft mit reinbringen, den, den wir so aus unserer Geschichte ja noch kennen. Im Kern geht es darum, dass die Menschen, die von außen kommen, sozusagen nicht mit den vollen Rechten ausgestattet sind, sondern sie haben einen Vormund, das ist in der Regel dann Ihr Arbeitgeber, der sozusagen die größeren Entscheidungen für sie mit trifft. Also sie werden da in Abhängigkeit genommen, sie können nicht wählen, wo sie arbeiten wollen, sie können Ihren Wohnsitz nicht wählen, der Pass wird Ihnen abgenommen, so dass sie auch nicht ausreisen können, das heißt, sie sind in einer starken Abhängigkeit von ihrem, wie gesagt, in der Regel vom Arbeitgeber. Und wenn sie irgendwas an Ihrer Situation verändern wollen, dann sind sie davon abhängig, dass der Arbeitgeber sozusagen da mitspielt. Das hilft natürlich für die Unterdrückung und für die Ausbeutung, weil es auch viele Berichte gibt, dass Löhne nicht bezahlt werden und, oder verspätet ausgezahlt werden und viele dann natürlich unzufrieden sind, mit falschen Versprechungen ins Land gekommen sind und jetzt dann da auch festsetzen in Katar. Und anstatt da sozusagen Geld für sich und vor allem die Familien zu Hause in den Herkunftsländern zu verdienen, sitzen sie da unter menschenunwürdigen Bedingungen teilweise fest und haben eben nicht die Möglichkeit, sich da zu verändern, einen anderen Arbeitgeber zu finden oder das Land wieder zu verlassen, wenn sie merken okay, hier finde ich das Glück nicht das mir das mir sozusagen angekündigt wurde. Der Punkt ist, dass das Kafala-System auf den internationalen Druck, auch wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Weltmeisterschaft dann ja irgendwann auch wieder abgesetzt wurde, sozusagen aus dem aus dem Gesetzessystem rausgenommen wurde. Aber das berichten unisono, alle, die vor Ort sind. Das wird in der Realität nur ganz selten umgesetzt. Also es ist weiterhin so, dass die Pässe weggenommen werden und das die Entscheidungen nicht frei getroffen werden können. Das heißt, wir haben zwar auf der rechtlichen Ebene einen gewissen Fortschritt, der aber in der Realität offensichtlich kaum ankommt. #00:27:34-6#
Katharina Mittenzwei: Das führt mich zu dieser Perspektive, dass es einige Menschen gibt, die sagen, es ist gerade gut, dass jetzt der Lichtkegel, das Scheinwerferlicht auf Katar gezielt wird, jetzt haben wir die Möglichkeit, genau hinzuschauen und jetzt wird auch durch diesen medialen Aufruhr, durch die verstärkte Präsenz von NGOs auch an die Öffentlichkeit herangetragen, wie denn die Menschenrechtslage dort vor Ort ist und wie katastrophal die Zustände sind. Kannst du das unterstützen, dass es eben tatsächlich vielleicht auch vorteilig ist, dort jetzt so einen starken Fokus zu haben? Denn wenn ich jetzt einmal so respektive denke die Olympischen Winterspiele in Sotschi, Russland oder auch in Peking, China haben auch einen großen medialen Aufruhr verursacht, haben auch das Scheinwerferlicht auf diese nicht demokratischen Länder gebracht. Es gab aber überhaupt keinen positiven Rückschluss auf eventuelle Verbesserungen von menschenrechtlichen Bedingungen. #00:28:33-1#
