Skip to main content

Annekatrin Fries, welche Impulse braucht in Nürnberg die Kultur der Zukunft?

Die folgende Transkription wurde automatisiert mittels KI erstellt. Etwaige Fehler bitten wir zu entschuldigen. Eine manuelle Nachkorrektur erfolgt zeitnah.

Ansage: KontaktAufnahme. Der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. #00:00:10-9#

Grazyna Wanat: Herzlich willkommen zu 45. Folge des Podcasts KontaktAufnahme. Heute zu Gast Annekatrin Fries, eine neue Leiterin des Amtes für Kultur und Freizeit. Hallo. #00:00:32-6#

Annekatrin Fries: Hallo liebe Hörerinnen und Hörer und Hallo liebe Grazyna! #00:00:36-5#

Grazyna Wanat: Ich gratuliere Dir zu dieser tollen Stelle, die Du vor zwei Monaten übernommen hast. Es gibt bei der Stadt Nürnberg insgesamt 46 Leitungsstellen auf dieser Ebene, also Leitungen von Dienststellen und Eigenbetrieben. Weißt du, wie viele davon sind von Frauen besetzt? #00:00:54-0#

Annekatrin Fries: Ich wusste nicht mal, wie viel genau solche Stellen es gibt. Und ich weiß nicht, wie viel davon von Frauen besetzt werden. Aber ich bin neugierig. #00:01:00-8#

Grazyna Wanat: Willst du raten? #00:01:01-6#

Annekatrin Fries: Ja. 20 %. #00:01:05-6#

Grazyna Wanat: Na perfekt. Es sind nämlich zehn Stellen. Neben den 36 männlich besetzten. Das macht 22 % aus. Super geraten. Da ist noch deutlich Luft nach oben. Also, ich gratuliere auch dazu, dass du die Statistiken verbesserst. In der 23. Folge sprachen wir mit Jürgen Marquardt, deinem Vorgänger. Und diese Folge erfreut sich bis heute eine ungebrochenen Popularität. Also auf jeden Fall ist es ein deutliches Zeichen für ein überdurchschnittliches Interesse. Klar auch an der Person, aber auch an dem Thema. In deinem Amt verstecken sich nämlich hinter einem Namen, der zuerst nach Unbeschwertheit und Feierabendstimmung anmutet. Abend für Kultur und Freizeit. Ganz, ganz wichtige, gesellschaftspolitisch relevante Themen wie Soziokultur, Integrationspolitik, Teilhabe. Also wir haben einiges zu besprechen. Zunächst aber. Kannst du mir bitte antworten, wenn ich Frage hat. Ja. #00:02:09-1#

Annekatrin Fries: Ja, vielen Dank. Mir geht es gut. Ich kann noch antworten. Ich möchte vielleicht auch noch ein Wort sagen. Nicht nur bei euren Hörerinnen und Hörern. Offensichtlich erfreut sich der Jürgen Marquardt einer großer Popularität. Auch von mir ist er ein äußerst geschätzter Kollege, der ja, ich glaube 40 Jahre im Amt für Kultur und Freizeit gewirkt hat und den ich über Jahre, ja, kann man fast sagen Jahrzehnte ja auch als Kollege im Kulturbereich immer kennen und schätzen gelernt habe. Also insofern sind wir da ganz einer Meinung. Und ja, ich kann noch Polnisch und verstehe noch Polnisch, aber bin ein bisschen aus der Übung, wie auch bei einigen anderen Sprachen. #00:02:48-5#

Grazyna Wanat: Ja super, aber du hast schon meine Frage verstanden. Freut mich riesig. Und da damit wären wir tatsächlich bei den biographischen Informationen. Du hast nämlich Slawistik, Amerikanistik und Theaterwissenschaften studiert und das führte dich zum Amt für internationale Beziehungen. Und so begann deine Karriere. Wir sollen keine Angst vor diesem Wort haben. Bei der Stadt Nürnberg. Und für was warst du damals im Amt für internationale Beziehungen zuständig. Und wie Erinnerst du an das Amt damals? Wie unterscheidet sich das Amt für internationale Beziehungen heute von damals? #00:03:24-8#

Annekatrin Fries: Ja, also vielleicht kann man noch mal sagen, Ich habe ja damals wirklich ein durchaus exotisches Studium für eine in Anführungszeichen Westdeutsche absolviert, zur großen Freude auch meiner Eltern. Und es war dann für mich ein Einstieg, wie es ganz viele hatten, auch im Kopf. Damals hieß es Mutterschaftsvertretung und ich bin dann für die Partnerschaft mit Krakau vor allen Dingen eingestellt worden, habe aber auch ganz viel mit der Ukraine gearbeitet. Und ich muss sagen, das war eine der tollsten, spannendsten und interessantesten Zeiten. Auch deshalb, weil es so thematisch breit ist. Ich habe ganz tolle Leute kennengelernt, auch nicht immer einfachen Situationen. Also nachts um vier, wenn dann der Bus oder der Flieger eben doch nicht kam und man viel Zeit totschlagen musste. Ich habe eine große Hochachtung, gerade auch vor den Kolleginnen und Kollegen in Polen, weil so toll ist mein Polnisch nicht und die haben mir immer ausgeholfen, weil sie eben unheimlich gut auch Deutsch sprachen. Also das war eine ganz spannende Zeit miteinander. Krakauer Haus entstanden, Nürnberger Haus entstanden und ja, eine ganz spannende und für mich eine schöne Zeit. #00:04:40-1#

Grazyna Wanat: Meine Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg hatte auch mit dem Amt für internationale Beziehungen angefangen. Ich habe damals als Praktikantin, als die beide Häuser eröffnet würden, als Praktikantin habe ich dort gefehlt. #00:04:52-2#

Annekatrin Fries: Das haben wir uns, dann sind wir uns schon begegnet. Und ich muss auch sagen, mein Studium, so wie das ja ist im Studium, muss man ein bisschen verdienen. Und da waren zum Beispiel die polnischen Russischkenntnisse im Sinne von Dolmetscharbeiten für die Stadt, für mich ein gutes Kapital, um das schmale Budget der Studenten etwas aufzubessern. #00:05:12-5#

Grazyna Wanat: Und danach warst du als tätig, als persönliche Mitarbeiterin von Oberbürgermeister Dr. Peter Schoenlein. #00:05:21-1#

Annekatrin Fries: Ja, das war auch. Da ging es spannend weiter und da ging es weiter. Und für mich war das also eine unheimliche, große Chance, viel über Politik, über Verwaltung zu lernen, viel zu lernen, wie man Themen angeht und wie sie sich weiterentwickeln oder auch mal nicht weiterentwickeln. Es war ein unheimlich breites Themenfeld, und der Oberbürgermeister Peter Schoenlein war auch jemand, der einen als damals wirklich ganz junge Mitarbeiterin und auch als Frau durchaus noch in der Lage, Ja herausfordernden Rolle auch an seinen Gedanken oft teilhaben lernen lassen. Ich habe viel gelernt in der Zeit. #00:05:59-2#

Grazyna Wanat: Dann ging es auch spannend weiter. Leiterin der Presse und Öffentlichkeitsarbeit bei den Museen der Stadt Nürnberg, dann wissenschaftliche Mitarbeiterin und Pressesprecherin im Kulturreferat und dann langjährig stellvertretende Leiterin des Projektbüros für Großveranstaltungen. Und unter anderem hast du in dieser Funktion das Kulturprogramm zur Fußball WM 2006 verantwortet mit der berühmten Kontroverse um die Skulptur von Olaf Meckel. Wie erinnerst du an diese Zeit jetzt aus der Perspektive und an diese Ereignisse von damals? #00:06:38-8#

Annekatrin Fries: Das war ja immer ein Miteinander. Ich bin ja nicht alleine gewesen, sondern wir haben das gemeinschaftlich auf die Beine gestellt. Ich war allerdings zuständig für den sogenannten Dürerschwerpunkt der Stadt Nürnberg, und da ging es darum, eigentlich den Namen Dürer ein bisschen wieder ins Bewusstsein zu bringen und vor allen Dingen nicht nur in der Rückschau, in der historischen Schau, sondern auch immer versuchen, Anknüpfungspunkte mit dem Heute zu finden. Und da gab es mit dem Stuhl anlässlich der Fußballweltmeisterschaft ja durchaus eine sehr, sehr kontroverse Diskussion, war aber nicht die einzige. Ich hatte noch mal auch eine einschneidende Erfahrung, die dann in einem Ratsentscheid endete mit den Ausmalungen der Dürer'schen Bemalung im Rathaussaal, den man sich wieder gewünscht hätte. Aber rein faktisch ist es einfach so, dass wir keine wirklichen Zeugnisse haben. Und vor allen Dingen ist der Rathaussaal inzwischen baulich etwas länger, als er früher einmal war. Also diese original Bemalung wäre schwer möglich gewesen. Aber trotzdem. Was ich mitnehme ist sind zwei Dinge. Erstens mal wir denken ja immer Kultur, Kulturgenuss. Da gehen wir mal hin und schauen wir uns mal an Nein, Kultur ist einfach etwas, was die Gesellschaft auch zum Nachdenken bringt, was Diskussionen auslöst. Und das finde ich eigentlich das Erstaunliche, weil wenn wir mal überlegen, was waren denn die Großen, ja sage ich mal, auch emotionalen in Anführungszeichen Explosionen in vielen Städten. Dann waren es ganz oft auch kulturelle Interventionen. Und da sieht man mal, wie viel Kraft auch in dieser Sprache der Kultur ist und wie wichtig das ist, weil sie natürlich es auch schafft, etwas verdeckte Emotionen zu wecken. Also bei der Fußballweltmeisterschaft war das damals schon auch ein wenig die Ohnmacht, die viele Menschen gefühlt haben. Jetzt kommt da jemand und stülpt uns etwas über, was viel Geld kostet. #00:08:34-3#

