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Christine Schüßler, wie wird in Nürnberg geimpft und was hat das mit internationalen Beziehungen zu tun?

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Christine Schüßler: KontaktAufnahme. Der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. #00:00:10-9#

Hannah Diemer: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen KontaktAufnahme. Mein Name ist Hannah Diemer und ich spreche heute mit wohl der aktuell gefragtesten Nürnbergerinnen und zwar Christine Schüßler. Schön, dass Sie Zeit für uns haben. Ja, gerne. Das ist ja. Wie geht es Ihnen? #00:00:41-0#

Christine Schüßler: Ach, eigentlich geht es mir gut. Danke. #00:00:43-5#

Hannah Diemer: Eigentlich hätten Sie nämlich das Amt für internationale Beziehungen leiten sollen. Sie sind jetzt aber seit 1. Mai 2020, also seit fast genau einem Jahr, die Leiterin des der städtischen Koordinierungsstelle des Coronavirus. Ist das Bürgermeisteramt. Und Sie sind nun auch die Leiterin des Infzentrums. Wie ist es denn dazu gekommen? #00:01:06-3#

Christine Schüßler: Ja, also, da muss ich ein kleines bisschen korrigieren. Also diese Aufgabe mit dem Impfzentrum mache ich jetzt seit 1. Dezember. Und in der Zeit im letzten Jahr, vor allem März April war ich im Bürgermeisteramt auch für Corona zuständig und dann noch gewisse Zeit eben als Beauftragte bis eben Ende Juli. Und dazwischen hatte ich einen anderen Job. Oder? Beziehungsweise den habe ich immer noch. Leiterin des Amtes für internationale Beziehungen, aber zusätzlich eben seit 1. Dezember die Aufgabe, die Koordinierungsstelle des Zentrums der Stadt Nürnberg zu leiten. #00:01:48-4#

Hannah Diemer: Waren Sie denn sofort mit dieser Idee einverstanden, dass Sie die neue Leiterin des Zentrums sind? #00:01:53-5#

Christine Schüßler: Ähm, eigentlich schon. Und zwar war es so, dadurch das viele Reisen nicht möglich waren, Veranstaltungen im November praktisch nicht mehr stattfinden konnten. War es tatsächlich bei mir so, dass die Arbeit runtergefahren worden ist und ich mir dann schon gedacht habe Mensch, ich habe Erfahrung in der Organisation von solchen Ereignissen. Ich habe ein großes Netzwerk durch meine bisherigen bisherigen Tätigkeiten. Eigentlich könnte ich schon auch mehr dazu beitragen, aber habe jetzt keinen Ansatzpunkt gesehen dafür. Und dann bin ich eben vom Leiter des Bürgermeisteramt gefragt worden, ob ich mir das vorstellen könnte, das zu übernehmen. Und zum damaligen Zeitpunkt habe ich mir das etwas naiv gedacht. Na ja, gut, dann mache ich halt halbtags meine bisherige Aufgabe und halbtags die andere. Und das bringe ich irgendwie hin. #00:02:47-6#

Hannah Diemer: Und wie schaut sie jetzt aus? #00:02:49-5#

Christine Schüßler: Also jetzt sind es fünf Monate und man muss sagen 75 % 70 %. Mindestens arbeite ich für das Impfzentrum. Ich versuche, mindestens 25 % für das Amt für internationale Beziehungen zu arbeiten. Und natürlich geht es ohne Überstunden auch nicht. #00:03:08-7#

Hannah Diemer: Können Sie uns denn was erzählen über die Entstehung von dem Zentrum, wo Sie doch jetzt von Anfang an dabei waren? #00:03:15-6#

Christine Schüßler: Also ganz von Anfang an war ich tatsächlich gar nicht dabei. Und zwar diese Aufgabe, dass die Gemeinden und Landkreise Impfzentren einrichten, kam ja vom Freistaat. Und diese ganze Vorarbeit hat eine Arbeitsgruppe bereits gemacht gehabt unter der Federführung der Feuerwehr. Also da ging es vor allem darum, dass Firmen ausgesucht werden, die das eigentliche Impfen für uns, für die Stadt Nürnberg übernehmen. Das war praktisch fast schon passiert. Also ich bin dann eingestiegen, als die letzten Vergabegespräche waren. Und dort sind dann zwei Firmen ausgesucht worden Zum einen eine Firma, die das Impfzentrum in der Messehalle leitet und und betreut. Und eine Firma, die mobile Teams organisiert, um ihn zum Beispiel in Seniorenheime zu gehen. Also zu dem Zeitpunkt bin ich dann eingestiegen und es war schon ein ziemlicher Crashkurs, weil ich natürlich vorher praktisch gar nicht dabei war und ich mich dann in das Ganze einarbeiten musste. Zum einen mich selbst und unsere Koordinierungsstelle gab es eigentlich noch gar nicht. Mir war natürlich klar, dass wir ein paar Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen, um das zu organisieren. Und da haben wir tatsächlich, ich glaube, innerhalb von drei Tagen haben wir dann vier Leute gefunden, die dann noch mitgearbeitet haben. Ja, genauso wie ich natürlich reingeworfen wurden in dieses Thema. Und wir haben dann uns ein bisschen aufgeteilt nach Schwerpunkten und jeder hat sich dann so rein gewühlt in sein Thema Und ich muss jetzt wirklich sagen, wir sind jetzt wirklich eine klasse Team, wo jeder seine Schwerpunkte hat, aber auch weiß, was die anderen tun und man sich gegenseitig unterstützt. Und das macht auch richtig Spaß. #00:05:03-4#

Hannah Diemer: Was macht denn am meisten Spaß? #00:05:06-0#

Christine Schüßler: Das man das schöne ist, wenn. Wenn man so in so ein Thema oder oder ein Problem hat, wo man verschiedene Personen und Einrichtungen dazu braucht und das nicht so lang dauert. Normalerweise muss man erst vieles diskutieren und abstimmen und der Kämmerer muss noch zustimmen, dass es das Geld gibt. Und in dem Fall ist jedem klar wir haben diese Zeit nicht und jeder ist bereit, sofort mitzumachen. Also jede Dienststelle, mit der wir zusammenarbeiten, hat sofort gesagt Klar, das machen wir und und wenn es darum geht, was weiß ich, die Vergaben zu organisieren, da helfen wir alle mit, oder? Vor kurzem war es so Wir mussten neue dezentrale Impfstellen aufmachen. Da hat ein Kollege, da habe ich gesagt Mensch, du bist doch da, du kennst dich doch da aus, Hilfst du uns? Und er Klar. Und dann hat er. Innerhalb von einer Woche hat er drei Orte gehabt, wo er mit den Vermietern gesprochen hat, Wo, das weiß ich die, die den Müll und die Einrichtung und was man halt alles so klären muss, das war innerhalb von einer Woche erledigt. Und das muss ich sagen, bis hin zu Sachen, die machen mir Spaß. Wenn man sagt, man koordiniert und alle ziehen an einem Strang und man hat schnell eine Lösung. #00:06:27-0#

Hannah Diemer: Haben Sie jetzt da gerade diese neuen Impfzentren angesprochen, die jetzt für die sozial schwächere Bevölkerung da sein soll? #00:06:34-2#