Christian Schirmer: Genau. Das, da braucht man tatsächlich noch gar nicht über Katar zu reden. Das ist ein Thema, das immer wieder in den in den letzten Jahren mitschwingt bei Sportgroßereignissen, dass es eben gewisse Vorteile bringt, dass auch die Bevölkerung Vorteile von Infrastrukturprojekten bekommt, dass eben dieser Lichtkegel, wie du sagst, auf das Land gerichtet wird und dadurch irgendwie große Verbesserungen eintreten. Aber wir haben es bei Katar gesagt, das trifft auf uns beide zu und wir sind da wahrscheinlich nicht die einzigen. Was wussten wir vorher über dieses Land? Was wussten wir über die Bedingungen? Man erkennt es auch daran, dass eben die großen Menschenrechts-NGOs sehr stark dort sich einsetzen, dieses, das auch nutzen. Also wenn man sich noch mal die Größe des Landes vor Augen führt, da gibt es sicherlich andere Länder, die von der Quantität auch viel Arbeit bräuchten. Insofern ist da schon was dran. Also wir wissen jetzt so viel über Katar, wie wir wahrscheinlich nie gewusst hätten. Die Geschichten von gestorbenen Arbeitsmigrant*innen kommen auf unterschiedlichen Wege nach außen. Es entsteht ein Druck, es entsteht dann zum Beispiel auch so eine Reform, auch wenn sie nicht umgesetzt wird. Das ist aber so was, wenn ich an mein Menschenrechtsstudium denke und die Befassung mit diesem Thema. Auch die kleinen Schritte mögen irgendwie honoriert werden, sozusagen oder anerkannt werden. Das ist halt dann oft der erste Schritt, eine rechtliche Veränderung. Und da muss man auch sagen, dieses Kafala-System gibt es ja nicht nur in Katar. Es gibt ja in ähnlichen Varianten in den umliegenden Ländern auch, da passiert gar nichts oder weniger, das ist auch wieder unterschiedlich. Insofern wäre das ein guter Vorreiter vielleicht. Und machen wir es uns jetzt dadurch kaputt, dass wir Katar trotz kleiner Fortschritte immer weiter kritisieren? Aber im Großen und Ganzen nachhaltigen Effekt gibt es eigentlich nicht. Andererseits ist natürlich schon wichtig, dass wenn jetzt dieses Scheinwerferlicht drauf ist, dass man das auch nutzt, dass man da so viel wie möglich dafür tut, dass man auch aus den anderen Sportgroßereignissen lernt, dass man sich möglicherweise mit der Betrachtung und der Berichterstattung nicht zum Komplizen dieser Länder macht, wenn das irgendwie möglich ist, weil eine Strategie auch dahinter steckt, dass man auch im Nachhinein noch weiter draufguckt. Das ist so das, ich glaube, wenn man Amnesty oder Human Rights Watch hört, ja, wir machen, wir machen das ja eh die ganze Zeit. Also das ist ja nicht, sie blicken ja nicht wegen der WM drauf und sie werden auch danach noch weiter darauf blicken und die Forderung ist eben oder der Wunsch und die Hoffnung, dass man auch weiter mit drauf guckt und dass man diese Länder dann auch nicht vergisst und den Druck weiterhin hochhält. Ob das deswegen die diese Entscheidung für eine WM dort vor Ort rechtfertigt, mit all den negativen Aspekten, das würde ich einfach nicht sagen. Also es gibt viele Aspekte, die man da positiv hervorheben kann. Man macht irgendwie das Beste draus, aber ob das dann so ein Modell ist, das wir in Zukunft möglichst nur noch in solche Länder gehen, dass wir draufgucken, davon halte ich, glaube ich, im Gesamtbild dann doch relativ wenig. #00:31:48-1#
Katharina Mittenzwei: Es gibt diesen sehr solidarischen Slogan Fair Play bringt so dieses starke Narrativ von "Fußball. Wir sind eins, wir sind eine Gemeinschaft, wir spielen das zusammen. Dabei sein ist alles", auch unterstrichen von dem olympischen Gedanken. Jetzt war das im Vorgang vor dieser WM so, dass ganz, ganz wenig über Fußball an sich gesprochen wurde, sondern tatsächlich eher über diese menschenrechtswidrigen Geschehnisse vor Ort, über Korruption etc., all das, was wir jetzt auch thematisiert haben. Ist denn der Fußball bzw der Spitzensport in einer Krise? #00:32:23-0#