Grazyna Wanat: Vielleicht jetzt hier kurz zu erklären bzw. Zu Erinnerung Es gab damals in Nürnberg begleitend zu der Weltmeisterschaft ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum. Es gab ja zahlreiche tolle Kunstinstallationen und unter anderem entstand am Hauptmarkt die, ich würde sagen symbolträchtige Arbeit von Olaf Menzel, mit der der schönen Brunnen, eines der Wahrzeichen der Stadt mit ausrangierten Stadionsitzen verhüllt wurde. Wohlgemerkt temporär. Und trotzdem ist das Werk unter dem Begriff Stulturm in die Stadtgeschichte eingegangen, denn es generierte eine unglaubliche Welle der Empörung, Ablehnung und zum Teil auch des offenen Hasses. #00:09:18-1#

Annekatrin Fries: Es war die Fußballweltmeisterschaft. Das ist ja im Endeffekt fest in den Händen der Fifa. Und die kommen dann auch mit einem dicken, dicken Ordner. Also nicht nur einem, sondern mehrere. Was die Städte an Auflagen zu erfüllen haben. Da müssen dann Zäune gebaut werden, da müssen Flaggen gehängt werden usw. Letztendlich ist das bei vielen Großereignissen so, ich glaube die Fußballweltmeisterschaft hat dann auch durch gutes Wetter und durch ein tolles Miteinander der verschiedenen Nationen, die da war, diese Stadt bezaubert und nachhaltig positiv auch beeinflusst. Aber der Turm war ja praktisch zu Beginn kurz davor und da hat sich so dieses Gefühl Was kommt da auf uns zu, was können wir beeinflussen, wie können wir mitsprechen? Das Thema Wem gehört die Stadt? Das ist ja also bis heute, da sind wir beim Kopf ganz wichtiges Thema. Hat sich da Bahn gebrochen? Also das sind für mich eigentlich die wichtigen Erkenntnisse. Und es ist jetzt schon schön zu sehen, dass in dem Symposium, was jetzt zu dem Jubiläum von Symposium Urbanum stattfindet, zum Dürer ja, 71 gab es das. Da wurden viele Kunstwerke aufgestellt, die wir heute auch schon wieder vergessen haben, wie die entstanden sind, dass das zum Beispiel auch ein Thema ist, weil Kunst im öffentlichen Raum natürlich eine wichtige Erfahrung und vor allen Dingen auch ein wichtiges Thema ist. #00:10:31-5#

Grazyna Wanat: Und zuletzt, bevor du zum Kopf gekommen bist, hast du im Geschäftsbereich der Bürgermeisterin Kultur die Stabsstelle Ehemaliges Reichsparteitagsgelände Zeppelintribüne und Zeppelinfeld geleitet und im Dezember 2020 die inhaltliche Konzeption mit baulicher Machbarkeit für die Kulturnutzung der Kongresshalle vorgelegt. Kannst du uns kurz was dazu sagen? Was sieht dieses Konzept vor? Und wie schaut es aus mit der Machbarkeit des Konzeptes? #00:11:07-0#

Annekatrin Fries: Ja, wir haben ja bei der Stabsstelle im Endeffekt zwei Aufgaben gehabt Einmal die Entwicklung eines Lern und Begegnungsort Ortes an der Zeppelintribüne und Zeppelinfeld, eine Maßnahme, die von Bund und Land gefördert wurde. Und es kam ja die große Diskussion um das Thema fehlende Räume für Kunstschaffende bis heute. Also wirklich ein ganz zentrales Thema in der Stadt und ich denke auch noch ungelöst. Und wir haben uns ja auch ich habe mich mal nicht nur ich alleine, sondern ich habe mich mit vielen Kollegen natürlich immer wieder über das Thema unterhalten. Und das ist auch ein Gedanke, der auch immer in im Bereich des Geschäftsbereich der Kultur Bürgermeister und bei der Kultur Bürgermeisterin selber ja auch immer wieder sich entwickelt hat. Ob wir uns nicht die Kongresshalle anschauen? Die Kongresshalle hat eine besondere bauliche Situation. Sie ist gebaut worden als einer der größten oder der größte Versammlungsort für die Nationalsozialisten, für Kongresse daher auch der Name. Aber sie ist nie genutzt worden, und sie ist nicht fertiggestellt worden. In den beiden Kopfbauten befindet sich mit dem Dokuzentrum und auch mit den Symphonikern ja schon eine Art kulturelle Nutzung. Aber der gesamte Rundbau steht letztendlich in einem Rohbau. Zustand leer. Wir dürfen ihn nicht nutzen. Wir haben wirklich alles versucht, weil die Brandschutzbestimmungen das verhindern. Es gibt so viele Durchlässe und offene Fenster, offene Wände, da würde sich ein Rauch wirklich in diesem riesigen Gebäude ganz schnell ausbreiten. Und wir haben dann überlegt, dass wir 1/4 des Rundbaus doch vielleicht mal untersuchen sollten im Hinblick auf, ob sich dort in erster Linie Produktionsräume Räume unterbringen lassen. Und das haben wir gemeinsam auch mit dem Hochbauamt, mit Architekten, mit Fachkollegen entwickelt. Und heraus kam Ja, lässt sich wunderbar eine Produktionsstätte für kulturelle Räume nutzen, sogar für laute kulturelle Nutzungen. Also da muss man dann vielleicht mal in den Kellerbereich gehen und es ist ein Ich möchte das jetzt nicht ausführen, aber es ist ein buntes Portfolio an möglichen Räumen, die teilweise bis zu 8,5 Meter hoch sind, die extrem hohe Deckenlasten haben, was ja zum Beispiel für einen Bildhauer oder eine Bildhauerin ganz elementar ist, die teilweise fensterlos sind, teilweise mit riesigen Fensteröffnungen versehen werden könnten. Also es ist eine große Möglichkeit und ich kann natürlich, wenn ich irgendwo einen Produktionsraum einrichten kann von 300 Quadratmetern, dann kann das auch mal ein Präsentationsraum sein. Also es ist ein sehr flexibel Schulsystem und die Politik hat damals darum gebeten, dass wir das einmal vorstellen. Was geht da inhaltlich, Was geht da baulich? Und das war ein partizipativer Prozess. Corinna hat uns die Anwesenheit zerhauen, wie vielen anderen auch. Und wir haben das dann im Digitalen fortgesetzt, mit Telefoninterviews, mit vielen Kunstschaffenden um auch und Kulturschaffenden. Und zwar quer durch alle Bereiche. Also nicht nur klassische Künstler, sondern auch wir haben mit Literatur gesprochen. Wir haben mit Menschen gesprochen, die den breiten Kulturbegriff vertreten, einfach um herauszufinden Was braucht ihr? Könntet ihr es euch vorstellen, dort zu arbeiten? Was verbindet ihr thematisch? Und man kann das dann im Detail nachlesen auf den berühmten Homepages, also unter nürnberg.de. Einfach Zeppelinbühne und Kongresshalle eingeben, dann finden. Aber das ist der erste Schritt gewesen. Und diese Entwicklung hat ja jetzt im Moment noch mal eine zusätzliche Dynamik erfahren. #00:14:38-0#

Grazyna Wanat: Super spannendes Bereich. Auch wenn du über Freiräume für Kultur sprichst, dann denke ich auch an das Projekt Raumkompass. Läuft das. #00:14:49-6#

Annekatrin Fries: Also? Das Projekt Raumkompass ist im Endeffekt eine direkte Folge der Kulturstrategie und ist ja ganz eng entwickelt worden, auch mit dem Geschäftsbereich Kultur, weil ganz klassisch es fehlt an Raum, es fehlt an Austesten, Ausprobiermöglichkeiten und gleichzeitig gibt es immer wieder kurzfristigen Leerstand. Und da war die Idee, diese beiden Bedarfe miteinander zu koppeln. Und da entstand die Idee des Raumkompass, der beim Kauf angesiedelt ist und der und das ist für uns eine ganz große Freude. Jetzt im Sommer, im Kulturausschuss, konnten wir auch natürlich mit dem Geschäftsbereich gemeinsam, die ja da ganz stark aktiv sind. Es ist ja auch ein wichtiges Desiderat, dort eine 3-jährige Finanzierungszusage erwirken, um das Projekt auf solide Füße zu stellen. Aber bevor die Euphorie ausbricht Das ist bei uns eine einzige Kollegin, die das mit großem Engagement macht. Und es geht darum, Zwischennutzungen an Kunstschaffende, Kulturschaffende zu vermitteln. Das ist mal für eine Woche, mal für zwei Monate. Bisweilen ist es auch langfristig. Es ist mal nur ein Schaufenster. Man kann das jetzt zum Beispiel sehen in der Königstorpassage, da ist Eva Brenner gerade mit einer Ausstellung drin. Es ist aber auch mal ein ganzes Haus, und für die Kollegin, die das bei uns betreut, bedeutet das ganz viel Vertrauensarbeit auf beiden Seiten. Vor allen Dingen auch bei den potenziellen Vermieterinnen, aber auch den Nutzenden. Weil die Verträge werden natürlich dann mit den entsprechenden Besitzern der Liegenschaft direkt geschlossen. Wir sind in der Vermittlungsposition, da gibt es aber schon etliche Beispiele. Also da ist es auch, da haben wir aber viele, viele zusammengeholfen. Da gibt es viele Partnerschaften, die ich jetzt gar nicht alle aufzählen möchte, weil es wirklich ein Gemeinschaftsprojekt ist. So konnten zum Beispiel die Mieter in der ehemaligen Marienstraße, also viele bekannte Künstler, jetzt eine neue Heimat in der Pullmannstraße finden. Also solche Prozesse, die sich ja dann auch über einen längeren Zeitraum hinziehen, kennenlernen. Und dann wir sind ja in Deutschland. Dann geht es um baurechtliche Fragen, um Nutzungsfragen bis zum Miet Vertragsabschluss. All das begleitet der Raumkompass und das würde auch nur nicht gehen, wenn nicht, da viele Stellen der Stadtverwaltung auch sehr unbürokratisch zusammen helfen würden. Also das ist, würde ich mal sagen, ein großes Gemeinschaftsprojekt und ich glaube auch eine ganz wichtige Zukunft und zeigt wieder mal solche Themen kann man nur gemeinsam angehen. Ich glaube aber, dass es für uns auch entscheidend sein wird, um einfach auch der Kultur der Zukunft die Basis, die Möglichkeiten der Entwicklung zu geben. Hier neue Impulse über einen längeren Zeitraum setzen zu dürfen. #00:17:38-5#