Christine Schüßler: Nee, das war noch mal Stufe vorher. Das ist auch so ein Zeichen. Ich erkläre es vielleicht mal kurz, wie das abgelaufen ist, wo man aber auch sieht, mit welchen Problemen wir immer im Zentrum oder in der Koordinierung konfrontiert waren. Also bei der Vergabe, die ich vorhin geschildert habe, ist festgelegt worden, dass im Impfzentrum 1000 Impfungen am Tag durchgeführt werden sollen und die mobilen Teams sollen 1000 Impfungen durchführen. Das waren wahrscheinlich so die Vorgaben, die wir damals vom Ministerium erhalten haben. Im Februar kam dann plötzlich die Mitteilung aus dem Ministerium, dem Gesundheitsministerium. Ja, also wenn wir jetzt plötzlich ganz viel Impfstoff irgendwann bekommen, dann brauchen wir viel mehr Kapazitäten bei euch. Schickt uns mal bis nächste Woche ein Konzept, wie ihr diese Kapazitäten verdoppeln könnt. Das heißt, wir mussten jetzt innerhalb kürzester Zeit uns überlegen Ja, wie macht man das? Wie viel können wir im Impfzentrum Kapazitäten machen und wie machen wir das mit den dezentralen Teams? Und da ist relativ schnell klar geworden. Wir können gar nicht in so viele Einrichtungen gehen, dass wir da 2000 Impfungen am Tag machen. Auch diese mobilen, dezentralen Teams brauchen ein paar Standorte, wo sie Impfungen durchführen können. Und deswegen haben wir gesagt, wir müssen jetzt auf die Schnelle noch so ein paar Orte haben, wo wir zumindest für zwei Monate oder so Impfungen durchführen können. Und der Kollege hat die eben relativ schnell gefunden und wir waren so kurz davor, alles fix zu machen. Und dann kam plötzlich so aus dem Ministerium Stopp mal! Wir haben uns das anders überlegt. Die Hausärzte steigen ja auch ein. Also diese Verdopplung, das vergesst mal wieder. Das heißt, es war ganz klar Wir müssen nicht verdoppeln. Aber wir haben dann entschieden, dass wir drei Orte oder zwei, 2 bis 3 Orte, dass wir die doch behalten Erhalten und nutzen sie jetzt tatsächlich für unsere mobilen Teams. Die gehen dann nicht mehr so stark in die Institutionen, sondern wir holen die Institutionen zu uns, also beispielsweise. Die dezentralen Teams hatten am Anfang die Aufgabe, in Seniorenheime zu gehen und in Behinderteneinrichtungen. Und dann hatten wir die Aufgabe, in Schulen und Kindertagesstätten zu impfen. Und da haben wir aber festgestellt Das ist eigentlich viel zu aufwendig von der Organisation her. Wir gehen nicht jetzt in jede Schule, sondern wir holen die Lehrkräfte und das Personal holen wir zu uns in den City Point und in die alte KFZ Zulassung, wo wir jetzt diese beiden Einrichtungen haben und das ist dann viel einfacher zu organisieren. #00:09:32-3#

Hannah Diemer: Und jetzt haben wir quasi ganz frisch erst in den Nachrichten gehört, dass wir in Nürnberg quasi Projektstadt sind oder Pilotstadt für dieses Ziel der sozial Schwachen. Würden Sie das mal erklären, was da so die Idee dahinter ist. #00:09:45-7#

Christine Schüßler: Na ja, die Im Augenblick ist es so, wenn. Wenn Sie eine Impfung haben möchten, dann gehen Sie in der Regel in das Internetportal und melden sich an. Alternativ kann man sich auch telefonisch anmelden. Aber es ist trotzdem eine gewisse Härte, die da ist. Man muss doch einiges ausfüllen über seine Erkrankungen, über seine berufliche Situation. Und wenn man vielleicht jetzt des Deutschen nicht hundertProzentig mächtig ist, dann kann das schon eine Hürde darstellen, dass man das man diese diese Fragen alle beantworten kann. Und zu dem ist vielleicht auch ja so einfach der Gedanke an die Impfungen auch nicht überall gleich vertreten, dass man sagt Jawohl, ich will sofort geimpft werden. Und deswegen haben wir uns überlegt, wie können wir den Menschen das Impfen noch erleichtern? Und da haben wir jetzt verschiedene Ansätze gefunden. Also das eine ist, dass wir noch mal schriftlich was vorbereiten, wo das, wo das noch mal etwas plausibel erläutert wird, wie funktioniert das Impfen und wie funktioniert es im Speziellen in Nürnberg? Welche Möglichkeiten gibt es da? Und das auch auf verschiedene Sprachen übersetzen wollen und einfach in verschiedenen Einrichtungen verteilen wollen, das ist so ein Thema. Dann Das andere ist, dass wir sagen, wir wollen die Impfungen noch näher zu den Menschen bringen. Da fangen wir jetzt nächste Woche an mit den Impfungen bei den Tafeln. Das läuft sehr gut in der Vorbereitung mit dem Roten Kreuz. Das ist eben auch immer das Schöne, wenn man Organisationen dabei hat, die einfach solche so was gut organisieren können und das sofort dabei sind und die Umsetzung begleiten. Deswegen ist es mit den Tafeln kann das gut laufen. Dann werden wir nach den Pfingstferien mit der Norris Arbeit der Noah Impfungen durchführen bei den Projekten, die die Noah betreut. Und dann sind weitere Planungen da, das wir vielleicht im Südstadt Forum oder in anderen Einrichtungen in den Stadtteilen noch Impfungen anbieten. Da sind wir aber gerade noch dabei, das Konzept zu entwickeln. #00:12:04-9#

Hannah Diemer: Jetzt habe ich in dem Zeitungsartikel gelesen, dass quasi andere Städte wie München und Augsburg das auch planen wollen, aber das noch nicht funktioniert, weil es schwierig ist, die Menschen neu zu priorisieren. #00:12:18-7#

Christine Schüßler: Ja, das ist tatsächlich ein bisschen ein Hindernis bei der Sache, weil wir ja als Impfzentrum nach wie vor nach dieser Prioritätenliste vorgehen müssen. Also es gibt im Prinzip drei Stufen, die für die sind dann praktisch alle anderen, die noch nicht vorher dran waren. Und wir sind jetzt bereits in der dritten Stufe angekommen und impfen da. Aber wenn Sie jetzt Personen haben, die sagen wir mal Mittelalters, also 40 oder jünger sind, gesund und keinen keinen Beruf haben, der in dieser Stufe drei angegeben ist, dann dürfte er eigentlich noch nicht geimpft werden. Und wir sagen aber erstens, wie gesagt, das meiste machen wir im Juni, da sind wir in der Stufe drei ja auch schon wieder ein ganzes Stück weiter. Und dann sind es Sonderbereiche, wo wir sagen, da können dann auch Leute geimpft werden, die in der Stufe vier sind, weil das natürlich oftmals in Stadtteilen sind, wo sehr beengte Wohnverhältnisse da sind. Und da kann man eigentlich schon sagen, da greifen so Ausnahmeregelungen, wo wir dann auch guten Gewissens sagen können, auch wenn das jetzt nicht zu 100 % die Stufe drei ist, es sind doch Menschen, die dringend so eine Impfung benötigen. Und da können wir dann auch in der Stufe vier impfen. #00:13:39-9#

Hannah Diemer: Ich würde gerne noch mal zurück zu dem normalen Infzentrum. Wie kann ich mir das vorstellen? Würden Sie mir das mal beschreiben? Ich komme rein. Was sehe ich im Zentrum? #00:13:52-8#