Christian Schirmer: Das ist eine sehr große Frage, weil der Fußball, der Spitzensport, also es gibt natürlich, das ist so eine Betrachtung, wenn wir, wenn wir auf Deutschland wirklich gucken und auf manch anderes europäisches Land dann ist, haben wir einen sehr problematisierten Blick auf diese Weltmeisterschaft, auch seit längerem schon den sehr problematisierten Blick auf die FIFA. Das ist aber schon regional auch relativ eng. Also in den meisten anderen Teilen der Welt gibt es diese Diskussionen, soweit ich das höre, nicht oder kaum. Das, was hier in Deutschland passiert, ist schon bemerkenswert, dass dann so ein Großereignis so negativ konnotiert wird. Jetzt auch am Wochenende in den Bundesligastadien, die Fans, die Ultras, die sich eigentlich mit, ganz ehrlich mit der Nationalmannschaft und mit den Weltmeisterschaften, die geht eigentlich sonstwo vorbei, normalerweise, die sich da jetzt auch sehr klar positionieren, was dann, wenn man darauf blickt, schon auch den, den Verbänden zeigen sollte, irgendwo ist jetzt das Fass zum Überlaufen gebracht worden. Inwiefern das auf der internationalen Ebene, also ankommen tut es natürlich, aber die FIFA hat natürlich noch immer viele Teile der Welt einfach hinter sich, in dem das einfach gar nicht so gesehen wird deswegen. Die FIFA hat im Prinzip eine Dauerkrise, die aber nicht gleich wahrgenommen wird. Der Spitzensport hat in Deutschland sicherlich kriegt er viel Kritik ab, aber das haben wir während Corona gesehen, da gab es viele Beteuerungen, dass sich da Dinge ändern sollen und wir wieder back to the roots und zu diesem Fußball für alle, Fußball ist für alle da und wir sind alle Teil des Fußballs und das hat sich ja schnell, relativ schnell aufgelöst. Insofern finde ich das bemerkenswert, was um um Katar und diese Boykottkampagnen in Deutschland stattfindet, das ist deutlich anders als das, was wir aus den letzten Jahren und Jahrzehnten kennen, aber im Großen und Ganzen kann hier der FIFA-Chef Infantino, glaube ich, findet genug Allianzen auf der ganzen Welt, um es weiter zu treiben. Ich glaube auch wenn wir über über China gesprochen haben und Winterolympiaden und sowas, dass der Fokus möglicherweise eben von Europa weggeht und in andere Teile der Welt und da genug, wie sagt man, Märkte sind, die zu erschließen sind, Berge, wo nie Schnee liegt zu beschneien sind usw.. Also da, da sucht man sich glaube ich seine Auswege aus der Krise relativ, relativ locker. Also da habe ich keine große Hoffnung, dass allzu viel sich ändern wird. #00:35:09-4#
Katharina Mittenzwei: Du hast gerade die Boykottbewegung angesprochen und auch die Tatsache, dass die Boykottbewegung auch innerhalb der Fußballkultur stattfindet. Fanvereinigungen machen Veranstaltungen, auch informative Veranstaltungen. Podiumsdiskussionen habe ich gesehen. Es gibt in Nürnberg ein Boykottbier und vermutlich nicht nur in Nürnberg, sondern auch andernorts. Es gibt eben diese große Bewegung BoycottQatar, die national, also bundesweit arbeitet. Gibt es denn auch innerhalb des internationalen Fußballs eine Boykottbewegung? #00:35:41-5#