Grazyna Wanat: Ja, und so sind wir tatsächlich bei einem Punkt angelangt. Du bist seit zwei Monaten da. Bist du schon angekommen? Hast du schon alle kennen gelernt und verstehst du jetzt in und auswendig? #00:17:52-5#

Annekatrin Fries: Das ist eine schöne Frage. Ähm, ja. Also ich habe natürlich noch nicht alle kennengelernt. Ich habe mich schon bemüht. Ich bin seit 1. Juni praktisch Ins Büro durfte ich seit 1. Juni gehen. Und ich habe mich natürlich wahnsinnig auf die Aufgabe gefreut. Aber ich habe auch Respekt davor. Das ist eine Herausforderung. Das ist ein sehr, sehr komplexes Amt. Aber es hat halt einfach ein großes Potenzial, weil es eine Vielzahl an engagierten Kolleginnen und Kollegen hat. Ich glaube, das ist schon etwas Besonderes. Es gibt auch so ein bisschen diese DNA des Miteinanders im Kopf. Das ist auch etwas Besonderes und ich glaube, das ist auch ein Schatz und eine Chance, weil ich einfach davon überzeugt bin. Und ich habe das bei meinen anderen Projekten erlebt. Man muss einfach miteinander arbeiten. Ich habe. Was macht man in der Pandemie? Ich habe dann unheimlich viele Videokonferenzen absolviert. Ich habe viele Mails geschrieben, ich bin zu wirklich vielen Veranstaltungen hin, Da gab es viel Gelegenheit. Also ab Juni mit meinem Dienstvertrag tritt aber nicht mein Verdienst und schon gar nicht mein Verdienst, hat es zwischen Juni und September 600 Veranstaltungen gemacht. Das muss man sich einfach mal vergegenwärtigen. Also es ist eine unglaublich große und auch. #00:19:13-2#

Grazyna Wanat: Die Zeit. #00:19:14-3#

Annekatrin Fries: Gerade. Nein, gerade in der Zeit der Wiedereröffnung war das ein ganz, ganz wichtiger Puls und ganz wichtiger Puls. Vor allen Dingen in die dezentrale hinein. Und da kann man natürlich wunderbar hingehen. Ich bin dann auch mal jemand, der einfach jemanden anspricht, sich vorstellt und habe schon ganz spannende Gespräche geführt. Ich bin nicht ganz neu in der Kultur und ich kenne natürlich auch viele Kolleginnen und Kollegen, aber auch viele nicht. Und was für mich ganz spannend ist Nicht nur ich bin die Neue im Kopf, sondern da ist ein großer großer Personalwechsel. Also es gibt viele neue und wir werden natürlich versuchen, wenn uns das etwas erleichtert, auch ohne den. Wir wollen wieder zusammenkommen in AGs, in Klausuren, in Versammlungen. Und darauf freue ich mich auch, weil es einfach ein viel direktere Austausch ist. Aber ich kann jetzt schon sagen, ich habe unheimlich viel spannende Gespräche geführt und freue mich auf viele, viele weitere und hoffe auch, dass die Kolleginnen und Kollegen das Gefühl haben bitte, bitte spricht, mich anruft, mich anschreiben, mir schreibt mir Mails. Ich bin an dem Austausch sehr, sehr interessiert. Und ja, also ich war jetzt zum Beispiel am Wochenende bei Kult und Tumult und dann hat die Kollegen gesagt Ja, wir haben gedacht, du kommst gar nicht mehr, weil du so lange am Eingang standst. Aber es war so eine spannende Unterhaltung, einfach auch zu sehen. Wer sind denn die verschiedenen Macherinnen und Macher hinter dem Projekt? #00:20:38-3#

Grazyna Wanat: Ach, das. #00:20:39-0#

Annekatrin Fries: Wären auch hängen geblieben. #00:20:40-3#

Grazyna Wanat: Toll, Das klingt alles super gut. Ist tatsächlich berühmt für dieses Miteinander, für diese DNA und für flache Hierarchien. Wir haben auch viel darüber in dieser Folge mit Jürgen gesprochen, was das ausmacht und wie das funktioniert. Und das vielleicht sichtbarste Zeichen dafür, was immer. Dass sich alle unabhängig von der Hierarchie im Kopf genutzt haben, bleibt es dabei? Ist das etwas, was dir liegt oder hast du ein bisschen anderen Führungsstil? #00:21:14-2#

Annekatrin Fries: Also im Geschäftsbereich Kultur habe ich auch alle geduzt. Und ich finde, es ist ehrlich gesagt nicht eine Frage der Anrede. Da hatte ich. Ich folge diesem was ich finde sehr schönen. Guckst du, das ist ja eine sehr schöne Einrichtung. Was allerdings bei mir dazu führt, dass ich die Nachnamen der Kolleginnen und Kollegen nicht kenne und immer nach spicken muss, wenn mich jemand fragt. Das ist doch die Stelle so und so! Wie hieß sie noch mal, die Kollegin mit den Nachnamen. Aber darum geht es nicht. Es geht einfach ums Miteinander. Aber eine Kollegin hat es auch schön gesagt, hat gesagt Du oder sie? Wenn das Klima nicht stimmt, dann nützt uns das auch nichts. Also insofern bin ich natürlich und das weiß ich, dass das auch ein ganz, ganz großer verdient Verdienst vom Jürgen ist und ich da auch. Das sind wir bei den Herausforderungen und bei dem Respekt auch in der Tradition mich gerne hinstellen möchte und mich darum auch bemühen möchte. Aber du hast vorhin so schön gesagt, die Leiterin der Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Museen, Ja, wie ist die Realität? Letztendlich ist es ein schöner Titel, der glaube ich nicht mal offiziell so war, weil man sich eigentlich selber geleitet hat. Also sprich, es ging in meinem ganzen Berufsleben nie alleine. Es ging immer nur miteinander. Und nur so kriegst du auch die verschiedenen Blickwinkel und die verschiedenen Kompetenzen. Und das habe ich ja jetzt schon in den Gesprächen immer wieder gemerkt, wie so der Austausch, der Blickwinkel auch zu einer, sage ich mal, ein Nachdenkprozess oder ein weiter Denkprozess führt. Also ich finde das eine sehr, sehr wichtige Kultur, die über viele Jahre da entstanden ist. #00:23:03-1#

Grazyna Wanat: Definitiv ja. Hast du für dich ein Ziel für das erste Jahr gesetzt? #00:23:08-8#

Annekatrin Fries: Ja, es geht irgendwie ja nie ohne Ziele. Und wenn man sich für einen Job bewirbt, dann möchte man einerseits was bewegen, aber andererseits bewirbt man sich auch für eine Stelle, weil man vielleicht die Arbeit dort gut findet und weil man sie wichtig findet. Und deswegen ist es schön, wenn man Themen hat, die einen bewegt und es gibt Themen, die mich bewegen. Es sind aber viele Themen, die auch das bewegen. Und ich denke mal, wir werden dann die Impulse gemeinsam setzen. Und ich möchte jetzt nicht alles verraten, weil wir natürlich mitten im Prozess sind und ich kann nur sage Also liebe Hörerinnen, es lohnt sich, die verschiedenen Facebook Posts sich anzuschauen, Newsletter zu abonnieren oder auch das Programmheft Kultur und Freizeit anzuschauen. Also da ist jetzt schon viel Spannendes drin und so wird es auch wieder weitergehen. Und wir sind gerade ja in der Debatte auch gemeinsam ein bisschen abzuklopfen, wo geht denn die Reise hin? Weil eins muss man schon sagen Die Pandemie ist eine Zäsur und da ist es völlig egal, ob man irgendwo neu anfängt oder nicht. Also ich glaube, die bringt uns alle nach. Gerade für die Kultur und da muss man sagen, vor allen Dingen für die Kulturschaffenden ja eine desaströse Situation, kompletter Stillstand. Die Menschen haben sich auch etwas entwöhnt, das spüren wir also. Wir müssen es ja wieder zurückbringen. Wir müssen sie von der Kraft der Kultur auch wieder überzeugen. Wir müssen auch wieder die gesellschaftliche Debatte durch kulturelle Mittel, so wie es das ja auch tut, wieder anfachen. Das ist ein großer Prozess, der nicht nur das betrifft, sondern eigentlich uns alle. Aber es gibt sicherlich eine, die beim Kauf anstehen, und davon sind viele, glaube ich, auch keine Geheimnisse. Also ja, gerne. Was dazu ausführen. #00:24:57-6#

Grazyna Wanat: Finde ich spannend und interessant, was du sagst, dass man ein bisschen innehalten sollte und das noch ein bisschen hinterfragen sollte, wo wir stehen, wohin die Reise geht. Absolut. In allen unseren Kultureinrichtungen nicht nur, aber das betrifft uns. #00:25:13-1#