Christine Schüßler: Also als erstes steht mal außen ein Security, der schaut, ob sie überhaupt einen Termin haben. Dann lässt er immer zum richtigen Zeitpunkt die Leute rein. Die, die eben für diesen Zeitraum von fünf 15 Minuten den Termin haben. Im Zentrum selber wird dann noch mal alles kontrolliert, ob sie überhaupt berechtigt sind, einen Termin zu haben. Man muss sich ja eben anmelden in dieser Software und muss dann Angaben machen. Und diese Angaben müssen Sie belegen. Also was wir sehr häufig haben, sind Menschen, die eine enge Kontaktperson zu einer pflegebedürftigen Person sind. Pflegebedürftig kann man natürlich unterschiedlich vielleicht interpretieren. Wenn ich sage meiner Mutter geht es nicht gut und ich kaufe da immer für sie ein und besucht sie regelmäßig, dann reicht es nicht aus nach den Buchstaben der Verordnung, sondern sie muss eine Pflegestufe haben, also eingruppiert vom medizinischen Dienst. Und das muss man auch beweisen. Also man muss dann von der Mutter diese diese Pflegestufe mitbringen und eine Bestätigung der Mutter, dass ich die enge Kontaktperson bin. Wenn sie das nicht dabei haben, dann werden sie nicht eingelassen, auch wenn sie einen Termin haben. Aber wie gesagt, die Unterlagen nicht da sind, dann geht es nicht. Wenn Sie alles richtig haben, dann geht es noch mal zur Registrierung. Da wird noch mal geguckt, ob Sie alle Daten angegeben haben. Dann sehen Sie einen Aufklärungsfilm zu den zu den Impfungen und danach geht es dann in eine Impfkabine, wo noch einmal ein Arzt kommt, wo Sie noch einmal alle Fragen, die Sie haben, stellen können. Also das ist explizit so vorgesehen, auch wenn Sie schon aufgeklärt sind und so einen Bogen bekommen haben, wo das noch mal alles drinsteht, was bei der Impfung vielleicht passieren kann. Sie haben das Recht nochmal sich ausführlich mit einem Arzt zu unterhalten. Und wenn Sie dann sagen Jawoll, ich bin bereit für die Impfung, dann wird geimpft. Das geht relativ schnell, das ist in 20 Sekunden erledigt, das ist eigentlich das Schnellste. Und dann gehen Sie weiter zu einem Wartebereich. Das sind Stühle aufgestellt, wo sie 15 Minuten noch mal sich hinsetzen sollen, damit man sieht, ob es vielleicht einen Schwächeanfall haben oder ihnen nicht gut geht. Ja, und dann gehen Sie zum Check out, bekommen vielleicht den Termin für die zweite Impfung und dann sind Sie fertig. Alles in allem dauert das Ganze vielleicht so? Ja, vielleicht 40 Minuten, je nachdem natürlich. Wie der Andrang ist und wie viele Fragen Sie stellen. #00:16:39-9#

Hannah Diemer: Können Sie was darüber erzählen, wieso die Stimmung in so einem Zentrum ist? Gibt es da menschliche Reaktionen, die man mitbekommt, oder Gespräche? #00:16:48-2#

Christine Schüßler: Also die Stimmung ist hoch, jedes Mal, wenn ich dort bin, sehr ruhig und also eigentlich geht es relativ gut durch. Wir hatten am Anfang ein bisschen Probleme, wie wir die Zahlen gesteigert haben. Also wir haben jetzt bis zu 1300 Impfungen und wie wir da begonnen haben, mit 1300 Impfungen, was gerade in der Mittagszeit war, schon lange Schlangen, Also da war es ein bisschen unruhig, aber inzwischen ist es gut eingespielt und man muss auch nicht lange warten. Also es ist alles sehr ruhig. Also das einzig Problematische in der Regel ist am Eingangsbereich, wo die Unterlagen geprüft werden und wenn jemand das eben nicht dabei hat oder nicht nachvollziehen kann, warum er das Mitbringen musste oder halt irgendwas nicht ganz so passt. Da gibt es dann vielleicht manchmal Ärger. #00:17:37-5#

Hannah Diemer: Ja und wer hilft denn jetzt im Nürnberger Infozentrum? Also von anderen Städten hat man ja gehört, dass in Berlin zum Beispiel DJs arbeiten oder viele Personen aus dem Nachtleben. Wer hilft denn in Nürnberg? #00:17:49-8#

Christine Schüßler: Das ist interessant, weil das jede, jede Stadt wirklich völlig anders organisiert. Also in Erlangen weiß ich es zum Beispiel. Da die organisieren selber als Stadt und das sind die Kollegen und Kolleginnen vom Kulturbereich sind auch im Zentrum tätig bei der Registrierung etc.. Wir in Nürnberg haben uns für einen anderen Weg entschieden. Wir haben das ausgeschrieben, wie es vorhin erläutert habe. Und es machen tatsächlich zwei Firmen, die völlig autonom arbeiten und die stellen das Personal selber ein. Und wer das jetzt ist? Das wissen wir jetzt. Also wir kennen die Menschen, aber wo die ursprünglich herkommen. Das wissen wir gar nicht. Also ist völlig losgelöst von der Stadt Nürnberg. #00:18:35-9#

Hannah Diemer: Man hört ab und zu ein bisserl das Gerücht, dass jetzt vor den Pfingstferien viele Personen den zweiten Termin schieben. Ist es so? #00:18:43-6#

Christine Schüßler: Ja, das ist tatsächlich so! Wir bekommen also nicht wir als Stadt, sondern immer auch eben die Betreiber des Zentrums bekommen immer mehr Anfragen, dass der Termin verlegt werden soll. Aus unterschiedlichen Gründen. Natürlich auch wegen Urlaub oder Bei Astrazeneca haben wir ja zwölf Wochen für den zweiten Termin. Dass jetzt viele Leute sagen, so lange will ich nicht warten, weil mit zweimal Impfen hat man ja wieder mehr Rechte zurückbekommen. Ich möchte es früher haben, aber wir haben da die ganz klare Vorgabe, inzwischen auch vom Ministerium schriftlich, dass wir Terminverschiebungen nur machen sollen, wenn zum Beispiel ein wichtiger Arzttermin, eine Operation ansteht. Dass ich einen Todesfall in der Familie, wo an dem Tag Beerdigung ist. Also wirklich gravierende Gründe und nicht wann man in Urlaub fahren möchte. Also wir sollen das sehr zurückhaltend sein mit den Terminverschiebungen. #00:19:41-6#

Hannah Diemer: Wie viele Emails kommen denn bei Ihnen persönlich an als Leiterin des Zentrums? #00:19:46-2#