Christian Schirmer: Also ich würde es jetzt keine Boykottbewegung nennen, also wie gesagt, es läuft, diese Boykottbewegungen in manchen Ländern gibt es tatsächlich, das ist sehr auf Europa fixiert, wenn ich es richtig sehe. Ich glaube, England und und skandinavische Länder sind da mit dabei, ich glaube, Spanien zum Beispiel ist auch schon wieder raus aus solchen Themen. Es gab jetzt gestern eine Erklärung von ein paar europäischen Verbänden, die sozusagen reagiert haben darauf, dass der FIFA-Chef Infantino ein Schreiben rausgegeben hat, jetzt soll mal Schluss sein mit Ideologie und jetzt steht der Sport an und wir möchten da keine politischen Äußerungen und die sich positioniert haben und gesagt haben, ne, also das machen wir nicht mit, wir wollen uns weiter positionieren, wir möchten auch Dinge thematisieren. Das ist für Sportansprüche schon sehr, sehr viel, aber beschränkt sich wie gesagt auf einige Länder in Europa. Und so über die Welt hinweg gesehen ist das glaube ich nicht so. Und letztendlich da, wo wir dann immer näher an diesen Sport, wirklich an diesen Spitzensport rankommen, es wird jetzt die eine oder andere Nation wird ironisch dafür gelobt, wenn sie sich eben nicht qualifiziert hat, dass sie diese Spiele in Katar boykottiert, aber so, da ist man dann relativ schnell in diesem Tagesgeschäft auch drinnen, was dann ja aus sportlicher Sicht dann für die Sportler auch immer wieder so eine Diskussion ist, was auch verständlich ist. Wer weiß, wie oft man eine WM spielen kann. Dementsprechend gibt es also eine große Boykottbewegung? Im Prinzip nicht, weil natürlich der Boykott, je konkreter er wird, desto weniger wird er umgesetzt. Da hängen viel zu viele Sachen dran. Also deswegen, also vor allem was, was international durchschlagskräftig ist, sehe ich da nicht. Da hätten dann, da hätte es da größere Schritte geben müssen, auch von den größeren Verbänden und wirklich dann irgendwann mal da sozusagen eine Bremse reinzuhauen. #00:37:36-2#
Katharina Mittenzwei: Die WM beginnt in ein paar Tagen. Bist du denn in einem moralischen Dilemma? Angucken oder nicht angucken? Oder liegt das für dich auf der Hand? #00:37:45-9#
Christian Schirmer: Ich Ich würde es gar kein moralisches Dilemma nennen, weil ich jetzt eigentlich gar nicht so, also das wäre jetzt gar nicht so schwer für mich, nicht zu gucken, weil ich da nicht so dran hängen. Ich schaue halt hier den Club, dafür nehme ich mir Zeit. Ansonsten ist es eher so eine praktische Sache, dass ich eigentlich solche Weltmeisterschaften und Europameisterschaften sehr genieße, weil ich es einfach mag, dann den Fernseher einzuschalten und die ganze Zeit läuft Fußball, weil ich einfach das unheimlich mag, Fußball zu schauen. Da kommt mir dann dieser Winterzeitpunkt wahrscheinlich noch entgegen, das heißt, ich, ich habe, ich muss auch sagen, ich habe mir noch gar nicht wirklich angeguckt, wer überträgt, wie viel wird übertragen. Ich glaube auch nicht mehr alles, aber dann doch fast alles. Wann sind die Spiele überhaupt? Deswegen ein Dilemma ist es nicht, aber ich muss zugeben, ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich das wirklich mit durchziehe. Einerseits finde ich es eben beeindruckend, dieses dieser symbolische Akt, dieses nicht guckens, was dann vielleicht viele in Deutschland machen, mit wie viel Kraft der vorgetragen wird. Andererseits glaube ich jetzt auch nicht, dass es so viel bringt. Ich hoffe eigentlich vor allem auf gutes Wetter, weil ich jetzt auch ein bisschen mehr Freizeit habe. Und dann, ja, also zum Tag des Eröffnungsspiels, stehe ich selber auf dem Platz, das heißt, da wäre ich wahrscheinlich gar nicht dazu gekommen zu schauen. Es beschäftigt mich gar nicht so sehr. Also es ist so ein bisschen, ich gucke gerne Fernseher und wenn ich daheim bin, dann läuft wahrscheinlich auch der Fußball, aber ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass es so viel bringt, deswegen ist das Dilemma garnicht so so groß. #00:39:29-9#