Annekatrin Fries: Vielleicht darf ich das mal an zwei Themen festmachen. Also ich kann mich noch erinnern, was haben wir über das Thema Digitalisierung gesprochen, Aber eigentlich ist es für mich kein Thema mehr, sondern es ist ein Arbeitsmittel geworden. Und die Digitalisierung ist gekommen, um zu bleiben. Und vielleicht hat uns die Pandemie da eine jahrzehntelange Diskussion erspart, weil es irgendwie jedem klar geworden ist Das ist der neue STANDARD. Wir sind anders sozialisiert. Wir müssen die digitalen Mittel nutzen, und zwar nicht einfach zum Selbstzweck, sondern einfach zur Umsetzung auch unserer Anliegen, unserer Themen. Und das bedeutet auch, dass eine Dienststelle wie auf Digital aufrüsten dürfen muss. Also da brauchen wir auch die Unterstützung der Stadt. Da hat die Stadt Nachhilfe, Nachholbedarf, um dann auch zukünftig mit den Rezeptionsgewohnheiten des Publikums Schritt zu halten. Und vielleicht noch eine zweite Aspekt, also ein für mich auch klares Zukunftsthema, ist so das Thema der Nachhaltigkeit, wenn man mal so fassen möchte, eine Art grünen Kultur oder in Anführungszeichen Green Culture, die sich nicht nur um bauliche Fragen rankt. Also was bedeutet es denn, wenn wir das Miteinander der Menschen, aber auch das Miteinander der Menschen mit ihrer Umwelt mal uns genauer angucken in der Zukunft. Höher, schneller, weiter. Da waren wir vor der Pandemie. Was bedeutet es, wenn es Künstlerinnen gibt, die sagen, sie fliegen nicht mehr? Werden wir eine andere Wertschätzung kriegen für die Schätze vor unserer Haustür? Welche Materialien verwenden wir zukünftig für kulturelle Bildung? Also ich glaube, das ist ein ganz, ganz großes Thema, wo wir uns auch als Kultur noch mal hinterfragen müssen und können. Und damit einher geht natürlich auch diese große Diskussion über den in Deutschland bisweilen immer noch engen Kulturbegriff. Und das ist ja auch etwas, was in der Mannschaft vom Koffer ja sehr breit gelebt wird. Und ich glaube, wenn wir so die Initiativen sehen, die sich bilden, da geht auch die Reise hin. Also das sind alles so Themen, aber es gibt noch viel mehr die, die uns sicherlich beschäftigen und mit denen wir uns aber nicht nur im Kopf, sondern ich glaube auch an anderer Stelle beschäftigen. Richtig. #00:27:23-5#

Grazyna Wanat: Aber wie willst du das sicherstellen? Du hast ganz, ganz viele Mitarbeiter jetzt. Wie willst du das sicherstellen? Dass alle an demselben Strang ziehen? Das heißt, dass alle unter diesen Begriffen oder diese Veränderungen ähnlich interpretieren oder unter den Begriffen das Gleiche verstehen, wenn man eben Soziokultur sagt oder Integration oder solche großen Begriffe. Die werden jetzt stark diskutiert in der Gesellschaft, und diese Bedeutungen verändern sich auch. Und wie willst du das sicherstellen? Eben, dass das deine ganze Belegschaft das endlich begreift. Und ist dir das wichtig? #00:28:03-2#

Annekatrin Fries: Also jetzt mal vielleicht. Es gibt nicht nur eine Antwort auf eine Fragenfrage. Ich finde es viel wichtiger, dass wir uns Fragen stellen und dass wir dann vielleicht verschiedene Antworten geben. Ich glaube, dass der Diskurs und ich spüre eine Lust am Diskurs und auch ein Bedarf an Diskurs nicht nur im Bereich des Amtes, sondern auch im Bereich der Stadtgesellschaft. Also wir müssen uns damit beschäftigen und es wird nie eine einzige Antwort auf eine Frage geben, sondern es wird viele geben und so muss es auch sein. Also insofern gibt es verschiedene Ansätze. Für mich ist es einfach wichtig, dass wir verschiedene Themen und und Herausforderungen, die uns die Gesellschaft ja auch stellt, dass wir mit mit der umgehen und dass wir uns mit der beschäftigen und dass wir Antworten finden, Nicht eine, aber aber einige Antworten, weil jetzt sagen wir mal auch, es gibt ja viele aktuelle Themen, die die Stadt bewegen, Vorhaben, Pläne. Und da ist es auch eine wunderbare Dienststelle, um die Themen mit kulturellen Mitteln in die Breite der Gesellschaft zu tragen und und in die dezentrale vor allem und zugleich aber auch wieder die Themen der Breite, der dezentrale zurück ins Herz der Entscheidenden. Also dieses Wie fühlt diese Stadt, Wie denkt diese Stadt? Kann ich nur empfehlen. Fragen Sie bitte die Kolleginnen und Kollegen im Kopf, die einfach vor Ort arbeiten und da ganz viel mitbekommen. Und das ist ja auch in jedem Stadtteil anders. Das hat auch was mit sich einmischen zu tun, von allen Seiten. Wem gehört diese Stadt, was will diese Stadt? Also das sind alles so Fragen und da auch darauf wird es nicht eine Antwort geben. Und wir sind eine diverse vielfältige Stadt. Es muss mehrere Antworten und es muss mehrere Wege geben. Es ist ein ganz normaler Prozess. #00:29:59-7#

Grazyna Wanat: Aber es wird reflektiert, auch in gemeinsamen Klausuren und. #00:30:05-1#

Annekatrin Fries: Ja, natürlich, also ich bin ja haben ja eine Struktur, die ich dankenswerterweise von meinem Vater übernehmen durfte und auch wir ganz klar übernehmen. Die ist natürlich jetzt durch die Pandemie Etwas gehemmt, wenn ich mal so sagen möchte. Wir haben regelmäßig fixe, es gibt Abteilungsleiter Klausuren, wir haben schon. Ich durfte teilnehmen an einer großen Klausur aller Kulturläden. Ich gehe in viele Teams, Besprechungen, aber bei weitem noch nicht in alle. Natürlich wird es wieder auch eine große Amtsklausur geben. Das ist sehr wichtig, um die Punkte zu setzen. Und ich bin natürlich, du hast vorhin gesagt, seit zwei Monaten ein bisschen länger ist es. Aber das ist natürlich auch eine ganz große Phase des Hinein Hörens Zuhörens aber auch schon, muss ich auch sagen. Der Versuch, natürlich auch im Hinblick auf die Stadt die eine oder andere Weiterentwicklung Chance zu nutzen, die sich uns vielleicht auch bietet und umgekehrt auch. Was ich mir auch wünschen würde die Sichtbarkeit auch der dezentralen soziokulturellen Arbeit auch in vielleicht etwas zu erhöhen. Das finde ich manchmal sehr schade, weil im Endeffekt gerade die, die diese Arbeit, die kulturelle Bildungsarbeit, die dezentrale, die soziokulturelle ausgerichtete Stadtteilarbeit, die ist es ja, die diese Kultur, die die Zukunft bestimmt, also die Kulturschaffenden der Zukunft, die wachsen nicht einfach irgendwo in einem Zentrum, sondern die entstehen in der dezentrale. Diese Chancen, diese Entdeckung der Eigenkreativität. Das ist ja all das, wo Pflänzchen wachsen, die dann die Kultur, Säulen der Zukunft sind. Und ich glaube, das angesichts der Pandemie ist das Bewusstsein und die Bedeutung dafür vielleicht auch etwas in den Köpfen vieler durchaus gestiegen. Und das muss man klar machen, Wenn wir uns jetzt nicht um das Miteinander der Stadt kümmern in den Stadtteilen und wir spüren es überall, nicht nur bei Kunst, sondern das wird jeder Politiker sagen, das können wir im Wahlkampf hören. Wenn wir das jetzt nicht tun, dann haben wir eine Chance verpasst, wie wir das Miteinander Der Gesellschaft der Menschen auf Augenhöhe. Teilhabe aller. Das ist, glaube ich, einfach ein Thema, wichtiger denn je. #00:32:26-2#

Grazyna Wanat: Absolut. Ich denke sogar, dass es noch vor der Pandemie, also im Zuge dieser Kulturhauptstadtbewerbung, ein bisschen zur Neuentdeckung sozusagen der Stadtteilzentren, Zentren und Soziokultur geführt hat. Ich glaube, da hat man schon sich mehr auf einmal bewusst gemacht, was das für ein Schatz ist in unserer Stadt. #00:32:48-2#

Annekatrin Fries: Also ich glaube, was wirklich auch ein bisschen geholfen hat, ist, dass wir noch mal über unseren Kulturbegriff nachgedacht haben. Und das ist ja ganz spannend. Es heißt ja Kulturhauptstadtbewerbung und im Englischen capital of cultures. Und eigentlich, wenn man den Begriff richtig übersetzen würde, dann wären wir, wenn man den deutschen klassischen Kulturbegriff nehmen bei einer Übersetzung, die hieße Capital of arts, also der Künste Er und dieser breite Kulturbegriff ist, glaube ich, etwas, an dem die Kulturhauptstadtbewerbung noch mal ganz stark gearbeitet hat. Und ja, sie hat ganz viele Impulse da hineingebracht. Das ist auch den Kolleginnen und Kollegen zu verdanken. Das ist aber auch den richtigen Fragen zu verdanken, die im Endeffekt in der Bewerbung gestellt wurden. Also das ist, glaube ich, ein ein ja, sicherlich ein wichtiger Entwicklungsprozess gewesen. Aber wir müssen schon auch aufpassen, dass der bleibt, der Entwicklungsprozess und das, der sich nicht, sage ich mal wieder verliert. Auch angesichts der ja ein bisschen Enttäuschung, dass wir es dann doch nicht bis zum Titel geschafft haben. Aber ich denke, Nürnberg ist und das hat die Jury ja auch bestätigt, eine sehr gut aufgestellte und durchaus vielfältige Kulturstadt. Also dieses Selbstbewusstsein können wir und müssen wir auch haben. #00:34:14-3#