Christine Schüßler: Bei mir persönlich vielleicht weniger, weil jetzt meine E Mail Adresse oder so jetzt auch nicht so bekannt ist. Aber wir bekommen ganz viele Mails von allen möglichen Stellen innerhalb der Stadtverwaltung weitergeleitet. Also die, die die Gesundheitsamt, die Corona Hotline oder vom Oberbürgermeister, dann dann Mails, die weiter kommen. Also das variiert, aber es sind bestimmt also 50 bis 1 100 am Tag haben wir und also die die Bürgeranfragen Beschwerden natürlich auch versuchen wir möglichst schnell zu beantworten. Wir hatten mal eine Phase im März. Da haben wir es einfach nicht geschafft, weil das so viel zu tun war. Da sind wir jetzt aber ziemlich durch. Wir haben alles beantwortet oder es hat sich erledigt, weil die Menschen eigentlich dann doch relativ schnell einen Termin bekommen haben. Und jetzt versuchen wir das zügig zu beantworten. Und was wir halt auch noch ganz viel bekommen es sind immer Informationen von der Regierung. Also die Regierung ist die Zwischenstelle, die Regierung von Mittelfranken zwischen dem Gesundheitsministerium und den Impfzentren und den, also den Kommunen. Und da kriegen wir ständig Informationen, die wir irgendwie verarbeiten müssen, oder? Ganz besonders beliebt sind dann immer Abfragen, die früh um acht kommen und dann wollen sie bis zehn irgendwelche Daten von uns haben. Das freut uns alle immer, wenn wir solche Mails sehen. Ja, also wir müssen das. Also es ist sehr viel Formalitäten, muss man sagen, weil es soll halt alles möglichst gleichlautend sein. Und wenn man zum Beispiel die Prioritäten anschaut. Auch wenn es eine Liste gibt, das ist trotzdem nie eindeutig ist ist jetzt der Bereich ist ja tatsächlich in der Priorität drei oder nicht? Da gibt es so viel Details zu klären und wir kriegen da also ständig mehr Fragen selber. Auch darf jetzt diese dieser Beruf in der Priorität drei sein, oder Nein. Und dann kriegen wir die Antworten. Das muss natürlich alles auch immer verarbeitet werden. Also es ist ein unheimlicher Verwaltungsaufwand und diese Illusion, die ich am Anfang hatte mit halbtags arbeiten, also für den Bereich, wie gesagt, das habe ich ganz schnell aufgegeben, weil es unglaublich ist, wie viel Details wir abstimmen müssen mit der Regierung, mit, mit den beiden Betreibern, die müssen ja auch gleichlautend Ihr Handeln. Wir haben einmal in der Woche immer einen langen Abstimmungstermin mit den beiden, wo wir all die Themen besprechen, aber auch zwischendurch ständig Kontakt halten, damit es alles rund läuft. #00:22:37-9#

Hannah Diemer: Jetzt gibt es wohl immer wieder mal Neuerungen, die priorisieren Gruppen. Sie haben schon mal empfohlen, dass man doch immer mal wieder selber in seinem eigenen Status oder in der Anmeldung nachschauen soll, ob noch alles stimmt. Würden Sie das denn immer noch empfehlen? #00:22:53-6#

Christine Schüßler: Ja, auf jeden Fall. Also. Also zum einen, wie gesagt, mal reingehen. Wenn man selber glaubt, dass man zum Beispiel in der Priorität zwei ist und bis heute noch keinen kann. Wir nennen es immer Impfangebot, weil man bekommt ja keinen Termin, sondern nur die Mitteilung jetzt darfst du einen Termin buchen und man kann sich den dann ja selber buchen und selber aussuchen. Wenn da jemand Glaubt, in der Priorität zwei zu sein, würde ich auf jeden Fall empfehlen, nochmal reinzugehen, weil dann ist irgendwas schief gelaufen, weil wir jetzt schon der Priorität drei sind. Und ansonsten lohnt es sich wirklich mal reinzuschauen. Manchmal nützt es auch was, wenn man den Haken, den man gesetzt hat, einmal rausnimmt und wieder rein nimmt. Dann verändert sich auch manchmal die Priority, die die Einstufung innerhalb einer Priorisierung. Weil das ist auch immer ganz schwer zu vermitteln, wie diese Reihenfolge zustande kommt. Also wenn man jetzt zum Beispiel die Priorität drei nimmt, das sind vom Alter her die Menschen zwischen 69 und 60, und diese Software funktioniert so, dass sie nach Alter die Menschen einstuft. Also wir. Wer jetzt 69 ist, der bekommt jetzt schon eine Terminaufforderung. Wer 60 ist, kriegt die halt erst, wenn er an der Reihe ist. Vom Alter her. Wir haben jetzt aber zum Beispiel verschiedene Krankheiten in dieser in dieser Stufe, sagen wir mal Diabetes. Wenn jetzt ein 40-jähriger Diabetiker in dieser Stufe drei ist, dann muss man ihn ja irgendwo einsortieren zwischen dem Alter 60 und dem Alter 69 und das passiert jetzt mal durch Zufall oder durch einen irgendwie gearteten Algorithmus, den ich nicht nachvollziehen kann. Das heißt also, dieser 40-jährige Diabetiker bekommt dann ein Alter zugewiesen. 63 oder so, und wenn man dann den Haken rausnimmt und wieder setzt, dann ändert sich das manchmal und kann natürlich auch niedriger sein. Es kann aber auch höher sein. Also man bekommt nicht immer die 63, sondern es ist auch ein Zufallsgenerator. Aber Sie wissen das natürlich nicht. Das ist natürlich eine Blackbox, zumindest für den für die einzelne Person. Insofern ja, ab und zu mal nachschauen lohnt sich. #00:25:20-5#

Hannah Diemer: Es kam diese Geschichte auch von der Mitarbeiterin von dem Zentrum in Friesland, der so eine Infobule mal runtergefallen ist und die stattdessen in eine Kochsalzlösung gespritzt ist, aber erst ein paar Tage später vor lauter Scham einfach erst später gebeichtet hat. Können Sie denn was berichten über die Fehlerkultur bei uns im Zentrum? Wird da viel weggeschmissen? Wie schaut es aus? #00:25:44-2#

Christine Schüßler: Also ich kann es nur hoffen, dass die Menschen sich trauen, das zu sagen, weil es wird niemandem der Kopf abgerissen, wenn er mal was runterfallen lässt. Was wir tatsächlich machen müssen, ist jeden Tag also das Impfzentrum. Inzwischen muss jeden Tag der Regierung von Mittelfranken melden, wenn irgendein solches Ereignis vorkam. Also das kann sein, dass mal eine Spritze runtergefallen ist oder zwischendurch ist es mal einem passiert. Das sind ganze Flaschen, das war selbst im Klinikum ist mal passiert, dass dann ein paar Flaschen runtergefallen sind. Ja, mein Gott, das passiert halt. Und wir sollen es halt nur mitteilen, damit wir Bescheid wissen. Und manchmal ist auch dann ist manchmal Schwebstoffe in dem Fläschchen. Das muss dann auch aussortiert werden. Also das müssen wir alles mitteilen. Und wenn jemandem was runterfällt, natürlich soll er das sofort wegschmeißen, weil das bringt ja nix, das mit Kochsalz aufzufüllen mit Kochsalzlösung. Also ich hoffe, dass das nicht gemacht wird. Also ich gehe mal davon aus, ja. #00:26:48-2#

Hannah Diemer: Und muss jetzt viel weggeschmissen werden, weil Personen nicht kommen zu einem Termin oder kann man das dann spontan vergeben? #00:26:54-6#