Katharina Mittenzwei: Es gibt ja Stimmen, die tatsächlich sagen, der nicht Einschaltboykott wäre deshalb effektiv, weil geringe Einschaltquoten natürlich die Sponsoren dementsprechend verärgern würde, wieder zurückzutreten oder sie nicht den den versprochenen wirtschaftlichen Vorteil hätten, den sie sich erhofft haben. Glaubst du es gibt einen wirkungsvollen Boykott? #00:39:51-3#
Christian Schirmer: Ich meine, die Sponsoren sind in allererster Linie auf internationaler Ebene. Ich meine, das Signal, das wir hier senden können, ist natürlich vielleicht das, dass die die deutschen Sender sich weniger um Rechte bemühen für die für die nächsten Meisterschaften. Dass man einfach mal zeigt okay, dieses Boykottgerede ist kein leeres Gerede, sondern es schauen wirklich viele nicht mit hin. Was die internationalen Sponsoren, die werden wahrscheinlich relativ wenig davon merken werden sich auf andere Märkte ziehen, die wird es immer wieder geben. Ich halte den Effekt da für überschaubar, also gerade auch für die internationale Ebene auf die FIFA. Ich glaube national schon und ich glaube aber, dass da schon viel ankommt, einfach auch durch die Gespräche, durch dieses unglaubliche Engagement, dass das wirklich Fans und und eben diese Fußballkulturwelt bringen, auch mit inhaltlichen Diskussionen auch darauf hinzuweisen, dass das Maß jetzt mal voll ist. Ich hoffe, dass wir da national Veränderungen haben. Wie, ich bin auch gespannt. Also ich meine, es wird immer viel erzählt, wir gucken nicht, wir gucken nicht. Die meisten, die mir das erzählen, haben die letzten Weltmeisterschaften auch nicht geguckt, weil sie sich eh nicht für Nationalmannschaften interessieren. Wie stark sich das dann letztendlich wirklich auswirkt, da bin ich mal gespannt. Der Trend geht eh schon nach unten bei der deutschen Nationalmannschaft, wenigstens bei der der Männer. Und dementsprechend würde ich eher auf die Alternativangebote verweisen und andere Dinge machen. Nämlich es gibt ja eine Initiative neben BoycottQatar, die heißt "Back to Bolzen". Es gibt, also im ganzen Land gibt es Bolzplatzturniere sozusagen über den Winter. Das ist sicherlich eine gute Alternative. In Nürnberg haben wir eine super Alternative, weil an dem Sonntag, an dem die WM startet, die Klubfrauen das erste Mal im Max-Morlock-Stadion gegen VfL Wolfsburg spielen. Also da hat man jede Menge Alternativangebote, wenn man nicht zum B-Klassen Clasico von mir nach Weiherhof fahren will. #00:41:52-8#
Katharina Mittenzwei: Schon zwei sehr attraktive Angebote. Erzähl uns doch noch mal, was die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur macht. Vielleicht auch zu dem Thema. #00:42:04-9#
Christian Schirmer: Also zu dem Thema hatten wir eine Veranstaltung, wo es wirklich um den Journalismus in Katar ging. Wie man eben nicht Teil dieses Sports-Washing wird, dieses glitzernde Produkt sozusagen mit auszustellen. Prinzipiell sind wir eine Netzwerkorganisation, also die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur ist ein bundesweites Netzwerk oder auch ein bisschen darüber hinaus, es geht vor allem um den deutschsprachigen Raum, von Menschen, die sich mit dem Fußball auf alle möglichen Weisen beschäftigen. Da haben wir vorhin über Kunst und Kultur im engeren Sinne gesprochen, haben natürlich aber einen weiten Kulturbegriff, der, der das Sozialgesellschaftliche mit reingeht. Das heißt, das