Grazyna Wanat: Richtig? Ja, wenn wir bei den Kulturlebens sind. Es gibt elf solcher in der Stadt. Und dann sollte ich die kurz aufzählen und dich fragen, was für Assoziationen? Die sind wahnsinnig unterschiedlich und was für Assoziationen du zu jede Einrichtung hast. Die erste. Also angefangen vielleicht mit dem Gemeinschaftshaus Langwasser. Gerade eben frisch eröffnet nach der Renovierung. #00:34:43-4#

Annekatrin Fries: Also das Gemeinschaftshaus Langwasser ist ein Schatz. Auch jetzt architektonisch. Es gab mal so einen uralten Werbeslogan, der hieß Beton. Es kommt darauf an, was man daraus macht. Und da ist wirklich jetzt es gelungen, eigentlich auch die besondere und damit auch zeitlose Architektur noch meinen Fokus zu setzen. Aber Hülle ist gar nichts, wenn der Inhalt nicht stimmt. Es ist ja jetzt, ich glaube nächstes Wochenende das Festival Betonliebe also wo man sich ja auch mit dem US intensiv beschäftigt, da sind unheimlich viele Impulse entstanden und ich habe auch wirklich mit großem Interesse das Konzept gelesen, was man ja im Endeffekt entwickelt hat ohne Haus und hat aus dem Not kein Haus zu haben, während der Umbaupause eine Tugend gemacht, ist in die Stadtteile gegangen und hat sich da ja auch sehr innovativ neu aufgestellt. Also ich kann nur sagen, das müssen Sie sich bitte alle mal anschauen. Also das ist sowohl inhaltlich hochspannend als auch ein Schmuckstück. Und ich fand auch eine ganz spannende Diskussion war es soll ja noch ein Kunstwerk an den an den Eingang kommen und da gab es eine Art partizipativen Prozess, wo die Künstlerinnen ihre einzelnen Werke vorgestellt haben und die verschiedenen Langwasser Yana, wenn man es mal so sagen kann, auch dazu Stellung genommen genommen haben und auch mal Fragen gestellt haben. Also auch dieser Prozess des Miteinander entwickeln. Dieses zentralen Kunstwerks am Eingang ist wirklich ein hoch spannender Prozess und wird im Gemeinschaftshaus Langwasser noch mal eine weitere Tonspur geben. Da tut sich unheimlich viel. Bitte hingehen. Schon das Eröffnungswochenende war wunderbar mit herrlichem Wetter im Park. #00:36:31-8#

Die folgende Transkription wurde automatisiert mittels KI erstellt. Etwaige Fehler bitten wir zu entschuldigen. Eine manuelle Nachkorrektur erfolgt zeitnah.

Grazyna Wanat: Dann werden wir beim Kauf im Süden. Dort sitzen wir gemeinsam Bildungszentrum und ihr? #00:36:40-4#

Annekatrin Fries: Dort sitzen wir gemeinsam. Und ich habe auch mit meinen Kollegen im Bildungszentrum und dem Bildungscampus ja schon sehr viel zu tun. Und ich denke mal, das hat ja jetzt auch in der engen Zusammenarbeit mit der Komfortzone auch noch mal gezeigt, wie verschiedene neue Ansätze auch bei einer Stadtteil Kulturarbeit funktionieren können. Die haben auch eine ganz neue, frische Leitung Bekommen. Und ich glaube, da wird sich auch noch viel entwickeln. Da ist ein hohes Engagement da und da wird man auch die Erkenntnisse, die jetzt in der Komfortzone, auch einem Kulturhauptstadtprojekt, was ja lange verschoben wurde und jetzt endlich durchgeführt werden konnte, die man hat auch die Strukturen einer dort gebildeten ehrenamtlichen Programmgruppe. Diese Idee, das hier kuratiert die Südstadt für die Südstadt in der in der wirklichen Konsequenz aufgreifen und weiterentwickeln. Also da passiert im Moment unheimlich viel. Ich kann mich noch erinnern. Ich finde es sehr spannend. Wir reden jetzt von elf Kulturläden, aber die heißen gar nicht alle Kulturladen. Und das ist ja nicht nur unheimlich fordernd und heterogen, sondern es ist auch eigentlich ein Stück Nürnberger Zeitgeschichte. Und ich kann mich noch wunderbar erinnern an die Diskussion um den Namen Südpunkt. Kriegen wir jetzt dann Westpunkte Nord Ost Punkte? Also es ist auch wieder so ein Stück Zeitgeschichte. Und natürlich ist die Kooperation mit anderen Partnern im Bildungscampus. Es gibt ja auch eine Stadtbibliothek im Langwasser. Ein ganz wichtiges Element des Miteinander Kultur bespielen. #00:38:19-0#

Grazyna Wanat: Kulturbüro, Museen. Hof heißt auch nicht Kulturladen. #00:38:25-5#

Annekatrin Fries: Das ist noch mal ganz besonders. #00:38:28-3#

Grazyna Wanat: Die. #00:38:28-4#

Annekatrin Fries: Kulturwerkstatt auf Eck, die übrigens fünf Jahre alt wird in diesem Jahr. Die hat ja eine ganz spannende Konstruktion, ist nicht nur ein Haus, wo es wirklich auch eine große Strahlkraft durch große, auch bundesweit wirksame Festivals gibt, ist auch ein Haus der kulturellen Bildung mit der Kinderkultur, auch mit der Musikschule ist damit ein Haus mit Publikum querbeet und ist natürlich auch ein Haus, was sage ich mal, sich ganz stark auch der Kulturförderung, gerade der Jungen, der neuen Initiativen widmet. Also ist eines der großen Häuser und ich glaube, die Kulturwerkstatt hat gezeigt, was für eine Strahlkraft eine solche Einrichtung entfalten kann, wenn sie sich in einen Stadtteil begibt. Wobei wir auch alle wissen, dass es da Kolleginnen und Kollegen gibt, die über Jahrzehnte, über Jahre da eine teilweise nicht ganz einfache Aufbauarbeit geleistet haben, um jetzt in einem so wunderbaren großen Haus mit vielen, vielen Möglichkeiten sein zu können. Und letzter Satz dazu Ja, die Kulturwerkstatt durfte und konnte auch und wollte auch auf die Straße gehen. Und mit dem Festival Frischluft auf AEG und der Außenbühne ist jetzt gerade auch noch mal in der Pandemie natürlich eine tolle Möglichkeit entstanden, dass wir trotz Korona Kultur weitermachen konnten, auch wenn einige starke Regentage da bisweilen dem Ganzen ein Ende bereitet haben. Aber das ist, glaube ich, auch noch mal ein ganz wichtiger Aspekt. Das Thema Außenfläche Außenbühne. Bühne. Auch das wird von vielen Menschen inzwischen fast schon ein wenig erwartet. Und diese Möglichkeiten hat leider nicht jeder. #00:40:13-1#

Grazyna Wanat: Das stimmt. Und dann haben wir wohl eine Villa. #00:40:17-9#

Annekatrin Fries: Eine Villa, die Villa Leon, immerhin die Nachfolgerin des allerersten Kulturladens in der Rothenburger Straße, wird übrigens heute 20 Jahre alt. Und an der Villa finde ich immer ganz faszinierend, dass sie sich wie jeder Kulturladen hat ja immer andere inhaltliche Aspekte, weil bei aller Verschiedenheit der Kulturläden, die haben auch was gemeinsam. Es geht ja darum, die Themen der Stadtteile dort zu bündeln, zu vertreten. Und deswegen ist es, geht es bei allen Kulturläden eigentlich auch vor allen Dingen immer darum, dass der Stadtteil und die Menschen die Arbeit der Häuser prägt. Die Häuser sind ja alle eine Einladung und jedes Haus hat seinen eigenen Schwerpunkt. Also kann man nur sagen Liebe Nürnbergerinnen und Nürnberg, es ist euer Haus. Und bei der Villa war es für mich immer ganz spannend, dass sie zum Beispiel. Jetzt rede ich mal von meiner alten Funktion auch immer wieder Themen aufgegriffen hat aus dem Bereich der Erinnerungskultur mit einem anderen Blickwinkel. Also hier auch eine spannende Arbeit, auch eine jetzt neue Kollegin und ja, 20 Jahre schon. Und wenn man überlegt der allererste Kulturladen Rüttenbacherstraße, ich glaube 75, also eine lange Tradition und bitte auch die Villa ist traumhaft schön gelegen, praktisch mit Seeblick, wenn man das denn. #00:41:39-8#

Grazyna Wanat: Dann gibt es Kulturladen, Rickenbach. #00:41:44-4#

Annekatrin Fries: Kulturladen, Röthenbach, ehemaliges Schulhaus. Ich finde auch da eine ganz wieder Besonderheit die ganz, ganz enge Verbindung mit dem deutsch russischen Kulturzentrum Kulturladen, den Bach ganz viel, ja auch im Bereich der Nachhaltigkeit unterwegs. Alles blüht auf Grün im Stadtteil wie auch in anderen Bereichen. Auch hier haben wir eine neue Kollegin und auch das. Der Kulturladen Rüttenbacher hat zum Beispiel ein fantastisches Außengelände mit einer tollen Bühne, die jetzt auch für viele, viele Veranstaltungen während der Pandemie genutzt wurde und natürlich dann auch die weiteren Sommer nutzbar ist. Ich kenne frühere Kollegen, die haben zu mir gesagt Ach Mensch, da war ich ja in der Schule und da hinten in der Bank, da bin ich mal gesessen, also auch ein Haus. Und das ist ja bei allen Häusern so mit einer ganz spannenden Geschichte. Gartenstadt Gartenstadt ist ein Haus, das gerade einen Neuanfang nimmt. Und auch da gibt es ja eine ganz, ganz engagierte Bürgerschaft. Ich habe den Kulturladen Gartenstadt auch in der letzten Funktion wieder wieder kennengelernt, weil sie ja einen ganz starken Impuls auch gemeinsam, vor allen Dingen natürlich auch mit den engagierten Ehrenamtlichen aus dem Stadtteil. Da kam ja der Wunsch heraus, sich mit dem Thema Zwangsarbeit zu beschäftigen. Und da gibt es auch bei der Gartenstadt ein hohes Engagement, was ich ja auch gegen Rassismus gegen Rechts engagiert hat. Also auch hier sehen wir verschiedene Themen. Und die Gartenstadt. Gerade laufen Bewerbungen und Ausschreibungen, die stellt sich gerade personell neu auf. #00:43:28-2#