Christine Schüßler: Also da bin ich mir sicher, dass das nicht gemacht wird, weil wir haben zum einen. Also wenn Sie diese diese Dosen von Biontech, diese Fläschchen nehmen, da kann man normalerweise sechs, sechs Ampullen rausziehen. Man sollte am Abend natürlich jetzt nicht ganz viele Ampullen aufziehen, dass so viele übrig bleiben. Das heißt, die achten dann schon darauf im Zentrum, dass dann halt nur sechs aufgezogen werden. Und wenn dann tatsächlich nur noch drei kommen, hat man drei übrig oder vielleicht maximal fünf. Und wir haben dann eine Liste, eine Reserve Liste von Menschen, die wo wir gesagt haben, wir setzen euch drauf, meistens aus Institutionen, aber ihr müsst innerhalb einer halben Stunde da sein, wenn wir euch anrufen und dann ist halt im Impfzentrum geht es halt los. Die müssen dann halt die Leute durch telefonieren und irgendwann erwischen so fünf Leute, die Zeit haben, schnell vorbeizukommen. Bei. Bei AstraZeneca kann man es glaube ich sogar zwischendurch im Kühlschrank lagern, Da ist es nicht ganz so problematisch. Bei Biontech ist es dann immer der Dienstag ist immer der spannende Tag, weil wir bekommen zweimal in der Woche bekommen wir die die Fläschchen geliefert und die halten genau fünf Tage und es ist dann immer Dienstag und Samstag und Dienstag ist besonders spannend, weil man da immer eben die neue Lieferung erst kriegen. Und wir verplanen dann halt am Dienstag den Impfstoff, der dann auch weg muss. Und da kann es dann schon mal sein, dass man vielleicht noch mal 20 oder 30 Leute brauchen, die kommen. Aber die haben sie bisher immer gefunden und insofern ist es kein Problem, was tatsächlich weggeschmissen worden ist. Aber ich glaube, das werden wir jetzt auch ändern können. Das ist die sogenannte siebte Dosis. Manchmal, nicht immer, könnte man es schaffen, aus einer Flasche auch sieben Dosen oder oder Spritzen aufzuziehen. Das war aber bisher nicht so richtig von oder ist nach wie vor von Biotech nicht freigegeben. Das ist ein also nicht ganz autorisiert, aber man könnte es verspritzen. Deswegen waren die Ärzte immer etwas zurückhaltend, was jetzt dann auch die Verantwortung betrifft. Aber eigentlich ist ja die sechste genauso gut wie die siebte. Es müssen halt diese 30 Milliliter sein, die dann halt drin sind. Und da müssen wir das jetzt noch mal mit den Betreibern klären, dass wir diese siebte Dosis dann auch für impfen können. #00:29:24-7#

Hannah Diemer: Jetzt gibt es in Deutschland viel Diskussionen über Drängler. Das, was Sie vorher schon angesprochen haben oder der Generationengerechtigkeit. Bekommen Sie denn da was mit von den Nürnberger Partnerstädten? Also ich spiele jetzt schon so langsam an auf Ihr Amt der internationalen Beziehungen. Wissen Sie denn, wie das in anderen Städten oder in anderen Ländern abläuft? #00:29:48-8#

Christine Schüßler: Also wir wissen es jetzt, sagen wir mal eher von Ländern, natürlich ganz speziell. Wir haben ja eine Partnerstadt in Israel, und da ist ganz klar, dass schon die meisten geimpft sind. Und in Frankreich haben wir es auch mitbekommen, dass da doch einiges verimpft wird. In anderen Städten, wie zum Beispiel, wenn ich jetzt. Oder Atlanta? Klar, Amerika, da geht es gut voran. In anderen Städten jetzt wie San Carlos, Nicaragua, da wird noch ganz wenig geimpft. Also Togo haben wir schon mitbekommen, dass doch einiges geimpft wird. Also wir haben da ja so zu ein, zwei Städten in Afrika, in Togo engere Kontakte. Also da laufen die Impfungen auch an, aber natürlich lange nicht so weit wie jetzt in Europa oder gar in Amerika. #00:30:41-7#

Hannah Diemer: Was macht denn eigentlich das Amt für internationale Beziehungen eigentlich? #00:30:47-7#

Christine Schüßler: Ja, wir sind zum einen natürlich die, die Ansprechpartner für die Partnerstädte der Stadt aber haben natürlich auch wenn, wenn. Wenn andere Bereiche Interesse haben, mal nach Deutschland zu kommen oder nach Nürnberg zu kommen, um sich zu informieren, sind wir natürlich auch immer behilflich. Also das kann mal jemand sein aus Südkorea, der sich für für, für die Verwaltung interessiert und Kontaktpersonen braucht, weil sie sich, ich sage jetzt mal um das Thema Abfall Verbrennung dafür interessieren. Da sind wir natürlich diejenigen, die dann auch gerne Termine vermitteln, oder? Kürzlich hatten wir den indischen Generalkonsul beim Oberbürgermeister zu Gast. Der wollte dann noch verschiedene andere kennenlernen. Da haben wir die, die Kontakte vermittelt. Oder dass wir natürlich auch wenn der Oberbürgermeister eben sagt, ich habe mit diesem oder jenen aus einem anderen Land jetzt einen Termin. Informiert mich doch mal, wie ist denn da der Stand der Dinge zu irgendeinem Thema? Dann recherchieren wir natürlich auch für ihn. Aber das sind, sagen wir mal so, Teilbereiche. Der Schwerpunkt sind unsere Partnerstädte. #00:31:59-4#

Hannah Diemer: Jetzt gibt es ja Städtepartnerschaften und Städte Freundschaften. Was ist denn der Unterschied? #00:32:06-6#

Christine Schüßler: Die Städtepartnerschaften haben einen richtigen Vertrag, einen Partnerschaftsvertrag, wo vorher auch der Stadtrat zugestimmt hat. Wir wollen. Mit dieser Stadt möchten wir eine dauerhafte Städtepartnerschaft eingehen. Und die Oberbürgermeister oder Meisterinnen dieser beiden Städte haben dann einen Vertrag unterschrieben. Bei dem befreundeten Städten ist es so, wir haben da genauso Kontakte, aber eben noch nicht oder oder gar nicht. Also vielleicht auch gar nicht beabsichtigt. Diese offizielle Unterzeichnung, man muss eigentlich, sagen wir von der Praxis her sagen immer, es ist eigentlich kein, kein zu großer Unterschied, unbedingt das Entscheidende. Es sind eigentlich eigentlich immer jeweils Wie aktiv sind die beiden Städte, wie aktiv sind die Menschen in der Partnerstadt oder auch die Verwaltung oder der Oberbürgermeister oder die zuständigen Mitarbeiter? Wie aktiv sind die. Und wie viel Interesse ist bei uns? Und es kann also gut sein, dass wir eine befreundete Stadt haben, wo vielleicht einfach ganz viel Interesse da ist, wo viel mehr läuft als in einer offiziellen Partnerstadt, wo aber auch aus welchen Gründen auch immer gerade wenig läuft. Also wir unterstützen alle diese Städte und je mehr Interesse von der Bevölkerung da ist, desto schöner ist es natürlich. #00:33:33-9#

Hannah Diemer: Jetzt haben Sie vorher schon die Partnerstadt derer in Israel angesprochen. Jetzt ist ja in Israel, also in Jerusalem gibt es aktuell große Ausschreitungen und viel Gewalt. Wird man denn da als Partnerstadt irgendwie besonders um Hilfe gefragt oder geht es da mehr wirklich um diesen freundschaftlichen Austausch, um so kulturelle Vielfalt? Oder geht es auch da tatsächlich um Hilfe in Notsituationen? #00:33:57-3#