sind Journalisten, Künstler*innen, Aktivist*innen, die dort sozusagen organisiert sind, berufene Mitglieder bei uns und deren, wo wir von der Geschäftsstelle in Nürnberg, die eben bei der Stadt Nürnberg angesiedelt ist, vor allem dieses Mitgliedernetzwerk koordinieren, vernetzen, Anfragen von außen annehmen und beraten, auch in Fußballkulturdingen. Das ist ja dann doch eine relativ kleine Nische, wo wir dann helfen können, sozusagen was gibt es schon für Angebote, auch Bildungsprojekte oder so was im Fußball. Und das zeigt sich einmal groß bei uns im Jahr, wenn die deutsche Fußball-Kulturpreise verliehen werden. Das war jetzt gerade erst Ende Oktober. Da gibt es dann fünf Preise, die verliehen werden für das beste Fußballbuch, das beste Bildungsprojekt, ein innovatives Bildungsprojekt, es gibt einen Fan-Preis und es gibt den Fußballspruch des Jahres, der so ein bisschen größer auch in die Fußballwelt reinschwappt. Und dann einen Preis, der an den kicker-Gründer Walther Bensemann erinnert, der dann an große Persönlichkeiten des Fußballs geht, die dann meistens viele Titel gewonnen haben und darüber hinaus sich eben für die Gesellschaft noch eingesetzt haben. Darauf läuft viel Arbeit bei uns in der Geschäftsstelle hin. Das ist ein relativ großes Ereignis, was ein kleines Team und ansonsten machen wir lokal Veranstaltungen. Auch dann während der WM 22. November gibt es eine Siegerlesung aus dem Fußballbuch des Jahres. Zusammen, also der Autor Bernd Beyer zusammen mit Gymmick. Da geht es um die 70er Jahre im Fußball, also ein spannendes Buch, das Politik und Musik zusammenbringt und mit Ton Steine Scherben. Und da ist ja dann der Nürnberger Künstler Gymmick, der in der, in dieser Ton Steine Scherben Band mit denen auftritt. Also solche Dinge machen wir übers Jahr hinweg, haben eine Webseite Fußball-Kultur.org, wo man einen guten Eindruck bekommen kann, was alles zu Fußball-Kultur dazu zählt und die eben auch dazu dient, solche Aktionen, wie diese zahlreichen Veranstaltungen, die es jetzt zu Katar gibt, aber über das ganze Jahr dann auch sichtbar zu machen, dass man eben sieht, was Fußball, dieser Widerspruch, der für viele ist, Fußball und Kultur wirklich leisten kann. Also da passieren im ganzen Land großartige Sachen, die dann einmal prämiert werden im Jahr mit diesem Fußball Kulturpreis, aber ansonsten auch jede Menge Aufmerksamkeit verdienen, weil es einfach tolle Sachen sind, die um den Fußball herum passieren. #00:45:13-6#
Katharina Mittenzwei: Jetzt ganz zum Schluss, verrate uns doch noch den Spruch, der den Fußball-Kulturpreis dieses Jahr gewonnen hat. #00:45:21-6#
Christian Schirmer: Das war von Lena Oberdorf, also die beste Jugendspielerin bei der Europameisterschaft. "Männerfußball, Frauenfußball, es ist ein Fußball" [richtig: „Frauenfußball, Männerfußball – es ist ein Fußball“]. Also ich hoffe, ich habe es jetzt in der richtigen Reihenfolge gesagt. Ja, der hat gewonnen bei der Publikumsabstimmung in der Tafelhalle dann letztendlich. Hat sich knapp durchgesetzt gegen einen ganz anderen Spruch, der war "Choreo fällt heute aus, haben das Geld beim Aufstieg versoffen!". Die Fanszene des Bremer SV hatte da ein Spruchband aufgehängt. Also es sind sehr unterschiedliche Dinge, die beim Fußball kommen. Letztendlich hat sich der durchgesetzt mit einer, manche sagen eine Binsenweisheit, aber naja, wir sind offenbar immer noch nicht so weit, dass wir das verstanden haben, das da, das eben auf dem Platz, der Fußball einfach ein Fußball ist. Und deswegen glaube ich, ein ganz schöner Spruch, der da gewonnen hat. Kann man auch auf der Website in die Historie mal reingucken, ganz unterschiedliche Sprüche, die da, die da ausgezeichnet wurden in den Jahren. #00:46:20-5#