Grazyna Wanat: Üble Haus. #00:43:31-0#

Annekatrin Fries: Üble Haus. Ist ja ein wunderbar idyllisches Haus, traumhaft gelegen. Aber wenn man mal ehrlich bin, sind es sanierungsbedürftig. Also da wäre es an der Zeit, baulich etwas zu tun. Bei der ganzen Idylle finde ich es eigentlich überraschend, wenn man mal die Geschichte des Hauses anschaut und das haben die Kolleginnen und Kollegen ja anlässlich ihres Jubiläums wunderbar in einer Ausstellung ja auch gemacht. Und wenn man dann erfährt, dass da mal ein eine Art Schulungsstätte der Hitlerjugend war, dass dann übler der Namensgeber AWO Vorsitzender ein ganz innovatives Wohnheim Wohn Wohnheim für Jugendliche geschaffen hat, dem einen neuen Dreh gegeben hat. Das Haus war mal von Hausbesetzern besetzt und 1980 ist es dann Kulturladen geworden. Also auch da wieder ein ganz großes Stück Stadtgeschichte und auch eine hoch engagierte Arbeit. Wir haben ja jetzt seit vielen Jahren auch da ein Talkformat oder andere Feste rein, die ja sage ich mal, einfach ein fester Bestandteil der Nürnberger Kulturlandschaft sind, also Frauen, Kabarett und Ähnliches. #00:44:48-1#

Grazyna Wanat: Dann werden wir an einem Schloss. #00:44:53-0#

Annekatrin Fries: Ein Zelt, einer Schloss. #00:44:56-5#

Grazyna Wanat: Ja, wir haben zwei Schlösser. Das stimmt. #00:44:59-9#

Annekatrin Fries: Welches Schloss hättest du denn gerne? #00:45:02-3#

Grazyna Wanat: Richtig, Richtig. Also fangen wir mit Zelda Schloss an? #00:45:05-4#

Annekatrin Fries: Also, Zelda schloss wie gesagt, auch, dass ein unheimlich toll gelegenes Haus. Da ist der Seeblick rundum, wenn man es mal so sagen möchte. Und auch da war jetzt der Hof eine wirklich fantastische Möglichkeit. Und die haben die Kolleginnen und Kollegen, dem Wetter trotzend auch genutzt für kulturelle Veranstaltungen aller Art und ich war auch dort ein paar Mal und es war immer brechend voll. Also diese Lust auf Kultur bricht sich da Bahn. Waren auch ganz interessante Veranstaltungen dort, wo man fand ich jetzt spannend. Straßenkünstler aus ganz Europa haben sich gegenseitig ein bisschen in ihren Städten vermittelt und diese Straßenkunst zog dann in den Kulturladen. Ich glaube mit einer Straßenkünstlerin sogar auch aus Australien also ganz spannende Ansätze in einer wunderbaren Umgebung. #00:46:04-7#

Grazyna Wanat: Wir haben aber auch noch Schloss Almas auf. #00:46:09-4#

Annekatrin Fries: Schloss Almas Hof. Eine ähnliche wunderbare Situation, aber eine ganz andere Lage. Was bei Schloss Almas Hof in diesem Jahr auch für mich ganz spannend war, war ja diese Kunstinstallation zu 1000 Jahren Großgründler, die in den Weihern war, die ich bis dahin nicht kannte. Ich habe mir das angeguckt. Also ganz spannend. Und dann natürlich Almas Hof ist ja ein fester Bestandteil für viele, viele feste Reihen also die zum Beispiel Fotografenschüler stellen da seit ich weiß nicht wie viel Jahren fest aus. Es ist ein wirkliches Ausstellungshaus. Meine erste Erinnerung geht noch an die Zeit, wie dort die Kunstateliers waren. Und ich glaube, da waren auch Künstler aus Charkiw da und haben dort gearbeitet. Also das ist auch durchaus ein Haus mit guten Möglichkeiten im Kunstbereich, die sie ja auch unheimlich nutzen. Aber ich kann mal empfehlen, eine kleine Entdeckung Gehen Sie mal in den Garten und dann bitte nach links. Da ist ein wunderbarer essbare Mini Grünidylle Garten entstanden, der die Vielfalt der möglichen Kräuter und Pflanzen ausprobiert. Also auch dieser Aspekt finde ich ganz schön und da gibt es ja immer diesen. Jetzt weiß ich den genauen Namen nicht. Ich habe es war dieses Jahr da den Markt mit den verschiedenen, ja auch durchaus kunsthandwerklich gestalteten Angeboten und da habe ich zwei junge Frauen beobachtet, die also im Bereich des Upcycling, da sind wir wieder beim Thema Nachhaltigkeit und Kunst gearbeitet haben und ein wunderbares Gespräch mit einer Besucherin, die erzählt hat Ich habe noch ganz viel alte Stoffe und altes Leder, von dem ich nicht weiß, was ich damit machen soll. Darf ich es Ihnen geben? Also das sind so die Verknüpfungen, wo es dann im Endeffekt wieder ins Miteinander geht. #00:48:09-1#

Grazyna Wanat: Wo waren wir noch nicht in Ziegelsteinen. #00:48:12-8#

Annekatrin Fries: Wo waren wir noch nicht in Ziegelstein. Da ist eine Kollegin natürlich mit der Herausforderung eines kleinen Kulturladens durchaus auch beschäftigt in Pandemie in diesen Raum. Wie viele Personen dürfen rein? Ich glaube an die 20 maximal. War also eine schwierige Situation und die Kollegin versucht ja auch dort, dass der kleine, aber sehr feine Garten nutzbar gemacht werden kann, damit man da ein bisschen Ausweichmöglichkeit hat. Da ist ja auch ein Ort der Literatur und so durfte ich da auch eine Lesung mitverfolgen, die auch gut besucht war, aber die natürlich darunter litt, dass bestimmt noch viel, viel Menschen hätten kommen wollen. Und der Raum ist einfach aufgrund der Bestimmungen leider nicht hergegeben hat. Aber wir sind ja alle Optimisten und hoffen, dass das sich bald ein wenig bessert und wir einfach wieder mit mehr Menschen Veranstaltungen machen. #00:49:06-2#

Grazyna Wanat: Mhm, und Fischer ist auch klein, oder? Da sind wir bei denen. #00:49:11-7#

Annekatrin Fries: Es ist auch klein. Sind wir schon bei dem letzten. Der Fischers ist auch klein. Aber Fischer ist auch findig wie alle Kulturläden und sind ja auch zum Beispiel mit Veranstaltungen in Archiv Park gegangen. Und ich glaube, da hat der eine oder andere Mal einen Ort entdeckt, den er bisher gar nicht so kannte. Ich habe mal Kollegin gefragt, ob sie den Archivpark kennen vom Namen und viele wussten gar nicht, wo das ist. Also auch das ist wieder natürlich so ein Stück Stadtteilerkundung, die die Kulturläden auf die Art und Weise leisten und der unseren Blick etwas weitet, dass es nicht nur Kultur im Zentrum, sondern in der ganzen Stadt gibt. #00:49:46-5#

Grazyna Wanat: Was für eine Vielfalt. #00:49:48-8#

Annekatrin Fries: Was für eine Vielfalt! Und ich habe natürlich jetzt man müsste viele, viele Namen nennen. Weil diese Vielfalt wird gestaltet von den Kolleginnen und Kollegen. Aber ich möchte auch niemanden vergessen, oder? Bzw. Es sind ja auch viele, die jetzt nicht mehr hier sind, die aber ganz schon vielleicht in Pension gegangen sind, die aber ganz viel Vorarbeit natürlich im Bereich der Kulturarbeit geleistet haben. #00:50:16-5#

Grazyna Wanat: Wenn wir bei dem Stichwort Vielfalt sind, dann eröffnet sich das andere große Thema neben Soziokultur, für das ein Amt steht, nämlich die Integration. Und das ist absolut ein Thema, das alle beschäftigt. Heute haben circa 40 % der Nürnberger Bürgerinnen und Bürger einen sogenannten Migrationshintergrund. Da werden wir gleich bei den Begrifflichkeiten. Aber ich will fragen Was sind Kulturleben für Menschen mit Migrationshintergrund? Sind das Orte für Würde sagen folkloristische Pflege der Heimatkultur. Oder eher Orte, wo das Transkulturelle zelebriert und gelebt wird? Und geht es beides nebeneinander? Weil manche sehen da einen Konflikt zwischen dem Streben nach der gleichberechtigten Vielfalt einerseits und der Betonung der exotisierenden Folklore andererseits. #00:51:19-4#