Christine Schüßler: Es geht auch um Hilfe in Notsituationen, ganz klar also, wobei wir da oft auch von unserer Seite aus schon und schon unsere Unterstützung anbieten. Also, es war. Was war denn? Nizza war Ereignis im letzten Jahr. So ein Naturereignis, wo so einiges an Überschwemmungen. Wo wir dann sofort gesagt haben, einen Brief geschrieben haben und gesagt haben Wenn ihr irgendwas braucht, dann sagt uns Bescheid. Es gab auch sogar einzelne Spenden, die wir dann weitergeleitet haben. Also da sind wir immer bereit zu unterstützen. Oder umgekehrt, wenn eine Partnerstadt sagt, Mensch, wir könnten jetzt Hilfe gebrauchen, zum Beispiel im medizinischen Bereich oder Gerätschaften, dann versuchen wir das natürlich zu vermitteln. Wir haben da eine ganz gute Möglichkeit, auch finanzielle Mittel zumindest für manche Städte zu bekommen. Und zwar ist es über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, also das sogenannte Entwicklungshilfeministerium in Anführungsstrichen. Die haben vor einiger Zeit so eine Institution damit beauftragt, die Kommunen zu beraten zum einen und Unterstützung zu leisten und Gelder auch an Kommunen weiterzugeben. Diese Organisation nennt sich Servicestelle Kommunen in der einen Welt und wir können dort Gelder beantragen für Partnerstädte in bestimmten Ländern, also eher im sogenannten globalen Süden, nennt sich das jetzt. Also das könnte jetzt zum Beispiel Nablus in Palästina sein. Es könnte eben Togo auch Skopje in Nordmazedonien. Haben wir Gelder beantragt? Charkiw in der Ukraine, San Carlos in Nicaragua. Das sind, glaube ich, so die hauptsächlichen Städte, wo wir Gelder beantragen können. Und das haben wir auch für vieles diese diese Städte bereits gemacht. Unterschiedliche Themen, ganz spannende Themen, aber auch Corona, also größere Themen hatten wir zum Beispiel in in San Carlos mit einem Klimaschutzprojekt. Wir hatten bei. Skopje sind wir gerade dabei, das umzusetzen. Das hat sich ein bisschen verschoben wegen wegen Corona. Ich finde es eine ganz spannendes Projekt, und zwar Schornsteinfegerausbildung. Also es hat sich gezeigt in Skopje. Die haben ein ganz großes Problem mit der Luftverschmutzung, weil sehr viel mit Holz und Kohle geheizt wird, aber scheinbar so das System der Schornsteinfeger nicht so bekannt ist. Und wir haben jetzt eine Kooperation mit der Schornsteinfegerinnung in Nürnberg und Skopje, wo die Idee ist, dass Menschen aus Skopje zu uns kommen und dann eine Fortbildung bekommen, weil bei den Schornsteinfeger und gleichzeitig in Skopje ein bisschen Werbung gemacht wird. Bei den Menschen, die mit Kohle und Holz eben den Ofen betreiben, dass sie auch einen Schornsteinfeger beauftragen. Und das ist jetzt so ein Projekt, was wir gerade versuchen umzusetzen. Wie gesagt, durch Corona und und den fehlenden Möglichkeiten, dass die Menschen hierher kommen können. Es ist natürlich ein bisschen ins Stocken geraten, aber wir hoffen, dass wir das dann bald umsetzen können. #00:37:29-8#

Hannah Diemer: Merken Sie denn, was von den politischen Verhältnissen jetzt zwischen den Ländern direkt in der Arbeit mit den Partnerstädten? Also wenn man jetzt zum Beispiel die deutsch polnische Beziehung hernimmt, die ja gerade ein bisschen angespannt ist, aber wir ja eine sehr intensive Zusammenarbeit eigentlich mit unserer polnischen Nachbarstadt haben. Merkt man da was in der Arbeit? #00:37:49-6#

Christine Schüßler: Ja, das merkt man natürlich ganz klar. Also gerade die, die Bürgermeister sind ja oft gehalten, dann auch die Politik des Landes zu vertreten. Das ist nicht in jedem Land so, aber durchaus in manchen. Das heißt, du bekommst dann natürlich da auch die Stimmungslage, die nationale Stimmungslage mit. Ganz konkret bei Krakau ist es ein bisschen anders. Also da haben wir jetzt mal den Vorteil, dass die die Verwaltung bzw die Stadtspitze in Krakau sehr fortschrittlich ist und wir zum Beispiel bei der Frage der Homosexualität. Es werden wir auch immer wieder aufgefordert, der Stadt gegenüber Stellung zu nehmen. Das tun wir gerne, weil die genau, also eigentlich auch das unterstützen, die Regenbogenflagge raushängen und also da sehr offen sind für das Thema. Und insofern wir eigentlich dann eher dem Bürgermeister den Rücken stärken mit unserem Schreiben. Wenn das eine andere Kommune wäre, wäre es natürlich schwieriger. Und natürlich wird es auch immer wieder Partnerstädte geben, wo die politische Lage sehr konservativ ist oder sehr konträr zu unserem Thema und wo wir eigentlich sagen, wir wollen trotzdem den Kontakt aufrechterhalten. Also wir wehren uns dagegen, wenn dann Forderungen kommen. Beendet die Städtepartnerschaft, weil wir sagen genau das ist eigentlich wichtig, dass wir den Kontakt auf ganz niedriger Ebene aufrechterhalten, dass sich Bürgerinnen und Bürger vielleicht auch mal Jugendgruppen treffen können, die dann auf einer ganz anderen Ebene miteinander reden können und da vielleicht auch mitkriegen, wie es in einem anderen Land läuft und da vielleicht auch andere Meinungen dann auch mitbekommen und da vielleicht sogar eine Basis schaffen können für so ein Ja, ja, vielleicht eine Öffnung in so einem in einem bestimmten Thema. Wir können jetzt nicht die Welt bewegen, das ist uns auch klar. Aber sagen wir mal, auf einem gewissen Niveau können wir einfach den Kontakt aufrechterhalten als Basis für weitere Gespräche. #00:40:05-1#

Hannah Diemer: Wie ist es denn gewesen, dieses Amt zu übernehmen, das ja für internationale Kontakte steht, aber ja gerade keine direkten Kontakte möglich sind? Wie war diese Situation für Sie? #00:40:17-2#