Katharina Mittenzwei: Ja, unbedingt. Also das Thema der Begrifflichkeit, das fällt ja auch nicht nur auf den Fußball zurück. Frauenfußball, Frauenliteratur, ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Deswegen bedanke ich mich jetzt einmal bei dir, Chris, dass du uns diese Lücken geschlossen hast, die wir auf der einen Seite bezüglich Katar hatten, auf der anderen Seite bezüglich des Themas Fußballkultur. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Dir für das interessante Gespräch. #00:46:43-7#
Christian Schirmer: Vielen Dank, dass ich ein bisschen was drüber erzählen konnte. Und ja, ich hoffe, es war auch interessant für die Zuhörerinnen und Zuhörer. Vielen Dank! #00:46:52-3#
Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

„Eine absurde Männerwelt“: Schirmer über internationales Sportswashing, die Symbiose von Kunst und Fußballkultur und die Liebe zum Bolzen.
Wann wenn nicht jetzt: in wenigen Tagen startet die Fußball-WM der Männer - in einem autoritären Staat, der mit Menschenrechtsverletzungen und Korruption von sich hören lässt. Christian Schirmer von der Deutschen Akademie für Fußballkultur spricht mit uns über die große Frage, was Fußballkultur überhaupt ausmacht. Die Idee „Fußball ist für Alle da“ wird zumindest von den großen Akteuren der Fußballwelt schon lange nicht mehr gelebt. Für Schirmer ist klar, die großen Entscheidungen des Weltfußballs würden „von einer absurden Männerwelt“ getroffen. „Die Fifa hat im Prinzip eine Dauerkrise“. So kommen nun erschütternder Weise seit Monaten schockierenden Nachrichten aus dem Wüstenstaat: mehrere Tausende Arbeitsmigrantinnen und –migranten mussten bei den Vorbereitungen auf das Großereignis ihr Leben lassen. Nur wenigen Opfern kann von vor Ort tätigen Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International ein Gesicht gegeben werden.
Katar als Austragungsort des sportlichen Großereignisses bringt also so manchen Fußball-Fan in ein moralisches Dilemma. Nicht so Christian Schirmer von der Deutschen Akademie für Fußballkultur. Es gibt genügend begeisternde fußballerische Alternativen am 8. November: kommt doch einfach zum Spiel der Club-Frauen gegen Vfl-Wolfsburg ins Max-Morlock Stadion!
Weitere Infos:
- Unbedingt mal hier vorbei schauen und Infos zu spannenden Termine bekommen:
https://www.fussball-kultur.org/startseite - Was Human Rights Watch zur Lage in Katar zu berichten hat:
https://www.hrw.org/de/naher-osten-und-nordafrika/katar - Den Opfern ein Gesicht geben: Eine digitale Ausstellung zu den verstorbenen Arbeitsmigrantinnen und –migranten aus Katar:
https://cardsofqatar.com/en/ - Wer Fußball liebt, leidet an der Entscheidung für Katar. Eine Protestbewegung:
https://www.back2bolzen.de
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Aufgenommen am: Mittwoch, 08. November 2022
Veröffentlicht am: Donnerstag, 17. November 2022
Moderation: Katharina Mittenzwei
Im Gespräch: Christian Schirmer
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Alle weiteren Folgen von KontaktAufnahme – der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg finden Sie hier. Wir sind mindestens jeden zweiten Donnerstag mit einer neuen Folge online, manchmal öfters.
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