Mit Soziologie die Gesellschaft hinterfragen

Soziologische Zeitdiagnosen fragen nach dem Wesen und den zentralen Entwicklungslinien von modernen Gesellschaften. Sie bringen den Zeitgeist einer bestimmten Epoche auf den Punkt, sie wollen aufrütteln und mobilisieren. In diesem Kurs geht es darum, zu verstehen, wie Soziologen die Gesellschaft analysieren und welche Trends sie in unserer Zeit erkennen. Ein wichtiges Beispiel dafür ist das Buch Risikogesellschaft von Ulrich Beck aus dem Jahr 1986, das sehr bekannt wurde. Es folgten viele weitere Bücher, die sich ebenfalls mit unserer Gesellschaft auseinandersetzen, wie Resonanz von Hartmut Rosa, Neben uns die Sintflut von Stephan Lessenich oder Triggerpunkte von Steffen Mau. Aus der französischsprachigen Soziologie wären u. a. Die feinen Unterschiede von Pierre Bourdieu oder Das erschöpfte Selbst von Alain Ehrenberg zu nennen. Im Kurs werden wir uns mit einigen dieser Werke und deren Kernideen beschäftigen. Wir lesen dazu Teile aktueller und klassischer Texte und besprechen sie gemeinsam. Zu Beginn jedes Kursabends werden wir kurze Video-Clips ansehen, in denen die Autoren selbst ihre Ideen erklären. Danach haben wir Zeit, um über die unterschiedlichen Meinungen und Positionen der Autoren zu diskutieren. Vorkenntnisse über die Autoren oder ihre Werke sind nicht nötig.

Falk Wisinger hat akademische Abschlüsse in Soziologe und Philosophie, hält einen Master of Business Administration von der ESCP Paris und ein Ingenieurs-Diplom. Er ist als Life-Coach tätig. In seinem aktuellen Buch legt er (unter Bezugnahme auf den französischen Soziologen Bruno Latour und den deutschen Philosophen Hermann Schmitz) die Grundlagen für eine mögliche Gefühlssoziologie im Anthropozän.

Teilnehmende des Kurses bekommen Zugang zum vhs-Cloud Bereich, in dem sie im Laufe des Kurses ausgesuchte Textauszüge finden. Mit der Lektüre können sie sich auf die Kursabende vorbereiten.