Annekatrin Fries: Also das ist eine komplexe Frage, und das Wort Folklore löst auch etwas anderes aus, als vielleicht der Begriff türkische Kulturtage auslösen würde, wenn ich das mal so sagen darf. Da muss man ein bisschen aufpassen, finde ich. Also insofern ist das schwierig. Generell habe ich, glaube ich, ja schon beantwortet, dass die Kulturläden Einrichtungen für die Stadtteile sind und für die Menschen, die in diesen Stadtteilen leben. Und natürlich ist es wichtig, dass wir alle Menschen aus allen Hintergründen. Aber da geht es nicht nur um Herkünfte, da geht es auch um Einkünfte, um Bildung, um Einstellungen, also dass wir die erreichen. Und vielleicht noch mal generell ist es ja immer die Herausforderungen. Wenn ich jetzt zum Beispiel die Frage einer ganz jungen Altersgruppe stelle, dann sagen die na ja, ist doch alles eine Selbstverständlichkeit. Ich kenne das aus der eigenen Familie, Da ist überhaupt nicht wichtig, welchen kulturellen Hintergrund ich habe, sondern da war es wichtig, ob man sich mag, gemeinsame Interessen hat, ob, um die man Mathe erklären kann, sage ich jetzt mal, und Menschen aus aller Welt, die bereichern uns. Ja, und da muss ich nicht immer. Aber da ich mich lange damit beschäftigt habe, tue ich es jetzt noch mal auf den berühmtesten Künstler Nürnbergs kaprizieren. Albrecht Dürer ist der berühmteste Künstler unserer Stadt, und der hat eine, wie man jetzt heute Ja im Statistendeutsch sagen würde, einen ungarischen Migrationshintergrund. Ich habe schon mit dem Wort. Weil man eigentlich das Miteinander sich als selbstverständlich wünschen würde, es aber es noch nicht ist. Wenn ich auch hier in Zukunft. Wir haben immer noch viel zu wenige Kolleginnen und Kollegen, die eine andere Muttersprache sprechen. Und ich denke, das gilt für die ganze Stadtverwaltung. Also insofern und das ist ja auch für die Ansprache auch der diversen Zielgruppen auch im Kulturleben wichtig und ich glaube daher, dass man in den nächsten Jahren ein bisschen von einem Sowohl als auch bestimmt werden. Wir müssen uns um eine verstärkte Teilhabe der diversen Gesellschaft bemühen. Aber wir müssen vor allen Dingen auch die Themen aufgreifen, die Themen ernst nehmen. Und zugleich muss man das Miteinander der diversen Gesellschaft in einer Form von Selbstverständlichkeit werden lassen. Ich möchte es jetzt mal ganz konkret machen Es gibt auch durchaus Themen, wo wir, glaube ich auch noch nicht wirklich im Miteinander angekommen sind. Also es gibt eine Riesendiskussion, gerade im historischen Bereich zum Thema House History, also Wissengeschichte und das habe ich auch immer an Arbeitsbereich gemerkt. Ich hatte mal einen Workshop zum Thema Erinnerungskultur in Vorbereitung der Kulturhauptstadt. Großer Workshop, ich glaube 40 Personen und da war auch eine türkische Kollegin dabei. Und die hat dann irgendwann gesagt also ist ja schön, dass ihr hier ausschließlich über die NS Zeit redet, aber das interessiert mich überhaupt nicht bei dem oder weniger. Mich interessiert vor allen Dingen auch die Geschichte meiner Eltern. Die ist nämlich für mich oder für viele Menschen dieser Stadt ein wichtiges Stück Erinnerungskultur. Sprich die als Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter hierher gekommen sind. Und deshalb werden wir auch, also nebenbei bemerkt, dieser 60. Jahrestag des Anwerbeabkommens mit der Türkei jährt sich am 30. Oktober. In diesem Jahr werden wir dazu eine Veranstaltung machen. #00:54:45-4#

Grazyna Wanat: Die tolle Toll. #00:54:46-2#

Annekatrin Fries: Menschen in den Mittelpunkt stellt. Also wir werden und da sind die Kollegen in der Kulturbüro natürlich ganz stark dran. Familien in dritter, ja teilweise auch in vierter Generation zu Gast haben, die einfach auch ihre Geschichte erzählen. Und das ist unsere gemeinsame Geschichte. Das Thema NSU ein ganz wichtiges Thema. Da wird sich das auch noch mal an einem bundesweiten Schwerpunktthema beteiligen. Jetzt im. Ich glaube, im Oktober November läuft es genau mit dem multinationalen Chor Projektes Projekt. Kein Schlussstrich. Die Stadt wird nächste Woche den Simsek Platz einweihen. Also das sind ja auch ganz wichtige Bestandteile unserer Geschichte und ich glaube, es ist eben dieses Gemeinsame. Nichtsdestotrotz glaube ich trotzdem, dass natürlich das Transkulturelle, Die Herausforderungen der Zukunft und auch der Weg der Zukunft gerade in unserer dezentralen, dezentral dezentralen Arbeit sein wird. Was ein wunderbares Projekt ist auch das ein Projekt, geboren in der vielen Diskussion der Kulturhauptstadt. Das war für mich übrigens auch noch mal eine prägende Zeit. Ich war ja im Kernteam der Kulturhauptstadt und wir haben ganz viele Themen da auch besprechen dürfen. Ich habe da auch noch mal nicht viele Diskurse reinschnuppern durften. Und was jetzt da entsteht, finde ich wirklich hochspannend. Das sogenannte Global Art Festival. #00:56:18-3#

Grazyna Wanat: Richtig. #00:56:19-0#

Annekatrin Fries: Wenn ich das mal kurz skizzieren darf, werden ab 20. November bis wahrscheinlich Jahresende das Global Artnetzwerk, ein Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Disziplinen, aber auch verschiedenen Hintergründen. Die werden gemeinsam. Jetzt sage ich mal Anführungszeichen. Das können die Hörerinnen und Hörer nicht sehen als Germanische Nationalmuseum stürmen, wenn man so möchte. Und dieses tolle, aber auch schon qua Namen sehr deutsche Kulturinstitut, Zentrales Museum für Kulturgeschichte mit künstlerischen und kulturellen Interventionen eine zweite Tonspur geben. Es gibt ein Kuratorenteam, es gibt aber auch noch Positionen von außen, die das begleiten. Und spannend ist natürlich der Kontrast der künstlerischen Werke dieses Netzwerks und der Interventionen, die sich dort vorstellen, vorstellen mit ich sage jetzt mal zentralen Ikonen deutscher Kulturgeschichte mit dem ausgestellten Kulturerbe. Und da wird sich sicherlich die eine oder andere andere Sichtweise überraschende sich Sichtweise neuartige Lesart ergeben. Und es geht da wirklich auch um die Frage Wessen Geschichte wird hier erzählt? Und das ist ein künstlerischer, aber auch irgendwie ein soziokultureller Eingriff ins Museum. Und da wird aus dem Germanische, versteht sich auch als Forschungsmuseum. Auch noch mal der Aspekt eines Denkraums, eines Handlungsraums hinzugefügt. Und diese Form von transkulturelle Begegnung halte ich für eine ganz wichtige Weiterentwicklung der kulturellen Arbeit. Und ich glaube, das ist auch eine Innovation für Nürnberg. Und da kann man nur allen Seiten ganz dankbar sein für die Zusammenarbeit. Also bisweilen ist es schon eine Herausforderung. Ein Museum hat Anforderungen, Künstlerinnen haben Anforderungen und das zusammenzubekommen. Also da gibt es auch eine große Offenheit und ich glaube, das wird ein noch mal wichtiger, ganz, ganz wichtiger Aspekt sein, der uns auch als Erfahrung in der kulturellen Arbeit weiterbringen wird. Also daran kann ich es festmachen. Und wenn es noch mal um den Stichwort Folklore finde ich immer ganz schön. Wie viele Menschen haben die Dirndl wieder an? Da hat es sich auch in der allein schon. Bei Ihnen in Deutschland haben sich unheimlich viele Dinge entwickelt. Und ich glaube, es geht immer vieles und es geht immer beides um. Aber ich habe schon gesagt, es geht uns natürlich darum, dass wir gemeinsame Anliegen, gemeinsame Themen definieren. Und wir reden ja auch immer ein bisschen von der Weiterentwicklung. Kulturelle Einrichtungen, natürlich auch der Weiterentwicklung der Kulturläden, die sich ja schon auf dem Weg gemacht haben und jetzt unter dem Titel Auf gute Nachbarschaft, also Nachbarschaft machen, Diskurs zusammenbringen und jetzt ab nächste Woche auch noch mal auf die Straße, auf die Plätze, in die Parks gehen wollen. Also es geht wirklich um dieses gemeinsame Machen, diese gemeinsamen Anliegen und eine Veränderung wird nur über Themen erfolgen, nicht über schöne Flyer, Vielleicht andere Pressemitteilungen? Nein, es geht um die Themen Was bewegt uns und letztes Wort vielleicht dazu? Es geht auch noch um mehr. Es geht um Diversität, weil es geht um viel mehr als Herkunftskulturen leben. Es geht um Lebensweisen. Es geht um sexuelle Orientierung. Wie lebt, wie glaubt, wie denkt, wie liebt diese Stadt. Das sind alles die Aspekte, die in den nächsten Jahren wichtig werden und uns durchaus auch vor Herausforderungen stellen. #01:00:11-2#

Grazyna Wanat: Einige Zeit haben wir mehrere Kultureinrichtungen in der Stadt unter dem Motto Nürnberg hat zusammen eine ganze Reihe von Veranstaltungen durchgeführt. Und was würdest du sagen, muss passieren und welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit eine Stadt wirklich zusammenhält, also damit eine tatsächlich solidarische Stadtgesellschaft entsteht und dann besteht? #01:00:37-8#