Christine Schüßler: Na ja, es hätte besser sein können, das eine bessere Zeit sein können, das ist klar. Also wie wir im August, wie ich begonnen habe, da haben wir noch den Vorteil, jetzt in Nürnberg, dass wir noch Sitzungen machen konnten. Also wir konnten noch praktisch live mit einer Person uns treffen. Und für mich war es ja am Anfang auch wichtig, einfach Personen und Organisationen kennenzulernen. Wir haben eigentlich nahezu zu jeder Stadt einen Partnerschaftsverein. Das heißt, ich bin dann oftmals zu einer Sitzung gegangen von dem Verein, um mich vorzustellen oder auch um die Themen kennenzulernen. Oder mit Organisationen, CVJM, Kirchen, politische Organisationen einfach mal Gespräche zu führen, um zu wissen, was. Was für Interessen sind da Jugendarbeit? Ganz klar. Und das heißt, da hatte ich eigentlich schon noch die Möglichkeit, im Herbst mich ganz gut einzuarbeiten. Zu den Partnerstädten natürlich, Dann sagen wir mal durch. Dadurch, dass alle Städte jetzt verstärkt mit Onlinemedien gelernt haben, jetzt umzugehen, weil es eigentlich fast ein bisschen der Vorteil auch weil ich meine, wir haben in Nürnberg auch nie Teams benutzt vorher, also wir hatten sich was im Verein war es so im Frühjahr Frühsommer ist bei uns überall Teams eingerichtet worden, aber genutzt hat es ehrlicherweise kaum jemand. Das kam dann erst so richtig im Oktober auf, wo man dann wirklich sich nicht mehr so treffen durfte. Und das haben wir auch in den Partnerstädten gemerkt, dass da viel mehr online ging. Und das heißt, ich konnte jetzt mit Nizza zum Beispiel haben wir ein paar Mal Kontakt gehabt, wo ich sage dann ich. Ich konnte dann halt die Personen online kennenlernen. Das hat natürlich lange nicht die Qualität. Wenn man sich persönlich kennenlernt, aber immerhin ein bisschen was geht. Und wir haben auch inzwischen einiges an Online Formaten aufgebaut. Das machen weniger ich als meine Kolleginnen und Kollegen, die mit den Partnerstädten ja den intensiven Kontakt haben. Und wenn man sich das bei uns selber anschaut, das war schon klasse, was, was da auf die Beine gestellt worden sind. Also muss man vielleicht erklären Bayern super ist ein Fest, was immer im Januar stattfindet. Und zwar ist es ein Dichter, ein sehr bekannter in Glasgow und da gibt es ein traditionelles Fest, was ganz, ja, also sehr strikt abläuft. Also das hat so eine ganz klare Regel. Also es gibt was zu essen, man muss immer ständig Whisky trinken und es werden Reden gehalten, auf die Frauen, auf die Männer. Und dann gibt es noch Kelly Tanz mit wunderbarer schottischer Musik. Und das haben wir alles versucht halt online zu machen, dass diese reden ganz kurz online und dann gab es sogar eine Einführung in die Tanzschritte. Also wenn man zu zweit zu Hause war, konnte man diesen Tanz mitmachen. Und so versuchen wir halt Informationen auch weiter zu machen. Also sowohl was jetzt so kulturell ist, aber auch viele Infoveranstaltungen. Einiges zum Thema Afrika. Nizza ist sehr aktiv, also sind einige Städte, wo wir durchaus was anbieten. #00:43:46-5#

Hannah Diemer: Waren Sie denn schon in den meisten von unseren In Partnerstädten? #00:43:49-7#

Christine Schüßler: Nee, leider, leider gar nicht. Also was ich sehr gut kenne, ist San Carlos, weil. Da schließt sich mein beruflicher Kreis fast ein bisschen. Meine allererste Stelle hatte ich beim Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Nürnberg San Carlos. Und insofern, da bin ich treu geblieben, Also da war ich. Über die ganzen Jahre war ich auch immer wieder in San Carlos und habe auch diese Partnerschaft sozusagen als Privatperson immer mit begleitet. Also den Bereich kenne ich. Cordoba war ich mehrmals eine wunderschöne Stadt in Spanien, aber ich glaube, alle anderen kenne ich nicht gut. Prag kennt man als Besucherin noch und ja, das vermisse ich jetzt schon ein bisschen, dass ich wenigstens die die europäischen Städte wie Nizza oder Krakau, wo man ja eigentlich relativ schnell und einfach hinkommen könnte, Das habe ich gedacht. Das schaffe ich vielleicht noch, aber es hat leider nicht geklappt. Insofern muss man mal sehen, was so ab Herbst ab Sommer wieder möglich ist. Und dann hoffe ich natürlich, dass ich die Partnerstädte auch direkt kennenlerne, Weil es ist einfach was anderes, wenn man diese Stadt durchläuft und die Menschen kennenlernt und so ein bisschen einfach alles aufnehmen kann. Da freue ich mich schon drauf. #00:45:14-2#

Hannah Diemer: Das glaube ich. Jetzt sind ja nicht nur die Partnerstädte und die Freundschaften ein Teil von dem Amt für internationale Beziehungen, sondern jetzt zum Beispiel auch der Nürnberger Menschenrechtspreis. Weiß man denn schon, wer der oder die Preisträgerin sein wird? #00:45:30-2#

Christine Schüßler: Das weiß man, aber das macht das Menschenrechtsbüro insofern. Da sind wir bei der Auswahl jetzt nicht beteiligt. Aber es ist eine aktive uigurische Frau, die den Menschenrechtspreis verliehen bekommt. #00:45:47-3#

Hannah Diemer: Und zum Beispiel gibt es auch als Zusammenarbeit zwischen uns, also dem Bildungszentrum im Bildungscampus und dem Amt für Internationale Beziehungen gibt es zum Beispiel das Hermann Kesten Stipendium der Hermann Kesten. Es war ein ganz berühmter Literat und es sind also Ehrenbürger der Stadt Nürnberg. Und nachdem es dieses Stipendium benannt und da werden regelmäßig Autorinnen und Autoren von den Partnerstädten nach Nürnberg eingeladen und wieder zurück geladen. Dieses Jahr findet es so ein bisschen auf dem textuellen Markt statt, im Rahmen der Nürnberger Texttage. Da wird eine Podiumsdiskussion stattfinden, und zwar zum Thema Übersetzen. Und hier wird auch eine Stipendiatin teilnehmen, und zwar Frau Publica, die deutsche Literatur ins Polnische übersetzt. #00:46:37-6#

Christine Schüßler: Genau, das Hermann Kesten Stipendium, das hatten wir vor einigen Jahren. Immer wieder durchgeführt. Wir haben jetzt zwischenzeitlich mal ein bisschen Pause gemacht, aber für dieses Jahr ist es geplant und eben diesmal mit dem Schwerpunkt Menschen, die Literatur erstellen und übersetzen. Weil das ist ja auch eine gewisse Kunst, haben wir in diesem Jahr ja immer wieder erfahren, dass man auch richtig übersetzt und die richtigen Übersetzerinnen dazu hat. Und Übersetzer Und da wollen wir Tandems zusammen spannen aus Partnerstädten. Wir hatten gehofft, dass es dass es live sein kann. Das wird wohl jetzt erstmal nicht sein, sondern eher online. Aber vielleicht schaffen wir es noch, dass bei passender Gelegenheiten auch live nachzuholen, weil das ist natürlich immer was anderes, wenn die Personen sich dann persönlich kennenlernen. #00:47:32-6#

Hannah Diemer: Auf welche Projekte freuen Sie sich denn besonders, die jetzt in Zukunft stattfinden sollen? #00:47:37-7#

Christine Schüßler: Also generell alles, was so mit sagen wir mal Jugend Jugendlichen Jugendaustausch zu tun hat, weil sozusagen ich selber bin zu den Partnerschaften durch einen Jugendaustausch gekommen und wo wir einfach so viel, ja so viel zu lernen ist gegenseitig und also gar nicht so, dass das die das die von uns lernen, sondern wir lernen genauso viel aus diesen Partnerstädten und nehmen so viel mit. Insofern würde ich mich echt freuen, wenn wir die den Jugendaustausch, den es schon gibt oder auch noch zukünftig noch verstärken möchten, wenn wir das wieder umsetzen können. Das Thema Nachhaltigkeit ist uns ein ganz wichtiges. Also wir arbeiten auch mit den SDGs und versuchen das noch mit den Partnerstädten, aber auch in der Stadtverwaltung noch verstärkt zu thematisieren, dass wir da einfach diese Themen uns uns noch anschauen und wenn wir einen Austausch machen, auch zum Beispiel mit Jugendlichen, dass das noch stärker thematisch erfolgen kann. Ja, und ansonsten freue ich mich natürlich wirklich. Entweder Menschen hier bei uns begrüßen zu dürfen, die aus den Partnerstädten kommen oder auch mal in die eine oder andere Stadt eben selber fahren zu können. #00:48:59-6#