Annekatrin Fries: Ja, dieses Miteinander ist natürlich die ganz, ganz große Herausforderung. Und das spüren wir auch. Und dazu muss man nicht immer einer Meinung sein, aber man muss unbedingt miteinander reden. Ich habe vorhin schon mal gesagt, ich spüre auch eine Lust und auch eine Notwendigkeit für Diskurs. Also wir müssen miteinander sprechen, aber wir müssen natürlich auch unter klaren Regeln miteinander sprechen. Also Rassismus, Beleidigung. Das geht nicht. Ich glaube, Nürnberg hält zusammen, ist eine wichtige Initiative und wir müssen daran weiterarbeiten. Ein bisschen hat es jetzt. Die Pandemie hat ja alles so ein bisschen lahmgelegt. Es war auch sehr schade, dass die Friedenstafel zum Beispiel, das ist auch so ein sichtbares Stück von Nürnberg zusammen nicht stattfinden konnte. Aber sie wird im Mai stattfinden, und ich glaube, das sind alles so Signale, die wir auch wieder brauchen, dass diese Stadt zusammenhält. Aber da gibt es ja ganz starke Bündnisse, an denen sich das ja auch immer wieder mitbeteiligt. Und ich glaube, dass diese Arbeit leider, leider noch lange nicht beendet ist, sondern dass wir da auch weiter miteinander dran arbeiten müssen, weiter zusammenhalten müssen und vor allen Dingen das auch sichtbar machen müssen angesichts auch politischer Entwicklungen. #01:01:58-6#

Grazyna Wanat: Wir haben in diesem Podcast eine Rubrik, in der unsere Gäste erzählen, was sie gerne lernen würden. Was wäre das in deinem Fall? #01:02:09-7#

Annekatrin Fries: Gerne lernen. #01:02:12-0#

Grazyna Wanat: Also ich bin wahnsinnig neugieriger Mensch und ich würde, wenn man mich jetzt fragt Privat bin ich ein faszinierter Sprachenlernen. Und das ist zum Beispiel für mich auch ein Ausgleich. Ich mache das gern, weil Sprache beeinflusst das Denken und es gibt zum Beispiel. #01:02:39-2#

Annekatrin Fries: Also, welche Sprachen sprichst du schon? #01:02:41-2#

Grazyna Wanat: So viele Sprachen spreche ich gar nicht. Also wir haben ja vorhin mein rudimentäres Polnisch getestet. Ich spreche Englisch, ich sprech russisch, ich versuche mich am Französischen. Aber was ich halt so spannend finde an der Beschäftigung mit Sprache. Sprache beeinflusst das Denken. Und wir haben jetzt ganz viel darüber gesprochen, über Zusammenhalt, über Diversität, über gemeinschaftliche Themen angehen. Und es gibt in verschiedenen Sprachen verschiedene Begriffe, wie ich zum Beispiel. Es gibt ja viele Menschen, die auch jetzt neue Heimaten finden und finden müssen und die bei uns ihre Heimat finden und dass wir auch möchten, dass wir unsere gemeinsame Heimat haben. Da gibt es verschiedene Begriffe, zum Beispiel wie ich das machen kann. Und da gibt es im Russischen so ein schöner Begriff, der, wenn ich es jetzt richtig wiedergebe, also Bitte, liebe Hörerinnen und Hörer, bitte verzeihen Sie mir, wenn ich das nicht perfekt ausspreche. Also dieses Schweizer, so dieses bisschen ist mir zu eigen machen, es zu meinem machen. Aber ich könnte jetzt da auch viele Beispiele aus dem Englischen oder du könntest viele Beispiele aus dem Polnischen dazu tun. Leider spreche ich keine Sprache jetzt im Bereich des Türkischen oder Arabischen. Auch da gibt es viel. Also noch mal, das finde ich einen interessanten Aspekt. Und ich bin auch jemand, der. Wenn ich jetzt viel Zeit hätte, würde ich gerne durch eure Bibliothek gehen und würde mir einfach mal Bücher mitnehmen, die ich mir nie kaufen würde und mal hineinschnuppern, weil man da viel entdeckt. Und im Beruflichen habe ich jetzt schon viele Kolleginnen und Kollegen mit dem Wunsch geschockt Ach, schickt mir doch einfach ruhig noch mal alte Papiere, alte Bücher, alte Dinge oder Dinge, die er meint, die interessant sind. Also ich bin einfach neugierig. Ich lese da auch viel und Ich sage jetzt mal eigentlich ist das alte Ideal der Griechen so diese Breite eine breite Einblicke in die verschiedenen Themen. Das wäre, wenn ich viel Zeit hätte, etwas, was ich noch ganz stark machen würde. Und dann würde ich mich wahrscheinlich auch bei euch zu eurem. Wie heißt das Studium? Generale? Ja genau. Also irgendwann dann einmal anmelden, Vielleicht nach der Arbeitsphase. #01:05:01-6#

Annekatrin Fries: Genau. Toll. Ja. Ja, Wir haben auch eine Rubrik, in der unsere Gäste kurz erzählen dürfen, was sie aktuell nervt oder kürzlich geärgert hat. Oder aber auch eine andere mit Glücksmomenten. Nach welcher Rubrik steht dir gerade der Sinn? #01:05:21-6#

Grazyna Wanat: Ja, das Leben besteht aus beiden. Also unendliches Glück würden wir gar nicht ertragen. Nein, Spaß beiseite, es besteht aus beiden. Was mich nervt. #01:05:33-5#

Annekatrin Fries: Meckerecke. #01:05:36-2#

Grazyna Wanat: Ist, wenn ich das Gefühl habe, man kommt mit einem Anliegen, was man für wichtig hält und es interessiert niemanden. Also so. #01:05:45-9#

Annekatrin Fries: Das. #01:05:46-2#

Grazyna Wanat: Gefühl gegen die Wand und hauen im Kopf dagegen. Aber irgendwie finde ich die Tür nicht. Also das ist zum Beispiel jetzt spontan etwas und Glücksmomente sind für mich Glücksmomente. Wenn man zum Beispiel das hatte ich jetzt auch vor kurzem mal miteinander sitzt und man stellt als Neuer, als neu eine Frage. Also ich stelle gerade viele Fragen und dann entspinnt sich aus dieser Frage ein wunderbarer Entwicklungsdialog, wo es die Ideen nur so heraus Heraussprudeln. Das habe ich jetzt ein paar Mal erlebt. Also da gehst du beschwingt raus und dann kann ich auch wieder ein paar Mal mit dem Kopf gegen die Wand hauen und feststellen Ich komme nicht durch. Nein, Spaß beiseite. Also das ist eigentlich, sage ich mal, das, was ja auch einen im Berufsleben vorantreibt. Und im Privatleben bin ich ein Mensch, der das ist. Der einzige Nachteil, den ich wirklich ganz stark beim Arbeiten empfinde, ist, dass man so viel drinnen ist und das man so viel sitzt. Also raus. Wetter Ich mag auch Regen, sich bewegen. Das sind jetzt die eher privaten Dinge, die ja auch für ein Glück sorgen. #01:07:17-0#

Annekatrin Fries: Kathrin Vielen herzlichen Dank für das tolle, ausführliche Gespräch. #01:07:23-8#

Grazyna Wanat: Ja, vielen Dank! Also ich möchte mich aber auch ganz, ganz herzlich bedanken für die Möglichkeit. Ich möchte mich ganz herzlich bei den Hörerinnen und Hörern bedanken, dass sie überhaupt zuhören. Und ich freue mich dann auch den einen oder anderen, der vielleicht zugehört hat und den ich dann ja auch kennenlernen darf. Und ich freue mich vor allem darauf, die vielen Fragen und Themen. Und wir haben ja vorhin gesagt, es gibt auf Fragen viele, viele Antworten, die dann auch gemeinsam zu finden. Und das ist ja eigentlich auch das Privileg der Kultur, dass wir gemeinsam auch an unserer Stadt und deren Entwicklung und deren Lebensqualität mitarbeiten dürfen. #01:08:04-7#

Annekatrin Fries: Vielen Dank! Und wir sehen uns entweder in einem Kulturladen oder in einem von unseren Kursen. #01:08:11-7#

Grazyna Wanat: So ist es ja. #01:08:13-0#

Dieses Projekt/Diese Maßnahme/Initiative leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Es/Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.inklusion.nuernberg.de.

Die neue Leiterin des Amtes für Kultur und Freizeit im Gespräch über das solidarische Miteinander in der Stadt und darüber, warum es auf jede Frage nicht nur eine Antwort gibt.

Vom Amt für Internationale Beziehungen über die Museen der Stadt Nürnberg, das Projektbüro für Großveranstaltungen und die Stabsstelle Ehemaliges Reichsparteitagsgelände: Annekatrin Fries hat die Kultur der Stadt aus mehreren Perspektiven angeschaut und mitgestaltet, bis sie die Leiterin der größten Kulturdienststelle der Stadt wurde. Sie erinnert an das Kunstprojekt im öffentlichen Raum zur Fußball WM 2006 mit der berühmten Kontroverse um den „Stuhlturm“ und erzählt über die Pläne für die Nutzung der Kongresshalle. Ihrer neuen Aufgabe begegnet sie mit Enthusiasmus – und Respekt. Kultur ist etwas, was die Gesellschaft zum Nachdenken bringt, was Diskussionen auslöst, und die Kraft haben kann, die versteckten Emotionen sichtbar zu machen, meint sie. Sie erzählt über die Vielfalt der 11 städtischen Kulturläden, die auch manchmal Villen und Schlösser sind und über neue Herausforderungen, die vor der Kultur der Zukunft stehen – wobei sie auf einen breiten Kulturbegriff schwört.

Außerdem interessant:

------- 
Aufgenommen am: Freitag, 10.9.2021 
Veröffentlicht am: Donnerstag, 16.9.2021
Moderation: Grazyna Wanat
Im Gespräch: Annekatrin Fries

-------

Alle weiteren Folgen von KontaktAufnahme – der Podcast des Bildungszentrums Nürnberg finden Sie hier. Wir sind mindestens jeden zweiten Donnerstag mit einer neuen Folge online, manchmal öfters.
Wen sollen wir noch befragen - haben Sie Ideen und Anregungen? Oder möchten Sie Ihre eigenen „Glücksmomente“ (manchmal am Ende des Interviews zu hören) an uns schicken? Schreiben Sie uns an!