Hannah Diemer: Sie sind jetzt fast 26 Jahre lang bei der Stadt Nürnberg. Ich habe gelesen, dass Sie 1995 als persönliche Mitarbeiterin vom Dritten Bürgermeister quasi eingestiegen sind, dann mit zum Krankenhausreferenten gegangen sind. Irgendwann waren Sie dann mal beim Stadtkämmerer, dann beim Oberbürgermeister, dann waren Sie irgendwann die Leiterin vom Oberbürgermeisteramt. Sie kennen die Stadt, glaube ich, ziemlich gut. Gibt es denn trotzdem immer mal wieder was, das Sie neu entdecken? #00:49:30-4#

Christine Schüßler: Immer wieder. Also ich war 18 Jahre im Bürgermeisteramt und wir mussten da zum Beispiel immer wieder. Es kamen ja immer viele Zuschriften oder Anfragen irgendwas. Und wir mussten dann immer schauen, wer ist denn da eigentlich zuständig? Und immer wieder haben wir gesagt Was, das gibt es auch und sowas machen wir auch bei der Stadt oder fragen wo ich sag, wo man dann immer gesagt hat keine Ahnung, wer da eigentlich in einer Stadtverwaltung solche Themen bearbeitet. Also das gibt immer wieder neue Sachen, die man wirklich noch nicht gehört hat oder noch nicht gesehen hat. Und auch jetzt so beim Amt für internationale Beziehungen, wenn wir sagen, wir wollen mehr Jugendarbeit machen und so und dann hört man sich ein bisschen um und bekommt dann mit, wer eigentlich alles an dem Thema arbeitet. Dann ist es immer eine positive Überraschung und andererseits auch immer so ein Zeichen, dass man doch noch in der Vernetzung durchaus mehr machen kann. Weil wenn man einfach voneinander weiß, dann dann kann man sich vielleicht gegenseitig unterstützen oder gemeinsam mal ein Projekt durchführen. Also da glaube ich, da lernt man nie aus, wer in der Stadtverwaltung alles noch an tollen Projekten arbeitet, die man vielleicht noch gar nicht kennt. #00:50:48-7#

Hannah Diemer: Wie kann ich mich denn jetzt als Bürgerin an so internationalen Beziehungen beteiligen? Also wenn ich jetzt den Podcast gehört habe und mir gedacht habe, das hört sich alles super spannend an, wie kann ich denn selber aktiv werden? #00:51:01-8#

Christine Schüßler: Also wenn man, wo man auf jeden Fall aktiv werden kann, wenn man das so möchte ist in den Partnerschaftsvereinen. Weil das ist natürlich so die bürgerschaftliche Bewegung, wo jede Person sich engagieren kann. Und wir haben wie gesagt, fast zu jeder Partnerstadt gibt es Vereine, die einen vielleicht ein bisschen mehr, die anderen etwas weniger aktiv. Also das würde ich auf jeden Fall empfehlen, Wenn man sagt, man interessiert sich vielleicht für ein bestimmtes Land, Sprache oder Stadt. Dann haben wir natürlich, man kann sich bei uns melden, wenn man sagt ich will informiert werden, wenn vier Veranstaltungen zu einem bestimmten Thema macht. Dann schicken wir immer Rundmails raus. Oder Auf unserer Internetseite kann man sich informieren, was für Veranstaltungen aktuell stattfinden. Oder auf Facebook bei Nürnberg International uns folgen. Dann bekommt man auch immer die aktuellen Informationen. Und wenn es wieder möglich ist, bieten wir auch immer zusammen mit Reisebüros Bürgerreisen an. Also das ist die wir geben den Input, aber das Reisebüro organisiert das Ganze und aber sehr spezialisiert eben auf die Partnerstadt und Umgebung. Da kann man sich natürlich dann auch anmelden und so eine Reise mitmachen. #00:52:17-7#

Hannah Diemer: Und bei uns am BIZ kann man natürlich auch ganz viel internationale Luft schnuppern. Und zwar haben wir eine ganz, ganz viele Sprachkurse im Angebot. Sie könnten wir uns aber auch international tanzen oder kochen. Und wir haben jetzt natürlich die Texttage im Kommen, wo es ganz viel um Texte und Sprache geht. Aber bei uns finden Sie auch vereinzelt Vorträge, zum Beispiel über Entwicklungsarbeit als Friedenspolitik am Beispiel von Mali. Liebe Frau Schüssler, ich danke Ihnen ganz herzlich für die Zeit. Ich bin wirklich froh, dass wir miteinander sprechen konnten, dass Sie mir so viele, auch persönliche Fragen beantworten konnten. Und ich wünsche Ihnen alles, alles Gute und drücke die Daumen, dass es so läuft, wie Sie sich das vorstellen. #00:53:00-9#

Christine Schüßler: Ja, vielen Dank. War auch für mich interessant. Und ja, ich hoffe, dass wir jetzt bald mit dem Impfen soweit sind, dass wir dann auch in die Partnerstädte wieder fahren können. Danke schön. #00:53:12-5#

Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

Impfdränglerinnen und Impfdrängler haben in Nürnberg keine Chance! Wie und warum das Impfzentrum funktioniert, erklärt Schüßler, die auch für internationale Beziehungen zuständig ist.

Christine Schüßler nimmt uns auditiv mit auf eine Führung hinter die Kulissen der Impfzentren Nürnbergs, die sie leitet! Brandaktuell berichtet sie über das Vorhaben, Menschen in schwierigen sozialen Umständen besser über Impfungen aufzuklären. Im Podcast spricht Christine Schüßler über die Abläufe und die Organisation eines Impfzentrums. Sie thematisiert Fehlerkultur und Hindernisse, aber auch die Freude an einer so wichtigen Tätigkeit.

Im Interview erwähnt Christine Schüßler, dass bei übrigen Impfdosen “Mitarbeitende von Institutionen” zuerst abtelefoniert werden. Christine Schüßler konkretisierte dies im Nachgang des Gesprächs: “Bisher haben wir uns Listen von Institutionen v.a. aus der Prio 3 geben lassen. Diese können auswählen, wer besonderen Bedarf hat, eine Impfung zu erhalten. Z.B. THW und BRK – Menschen die im Katastrophenschutz arbeiten oder städtische Dienststellen, die wichtige alltägliche Aufgaben erfüllen (Müllabfuhr, Publikumsdienststellen, Feuerwehr).  Durch die Auflistung über Institutionen ist das Verfahren für uns einfacher.”

Doch auch ihre eigentliche Arbeit kommt im Podcast nicht zu kurz: Christine Schüßler leitet das Amt für Internationale Beziehungen (IB). Was der indische Konsul in Nürnberg macht, wie man online schottische Tänze lernt oder was italienische Schornsteinfeger bei uns lernen? Finden Sie es heraus in dieser neuen Folge der KontaktAufnahme!

Denn am Ende steht Christine Schüßler sowohl im Amt für IB, als auch im Impfzentrum vor allem für eins: schnelle und unkomplizierte Hilfe in Notsituationen.

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Aufgenommen am: Montag, 11.5.2021
Veröffentlicht am: Donnerstag, 13. Mai 2021
Moderation: Hannah Diemer
Im Gespräch: Christine Schüßler

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Alle weiteren Folgen von KontaktAufnahme – der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg finden Sie hier. Wir sind mindestens jeden zweiten Donnerstag mit einer neuen Folge online, manchmal öfters.
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